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Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Liebe Schachfreunde
Unser nächstes Match (Nr. 19) auf Turnierstufe 120'/40 mit Bediener Rolf Bühler und Kommentator Kurt Utzinger läuft an. Am Start stehen der Fidelity Elite V6 Avant Garde 2325 gegen den Mephisto Portorose 68020. Beide Programme sind aus dem Jahre 1989, wo die Turniermaschine Mephisto X bzw. Portorose 68030 die WM in der kommerziellen Gruppe kampflos gewann, aber Sieger in der Software-Gruppe wurde mit 6,5/7 vor Rebel mit 5,5/7. Im Prinzip stehen sich also zwei kommerzielle Programme aus dem Jahr 1989 mit dem 32bit Prozessor 68020 gegenüber. Der Elite V6 läuft mit einer Taktfrequenz von 20 MHz, der Portorose mit 12 MHz. Dafür hat der Elite nur 512 KB RAM, während der Portorose 1024 KB RAM aufweist. Dieses Match kommt somit fast einer nachträglichen Mikro-Computer-Schach-WM des Jahres 1989 gleich. Unklar ist uns noch, welchen Elo-Wert man dem Portorose 68020 zubilligen soll, hat dieses Programm in der Turnierliste gar einen tieferen Wert als der Almeria 68020, was ja kaum die Realität abbilden dürfte. Unsere bisherigen Matches sind: 01) Mephisto Explorer Pro - MM V+HG550 (10,5:9,5) https://www.schachcomputer.info/foru...5&postcount=46 02) Mephisto Explorer Pro - Excel 68000 Mach III (12:8) https://www.schachcomputer.info/foru...1&postcount=67 03) Sphinx 40 most aggressive - Excellence (9,5:10,5) https://www.schachcomputer.info/foru...4&postcount=43 04) Sphinx 40 most aggressive - Mephisto MM II (13:7) https://www.schachcomputer.info/foru...4&postcount=52 05) Sphinx 40 most aggressive - Super Constellation (11,5:8,5) https://www.schachcomputer.info/foru...1&postcount=72 06) Sphinx 40 most aggressive - Super Crown 4 MHz (8,5 - 1,5) https://www.schachcomputer.info/foru...5&postcount=26 07) Saitek RISC 2500 aktiv - Mephisto Vancouver 32bit (10,5:9,5) https://www.schachcomputer.info/foru...5&postcount=47 08) Excel Mach III - MM V+HG550 (10:10) https://www.schachcomputer.info/foru...3&postcount=41 09) Excellence 6 MHz - Yeno 532 XL (10:10) https://www.schachcomputer.info/foru...0&postcount=39 10) Super Constellation 18 MHz - Excellence 3 MHz (14:6) unter MES https://www.schachcomputer.info/foru...23&postcount=1 11) Mephisto Genius V4.01 68030 - Elite Avantgarde V11 68040 (27,5:12,5) Nunn-Test 2 unter MES https://www.schachcomputer.info/foru...5&postcount=88 12) Mephisto Academy - Super Constellation 18 MHz (8:2) unter MES https://www.schachcomputer.info/foru...6&postcount=24 13) Saitek D+ EGR 8 MHz - Mephisto Explorer Pro (10,5:9,5) https://www.schachcomputer.info/foru...0&postcount=72 14) Saitek D+ EGR 8 MHz - Fidelity Excel 68000 Mach III (10:10) https://www.schachcomputer.info/foru...6&postcount=77 15) Saitek D+ EGR 8 MHz - Mephisto MM V HG550 (15,5:14,5) https://www.schachcomputer.info/foru...5&postcount=88 16) Mephisto Explorer Pro - Fidelity Elite V6 (6,5:13,5) https://www.schachcomputer.info/foru...8&postcount=73 17) Fidelity Elite Avant Garde 2325 V6 - Mephisto Almeria 68000 (13,5:6,5) https://www.schachcomputer.info/foru...9&postcount=61 18) Fidelity Elite V6 - Mephisto Almeria 68020 (13:7) https://www.schachcomputer.info/foru...8&postcount=78 Freundliche Grüsse Kurt |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Hallo Kurt,
eine tolle Sache, jetzt den Porto 68020 aufzufahren, den verbesserten Nachfolger des Almeria. Jetzt kann es der Portorose richten, die "Ehre der Langs" wieder herzustellen ;) Gruß Otto |
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ich vermute auch, dass der Portorose 68020 besser abschneiden wird, als der Almeria 68020. Es wird dem Gerät auch sicher gelingen, seine Elo-Zahl gegenüber dem Almeria 68020 zu verbessern. Leider werden wir dies jedoch nicht mehr in Zahlen erfahren können, da die Turnierliste ja nicht mehr aktualisiert wird. :( Meine Prognose für diesen Wettkampf ist ein ausgeglichenes 10:10. Gruß Egbert |
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Achso, mein Tip ist ein knappes 10,5 : 9,5 für den Porto |
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Ich glaube kaum, dass die Verbesserung des Portorose 68020 zum Almeria 68020 schon für ein Unentschieden oder gar ein Sieg für das Lang-Programm genügt. OK, ich bin dank der bisherigen guten Resultate des Elite V6 zu einem Anhänger des Programms von Dan & Kathe Spracklen geworden, auch wenn mir der Spielstil der Lang-Programme mehr zusagt :) Gruss Kurt |
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Hallo,
ich bin auch gespannt auf das Tunier und tippe 11,5:8,5 für den Elite V6. Viele Grüße Jürgen |
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Du bist offenbar auch ein Fidelity Fan :) Gruss Kurt |
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Der Elite hat meiner Meinung nicht nur gewonnen, sondern auch die schöneren und interessanteren Partien gezeigt. Ich habe außerdem selber mal ein Turnier von 20 Partien Almeria auf dem ReflectionModul gegen MCGPro gepielt. Almeria Reflection~133Mhz hat zwar gegen den MCGPro 13:7 gewonnen aber mich hat das Spiel insgesamt nicht begeistert. Wenn ich den Spielstil von Almeria von damals mit einem Wort hätte beschreiben sollen, dann wäre es das Wort "langweilig" geworden... ;) (Das ist natürlich nicht ganz fair, es gab auch interessante Partien, aber es gab auch oft ein langweiliges Damen hin- und her Geschiebe, was vielleicht auch am Gegner lag, aber trotzdem...) Da ich nicht davon überzeugt bin das Portorose da schon erheblich mehr bringt, setze ich auf den Elite. Viele Grüße Jürgen |
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Das trifft exakt auch meine Meinung. Gruss Kurt |
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Ich tippe auf ein 10,5 : 9,5 für den Portorose 68020. Warum, kann ich nicht begründen. Es ist die Vermutung, dass er im Turmendspiel etwas stärker ist und sonst bestimmte desorientiert wirkende Fehler (passive Abwartezüge) seltener macht.
Gruß Wolfgang |
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Hallo, dem schließe ich mich an,der Porto wird ganz knapp die Nase vorn haben.Ich hoffe einfach das er etwas besser ist als der Almeria... Ich bin halt Lang Fan :) Grß,Stefan |
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Hi,
Roma 68020 und Almeria spielen in der Tat sehr langatmig und langweilig. Diesen beiden Programmen ist es auch hauptsächlich zu verdanken das es hieß, der Lang spiele Langweilig und es stimmte ja auch... Der Portorose ist allerdings deutlich verbessert in allen Partiephasen zum Vorgänger Almeria, lassen wir uns mal überraschen. Den Fidelitys taten lange Bedenkzeiten schon jeher besonders gut, auf jeden Fall mehr als den Lang Kreationen. Ich Tippe mal ein 11 : 9 für the Rose of Porto ;) Grüße Otto |
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Ah ja, eben habe ich es gesehen! Da hast Du ja wirklich einen guten Tipp abgegeben. :D ;)
Gruß Wolfgang |
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Hier die erste nach neuem System kommentierte Partie mit weniger Varianten, dafür aber teilweise ausführlichken Erklärungen zu gewissen Momenten der Partie, die hoffentlich auch für ungeübtere Spieler von Nutzen sind. Ob ich das durchhalte, weiss ich noch nicht, denn der Aufwand dafür ist mindestens 3x so hoch wie bisher.
Match 120'/40, 1. Partie, ECO D02: Damenbauernspiel | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 1:0 für den Elite V6 | In einem komplizierten strategischen Kampf erhält Weiss langsam die Überhand. Ein taktischer Patzer von Portorose 68020 beendet die Partie rasch, nachdem Schwarz eine noch Widerstand bietende Verteidigung verpasste.
