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Brikett gegen MMVI
Hallo, ich wollte vor vielen Jahren einmal sehen, wie sich der Mephisto II Brikett mit 6,1 Mhz eigentlich bei längeren Bedenkzeiten schlägt.
Also machte ich ein einrundiges Match Mephisto MMVI mit jeweils ca. 10 Minuten Zug, gegen den Mephisto II Brikett auf Stufe C7 , auch ca. 10 min/Zug Ich gab nicht sehr viel auf den Mephisto Brikett, aber manchmal kommt es anders, und dann noch anders, als man denkt. Unterschätze niemals den kleinen Teufel ! Bei dieser Partie muss man sich schon fast die Frage stellen, wie so etwas möglich ist. Da müsssten eigentlich die Elo Bewertungen für diese 2 Schachcomputer neu bewertet werden . Der MMVI 300 Elo weniger, Der Mephisto II 300 Elo mehr, oder so ;)
[Event "600"/1"]
[Site "?"] [Date "2019.06.21"] [Round "?"] [White "MMVI, ~10min/Zug"] [Black "Mephisto II, 6,1 Mhz, Stufe C7"] [Result "0-1"] [ECO "A45"] [Annotator ",Udo"] [PlyCount "134"] {255MB, Shredder10.ctg} 1. d4 Nf6 2. Nc3 e6 3. e4 Bb4 4. Bd3 O-O 5. e5 Nd5 6. Nge2 d6 7. O-O dxe5 8. dxe5 Nc6 9. a3 Bxc3 10. Nxc3 Nxc3 11. bxc3 f6 12. exf6 Qxf6 13. Qh5 h6 14. Bb2 Bd7 15. Rad1 Rad8 16. Be4 Be8 17. Qe2 Bg6 18. Bxc6 bxc6 19. Rb1 Qf5 20. Ba1 a5 21. Rb7 Rf7 22. c4 Qxc2 23. Qxc2 Bxc2 24. Be5 Rd3 25. Rc1 Rfd7 26. f3 Rd1+ 27. Rxd1 Rxd1+ 28. Kf2 Rd7 29. Bxc7 Kf7 30. Ke3 a4 31. Ra7 e5 32. Bb8 Rxa7 33. Bxa7 Kf6 34. h4 g6 35. Bc5 h5 36. g3 Bb3 37. Kd3 Kf5 38. Be3 Bd1 39. f4 e4+ 40. Kd4 $2 Kg4 41. Bf2 Kf3 42. Be1 e3 43. Kc5 Ke2 44. Bc3 Kf2 45. Bd4 Bb3 46. Kxc6 Kf3 47. Kb5 e2 48. Bc3 Kxg3 49. c5 Kxh4 50. c6 Kg4 51. c7 Be6 52. Ka6 Bc8+ 53. Ka7 h4 54. Kb8 Bf5 55. c8=B Bxc8 56. Kxc8 h3 57. Kb7 h2 58. Kc7 h1=Q 59. Kd6 e1=Q 60. Bxe1 Qxe1 61. Kd5 Kxf4 62. Kc4 Qe7 63. Kb5 Qxa3 64. Ka5 $4 Qb3 {Mit Mattansage} 65. Ka6 a3 66. Ka5 a2 67. Ka6 a1=Q# 0-1 |
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Hallo Udo,
wirklich ein überraschendes Ergebnis, aber es ist halt nur eine Partie, da ist vieles möglich... ;) Gruß Egbert |
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Da schließe ich mich meinem vorredner an. Es kann eine "Aussreißerpartie" gewesen sein. Klar freut es mich für den Brikett aber spiele ruhig noch einige Partien, dann wird man (mehr) sehen ;)
Gruß Otto |
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Bei der obigen Partie hatte ich die letzten Züge auch auf der Turnierstufe weitergespielt, weil ein Sieg des Mephisto II nicht mehr zu nehmen war. Zur Ehrenrettung des MMVI, ich habe auch eine Partie, bzw. zwei, wo er den Genius 99 auf 1 GHz AMD Duron geschlagen hat, der Genius allerdings ohne Hashtabellen. Aber das ist doch auch was, oder? Es waren allerdings Partien mit einmal 99 Zügen, und einmal sogar 112 Zügen. :schwitzer: Es gibt schon merkwürdige Dinge im Computerschach! |
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https://www.schachcomputer.info/foru...ead.php?t=4307 Da gibts noch mehr solcher Überraschungen :D Ist das hier eine neue Partie? Die steht zumindest nicht in dem alten Thread... Viele Grüße Robert |
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Die Programmstruktur des Mephisto II profitierte in der Tat sehr stark von Geschwindigkeitssteigerungen. Ich kann mich noch gut entsinnen, welch großer Unterschied alleine durch die Taktfrequenz-Erhöhung von 3,5 auf 6,1 MHz brachte. Bei den damaligen Kontrahenten, welche ja größtenteils bereits auf einem 6502 liefen muss man berücksichtigen, dass der 1802 vergleichsweise sehr langsam war.
Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie sich weitere Geschwindigkeitserhöhungen auswirken würden. Also ein modifiziertes Mephisto ESB II - Programm auf dem Revelation II AE mit vielleicht um die 90 MHz würde mich extrem begeistern. :D Natürlich gibt es bei jedem Programm einen abnehmenden Grenzwert-Nutzen, aber ich glaube das Programm skaliert vergleichsweise gut. Ruud hat ja bereits bewiesen, dass er auch Programme mit dem Z80B emulieren kann, warum nicht auch ein 1802/1806? :) Gruß Egbert |
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Ich habe mal versucht Zahlen zu Orwell finden, in der Hoffnung Zahlen zumindest für unterschiedliche Geschwindigkeiten zu finden. Leider erfolglos. |
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belastbar ist ein sehr dehnbarer Begriff. ;) In der Anfangszeit der Computerschach & Spiele wurden diverse Turniere durchgeführt, sogar eines mit Mephisto ESB II 3,5 und ESB 6,1 MHz am Start. Gut, es waren nur für jeden Teilnehmer 20 Partien, aber schon hier war eine klare Tendenz erkennbar. Dies wurde auch durch einige Turniere der Leserschaft bestätigt. 1. CC Sensory 9 14,5 aus 20 2. Chafitz Steinitz 13,0 aus 20 3. Mephisto ESB II 6,1 13,0 aus 20 4. Conchess 8,5 aus 20 5. Novag Savant II 7,5 aus 20 6. Mephisto ESB II 3,1 3,5 aus 20 Quelle: Computerschach International, Heft 3/83, Seite 24/25. Gruß Egbert |
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Sehr richtig Egbert! :top: Ferner gibt/gab es noch diverse Berichte in verschiedenen Schachcomputer-Zeitschriften oder Rubriken jener Zeit. Alten Hasen wohl bekannt! Ferner habe ich selber etliche Turnierpartien und darüber hinaus auch zahlreiche freie Partien gegen die alte 3.5 MHz und gegen die neuere und deutlich verstärkte 6.1 MHz Version ausgetragen und als erfahrener Schachcomputer-Fan und Turnierspieler war der Spielstärkeunterschied sehr deutlich zu Gunsten der schnelleren Version. Freilich habe ich versäummt meine Erkenntnisse diesbezüglich Notariell beglaubigen zu lassen...:D Gruß Otto |
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Danke für die Zahlen. Sie sind natürlich mit riesigen Fehlerbalken zu lesen, aber so kann ich Egberts Aussage nachvollziehen. Für mich sind die Briketts noch Saurier aus der Zeit vor meiner Beschäftigung mit Schachcomputern und weniger (für mich) interessant dokumentiert als die Großrechnerprogramme der Jahre.
Mit all den Emulationen wäre ein Vergleich einiger Programme interessant, bei denen ein Programm gegen mehrere andere antritt, einmal mit der normalen Rechentiefe und einmal mit einer verdoppelten Geschwindigkeit. Da die Emulationen ja beschleunigt werden können, könnten innerhalb kurzer Zeit wahrscheinlich hunderte Partien pro Programm zusammen kommen. |
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ich habe es gehofft, dass Du hierzu auch etwas schreibst, denn ich weiß dass Du diesbezüglich auch diverse Erfahrungen gemacht hattest. :top: Und Udo vermutlich auch. War schon wirklich beeindruckend, was Thomas Nitsche und Elmar Henne in dieses kleine Programm hineingelegt hatten. :) Gruß Egbert |
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Die jetzige Partie ist auch eine ältere ,hätte ich dann auch in dem alten Thread dranhängen können. Ich habe noch 2 Aktenordner voll mit allen möglichen Partien, Stellungen etc, ich muss es nur mal nach und nach in die Neuzeit übertragen. Es gibt auch noch eine Partie MMVI gegen Genius 99 mit 112 Zügen. :bigeyes: |
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Aber je mehr er durch eine erhöhte Geschwindigkeit seine taktischen Schwächen ausbügeln kann , also nicht auf teilweise simple Drohungen hereinfällt, desto deutlicher kommt sein großes Schachwissen zum tragen. Im Grunde könnte er sogar von einer noch höheren Rechentiefe als die max. 20 HZ profitieren. Bei dem Mephisto II programm sehe ich das ähnlich, Er hat recht viel Schachwissen, für sein Alter, ;) kann es aber ebenfalls nicht richtig ausnutzen, durch die langsame CPU. Wäre er 4-5 mal schneller, wäre das schon ein großer Schub gegenüber seinen damaligen Mitstreitern. Er würde im Mittelspiel jedes 4-5 zügige Matt erkennen, schätze ich. |
