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Geräte um Elo 2000
Hallo an Alle!
Kurz vor Weihnachten endete bei mir ein Turnier mit elf Schachcomputern zwischen ca. 1950 und ca. 2050 Elo. Jeder spielte gegen jeden vier Partien auf Turnierstufe (3 min. / Zug), also jeweils 40 Partien insgesamt. Auf die Eröffnungswahl oder den sonstigen Partieverlauf habe ich keinen Einfluss genommen. Lediglich wenn beide Gegner einer Partie übereinstimmend eine vollkommen ausgeglichene Stellungsbewertung (0.00) anzeigten, dann habe ich die Partie als Remis gewertet. Bei Punktgleichheit zählt das Ergebnis des direkten Duells. Das Endergebnis: 01. Mephisto Polgar 10 MHz 25,5 / 40 02. Kasparov Travel Champion 2100 22,5 / 40 03. Kasparov GK 2100 22,0 / 40 04. Mephisto Roma II 21,0 / 40 05. Mephisto MM V / HG 550 20,5 / 40 06. Mephisto Milano 19,5 / 40 07. Mephisto Mystery 18,5 / 40 08. Kasparov Cougar 18,5 / 40 09. Novag Zircon II 18,0 / 40 10. Mephisto Monte Carlo L.E. 17,0 / 40 11. Novag Obsidian 17,0 / 40 Der Sieg von Polgar 10 MHz ist sicherlich nicht unerwartet. Der deutliche Abstand beruht vor allem auf zwei hohen Siegen gegen die beiden Novag-Geräte. Positiv überrascht hat mich das "alte" Roma II; es hat sogar MM V mit HG 550 knapp hinter sich gelassen. Enttäuschend ist das Abschneiden des Cougar. Er soll ja ein "Klon" des GK 2100 sein, allerdings mit 16 statt 10 MHz. Er hätte also vor dem GK 2100 liegen müssen. Aber ich habe bei allen neuen Modellen von Saitek den Eindruck, dass sie vom Programm her schlechter und eben nicht identisch mit dem GK 2100 sind. Ganz augenfällig ist das bei der Eröffnungsbibliothek, die von 30.000 Halbzügen auf 6.000 Halbzüge eingestampft wurde. Hinzu kommen die oft beschriebenen Bugs. Außerdem beginnen die neuen Geräte bei "Play" immer oben und nicht unten mit den weißen Figuren. Lediglich der GK 2100, der Travel Champion 2100 und der Präsident scheinen wirklich identisch und sorgfältig programmiert zu sein. Auch der letzte Platz des Obsidian ist enttäuschend; er wird eigentlich üblicherweise höher eingestuft als der Zircon II. Grundsätzlich ist mir klar, dass 40 Partien pro Gerät statitisch keine große Sicherheit bieten. Dennoch meine ich, dass auch wenige Partien einen guten Eindruck über die Spielstärke sowie Schwächen und Eigenheiten eines Schachcomputers vermitteln können. Viele Grüße Ingo |
AW: Geräte um Elo 2000
Sicher werden 4 Partien kein genaues Gesamtergebniss geben, aber einen groben Überblick geben sie schon, finde ich.
Ein guter Schachcomputer wird auch bei nur 4 partien nicht mal so eben gegen einen schwachen 4x verlieren. Obwohl es da sicher auch die eine oder andere Außnahme geben kann. Wenn einem Schachcomputer z.B. die Spielweise eines anderen nicht liegt. Gruß, udo |
AW: Geräte um Elo 2000
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Gruß Otto |
AW: Geräte um Elo 2000
Hallo!
Mit dem MM VI (1997) kenne ich mich nicht aus, das hatte ich nie. Zeitlich ist es aber eher als Nachfolger des GK 2100 (1993) zu sehen und nicht als "Bruder" wie der Präsident (1993) oder der Travel Champion 2100 (1994). Viele Grüße Ingo |
AW: Geräte um Elo 2000
Ich habe ja den MMVI, und auch er hat einen, von mir auch schon erwähnten Bug.
Im Endspiel K-L gegen K, oder K-S gegen König bewertet er sich mit 2-3 Bauerneinheiten positiv, was zu einer falschen Stellungseinschätzung führt, er also diese Konfiguration fälschlicherweise als eine zu gewinnende Stellung ansieht, und nicht als Remis. Dadurch vergibt er leider ab und zu eine ansonsten gewonnene Stellung durch falschen Figurenabtausch. Möglicherweise bewirkt dieser Fehler zum Teil auch sein nicht immer so überzeugendes Endspielverhalten. Ist schon etwas ärgerlich, aber tritt auch Gottseidank nicht so oft auf. Ansonsten habe ich noch keine weiteren Bugs beim MMVI entdeckt.:D Vielleicht könnte jemand prüfen, ob dies auch bei anderen Morsch Programmen so ist, bzw. wie sie die Stellung König gegen K+S oder K+L einschätzen. Einfach ein paar Züge damit spielen. Gruß, udo |
AW: Geräte um Elo 2000
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AW: Geräte um Elo 2000
Hi,
dieses Verhalten ist kein Bug, sondern gewollt. Morsch-Geräte haben wenig bis keine Zusatzregeln sondern bewerten nur streng nach aktuellem Material innerhalb des Rechenhorizontes. Damit kommen die Geräte etwas tiefer als Softare, die viele Bewertungsregeln kennt und diese dann ja bei jeder Stellung auch abfragt (auch wenn es unnötig ist, das kann eine SW ja nicht entscheiden). Das bremst und daher wurde eine Zeitlang "dumme" SW entwickelt, die tiefer kam und damit hatte man Erfolg - bis die Hardware so stark wurde, daß man innerhalb der Zeitvorgaben wieder "Luft" hatte und man führte wieder Wissen ein. D. h., alle mir bekannten Morschies (insbesondere ohne HTs) verhalten sich so und geben dadurch manches Remis her. Dafür gewinnen sie dann auch mal gegen deutlich stärkere Geräte, wenn sie in bestimmten Stellungen tiefer kommen. Gruß Achim Zitieren:
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