[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"] [Date "2018.03.04"] [Round "1"] [White "Fidelity Elite V6"] [Black "Mephisto Portorose 68020"] [Result "1-0"] [ECO "D02"] [WhiteElo "2107"] [BlackElo "2118"] [Annotator "K. Utzinger"] [PlyCount "90"] [EventDate "2018.03.04"] 1. d4 d5 {Match 120'/40, 1. Partie, ECO D02: Damenbauernspiel | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 1:0 für den Elite V6 | In einem komplizierten strategischen Kampf erhält Weiss langsam die Überhand. Ein taktischer Patzer von Portorose 68020 beendet die Partie rasch, nachdem Schwarz eine noch Widerstand bietende Verteidigung verpasste.} 2. Nf3 c6 3. Bf4 {Ende Buch} Bf5 {Ende Buch} 4. Nbd2 Nf6 5. e3 Nbd7 $11 {Üblicher ist 5...e6. So wie die beiden Kontrahenten die Eröffnung behandelt haben, dürften beide Programme die Entwicklung ihrer Figuren problemlos abschliessen können. Bezüglich Bauernstruktur besitzt Weiss ein leichtes Plus. Da die Zentrumsfelder e4 und e5 jeweils stark von gegnerischen Figuren unter Beschuss sind, werden beide Parteien ihre Strategie wohl nicht auf Bauernvorstösse e3-e4 bzw. e7-e5 ausrichten. Hingegen steht Weiss schon bereit, mittels c2-c4 Druck auf das gegnerische Zentrum ausüben, was ihm die Option gibt, gegebenenfalls durch cxd5 die c-Linie zu öffnen. Strebt auch Schwarz eine Linienöffnung an, so drängt sich einmal c6-c5 auf, was angesichts des schon erfolgten 2...c6 wenigstens ein Tempo kostet. Gesamthaft befindet sich die vorliegende Stellung etwa im Gleichgewicht, mit vielleicht minimalem weissen Vorteil, den Weiss bei gutem Spiel als Anziehender fast in jeder gesunden Eröffnung hat. Für welche Fortsetzung sich Weiss nun entscheiden soll, ist Geschmacksache. Gesunde Züge sind 6.c4, aber auch 6.h3 kommt in Frage, was dem Lf4 im Falle von ...Sh5 den Rückzug nach h2 ermöglicht. Nichts spricht natürlich auch gegen 6.Le2 mit rascher Entwicklung. Vor allem ungeübteren Spielern ist die rasche/gesunde Entwicklung anzuraten, wenn man die Wahl zwischen verschiedenen gleichwertig aussehenden Zügen hat. Will Weiss hier jedoch um die Initiative kämpfen, dann stellt 6.c4 die wohl beste Chance dar.} (5... e6 6. Be2 Nbd7 7. O-O h6 ( 7... Be7 8. Nh4 Be4 9. f3 Bg6 10. Bg3 Ng4 11. Nxg6 $2 Nxe3 12. Qc1 hxg6 13. Re1 Nf5 14. Bf2 Bd6 15. h3 $4 Bf4 16. Rd1 Qg5 17. Kf1 Ne3+ {0-1 (17) Rahul,K (2225) -Postny,E (2673) Stockholm 2016}) 8. c4 Nh5 9. Be5 Be7 10. Rc1 O-O 11. h3 Nhf6 12. Bg3 Ne4 13. Nxe4 Bxe4 14. Nd2 Bf5 15. Nb3 Nf6 16. Bd3 Bxd3 17. Qxd3 Ne4 18. Be5 Bd6 19. Bxd6 Qxd6 20. Rc2 dxc4 21. Rxc4 Qd5 22. Rfc1 Rfd8 23. Qc2 Nd6 24. Rc5 Qe4 25. a3 Qxc2 26. R5xc2 Re8 27. a4 Rad8 28. a5 a6 29. Nc5 f6 30. Kf1 Re7 31. Ke2 Nf7 32. Rd2 e5 33. Rcd1 Rd5 34. b4 e4 35. Rc1 f5 36. Na4 Rd8 37. Rc5 g6 38. h4 h5 39. Nb6 Kg7 40. Rcc2 {1/2-1/2 (40) Haag,F (2290)-Groth,K (2420) BdF 1996}) 6. Nh4 $5 {Im typischen Dschungel-Schach-Stil geht das Fidelity Programm auf Komplikationen aus, bevor die eigene Entwicklung gesichert ist. Diese Spielweise kann gefährlich sein, bringt aber insbesondere weniger geübte Schachamateure ins Schwitzen, weil sofort wichtige Entscheide zu treffen, Varianten zu berechnen und die sich daraus ergebenden Stellungen abzuschätzen sind. Bei tickender Uhr im Hintergrund geht in solchen Situationen oftmals (zu) viel Zeit verloren. Und Zeitnot lässt den Stresspegel ansteigen und hat selten gute Auswirkungen auf das Resultat der Partie. Welche Möglichkeiten hat nun Schwarz? Da der Lf5 angegriffen ist, gibt es nur eine beschränkte Wahl, die wir etwas genauer anschauen wollen. A) 6...Lg4 ist wohl die erste Überlegung in der Hoffnung, dass man nach 7.Le2 Lxe2 die Läufer tauschen kann und eine ausgeglichene Stellung erhält. Sollte Weiss 6...Lg4 mit 7.Shf3 beantworten, ist weitere Entwicklung mit 7...e6 gut, hat Weiss doch ein Tempo mit dem Springer verloren. Dann wird einem aber sicher in den Sinn kommen, dass Weiss 6...Lg4 mit 7.f3 beantworten kann, wonach der Läufer wieder zurück muss. Ferner hätte Weiss dann ein Tempo gewonnen für Bauernvorstösse wie e3-e4 oder g2-g4. Hoppla, dann wird es kompliziert und ich bin nicht in der Lage, ohne grossen Zeitverbrauch die möglichen Folgen zu berechnen oder zu bewerten. Also schauen wir uns vorerst nach Alternativen zu 6...Lg4 um. B) 6...Le4 mag auf den ersten Blick nicht zu gefallen, weil Weiss mit 7.Sxe4 das Läuferpaar erhält. Doch bei genauerem Hinschauen sieht man, dass 7...dxe4 für Weiss eine einengende Wirkung hat. Wer dann noch bemerkt, dass die logische Antwort 8.c4 wegen 8...e5!! nicht gut ist und nach 9.dxe5 Da5+ 10.Ke2 erzwungen ist mit prachtvoller Stellung für Schwarz nach 10...Sxe5, denn die Dame darf im 10. Zug nicht nach d2 ziehen wegen Damenverlust durch den schwarzen nach b4 gehenden Läufer. Soweit so gut, aber 6...Le4 lässt sich ebenfalls mit 7.f3 beantworten und dann steht man vor ähnlichen Problemen wie in der Variante A. C) 6...Le6 sieht wegen der Verstellung des Bauern e7 nicht erstrebenswert aus und möchte man deshalb schnell verwerfen. Kommt man dann aber auf die Idee, den Lf8 über g7 zu entwickeln, sieht alles plötzlich nicht mehr so übel aus. Eine mögliche Variante wäre also 6...Le6 7.h3 g6 8.Shf3 Lg7 8.Sg5 Sf8 und 9.Sxe6 Sxe6 sieht wirklich ganz ansprechend aus. D) 6...Lg6 erscheint der natürlichste Zug hier. Weiss gewännt kein Tempo mit f2-f3 und der Tausch 7.Sxg6 hxg6 öffnet Schwarz die h-Linie für den Turm. Ist man mit seinen Überlegungen soweit gekommen, wobei die Schachuhr bestimmt schon einige Minuten getickt hat, fehlt noch immer der Entscheid, welche Fortsetzung man nun wählen soll. Hier spielt der persönliche Geschmack, der bekannte oder unbekannte Gegner und oftmals auch die Tagesform eine grosse Rolle. Soll ich mich nun nochmals für 5-10 Min in die einzelnen Abspiele vertiefen oder möglichen und unklaren Komplikationen ausweichen mit dem logischen Rückzug 6...Lg6.} Bg4 {Mit diesem Zug erklärt sich Schwarz bereit für Komplikationen.} 7. f3 {Aber auch Weiss scheut sich nicht, auf Vereinfachungen zu verzichten.} Bh5 {Eine Alternative war auch 7... Le6 mit der möglichen Idee, den Läufer nach g7 zu entwickeln.} 8. g4 { Der Elite V6 handelt nach dem Motto "Wer A sagt, muss auch B sagen".} Bg6 9. Nxg6 hxg6 10. c3 (10. c4 $13 {hätte einen schwierigen und unklaren Zweifrontenkrieg eröffnet, zumal Weiss wegen der halb-offenen h-Linie für den schwarzen Turm wohl auf die lange Rochade angewiesen sein wird.