
Zitat von
CC 7
Der zuständige, sehr freundliche Mitarbeiter versicherte mir, daß der von mir gewünschte Termin nicht möglich sei, da er nur 3 Wochen und 5 Tage nach meinem 1. Impftermin liege. Er habe aber die strikte Arbeitsanweisung, daß er frühestens einen Termin nach 4 Wochen vergeben dürfe.
Auf meine Nachfrage, daß die Herstellerempfehlung für BioNTech doch 21 Tage betrage - dies doch sogar auf den im Impfzentrum aufgehängten Plakaten zu lesen sei, es genügend Impfstoff gebe und die Politiker doch so sehr werben für eine schnelle Impfung der Bevölkerung, zudem das RKI vor der 4. Welle warne...
Zustimmung am anderen Ende des Apparats, er verstehe meine Argumente, aber ihm seien leider die Hände gebunden...Anweisung ist Anweisung.
Ich wollte dann noch wissen, von wem diese Arbeitsanweisung käme, wer denn dafür verantwortlich sei..."vom Land" war die Antwort.
Manno, ist doch klar, was da passiert ist: Wenn man die Impfabstände auf 4 Wochen streckt, hat man den Impfstoff für eine Woche über, und kann entsprechend mehr Leute erstimpfen. (Für Betriebswirte: ähnlich funktioniert der sog. "Lohmann-Ruchti-Effekt", der auch Mittel freisetzt, wo es der Laie nicht erwartet)
Das ist halt Katastrophenmedizin: man muss zusehen, wie man die vorhandenen Mittel möglichst gut einsetzt, weil es nicht für alle nach Wunsch reicht. Und man hat sich halt für diesen Weg entschieden. Die Entscheider haben aber auch ein echtes Problem: sie sollen optimale Entscheidungen treffen, und dabei weiß kein Mensch (mangels Erfahrungen), was letztlich optimal sein wird. Man kann also nur nach bester Einschätzung entscheiden und hinterher wissen es Schlaumeier besser.... tja, hinterher halt.
Im übrigen hat Sascha völlig recht: Erlaubt ist nach 3 Wochen, aber vorteilhafter ist eine längere Wartezeit. Auch das ist ein Problem, das die Entscheider entscheiden müssen, ohne genau wissen zu können, was optimal wäre: Möglichst schnell die 2. Impfung absolvieren (wegen besserem Schutz), das hieße nach 3 Wochen schnellstmöglich. Oder darauf setzen, dass möglichst viele Antikorper gebildet werden, das hieße 6 oder 8 Wochen warten, in denen der Proband sich schon infizieren könnte. Daneben könnte der Mengeneffekt durch die Verzögerung (siehe oben) eine Rolle gespielt haben. Stell dir mal vor, wie schwer die Verantwortung für solch eine Entscheidung ist. Das nicht einfach und immer kann man trotz bester Absicht falsch liegen, weil es nicht genug Informationen gibt. Na ja, etliche Journalisten hauen die dann hinterher in die Pfanne, weil die Entscheider keine hellseherischen Fähigkeiten hatten.... tja, hinterher halt. Da sind wir alle schlauer.
Das wollte ich schnell noch OFF TOPIC loswerden. Außerdem wollte ich loswerden, dass wir uns schon sehr genau überlegt haben, ob das Risiko tragbar ist. Aber das scheint es zu sein und irgendwie muss das Leben wieder in die Gänge kommen.
Ansonsten kannst du gerne noch zu uns stoßen. Das sollte von der Anzahl her gerade noch passen.
Walter