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Björn 31.07.2006 13:02

Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
20 Turnierpartien R30 2.2 gegen die V11 sind absolviert.

Ergebnis 14:6 für den Tasc. Gespielt wurde i.d.R. mit allen Eröffnungszügen, um Wiederholungspartien auszuschließen. Der R30 zog immer in der "aktiven" Spielart.
Klar sind 20 Partien nicht der Weisheit letzter Schluß, doch wurde mein "Lieblingsgerät", nämlich die V11, ziemlich auseinander genommen. :dead:

Wenigstens konnte sie die 20igste Partie nochmals im gewohnten "Tal-Stil" gewinnen und läßt weiteres hoffen.
Jedenfalls hinterließ die 2.2er Version des R30 einen äußerst starken Eindruck auf mich, wesentlich aktiver als die 2.5 und deutlich risikobereiter.

Bin mal gespannt, ob sich die 2.2 nach wie vor in der Turniereloliste soweit oben behaupten kann. Mein "subjektiver" Eindruck rechtfertigt auf jeden Fall eine herausragende Position.
Alles in allem (vom Res. mal abgesehen) hat sich für mich klar herausgestellt, dass es sich hierbei um den stärksten (alten) Schachcomputer handelt.

rodel 31.07.2006 20:10

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Björn,

ja da wirst du der Weisheit recht nahe kommen!! Allerdings sehe ich das von zwei Seiten. Die erste Seite sind Zweikämpfe, OK die sagen schon was aus, aber auch da gibts sog. "Lieblingsgegner" wie bei uns "Menschen", der eine liegt einem besser, der andere weniger!(und nicht zuletzt die Eröffnungssache!):raffnix:

Aber die zweite Seite läst zumindest noch viel Spielraum für Überraschungen, und zwar Turniere mit "unterschiedlicher Gegnerschaft", so wie z.B. Dach2004!
Da kann dann schon immer was passieren, obgleich natürlich ein R30 2.2 immer zu den großen zählt. Aber auch eine V11 kann da für positive als auch für negative Überraschungen sorgen!:raffnix:

Aber so ein Vergleich bringt immer was schönes für uns Schachcomputerfreunde! DANKE!:goldcup:

Übrings bei meinem Oldie-Master-Turnier gehts auch wieder weiter!:box2:

Gruß Bernhard (rodel)

Björn 01.08.2006 09:09

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Bernhard,

nun, bisher war die V11 von Fidelity in meinen Turnierpartien sehr erfolgreich. Immerhin sind schon viele Partien gegen Gegner wie den Risc1MB, den Magellan oder gar einem London68030 gespielt worden (s. Partien aus dem Forum).

Dabei kristallisierte sich natürlich auch heraus, welches Gerät wessen Lieblingsgegner ist bzw. umgekehrt.
So hätte ich z.B. auch von einem R30 2.5 gegen die V11 etwas mehr erwartet.

Insofern verwundert das extrem gute Ergebnis der 2.2 gegen die V11, was allerdings in Partien von Wolfgang nicht untermalt werden konnte. Ich hatte zunächst 10 Partien gespielt und mich mit Wolfgang dann ausgetauscht, woran es liegen könnte, dass seine V11 sich erfolgreicher behauptet.
Nun habe ich eben nochmals 10 Partien angehängt, die aber ähnliches zu Tage förderten, wie die ersten 10 Partien.
Und wenn ich jetzt mal alle Geräte Revue passieren lasse, erscheint mir in der Tat dieser R30 2.2 als schwerstes Geschütz.

Die V11 hat ihre größten Schwächen im positionellen Bereich und insbesondere (bedingt durch das alte Shannon A Konzept) im Horizonteffekt.
Der Spielstil ist hingegen einmalig, profitiert enorm vom Motorola 68060.

Der London langweilt durch künstliches Lavieren seiner Figuren und klassischer Ideenlosigkeit. Hingegen ein brillanter Endspielkünstler. Aber insgesamt zu abwartend auf die Fehler seines Gegners.

Beim Sparc lagen mir zu viel Licht und Schatten eng beisammen. Mal genial, dann wieder nicht die geringste Ahnung vom Schach. Nie habe ich ein Spitzenprogramm gesehen, was häufiger Verlegenheitszüge wie Kg1-h1-g1-f1 zu Stande brachte. Da war noch viel Platz für Verbesserung. Schade.

Persönlich hat mir auch immer die Spielweise des Ed Schröder Kindes Risc1MB gefallen. Aktiver als der London, im Endspiel aber eindeutig schlechter. Insgesamt sehr harmonisch.

Nun der Magellan: immer zündelt er herum. Gefällt mir sehr gut. Ich glaube gegen Menschen ziemlich gefährlich (ähnlich dem StarDiamond von Novag), weil er immer wieder für Überraschungen gut ist. Alleine im Endspiel verliert er gegenüber der Konkurenz gut 300 Elo - einfach jammerschade. Hat mich oft schier verzweifeln lassen.

Zu guter letzt spielte ich einige Partien mit dem R30 2.5 gegen starke Gegnerschaft, wobei mir gleich auffiel dass die Bibliothek der 2.5 zugunsten von Aegon heftigst beschnitten wurde: kein Vorteil.
Der Stil im Vergleich zur 2.2 ist eher ausgeglichen, macht einen "professionelleren" Eindruck; eher Richtung London, wenn auch ungleich aktiver. Aber der Pfeffer fehlt. Im Endspiel könnten beide, 2.2 und 2.5, noch immer ein Stück zulegen.
Die 2.2 in der aktiven Einstellung ist hingegen selten zu stoppen. Zwar werden manchmal fragwürdig Bauern gegeben, das aber meistens zugusten einer sehr aktiven Spielanlage. I.d.R. gewinnt er damit.