}) 10... e6 {Eine nicht einfach einzuschätzende Stellung steht auf dem Brett. Es gilt, einen Plan zu finden und die weisse Entwicklung zu vollenden. Im Hinblick auf eine bald einmal kommende lange Rochade hat Weiss mit 10.c3 richtig gehandelt und den Zentrumsbauern d4 gestützt. Das ist auch eine präventive Massnahme gegen die schwarzen Absichten, mit c6-c5 und Tac8 Druck auf der c-Linie auszuüben. Der weisse Plan, e3-e4 durchzudrücken liegt praktisch auf der Hand. Unklar ist einzig, wie man die weissen Figuren am besten platzieren soll. Gehört der weissfeldrige Läufer nach d3 oder g2 und welches ist der geeignete Platz für die weisse Dame. Wichtige Fragen also, die insofern nicht einfach zu beantworten sind, weil noch unklar ist, ob der Gegner auf die kurze oder lange Rochade zielt. Auch müssen sich beide Parteien bewusst sein, dass Aktionen im Zentrum und den damit verbundenen Möglichkeiten, die Stellung zu öffnen, gefährlich sein können, solange die Könige noch in der Mitte stehen. Solange dieser Schwebezustand andauert, dürfte es also besser sein, vorbereitende Züge zu machen, die nichts verderben, aber den eigenen Plänen dienen. In diesem Sinne drängen sich Aufstellungen auf wie a) 11.Ld3 nebst De2 und 0-0-0 oder b) 11.Lg2 nebst De2 und 0-0-0 oder c) 11.h4 um das Loch h4 zu stopfen oder d) 11.Lg3 ein Wartezug, der nichts verdirbt. Dabei ist es fast unmöglich zu sagen, welche Fortsetzung langfristig am meisten verspricht. Der Elite V6 findet eine weitere Alternative.} 11. Qb3 {Der Elite V6 hat mit dem Plan e3-e4 nichts am Hut und bringt die Dame an den anderen Flügel und übt Druck auf den Bauern b7 aus.} Nb6 {Eine pragmatische und wohl richtige Entscheidung anstelle der ebenfalls möglichen Alternativen 11...b6 oder 11... b5, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Schwarz ohne schlechtes Gewissen die lange Rochade noch ausführen könnte. Einziger Nachteil, dass Schwarz die Überdeckung des Zentralfeldes e5 aufgibt. Auf 11...b6 wäre die lästige Antwort 12.La6 möglich, während 11...b5 wegen 12.a4 kritischer wäre.} 12. a4 {Eher würde man 12.0-0-0 erwarten, aber der Elite V6 kann nicht ruhig sitzen. Anscheinend droht a4-a5 und nach dem Wegzug des Springers der Bauernraub Db3xb7.} a5 {Die normale Reaktion, aber eine unnötige Massnahme, die das Feld b6 schwächt. Der Entwicklungszug 12...Ld6 war die beste Entgegnung, denn der weisse Versuch, einen Bauern zu erobern, brächte nicht den gewünschten Erfolg und allenfalls gar Entwicklungsrückstand und Stellungsnachteil. Die Rechentiefe des Portorose 68020 erweist sich bei weitem als nicht ausreichend ist, um diese komplexe Situation richtig einzuschätzen. Nach dem Textzug 12... a5 kommt Weiss in Vorteil.} (12... Bd6 13. Bxd6 Qxd6 14. a5 Nbd7 15. Qxb7 Rb8 16. Qa6 $1 (16. Qxa7 $6 O-O 17. Qa6 Rxb2 $15) 16... O-O 17. b4 e5 18. Qxa7 Qe6 19. dxe5 c5 20. exf6 Qxe3+ 21. Kd1 Rfd8 22. Rb1 (22. Ra2 d4 $11) 22... Qxc3 23. fxg7 Rxb4 24. Rxb4 cxb4 25. Bb5 Qa1+ 26. Ke2 Qxh1 27. Bxd7 Qxh2+ $11) 13. Bd3 { Gegen einen gesunden Entwicklungszug gibt es selten Einwände. Eine vielleicht gar bessere Alternative bestand in der langen Rochade.} Nfd7 14. Bg3 Be7 15. e4 {Endlich der systemgemässe Vorstoss im Zentrum und durchaus spielbar. Vorsichtigere Naturen hätten jedoch vorerst wohl den weissen König mit der langen Rochade in Sicherheit gebracht.} Bg5 $6 {Zweifelhaft und jedenfalls weniger gut als das vorsichtige 15...0-0 oder das draufgängerische 15...e5, ein Versuch, die schwarzen Figuren rasch aktiv werden zu lassen.} ({a)} 15... O-O 16. O-O (16. O-O-O $5) 16... c5 $11) ({b)} 15... e5 $5 16. dxe5 Nc5 17. Qc2 d4 $11) 16. O-O-O Qf6 {Den Umständen entsprechend eine gute Fortsetzung, die noch offen lässt, ob Schwarz kurz oder lang rochieren möchte. Ferner werden die wichtigen dunkelfarbigen Felder e5 und f4 kontrolliert. Gleichzeit droht die Dame den Bauern f3 zu schlagen.} 17. Rhf1 {Behebt die Drohung ...Dxf3} Bf4 {Besetzt das Feld f4, bevor Weiss selbst zu f3-f4 greifen kann. Gut war aber zweifelsohne auch 17...0-0-0, was den schwarzen König endlich aus der Brettmitte entfernt.} 18. e5 Bxd2+ {Nach 18...Dg5 19.h4 baut Weiss seinen Vorteil mit Tempogewinn aus.} 19. Rxd2 Qe7 {Weiss ist es gelungen, die Entwicklung abzuschliessen, einigen Raumvorteil aufzubauen und sich das Läuferpaar zu sichern, was jedoch erst längerfristig bei Öffnung von Linien für die Läufer zu einer schweren Hypothek für Schwarz werden könnte. Schwarz hat sich noch immer nicht entscheiden können, auf welche Seite er zu rochieren gedenkt. Ausgehend von der Bauernstruktur drängen sich die gegenseitigen Pläne fast auf. Weiss wird/sollte versuchen, die Stellung mit f3-f4-f5 aufzubrechen, während Schwarz umgekehrt mit c6-c5 gegen die weisse Königsstellung vorgehen sollte. Von daher scheint die 0-0 plausibel zu sein. Nur ganz erfahrene Spieler dürften allerdings in der Lage sein zu fühlen, ob hernach der weisse Angriff oder die schwarze Gegenaktion bei diesem gegenseitigen Kampf auf Leben und Tod mehr Erfolg verspricht. Pragmatisch denkende Spieler kehren deshalb vielleicht den Spiess um und führen für Schwarz mit 0-0-0 die lange Rochade aus. Dabei berücksichtigen sie, dass Weiss für einen Angriff am Damenflügel nicht gut gerüstet ist, bzw. die dafür notwendige Lockerung der eigenen Bauernstruktur auf seiner Königsseite mit Gefahren verbunden ist. Die Wahl zwischen den beiden Lösungen ist wiederum Geschmacksache und hängt weitgehend auch vom Stil der Schachspieler ab.} 20. h4 {Auch dieser nicht besprochene Zug ist interessant. Rochiert Schwarz kurz, dann kann Weiss mit h4-h5 aktiv auftreten. Und rochiert Schwarz lang kann später noch immer f3-f4-f5 folgen.} c5 {Schwarz wird sofort und systemgerecht aktiv am Damenflügel und droht die Bauerngabel c5-c4. Auch wenn die Engines nichts Besseres finden, hätte ich am Brett doch die lange Rochade mit 20...0-0-0 vorgezogen, bzw. bei guter Kampfstimmung die scharfe Schlacht mit 20...0-0 aufgenommen.} 21. Bb5 $6 {Kein zweckmässiger Zug, der verkennt, dass Schwarz nun am besten mit 21...c4 antworten würde, wonach der weisse Angriffsläufer viel von seiner Macht verlöre.