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Human vs. Mephisto Polgar
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Hallo zusammen.
Ich konnte in letzter Zeit ein paar eigene Erfahrungen im Spiel gegen meinen Mephisto Polgar sammeln. Da ich hier schon öfter Beiträge und Fragen zur Spielweise bestimmter Programme gelesen habe, werde auch ich hier immer mal wieder ein paar Erkenntnisse einfliessen lassen. Leider genügt meine Spielstärke nicht aus um meinem "ungedrosselten" Polgar auch nur annähernd das Wasser reichen zu können, weshalb ich sein überlegenes Positionsspiel, dass jeden auch noch so kleinen Fehler eines menschlichen Gegners meines Schlages hemmungslos ausnutzt, nur, damit er dann möglichst schnell in ein souverän gewonnenes Endspiel abwickeln kann (hier kommt seine Endspielschwäche (?) natürlich nicht mehr zum Tragen). Da derzeit (!) noch ich die Macht über die Maschine habe, habe ich in den letzten Partien die Bedenkzeit des 5MHz - Hirns auf 10 Sekunden im Mittel begrenzt - Standardeinstellung (mal mit, mal ohne Zufallsgenerator). Dabei fällt sofort auf, dass MP immer noch positionell stark spielt, dass es sich aber als menschlicher Gegner lohnt mit etwas Risiko einfach seine Königsstellung zu stürmen, weil MP in den ersten Sekunden seiner Überlegungen dann doch recht blind für taktische Abwicklungen ist. Ich habe ein paar der Schlüsselstellungen später nochmals rechnen lassen, wobei er immer nach spätestens 30 Sekunden seine Fehler revidiert hat. Vier dieser geradezu prototypischen Partien habe ich im pgn-Format angehängt. Zwischenbilanz: Der Polgar ist für mich ein idealer Partner, der positionell stark spielt, der mir durch taktische Schwermut aber bei reduzierter Rechenzeit doch immer wieder Chancen einräumt. Vorausgesetzt ich gehe auch mal ein gewisses Risiko ein... Eine Erkenntnis, die mir übrigens inzwischen auch bei einigen Online-Partien Human vs. Human Erfolg gebracht hat Dabei darf ich mir allerdings keine zu starken Gegner suchen... Bis zu den nächsten Erkenntnissen. Gruß, Frank |
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In der vierten Partie opfert der Polgar zwei Türme, wobei ich allerdings nicht genau sehen konnte, warum. Vielleicht hätten da ein paar Sekunden mehr den Gegenangriff Polgars auf Deine (überlegene) Stellung auf ein besseres Fundament gestellt. Aber Du sagst ja selbst, dass Du im nachhinein solche Positionen nochmal mit einer höheren Bedenkzeit getestet hast und zu dem Ergebnis gekommen bist, dass der Polgar stärkere Züge gefunden hat. Auf jeden Fall ein guter Trainingspartner. Schöne Partien. Beste Werbung für das Spiel mit einem Schachcomputer. Bitte mehr davon! |
AW: Human vs. Mephisto Polgar
Hallo Tom.
Das "DoppelteTurmopfer" ist Polgars Art der Aufgabe. Wenn er sich in einer völlig aussichtslosen Stellung sieht (-9.99), nutzt er oft noch jede Gelegenheit Schach zu bieten. In diesem Fall ging das nur ungedeckt mit den beiden Türmen. Ich schicke bald noch ein paar Partien. Ist leider ziemlich aufwändig, weil ich die Partien ja erst im Nachhinein in den Rechner tippen muss. Während des Spiels ist mir das zu lästig. Bis bald, Frank |
AW: Human vs. Mephisto Polgar
Hallo FluidDynamics
machen das nicht auch die PC Programme, in aussichtsloser Lage noch irgendwo ein Schach und dann untergehen. Werde das aber mal selber ausprobieren - mit einem TASC gegen Senator. mfg Randspringer |
AW: Human vs. Mephisto Polgar
Hallo zusammen,
dieses Phänomen ist auch unter der Bezeichnung Horizonteffekt bekannt. Ist für ein Programm am Ende seiner Zugberechnung eine stark negative Bewertung aufgetaucht (z. B. ein Matt), dann werden scheinbar sinnlose Züge "eingeschoben", die zur Folge haben, dass die stark negative Bewertung über den Rechenhorizont "hinausgeschoben" wird und schon sieht die Stellung aus Sicht des Programms vermeintlich wieder besser aus. Grüße Uwe |
AW: Human vs. Mephisto Polgar
Ist das tatsächlich der "Horizonteffekt". Ich denke in aussichtsloser Lage die Partie um ein paar Züge hinauszuzögern ist einfach die "bessere" Variante für ein Elektronenhirn, dass nicht gelernt hat aufzugeben, als in weniger Zügen Matt gesetzt zu werden.
Meine "Mattführung" erweist sich in der Analyse als miserabel. Schon unmittelbar vor dem ersten Turmopfer zeigt Fritz ein Matt in 7 Zügen an. Es gibt demnach in dieser Stellung bereits nichts besseres. Dass es dennoch so lange dauert, liegt einzig an meiner Schwäche... Gruß, Frank |
AW: Human vs. Mephisto Polgar
Hallo FluidDynamics
Aber deshalb spielst Du ja Schach und nicht maumau! Ein Matt in 7 finden sicher die wenigsten von uns "Nomalspielern". Das ist sicher etwas für die Klasse M / IM / GM. Da müssen wir nicht traurig sein - wir sollten es mit Humor nehmen. (die Biester sind doch nur Rechenknechte) und wenn wir keine Lust mehr haben ziehen wir den Stecker raus. mfg Randspringer |
AW: Human vs. Mephisto Polgar
...oder reduzieren die Rechenzeit ;)
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AW: Human vs. Mephisto Polgar
.........hahahahahaha - ja genau so! :lol:
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AW: Human vs. Mephisto Polgar
Hallo zusammen.
Mal wieder ein Beitrag zu meiner kleinen Sammlung ( nachdem ich mein Display wieder in Gang gesetzt habe https://www.schachcomputer.info/foru...ead.php?t=2438 )... Polgar zeigt in meiner favorisierten Einstellung (einschalten und losspielen, also 10 Sekunden pro Zug) ein deutliches Defizit in der Französischen Eröffnung, Tarrasch-Variante. Er spielt weitgehend reproduzierbar: 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 c5 4. Sf3 cxd4 5. Sxd4 e5? Dieser Zug steht in keinem Repertoire, weil er beantwortet mit 6. Sb5 zu einem dem ständigen Problem führt das Feld c7 gegen den Springereinschlag zu decken. Natürlich lässt sich das prinzipiell verteidigen. Polgar lässt in den folgenden Zügen (er hatte auf den Damentausch auf d1 spekuliert) praktisch immer einen Bauern, muss einem Schach durch Sd6 ausweichen und wird den Druck gegen seine erdrückte Stellung nicht mehr los. Auch hier gilt natürlich: Ein wenig mehr Rechenzeit und Polgar umgeht dieses Problem. Wieder einmal schön zu sehen, dass ich in ihm den richtigen Gegner gewählt habe... ist eben auch nicht fehlerfrei Gruß, Frank |
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