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Vergebenes Remis Sakulski-Hesse 2002 Fernschach
Im neuen KARL ist obenstehende Stellung abgebildet, welche sich aus einer Fernschachpartie zwischen den Spielern Sakulski und Hesse im Jahre 2002 ergeben hatte. Die Stellung ist remis, aber Weiß erkannte das nicht und gab die Partie verloren. Offenbar spielte Weiß noch ohne Computer, so wie es früher der Fall war und wie es heute eigentlich immer noch sein sollte. Aber welcher Gegner kann schon sehen, was heimlich im Wohnzimmer geschieht? Denn hätte Weiß einen Computer besessen, hätte er vor der Aufgabe sicherlich das Programm nochmal checken lassen, ob die Aufgabe denn auch gerechtfertigt wäre. Nach 1. d7, so KARL, kann Schwarz sinnvollerweise lediglich mit dem Turm nach 1. ... Td2 ziehen, um den Bauern unter Kontrolle zu halten. Nun kann der weiße König den Turm angreifen: 2. Kc3. Zu seinem Bedauern darf Schwarz den Bauern d7 wegen der Springergabel auf f6 nun keinesfalls schlagen, sondern muss den Turm ein Feld zurückziehen: 2. ... Td1. Die Felder f6 und f5 sind verpönt, da der Springer sie entweder direkt oder indirekt (Gabel) beherrscht. Jetzt greift der König wieder an 3. Kc2 und der Turm weicht nach oben aus, denn bis d4 sind die Felder begehbar: 3. ... Td4. So ziehen die beiden hin und her, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heut, also remis. Was mich erstaunt, ist, dass Weiß trotz Fernschachbedingungen, also trotz der Möglichkeit, stundenlang ausprobieren zu können, das nicht erkannt hat. Aber gut - hätte ich es erkannt? Jedenfalls mein kleiner Atlanta schätzt die Situation im Zweispielermodus sofort richtig ein und zeigt noch vor dem Durchführen des ersten Zuges 1. d7 nach knapp 10 Sekunden +0,0 an. Ein schöne, nicht zu schwere Endspielstellung, die das Gerät vollkommen richtig beurteilt. Gruß Tom |
AW: Vergebenes Remis Sakulski-Hesse 2002 Fernschach
Hallo Tom,
ich habe mir diese Stellung gerade mal angeschaut, und lasse meine 2 kleinen Schachcomputer Mephisto II und III daran knabbern. Der MMVI ist gerade (noch) anderweitig beschäftigt. Sie erkennen richtig das Manöver 1.d7 und kämpfen gerade gegeneinander :maul:. Nun habe ich mal selber eingegriffen und einfach nach 1.d7 Td2 2. Kc3 Txd7 !? eingegeben. Ich habe nämlich das Gefühl, das dies auch remis wäre, da Weiss zwar einen Springer hat, aber Schwarz den entfernten Freibauern, der den Springer erst mal bindet, und mit den a und b Bauern muss schwarz nur die Stelklung halten bzw. versuchen, den weissen Bauern abzutauschen. Ist wohl nicht so einfach, aber mein PC Programm sieht das relativ optimistisch mit -0.03 Bauerneinheiten für Schwarz. Aber obs wirkklich hinhaut, weiss ich noch nicht. Gruß, Udo |
AW: Vergebenes Remis Sakulski-Hesse 2002 Fernschach
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Ich habe mir das vor 2 oder 3 Stunden mal angesehen - der Weisse kann mit seinem Springer genausowenig reissen, wie der Schwarze mit den Bauern. Gruß, Willi |
AW: Vergebenes Remis Sakulski-Hesse 2002 Fernschach
@Udo, Willi: Das ist o.k., denn dass Weiß gar gewänne, stand nie auf der Tagesordnung. Weiß gab nur fälschlicherweise auf anstatt das Remis zu erkennen, was ich wegen der Möglichkeit, sich die Situation in aller Ruhe anzuschauen, wie das beim Fernschach eben möglich ist, nicht ganz verstehe. Möglicherweise war Weiß verheiratet und wurde von seiner besseren Hälfte ständig für schachfremde Aktivitäten missbraucht (Mülleimer leeren, Geschirr waschen, einkaufen gehen, Bügeln usw. ...). Klar, dass man unter solchen Umständen ein Remis in einer wichtigen Partie gerne mal übersieht!
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Gruß, Willi |
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