} O-O-O (21... c4 {war wie erwähnt die bessere Wahl, denn nach} 22. Bxd7+ Nxd7 23. Qxb7 O-O 24. h5 Rfb8 25. Qc7 gxh5 26. Rh1 Qe8 27. Rxh5 Nf8 {hat Schwarz keine Sorgen, weil} 28. Rdh2 Ng6 29. f4 $2 {an} Qxa4 {mit schwarzer Gewinsstellung scheitern würde}) 22. Be2 {Nun kehrt der Läufer rechtzeitig um und zwingt Schwarz zu schwierigen Entscheidungen in leicht schlechterer Stellung. Soll die Stellung mit ...cxd4 sofort geöffnet oder vorerst die c-Linie für die schwarzen Türme mit ...Kb8 freigemacht werden. Da ...cxd4 auch später noch geschehen kann, verdient hier der Königszug den Vorzug. Dies auch deshalb, weil der weisse Versuch, mit Db5 auf Eroberung des Bauern a5 zu spielen, nicht den gewünschten Erfolg brächte - siehe Variante.} cxd4 $6 {Wie nun fortsetzen ist von grosser Bedeutung.} ( 22... Kb8 23. Qb5 cxd4 24. cxd4 Rc8+ 25. Rc2 Rxc2+ 26. Kxc2 Rc8+ 27. Kb1 Nc4 28. Bxc4 Rxc4 {und die schwarze Stellung hält nach} 29. Qxa5 b6 30. Qb5 Rb4 31. Qa6 Rc4 32. Rc1 Rxc1+ 33. Kxc1 Qb4 34. Bf2 Qb3 35. Qb5 Qxf3 $11) 23. Rxd4 { Das ist OK, aber die harmloseste Variante, weil Schwarz das Feld c5 für seine Dame erhält. In diesem Sinne war 23.cxd4 besser, während der überraschende Zwischenzug 23.Lf2, was den Läufer auf die starke Diagonale g1-a7 bringt, gar den besten Eindruck macht. In beiden Fällen bliebe Schwarz unter grossem Druck. Das angenehme an der weissen Stellung ist, dass er selbst mit dem Textzug in Vorteil bleibt.} Qc5 24. f4 {Jetzt ist der vorgeschobene Bauer e5 gedeckt und das Manöver Lf2 käme wieder in Betracht. Da Schwarz kein Gegenspiel hat, sind solche Stellungen für den Verteidiger heikel, genügen oftmals nur kleine Ungenauigkeiten, um aus der schlechteren eine verlorene Stellung zu machen.} Qc6 {Mir gefällt das prophylaktische 24...Kb8, was den König aus der c-Linie nimmt, besser.} 25. Bb5 Qc7 26. Qc2 Kb8 {Nun also doch noch.} 27. Rfd1 {Nur tiefe und lange Analysen vermögen aufzeigen, ob an dieser Stelle 27.Kb1 gefolgt von Tc1 den Vorzug verdient.} Rc8 ({Mit der Aufstellung} 27... Nc5 28. Kb1 Nc8 {nebst ...Se7 oder allenfalls gar ...Sa7 hätte Schwarz zähen Widerstand leisten können.}) 28. Be1 {Ein heimtückischer Zug, dessen Bedeutung dem Portorose 68020 entgeht.} Nc5 29. Kb1 $16 {Weg von der c-Linie: Wie sich bald zeigt, ein guter Zug.} Ne4 $2 {Ein taktischer Fehler, der indessen ungestraft bleibt.} 30. Bd3 $6 {Noch erkennt der Elite V6 das Glück der Stunde nicht. Mit 30.c4 und dem Motiv, die unsichere Stellung des schwarzen Springers e4 auszunutzen, käme Weiss auf die Siegesstrasse.} (30. c4 $18) 30... Nc5 31. Be2 Qe7 32. Bf2 Qc7 33. g5 $2 { Strategisch natürlich völlig verfehlt. Die weisse Bauernmasse am Königsflügel wird immobil und der Bauer h4 rückständig.} Qc6 34. Bb5 Qc7 35. Be1 {Erneut greift der Elite V6 zu diesem heimtückischen Zug, den er schon mit 28.Le1 ausführte. Und auch dieses Mal fällt Schwarz herein.} Ne4 $2 {Das erweist sich nicht nur als Fehler, sondern dieser im ersten Moment aktiv scheinende Springerzug muss gar als Verlustzug betrachtet werden. Diesen Umstand zu erkennen, liegt wahrscheinlich über dem Rechenhorizont des Portorose 68020. Umgekehrt mag es nur zufällig sein, dass der Elite V6 die richtige Zugfolge findet.} 36. c4 $1 {Die Folgen dieser starken Riposte hat Schwarz offensichtlich nicht richtig einschätzen können. Vorab wird der d5-Bauer unter Beschuss genommen. Die Antwort 36...dxc4 ist wegen 37.Txe4 mit Figurenverlust tabu. Will Schwarz den ebenfalls durch den weissen Le1 angegriffenen Bauern a5 schützen, bleibt nur der schmachvolle Rückzug 36... Sb6-a8, denn 36...Sd7 scheitert an 37.Txe4! dxe4 38.Txd7 mit entscheidendem Materialgewinn.} f6 $2 {Es wäre interessant gewesen, ob das amerikanische Programm die Partie nach der besten Verteidigung 36...Sa8 auch gewonnen hätte. Der Textzug ist schwach und macht die Sache für Weiss kinderleicht.} (36... Na8 37. Qd3 Nc5 38. Qa3 dxc4 ({a)} 38... Rhd8 39. cxd5 exd5 40. Rxd5) ({b)} 38... Ne4 39. Ka2 Qb6 40. cxd5 exd5 41. Bd7 Rc5 42. Rxd5 Rxd5 43. Rxd5 Qc7 44. Bb5 $18) 39. Rxc4 b6 40. Bxa5 bxa5 41. Rdc1 Qb6 42. Rxc5 Rxc5 43. Rxc5 $18 { mit Bauerngewinn bei deutlich besserer Stellung, denn erneuter Materialverlust in wenigen Zügen lässt sich nicht vermeiden.}) 37. Bxa5 $18 {Damit hat Weiss nicht nur einen Bauern erobert, sondern setzt den gegnerischen Sb6 in eine äusserst unangenehme Fesslung zur Dc7. Der Kampf ist damit überraschend schnell entschieden.} fxe5 38. fxe5 {Da der Sb6 hängt, darf die schwarze Dame diesen Bauern nicht schlagen.} Rxh4 39. c5 $1 {Gewinnt schlicht und einfach eine Figur, konkret den schwarzen Springer b6.} Qxe5 40. Bxb6 {Es ist passiert: bei überwältigender Stellung besitzt Weiss eine Leichtfigur mehr.} Rh2 41. Qb3 Nf2 {Es ist schon belanglos, was Schwarz noch zieht.} 42. Rf1 {Hübscher gewann 42.La6} Ne4 43. Qb4 {Die Drohung Db4-a5-a7 matt ist schrecklich.} Rch8 44. c6 {Das ist sehr gut.} Rh1 {Zum Matt in wenigen Zügen führt 44...bxc6 45. Tf8+ usw.} 45. Qe7 Rxf1+ {Schwarz gibt auf} 1-0 |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Hallo Kurt,
vielen Dank für die tolle und ausführliche Kommentierung! Ich habe zwar etwas länger gebraucht alles nachzuvollziehen, aber Du hast alles sehr verständlich und gut beschrieben. So war sogar ich in der Lage weitgehend folgen zu können. ;) Vielen Dank und viele Grüße Jürgen |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Sehr gute Kommentierung, Kurt. Weiter so. Wenn das so weitergeht ruft man Dich bei Chessbase noch als WM-Kommentator, lach.
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Moin,
sehr gute Kommentierung,viel Arbeit... Respekt! Vielen herzlichen Dank dafür! Gruß, Stefan |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Match 120'/40, 2. Partie, ECO B22: Sizilianisch (Alapin-Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 2:0 für den Elite V6 | Der Portorose 68020 holt nichts aus der Eröffnung. Dann entwickelt sich aber ein Lehrbeispiel, wie sich die weisse Stellung nach kleinen Ungenauigkeiten leicht verschlechtert. Und als schliesslich gar Harz ins Getriebe des Portorose 68020 gelangt, der unpassende Züge aufs Brett "zaubert", steht Schwarz plötzlich einfach besser. Völlig unerwartet wie auch unerklärlich - Bug oder sonst was - verliert das Mephisto Programm schliesslich durch eine kurzzügige Abwicklung eine Figur und geht chancenlos unter.