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In der PC-Emulation mit maximaler Geschwindigkeit habe ich ihn mal aus der Grundstellung nach dem Zug 1. c3 rechnen lassen (auf a4 oder h4 hat er sogar Buchantworten...) Ergebnis: Tiefe 1 - 0 sec Tiefe 2 - 0 sec Tiefe 3 - 0 sec Tiefe 4 - 2 sec Tiefe 5 - 19 sec Tiefe 6 - 109 sec. während des Mittelspiels kommt er je nach Stellung auch mal auf Tiefe 7, im Endspiel deutlich tiefer. Das ist schon so einiges. Die Daten für den Revelation 1 und 2 müssten andere liefern. |
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wenn ich meine aktuelle Partie beendet habe, teste ich Mephisto Glasgow auf dem Revelation II AE. Offen waren dann noch Tests auf dem Revelation I, bzw. in Kürze auf dem Reflection Modul. ;) Gruß Egbert |
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Generell erwarte ich da, dass folgende Kriterien bessere Leistungen bringen:
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Bei Brute Force ist aber der Verzweigungsfaktor ungünstig. |
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Mephisto II spielt auf Stufe 7 deutlich stärker als bei kürzeren Rechenzeiten. Allerdings ist es bis zur Klasse der Geräte mit über 1900 Wiki-Elo in manchen Situationen ein sehr weiter Weg. Siehe Beispiel:
[Event "Computer Schach Partie"]
[Site "1989"] [Date "2019.06.25"] [Round "?"] [White "Wolfgang"] [Black "Mephisto II 60min./Zug"] [Result "1-0"] [Time "11:29:39"] [SetUp "1"] [FEN "4r1k1/1p3p2/3p2pB/q2P4/r1p1n3/4PQ1P/P1R1R1P1/6K1 w - - 0 1"] [Termination "normal"] [PlyCount "9"] [WhiteType "human"] [BlackType "human"] {Weiß spielte ein Ablenkungsopfer, auf das Mephisto II /3,5 MHz erst nach 3h 50 min nicht mehr hereinfallen würde. Weitere Lösezeiten: Mephisto Magellan: < 0,5 sec., Novag Super Forte 9 sec., Saitek Centurion 18 sec., Mephisto MMII 90 sec., CC Sensory 12 185 sec.} 1. Red2 {!} Nxd2 {??} (1. .. c3 2. Rd3 f5 3. Qe2 Ra8 {-+}) 2. Qf6 Nf3+ 3. gxf3 Qe1+ 4. Kg2 Qa1 5. Qxa1 1-0 |
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Hallo Wolfgang,
Danke für das schöne Beispiel. :top: Ja, die Programme von Thomas Nitsche und Elmar Henne (auch Mephisto II) hatten ihre Stärken ganz klar im positionellen Bereich. Gruß Egbert |
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Den 4. Halbzug erreicht er nach 1. c3 in 4min. 52 sek. Dann wäre die Emulation ja mindestens 140 x schneller . :cool: Auf a4 oder h4 hat meiner keine Buchantworten. :) |
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@ Hartmut:
Hast Du die Zeiten ermittelt zu dem Zeitpunkt in welchem Mephisto Glasgow einen Halbzug erreicht hat, oder die Zeit für einen vollständig durchgerechnet Halbzug? Gruß Egbert |
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Bei der Speicherausstattung hast Du natürlich recht. Gerade für die Spitzenmodelle wären 64 (oder wegen der 16 Bit Datenbus) oder 128 Kilobyte mit einer geringen Preiserhöhung drin gewesen und angemesen gewesen. Ich weiß nicht, wo der Speicherüberlauf beginnt und wie groß der Suchbaum normalerweise ist (also ohne die vielen Unterumwandlungen). Es kann natürlich sein, dass so etwas beim Test auf der PDP nicht vorkam und dann im Spiel mit 1802 oder 68000 nur so selten, dass es nicht wirklich störte. |
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Die Zeiten beziehen sich auf den Zeitpunkt, wo er diesen Halbzug erreicht hat. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:36 Uhr. |
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