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Die feudale Zeit oder "Der Niedergang von Hegener & Glaser"
Aus dem "Neues vom Null move" Thread verschoben!
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Hallo Egbert, das ist wirklich sehr informativ auf der technischen Ebene. Informativ ist aber auch die Abrechnung mit den handelnden Personen und Firmen der damaligen Zeit. Auf der einen Seite die spannenden Computerentwicklungen und die Programmierer die technisch interessiert und versiert Programme entwickelten und auf der anderen Seite die Goldgräberstimmung der Firmen, die das große Geschäft damit witterten und nur aufs Geld schauten. Und das Geschäft im Computerbereich war damals überall hart, oft unfair und unapetitlich. Die Anfänge von Microsoft, Apple, Commodore waren nicht so gloreich wie man es heute gerne verkauft, sondern gründeten auch gerne auf Tricksereien, oft sogar Betrug und der Ausschaltugn der Konkurrenz mit allen Mitteln. Eine damals übliche sehr seltsame Mischung der Personen, einerseits die neue Generation der begeisterten "Computernerds" die vor allem technisch interessiert waren und eher nicht vorrangig auf das Geld schauten und geschäfltich häufig naiv waren und andereseits knallharte Geschäftleute und manchmal windige Gestalten die nur am Geld interessiert waren. Viele Grüße Jürgen |
AW: Neues vom Null move
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Gruß Egbert |
AW: Neues vom Null move
Hallo,
man möge mir den offTopic Beitrag verzeihen, aber zu Jürgen: Das war damals eine Zeit, die ich so auch in anderen Bereichen nicht in dieser Form erlebt habe! Geld schien bei Hegener & Glaser keine Rolle zu spielen. Jede Menge Ausstellungsgeräte für die Kaufhäuser und als wenn das nicht reichen würde, gab es in den großen Spielwarenabteilungen zusätzliche "Promotoren", die einfach nur dem kaufwilligen Interessenten die Vorzüge von Mephisto Geräten ans Herz legten ... in den ganz großen Geschäften ganzjährig, in den kleinen Geschäften zur Weihnachtszeit. Vergleichbar mit den "Sky Drückern", die heute überall anzutreffen sind ... Dann wurden Millionen rausgehauen, für das Siegel "vom Deutschen Schachbund empfohlen", inkl. kostenfreien Testgeräten, die an die Schachvereine geschickt wurden und jede Menge öffentlicher Veranstaltungen ... natürlich mit prominenter Besetzung und Werbeträgern, von Dr. Pfleger bis zu den Polgarschwestern ... Was man sich Turniere und Weltmeisterschaften hat kosten lassen, geht auf keine Kuhhaut ... Aber auch die Autoren und "Randfiguren" (Berater, Eröffnungsbuchschreiber etc. pp.) haben nicht am Hungertuch genagt ... und auch der Firmensitz mitten in München (man zog ja relativ früh von der Landsberger Straße in die Arnulfstraße) war alles, nur nicht günstig. Wenn man nicht den Fehler mit dem Kauf von Fidelity begangen hätte ... ich frage mich, wie wäre die Geschichte weitergegangen? Auf jeden Fall beeindruckend für so ein Nischenprodukt "Schachcomputer" ... ;) Grüße, Sascha |
AW: Neues vom Null move
Hallo Sascha,
mein Fokus lag damals gar nicht so sehr auf Schachcomputern. Meine Ikonen hießen zu der Zeit Schneider cpc464 , Sinclair zx und Commodore C64 und etwas später Amiga und Atari ST... Aber die Abteilungen lagen oft dicht beieinander. ;) Es war nach meinem Empfinden eine unglaubliche Zeit, man könnte sagen der Begin einer neuen Zeitrechnung. Viele Grüße Jürgen, sorry ebenfalls für das offtopic... |
AW: Neues vom Null move
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AW: Neues vom Null move
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Unterm Strich kostete der Spaß Hegener und Glaser rund 7,5 Millionen Euro ... mehr als den vierfachen Jahresgewinn. Dass das nicht gutgehen konnte, hätte man ahnen können ... vermutlich wäre man besser beraten gewesen, den verschuldeten Mitbewerber einfach sich selbst zu überlassen und die „Reste“ irgendwann einzusammeln ... |
AW: Neues vom Null move
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AW: Die feudale Zeit oder "Der Niedergang von Hegener & Glaser"
Hallo zusammen,
damit wir den "Nullmove Thread" nicht völlig kapern und da das Thema ja durchaus interessant ist, habe ich die Postings mal ausgegliedert. Gruß, Sascha |
AW: Neues vom Null move
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Ich denke, man hätte sich neu positionieren müssen: - Margen deutlich reduzieren (erkennen, dass die fetten Jahre vorbei sind). - Gezielter eine Zielgruppe anvisieren und die angehen müssen. Auch, indem man die Vorteile von Brettgeräten (Haptik etc.) hervorhebt. - Bessere Verbindung zwischen den Welten herstellen. Zwar gab es den Genius und Gideon als "Mephisto Software" und auch ein PC Brett ... aber man hätte auch in die Richtung gehen können (müssen?), die Brettgeräte mit dem PC zu verbinden. Ich denke, Hegener & Glaser hätte den Übergang schaffen können ... aber irgendwie hat man den Wandel verschlafen und im Zweifel fehlten zum Teil aufgrund der Fidelity Geschichte die Mittel ... |
AW: Die feudale Zeit oder "Der Niedergang von Hegener & Glaser"
Wenn ich richtig informiert bin hat Saitek ja die Firma Mephisto 1994 gekauft und einige Schachcomputer auch noch bis ca. 2010? verkauft. Da die Firma Saitek ja noch existiert , müssten eigentlich alle Patente und Namensrechte von Mephisto noch bei Saitek liegen, oder?
Wenn jetzt der Markt für Schachcomputer wieder aufblüht könnte Saitek ja einen Coup landen und z.B. einen Mephisto Hamburg auf den Markt bringen... ;) Es scheint allerdings so als sei bei Saitek jegliches Interesse für Schachcomputer komplett eingeschlafen... :dead: Viele Grüße Jürgen |
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