[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"] [Date "2018.03.05"] [Round "2"] [White "Mephisto Portorose 68020"] [Black "Fidelity Elite V6"] [Result "0-1"] [ECO "B22"] [WhiteElo "2118"] [BlackElo "2107"] [Annotator "K. Utzinger"] [PlyCount "99"] [EventDate "2018.03.05"] 1. e4 c5 {Match 120'/40, 2. Partie, ECO B22: Sizilianisch (Alapin-Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 2:0 für den Elite V6 | Der Portorose 68020 holt nichts aus der Eröffnung. Dann entwickelt sich aber ein Lehrbeispiel, wie sich die weisse Stellung nach kleinen Ungenauigkeiten leicht verschlechtert. Und als schliesslich gar Harz ins Getriebe des Portorose 68020 gelangt, der unpassende Züge aufs Brett "zaubert", steht Schwarz plötzlich einfach besser. Völlig unerwartet wie auch unerklärlich - Bug oder sonst was - verliert das Mephisto Programm schliesslich durch eine kurzzügige Abwicklung eine Figur und geht chancenlos unter.} 2. c3 {Ein grosser Vorteil der so genannten Alapin-Variante liegt darin, dass Weiss die gegnerischen Möglichkeiten in der beliebten Sizilianischen Verteidigung drastisch reduziert. Ein gewichtiger Vorteil ist auch, dass Stellungen entstehen, die mit den üblichen Strukturen des Sizilianers nichts gemein haben. Ferner sind mit dieser grundsätzlich gesunden Variante bedeutend weniger Theoriekenntnisse notwendig und die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass der Gegner nur rudimentäre Kenntnisse zu diesem Abspiel hat. Der Zug 2.c3 zielt darauf ab, d4 zu spielen sowie nach cxd4 mit dem Bauern wiederzunehmen und dadurch die Kontrolle über das Zentrum zu erlangen.} d5 {Das ist eines der zwei Hauptsysteme, um gegen 2.c3 anzukämpfen. Das andere ist 2...Sf6 mit der Idee, den weissen e-Bauern nach e5 zu locken, um ihn dann mit ...d6 anzugreifen und den wichtigen weissen Stützpunkt im Zentrum zu beseitigen. Beide Abspiele gelten als etwa gleichwertig und deren Wahl ist reine Geschmacksache. Nicht unterschlagen werden darf der Umstand, dass Schwarz neben 2...d5 und 2...Sf6 auch weniger beliebte, aber durchaus annehmbare Alternativen besitzt in 2...e6 oder 2...d6 und 2...g6.} 3. exd5 Qxd5 4. d4 { In der Alapin-Variante muss Weiss bereit sein, mit einem isolierten d4-Bauern und den damit verbundenen Vor- und Nachteilen zu leben nach einmal c5xd4. Die Vorteile liegen auf der Hand: Rasche und behinderungsfreie Entwicklung aller Figuren, Vorposten für die weissen Figuren auf e5 und c5, offene c-Linie und halboffene e-Linie sowie gute Angriffsmöglichkeiten gegen die schwarze Königsstellung im Falle der kurzen Rochade. Die Nachteile sind eher strategischer Art und langfristig. Der Punkt d5 wird sich als optimales Blockadefeld vor allem für einen schwarzen Springer eignen. Der isolierte d4-Bauer kann durch schwarze Figuren (Sc6, Lf6, Td8, Dd5 oder Dd6) unter Druck gesetzt werden. Die Bauernschwäche d4 wird üblicherweise immer bedeutender, je mehr Figuren getauscht werden. Aber wie schon Siegbert Tarrasch sagte, haben die Götter das Mittelspiel vor das Endspiel gesetzt. Und viele Partien werden entschieden, bevor es überhaupt zum Endspiel kommt. Wer also das Alapin-System wählt, der muss für einen scharfen Kampf ebenso gerüstet sein wie für eine langatmige Positionspartie.} e6 (4... Nc6 5. Nf3 Bg4 6. Be2 { ist eine andere und schärfere Variante, in der Schwarz sich auskennen muss, will er im möglichen Kombinationswirbel nicht untergehen.}) 5. Nf3 Nf6 { Das betrachtet man allgemein als den solidesten Aufbau von Schwarz: Die Entwicklung des Lf8 mit baldiger Rochade wird vorbereitet und das wichtige Zentrumsfeld d5 unter Kontrolle genommen. Wichtig zu wissen ist auch, dass man ein frühes c5xd4 vermeiden sollte, um dem weissen Springer nicht das Entwicklungstempo Sb1-c3 zu schenken mit Angriff auf die schwarze Dame. Nun stellt sich wie fast in jeder Eröffnung irgendwann die Frage, wie man die weissen Figuren aufstellen und entwickeln soll. Und vorliegend hat man wirklich die Wahl der Qual. Versuchen wir also, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. A) 6.Le2 ist ein normal guter Entwicklungszug, der sofort die Rochade vorbereitet und sich gegebenenfalls die Option offen lässt, nach c5xd4 mit einer Figur zu schlagen und so den isolierten Bauern auf d4 zu vermeiden. B) 6. Ld3 bereitet ebenfalls die Rochade vor, stellt den Läufer aber aktiver auf, indem insbesondere der Punkt h7 im gegnerischen Lager anvisiert wird, was nach der schwarzen kurzen Rochade dem weissen Angriff nur dienlich sein kann. Gleichzeitig wird auch das Zentrumsfeld e4 überdeckt. Achtgeben muss Weiss aber, dass nach ...Sc6 und später ...cxd4 nicht ...Sb4 möglich ist, was entweder zum Tausch des schönen Läufers oder der Damen führt, was für Weiss aus den bekannten Gründen nicht erstrebenswert wäre. Wahrscheinlich wird Weiss nicht umhin kommen, mit a3 ein Tempo zu verlieren und den Punkt b3 zu schwächen. C) 6.Le3 deckt den Bauern d4 und droht Bauerngewinn mit d4xc5, so dass im höheren Sinne 6...cxd4 fast erzwungen ist, was hernach Weiss ermöglicht, seinen Springer mit Tempo nach c3 zu bringen. Auf e3 steht der Läufer nicht immer optimal, ist er doch dem Angriff Sf6-g4 ausgesetzt, was im richtigen Moment ausgeführt, lästig sein kann. D) 6.Sa3 siehe die Partiefolge Erneut gilt wieder die Devise, dass es ohne tieferes Studium der einzelnen Varianten undd den daraus entstehenden Mittelspielpositionen nicht möglich ist, eine absolute Empfehlung an dieser Stelle abzugeben. Aber sicher kann man sagen, dass Weiss mit keinem der vorgestellten Züge einen Fehler begeht.} 6. Na3 {Wer nur an den Spruch "Springer am Rand ist eine Schand" denkt, dem wird dieser Rösselsprung nicht gefallen. Doch schaut man die positiven Seiten an, wundert es nicht, dass sich der Textzug zu einer der beliebtesten Fortsetzungen in dieser Stellung gemausert hat. Die hauptsächliche Idee von 6.Sa3 besteht darin, mit dem lästigen Sb5 fortzusetzen und das Springerschach auf c7 zu drohen. Ferner könnte Weiss seinen Läufer mit Lc4 und Tempogewinn entwickeln. Offen steht dem Springer auch das Feld c2, um den Bauern d4 zu überdecken, während unter Umständen auch die Postierung des Springers nach e3 eine Option darstellt. Und schliessslich: Alle anderen im vorhergehenden Zug erläuterten Entwicklungszüg bleiben weiterhin möglich. Kurzum, der Textzug erfüllt alle Anforderungen an einen guten Entwicklungszug.