Soweit meine Eindrücke, die ich über die letzten 2 Jahre sammeln konnte. Sie beziehen sich aber ausschließlich auf das Turnierstufenniveau.

Im Aktivschach sieht die Sache gaaanz anders aus. Hier gibt es nur einen echten Allroundkönner und das ist der London68030. Hingegen kann man die V11 in dieser Disziplin nicht wirklich gebrauchen...

Liebe Grüße Björn

steffen 01.08.2006 09:22

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo zusammen,

das ist schon richtig:
Die 2.2 scheint im Aktivschachbereich sehr stark zu sein.
Eine V11 braucht m.E. die längeren Bedenkzeiten; auch die 2.5 dürfte dann da besser sein als der 2.2.

Grüße
Steffen

Chessguru 01.08.2006 20:23

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Björn,

Zitieren:

Zitat von Björn
Nicht mehr so elitär, der Elite...

so kann man das nun wirklich nicht sehen. Fakt ist, die V11 hat bisher gegen 29 verschiedene Gegner gespielt. Davon wurden nur 3 Vergleiche verloren. Das kann man nun wahrlich nicht gerade als schlecht bezeichnen. Bei dir wurden der London 68030 geradezu vernichtet (20:10), der Magellan zündelte zwar, verbrannte sich aber kräftig die Finger (8,5 : 1,5) oder der RISC 2500 wurde mit 5:0 abserviert.

Gegen den R30 V2.2 sind mittlerweile 40 Partien gespielt worden, wobei die V11 auf eine 41,2%ige Ausbeute verweisen kann. Weshalb dieser Vergleich bei dir nachteilig für die V11 ausgegangen ist, habe ich dir ja in der eMail erläutert.

Also Björn, nicht verzweifeln. ;) Das Spracklen Programm gehört weiter zu den Top 6 der Schachcomputer Szene und das kann man schon elitär nennen.

Viele Grüße,
Micha

Eckehard Kopp 01.08.2006 21:00

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo!
Wenn meine Partien ausgwertet sind, wird die V11 wohl nicht mehr in den Top Ten zu finden sein. Gegen den Berlin Pro reicht es noch zu einem Unentschieden, gegen Risc II, Risc 2500 2MB und V 2.5 gab es verdientermaßen Niederlagen. Fazit:Der starke Prozessor kann die alte Software nur bedingt wettmachen. Meine Einschätzung für die V11 liegt bei ELO 2250. Vielleicht gibt es auch verschiedene Versionen von der V11.

Gruß Eckehard

Sargon 03.08.2006 09:59

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Jungs,

Ja Björn die "alte " V11 ist immer nog ein TOP kiste!! wir mussen alle nicht vergessen von wenn das program ist:D Die Tasc V2.2 ist sicher sein angstgegner stimmt.:o (also die SPARC)
Aber fur alle anders kisten ,ist die V11 ein gefarliche jungen...:box2:
Ich liebe die spiel der Spracklens, immer intersantes partien.:D
Nicht langweile partien wie ein Lang program.;)
Aber die 68060 72MHz machts viel gut, Ich habe kontakt gehabt mit die Saitek firma. Um mein Sparc nach 52MHz 4MB auf zu rusten ,wie bei Turnier in Dieren Holland WM glaub ich.
Aber das wollen sie nicht tun,ehr hatte mich sehr net ein e-mail gesenden.
Und gesagt das die Kiste nur ein Project ware,und das die Firma die spare parts nicht darfur haben.
Schade :heulsuse:
Auch hab ich narturlich gefragt wie die kiste jetz hast......das wolte ein sammelstuck sein!!! aber niemand weiss das bei Saitek und ich auch nicht:mad:
Vielleicht bei Kathe und Dan auf die Dachboden:bigeyes:

Grüsse aus Holland

Hans

HPF 04.08.2006 17:46

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Björn,

leider habe ich keinen V11, sondern nur einen V10 (40MHz). Den habe ich schon vor längerer Zeit gegen einen 68020 Berlin spielen lassen, Zeit 30 Minuten. Der V10 hat fast alle Spiele verloren. Die Gründe hierfür habe ich nicht mehr in Erinnerung. Bei einem Spiel bei 1h und 30Min. war es genau umgekehrt. Welche Folgerungen man daraus schließen kann, weis ich nicht.

Trotzdem spiele ich mit dem V10 gerne. Auch habe ich beobachtet, dass alle Eröffnungen wiederholt wurden.

Paul

Robert 07.08.2006 11:11

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Paul,

Zitieren:

Zitat von HPF
leider habe ich keinen V11, sondern nur einen V10 (40MHz). Den habe ich schon vor längerer Zeit gegen einen 68020 Berlin spielen lassen, Zeit 30 Minuten. Der V10 hat fast alle Spiele verloren. Die Gründe hierfür habe ich nicht mehr in Erinnerung. Bei einem Spiel bei 1h und 30Min. war es genau umgekehrt. Welche Folgerungen man daraus schließen kann, weis ich nicht.

Das deckt sich mit den Erkenntnissen aller(?) V11-Besitzer hier: Spracklen-Programme sind schlechte Blitzer/Aktivschachspieler; sie brauchen längere Bedenkzeiten.

Lang-Programme (u. a. Berlin 680x0) blitzen hingegen recht gut...


viele Grüße,
Robert

HPF 07.08.2006 18:24

AW: Nicht mehr so elitär, der Elite...
 
Hallo Robert,

ich glaube aber auch, dass die Uhren falsch gehen. Denn viele Spiele sind wegen Zeitüberschreitung verloren gegangen.

Paul


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