} Qd8 {Die am häufigsten zur Anwendung gelangende Antwort. Obwohl die schwarze Dame ein zweites Mal zieht, ist die weisse Drohung Sb5 nun entschärft. Auch wäre das weisse Lc4 nicht mehr mit einem Angriff auf die Dame verrbunden. Ein Vorteil des Textzuges liegt auch darin, dass sich Schwarz den Standort für die Entwicklung seiner übrigen Figuren noch vorbehält. So kann z.B. ...Ld6 folgen, ohne dass die auf d5 unsicher stehende Dame behindert wird. Es gibt aber durchaus Alternativen hier, die gerne gespielt werden wie:} ({a)} 6... a6 {verhindert auf natürliche(re) Weise Sb5, lässt auch Lb5+ nicht zu und gefällt mir persönlich ebenso gut wie 6...Dd8.} 7. Nc4 {droht mit der Gabel Sb6 zu gewinnen} Nbd7 {Entwicklung mit Behebung der Drohung} 8. a4 cxd4 9. Qxd4 Bc5 $11 {ungefähr ausgeglichen}) ({b)} 6... Nc6 7. Be3 (7. Be2 $5) 7... cxd4 8. Nb5 Qd7 $5 9. Nbxd4 Nd5 {und Schwarz dürfte keine Schwierigkeiten haben}) ({c) } 6... cxd4 {scheint die ungenaueste der logisch scheinenden Züge zu sein} 7. Nb5 Na6 8. Qxd4 $14 {und wie die Praxis zeigt, hat Schwarz hier mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da die weissen Figuren optimal zusammenarbeiten, was auf die schwarzen Stein nicht zutrifft.}) 7. Nc2 {Ende Buch} (7. Nc4 $14 { gilt als kritischer Test für Schwarz} Be7 8. Be3 cxd4 9. Qxd4 O-O 10. O-O-O Nd5 11. Qg4 Nxe3 12. fxe3 Qc7 13. Bd3 Nd7 14. Qf4 Qc5 15. b4 Qc6 16. Nd4 Qxg2 17. Rhg1 Qh3 18. Rg3 Qh4 $2 19. Qxh4 Bxh4 20. Rh3 Bg5 21. Rg1 $2 (21. Bxh7+ Kh8 22. Nf3 $18) 21... h6 22. Rxg5 hxg5 23. Bh7+ Kh8 24. Bd3+ Kg8 25. Bh7+ Kh8 26. Bd3+ {½-½ (26) Smerdon,D (2531)-Carlsen,M (2857) Baku 2016 | Grosses Glück für den Weltmeister.}) 7... Nbd7 {Ende Buch} 8. Bb5 $6 {Kein Fehler, aber bestimmt stellt das keine nachahmenswerte Neuerung dar. Bevor man solche Manöver wie Lb5 ausführt, gilt es stets zu überlegen, wie man denn auf die Antwort ...a6 reagieren würde. Und wenn dieser Antwortzug keine Schwächung der Stellung darstellt, was im vorliegenden Fall zutrifft, dann gibt es ja nur den schmachvollen Rückzug oder einen u.U. unerwünschten Tausch. Was den Portorose 68020 zu 8.Lb5 bewogen hat anstelle eines normalen Entwicklungszuges wie 8.Ld3 oder 8.Le2, bleibt mir rätselhaft.} (8. Bd3 Be7 9. O-O O-O 10. Bf4 b6 11. Qe2 Bb7 12. Rad1 Qc8 13. Rfe1 a6 14. Ne5 b5 15. c4 Nxe5 16. dxe5 bxc4 17. Bxc4 Nd5 18. Bc1 Nb6 19. Bd3 c4 20. Bxh7+ $2 Kxh7 21. Qh5+ Kg8 22. Re3 Qc6 23. Rg3 Qe4 24. Be3 Qxc2 25. Bxb6 Be4 26. Rh3 Bh7 {0-1 (26) Salgado Lopez,I (2628)-Svidler,P (2739) Caleta 2015}) 8... a6 {Richtig, damit wird dem Läufer das Messer an die Brust gesetzt.} 9. Be2 {Nur äusserst ungern gibt man mit 9. Lxd7+ Lxd7 das Läuferpaar auf. Mit seinem Rückzug bekennt sich Weiss schuldig, dass sein vorhergehender Zug 8.Lb5 nicht das Gelbe vom Ei war.} Bd6 { Die beste Entwicklungsmethode, wird damit doch das Zentralfeld e5 ein zweites Mal unter Beschuss genommen. Nur schon deshalb verdient der Textzug vor 9... Le7 den Vorzug. Auf der Diagonale b8-h2 steht der Läufer natürlich grundsätzlich prächtig. Und wenn später die Dame nach c7 kommen sollte, muss Weiss schon acht geben auf den Bauern h2. Es sind vielfach solche Kleinigkeiten, die über Vorteil oder Gleichstand entscheiden. Und diverse kleine Unachtsamkeiten können sich schon spielentscheidend auswirken.} 10. O-O O-O 11. Bg5 Qc7 12. dxc5 Bxc5 13. Qd3 e5 14. Nd2 Be7 15. Qg3 Rd8 16. Rad1 Nc5 $15 {Diese Stellung befindet sich noch fast im Gleichgewicht.} 17. Bh6 { Das Programm von Richard Lang verliert langsam den Faden. Weiss sollte versuchen, die schwarze Überlegenheit im Zentrum zu neutralisieren. Insbesondere geht es um die Beherrschung der Felder e4, f5 und d5. Zu diesem Zweck war einleitend 17.Lf3 gefolgt von Se3 nützlich.} Ne8 18. Nc4 $2 { Eine bedeutsame Ungenauigkeit, nach der es rapide abwärts geht.} ({Nur mit} 18. Bg5 Bxg5 19. Qxg5 Be6 {war noch Widerstand möglich, obwohl Schwarz auch dann besser steht.}) 18... Be6 19. Bc1 $4 {Weiss bricht endgültig zusammen und gerät durch eine wahrlich nicht schwer zu findende Kombination in eine klar verlorene Stellung. Wir können den Patzer 19.Lc1? von Portorose 68020 noch immer nicht begreifen. Dabei tut nichts zu Sache, dass selbst die beste Fortsetzung 19.Sxe5 f6 keine genügende Verteidigung mehr gewesen wäre.} Bxc4 20. Bxc4 Ne4 {Primitiver geht es fast nicht. Plötzlich sind die Dame g3 und der Läufer c4 angegriffen. Die weisse Dame muss ziehen, hat aber keine Möglichkeit, seinen Läufer zu decken. Dass das Programm von Richard Lang eine simple Kombination über 5 Halbzüge nicht bemerkt, erstaunt doch sehr.} 21. Bxf7+ {Da der Läufer sowieso verloren geht, wird er wenigstens noch für einen Bauern geopfert.} Kxf7 22. Qf3+ N8f6 23. Ne3 Kg8 24. Ng4 Rxd1 25. Nxf6+ Bxf6 26. Rxd1 Rd8 27. Rxd8+ Qxd8 {Schwarz ist es gelungen, viel Material zu tauschen und hat derart dem Gegner alle potenziellen Angriffsmöglichkeiten genommen.} 28. Qg4 (28. Qxe4 Qd1+ 29. Qe1 Qxe1# {wäre nett ... für Schwarz}) 28... Bg5 29. Bxg5 Nxg5 30. h4 Nf7 {Der Rest ist nur noch eine Sache der einfachen Technik.} 31. Qe4 Qd7 32. c4 Nh6 33. g3 Ng4 34. Kg2 Qd4 35. Qf3 { Damentausch war natürlich chancenlos.} h5 36. Qd5+ $4 {Höchst erstaunlich: Selbst in dieser aussichtslosen Stellung geht das Mephisto Gerät noch auf Damentausch aus und nimmt sich damit jede Möglichkeit einer Schwindelchance durch ewiges Schach mit der Dame.} Qxd5+ 37. cxd5 Nf6 38. Kf3 Kf7 39. a4 Nxd5 { Jetzt hätte der Bediener mit 0:1 abbrechen können.} 40. Ke4 Ke6 41. Kd3 Nf6 42. f3 Kd5 43. b3 a5 44. Ke3 Nd7 45. Kd3 Nc5+ 46. Kc2 Kd4 47. g4 Ke3 48. gxh5 Kxf3 49. h6 gxh6 50. Kc3 {Weiss gibt auf} 0-1 |
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Und wieder sehr gut kommentiert. Die Art wie Du die Eröffnungen und die zugrunde liegenden Prinzipien erklärst ist einfach großartig. Schon mal überlegt ein Buch zu schreiben? Ich weiss jedenfalls nicht ob ich für solch ausführliche Kommentare die Geduld hätte. Aber vielleicht geh ich in der letzten Runde des Emu-Turniers oder zumindest bei den Spitzenpartien mal in mich...
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Hallo Kurt,
klasse Kommentare, in der Tat! Wenn ich nicht genau wüsste das der Fidelity auf Turnierstufe deutlich zulegt würde ich sagen euer Gerät ist Gedopt! :) Bei mir hinterließ dieses Gerät auf den schnelleren Stufen (1 Min. /Zug) einen deutlich schwächeren Eindruck und holte nur 4 : 12 Punkte gegen Roma 32, Almeria 16 , Portorose 32 und MM IV Turbo 18 MHz! Gruß Otto |
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Match 120'/40, 3. Partie, ECO D27: Angenommenes Damengambit (Hauptvariante 7.e4, 7.a4) | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 2,5:0,5 (+2 -0 =1) für den Elite V6 | Was die beiden Gegner heute gezeigt haben, verdient ein Lob. Die vor allem strategische Werte aufweisende Partie verlief fehlerlos. Echte Höhepunkte gab es keine und Taktik spielte nur eine geringe Rolle. In allen Phasen, von der Eröffnung über das Mittelspiel bis zum Endspiel, gelang es keinem Kontrahenten, sich entscheidende Vorteile zu erspielen. Das schliessliche Remis ist gerecht. Trotz allem beinhaltet die Partie aus Sicht des Kommentators viele interessante und lehrreiche Momente.
[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"] [Date "2018.03.06"] [Round "3"] [White "Fidelity Elite V6"] [Black "Mephisto Portorose 68020"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D27"] [WhiteElo "2107"] [BlackElo "2118"] [Annotator "K. Utzinger"] [PlyCount "104"] [EventDate "2018.03.06"] {Match 120'/40, 3. Partie, ECO D27: Angenommenes Damengambit (Hauptvariante 7. e4, 7.a4) | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 2,5:0,5 (+2 -0 =1) für den Elite V6} 1. d4 d5 {Was die beiden Gegner heute gezeigt haben, verdient ein Lob. Die vor allem strategische Werte aufweisende Partie verlief fehlerlos. Echte Höhepunkte gab es keine und Taktik spielte nur eine geringe Rolle. In allen Phasen, von der Eröffnung über das Mittelspiel bis zum Endspiel, gelang es keinem Kontrahenten, sich entscheidende Vorteile zu erspielen. Das schliessliche Remis ist gerecht. Trotz allem beinhaltet die Partie aus Sicht des Kommentators viele interessante und lehrreiche Momente.} 2. Nf3 (2. c4 dxc4 3. Nf3 Nf6 {ist nur Zugumstellung}) 2... Nf6 3. c4 dxc4 {Unabhängig davon, ob Schwarz mit 3...e6 das Klassische Damengambit oder mit 3...c6 das Slawische Damengambit, bzw. mit 3...dxc4 das Angenommene Damengambit spielt, bleibt völlig unklar, weshalb diese Eröffnungssysteme den Namen "Damengambit" tragen. Denn von einem Gambit kann in allen drei Fällen nicht die Rede sein. Selbst wenn Schwarz wie in der vorliegenden Partie mit 3...dxc4 annimmt, kann er den Mehrbauern nicht halten. Und Versuche, wie dies ungeübte Spieler oft tun, den Bauern zu halten, führen gerne zu einer Zersplitterung der schwarzen Bauernstruktur und zu einer arg geschwächten Stellung. Mit dem Textzug 3... dxc4 gibt Schwarz einen Zentrumsbauern auf und überlässt Weiss mit seinem Bauern d4 mehr Kontrolle im Zentrum.} 4. e3 {Stützt das Zentrum, macht die Diagonale des Lf1 frei und will durch Lxc4 den schwarzen Bauern zurückholen. Übrigens konnte Weiss den Bauern c4 auch sofort mit der weniger gebräuchlichen Fortsetzung 4.Da4+ nebst Dxc4 abholen.} (4. Qa4+ c6 5. Qxc4 Bf5 6. g3 e6 7. Bg2 Nbd7 8. O-O Be7 9. e3 O-O 10. Qe2 Rc8 11. Rd1 Qa5 12. Bd2 Qb5 13. Qxb5 cxb5 14. Ne1 Ne4 15. Nc3 Nxd2 16. Rxd2 Bb4 17. Bxb7 Rc7 18. Bf3 Rxc3 19. bxc3 Bxc3 20. Rad1 Bxd2 21. Rxd2 Rc8 22. Nd3 Kf8 23. Nb4 Nf6 24. Rb2 Ne4 25. g4 Bg6 26. h4 Rc1+ 27. Kg2 Nc3 28. h5 Bb1 29. a3 f5 30. gxf5 exf5 31. d5 Ke8 32. Nc6 a6 33. Kg3 Be4 34. Bxe4 fxe4 35. Nb8 a5 36. d6 Rd1 37. Rb3 Rc1 38. Kf4 a4 39. Rb2 b4 40. axb4 a3 41. Rd2 Nb5 42. Ke5 Kd8 43. Na6 $11 Rb1 $2 (43... Rh1 $11) 44. d7 Rb2 45. Rd5 Rxf2 {1-0 (45) Ivanchuk,V (2747)-Mamedyarov,S (2768) Doha 2016}) 4... e6 {Für einmal wählt Schwarz nicht das den Lang-Programmen eingeimpfte Abspiel 4...Lg4 5.Lxc4 e6, usw. Versuche, den Bauern c4 zu halten, scheitern, wie aus folgenden Varianten, die man kennen sollte, hervorgeht:} (4... b5 5. a4 c6 (5... a6 $2 6. axb5 axb5 $4 7. Rxa8 $18) 6. axb5 cxb5 7. b3 Be6 (7... cxb3 8. Bxb5+ Bd7 9. Qxb3 $16) 8. bxc4 Bxc4 (8... bxc4 9. Ne5) 9. Bxc4 bxc4 10. Qa4+ Qd7 11. Qxc4 $16 {und Weiss steht besser dank seiner Zentrumskontrolle und dem schwarzen isolierten Bauern a7}) 5. Bxc4 {Schwarz hat durch den Tausch 3...dxc4 dem Gegner bedeutend mehr Freiheit im Zentrum eingeräumt. Wenn man dagegen nichts unternimmt, wird sich dieser Umstand langfristig spürbar nachteilig auswirken, indem Weiss bedeutend mehr Raum beherrscht, seine Figuren aktiver platzieren kann und es ihm so relativ einfach fallen wird, einen Königsangriff in die Wege zu leiten. Soweit darf man es also gar nicht kommen lassen und Schwarz muss sich deshalb überlegen, wie er gegen diese düsteren Zukunftsaussichten planvoll agieren soll. Mit logischem Menschenverstand ist es gar nicht mal so schwer, eine geeignete Strategie für Schwarz zu entwickeln, wenn man bedenkt, dass es im Schach fast ausnahmslos Sinn macht, entweder das Gleichgewicht der Kräfte dort anzustreben, wo der Gegner überlegen ist, bzw. an einem anderen Ort selbst die Überlegenheit zu erlangen, um ein dynamisches Gleichgewicht zu erlangen. Auf die vorliegende Stellung bezogen, ergibt sich aufgrund der Aufstellung der Figuren beider Parteien, dass Schwarz am Königsflügel nie und nimmer imstande sein wird, ein Gegenspiel aufzuziehen. Aber auch auf den Zentrumslinien e + d ist nicht zu sehen, was Schwarz tun könnte. Somit bleibt der Damenflügel als einzige Option offen, um die Suche nach Gegenspiel aufzunehmen. Schnell wird man dann fündig ob der Möglichkeit, in einem ersten Schritt das weisse Zentrum mit c7-c5 anzugreifen und dann gar zu versuchen, mit a7-a6 gefolgt von b7-b5 den Raum am Damenflügel auszudehnen, was ganz nebenbei noch den erstrebenswerten Effekt hätte, dass man den jetzt noch eingeschlossenen Läufer c8 nach b7 auf eine schöne Diagonale entwickeln könnte.} c5 {Auf diesen logischen Zug wäre man auch gekommen, wenn man sich der allgemeinen Regel erinnert, dass es in geschlossenen Eröffnungen üblicherweise nicht optimal ist, die Springer nach c3 oder c6 zu entwickeln, bevor die c-Bauern gezogen haben. Schachtechnisch betrachtet handelt es sich bei ...c5 um einen Schlüsselzug des angenommenen Damengambits, der bezweckt, das schwarze Spiel zu befreien, das weisse Zentrum auszugleichen und den schwarzen Figuren Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Ohne diesen Zug käme Schwarz in eine ungemütliche und beengte Lage, zumal Weiss dann seine Figuren ungehindert entwickeln könnte. Zum Beispiel würde Weiss den Zug e3-e4 durchsetzen und weiteren Raumgewinn erzielen sowie den Gegner mit den dauernd in der Luft hängenden Bauernvorstössen e4-e5 oder d4-d5 in Trab halten. Schwarz wäre dann zu einer undankbaren und passiven Rolle verurteilt, was immer den Kern der Niederlage in sich birgt.} 6. O-O {Fortsetzung der Entwicklung.} a6 {Mit der angekündigten Idee, das Zentrum zu neutralisieren und den Damenläufer nach b7-b5 zu fianchettieren. Nun liegt der Ball bei Weiss, sich für die weitere Entwicklung der Partie einen Plan zurechtzulegen. Die unmittelbar wichtigste Frage besteht darin, ob man dem Gegner die Ausdehnung des Raums am Damenflügel mit b7-b5, was auch den weissen Läufer c4 angreift, gestatten soll oder nicht. Natürlich juckt es einen im ersten Moment, mit 7.a4 den raumgreifenden schwarzen Plan zu stoppen. Betreffend das Dafür und Dagegen der richtigen Strategie wird bestimmt schon länger als 50 Jahre gestritten. Dazu mehr im nächsten Zug.} 7. a4 {Weiss hindert also den Gegner, sein Manöver b7-b5 am Damenflügel durchzuführen. Ein Befürworter dieser Strategie war auch der russische Weltmeister Mikhail Botvinnik, der insbesondere in seinem WM-Match 1963 gegen Tigran Petrosian damit experimentierte. Der Textzug führt vielfach - nach c5xd4 - zu einem isolierten Bauern d4 und solche Stellungen wusste der Weltmeister meisterhaft zu behandeln. Heutzutage ist 7.a4 nicht mehr populär, weil man auf höchster Ebene der Meinung ist, dass dieser Tempoverlust und die Schwächung des Feldes b4 mehr ins Gewicht fallen als die Vorteile von a4. So werden Fortsetzungen wie 7.Lb3 und 7.De2 bevorzugt. In diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, dass auch das schwarze b7-b5 seine Meriten hat, indem Weiss die schwarze Bauernstruktur später mit a2-a4 angreifen kann, was Schwarz zwingt, entweder b4 zu spielen, wonach das Feld c4 für die weissen Figuren zugänglich wird, oder a4 mit c4 zu beantworten, wonach Weiss aber freie Hand im Zentrum und am Königsflügel erhält durch seine Bauernmehrheit. Alles in allem würde ich behaupten, dass sich das angenommene Damengambit für ungeübtere Spieler nicht eignet, weil die korrekte Behandlung viel Theoriewissen, konkrete Varianten und grosses Schachverständis voraussetzt.} (7. Bb3 {die heute beliebteste Antwort}) (7. Qe2 {die zweitmeist gespielte Fortsetzung}) (7. dxc5 {ist neuerdings in Mode gekommen, um nach} Qxd1 8. Rxd1 Bxc5 {den Gegner dank des geringfügigen weissen Vorteils stundenlang zu "massakrieren".}) 7... Nc6 8. Qe2 {Dazu schreibt Ex-Weltmeister Max Euwe: "Ein Bauernopfer zur rechten Zeit. Weiss macht das Feld d1 für seinen Turm frei und bereitet e4 vor."} Qc7 (8... cxd4 {gewinnt keinen Bauern wegen} 9. Rd1 Bc5 10. exd4 {denn} Nxd4 $2 11. Nxd4 Bxd4 {würde nach} 12. Be3 {für Schwarz eine Figur verlieren} e5 13. Bxd4 $18) 9. Nc3 {Normale Entwicklung} Bd6 {Ebenfalls sinnvolle Entwicklung und Vorbereitung der kurzen Rochade. Solange der weisse Bauer d4 doppelt unter Druck steht, kann Weiss e3-e4 nicht spielen. Es ist wichtig, auf solche Details zu achten. Natürlich wäre auch 9...cxd4 möglich gewesen, womit Weiss der isolierte Bauer verbliebe. Dann wäre die beste Entwicklung des schwarzen Läufers aber Lf8-e7, damit bald ein schwarzer Turm auf d8 gegen den Isolani drücken könnte und das wichtige Blockadefeld d5 unter Beschuss bliebe.} 10. Rd1 O-O 11. h3 {Ende Buch | Mit dem Textzug begibt sich der weisse h-Bauer aus der Schusslinie des Diagonalangriffs von Dc7 und Ld6. Ferner kann sich nach einem späteren e3-e4 der weisse Läufer auf e3 einnisten, ohne durch das lästige Sf6-g4 gestört zu werden.} h6 {Kopiert den Gegner. Auch wenn ich dazu 30 Partien gefunden habe und einige Engines eine Vorliebe dafür an den Tag legen, erschliesst sich mir der Zweck des Textzuges nicht. Nur schon aus prophylaktischen Gründen gefällt mir 11...h6 nicht so gut. Gelingt es Weiss nämlich, doch noch e3-e4 zu spielen, könnte sich der h6-Bauer als Schwächung der schwarzen Königsstellung erweisen, weil stets das Läuferopfer Lc1xh6 zu berücksichtigen wäre. Viel natürlicher erscheint mir die Fortsetzung 11...b6 nebst ...Lb7 mit Entwicklung des Läufers auf die schöne Diagonale, gefolgt von der Platzierung der schwarzen Türme auf c8/d8 oder auf d8/f8, abhängig von der weissen Aufstellung. Jedenfalls habe ich bei diesem Aufbau keine überzeugende Gewinnpartie für Weiss in den Datenbanken gesehen.} (11... b6 12. d5 exd5 13. Nxd5 Nxd5 14. Bxd5 Bb7 15. b4 $5 Rad8 16. bxc5 bxc5 $1 17. Ba3 Nb4 (17... Nd4 $5) 18. Bxb7 Qxb7 19. Qc4 Be7 20. Bb2 Qc6 21. a5 Rxd1+ 22. Rxd1 Rd8 23. Rxd8+ Bxd8 24. Qg4 f6 25. e4 Nd3 26. Bc3 Be7 $2 27. e5 $1 Nxe5 28. Bxe5 fxe5 29. Qc4+ Kf8 30. Nxe5 Qe8 31. Qxa6 Bf6 32. Qd6+ Kg8 33. Qd5+ Kf8 34. Nd7+ Ke7 35. a6 {1-0 (35) Yashtylov,A (2414)-Fedorov,V (2436) Cheliabinsk 2005}) 12. dxc5 {Nur dem Gegner zugute käme der verfrühte Vorstoss 12.e4} (12. e4 cxd4 13. Nxd4 Nxd4 14. Rxd4 Bh2+ 15. Kh1 Be5 $15) 12... Bxc5 13. e4 {Konsequent und nun endlich möglich. Geplant ist der Vorstoss e5, dann Lf4, gefolgt von Se4 und Weiss hätte spürbare Fortschritte gemacht Richtung mehr Raum und dem gegnerischen Königsflügel. Falls Weiss aber die Freigabe der schwarzen Felder d4 und f4 nicht gefallen, wäre in der Entwicklungsmethode 13.b3 nebst Lb2 eine durchaus beachtenswerte Alternative zur Verfügung gestanden.} Nd7 {Schwarz stemmt sich zu Recht gegen den weissen Plan.} 14. Be3 {Droht stark Txd7!} b6 {Ende Buch | Erst mit diesem Zug endet das für die damalige Zeit hervorragende Buch des Mephisto Portorose. Schwarz hat eine ausgeglichene Stellung erreicht und steht kurz vor Beendigung seiner Entwicklung. Die gleichartige Bauernstruktur und die beiden offenen Linien machen es schwierig, ohne fehlerhaftes Vorgehen das Gleichgewicht der Stellung zu stören.} 15. Rac1 Bb7 16. Bxc5 $146 ({Vorgänger:} 16. Ba2 Rfd8 17. a5 Bxe3 18. Qxe3 b5 19. Nd5 {? falsch} Qxa5 20. Rxc6 exd5 21. Bxd5 Bxc6 22. Bxc6 { 0-1 (37) Banikas,H (2315)-Lepelletier,B (2365) Chania 1994}) 16... Nxc5 $11 { Schwarz darf zufrieden sein, steht er doch keinen Deut schlechter. Eine stark ausgleichende Wirkung hat die offene d-Linie, wo es bald einmal zu einem Massentausch der Schwerfiguren kommen könnte. Beim genauen Hingucken bemerkt man auch die weissen Löcher a5 und vor allem b4 am Damenflügel. Die schwarzen Springer sind optimal platziert, bestreichen viele wichtige Felder, u.a. im Zentrum und können durch gegnerische Bauernzüge nicht einfach vertrieben werden. Und erneut wichtig zu betonen, dass Weiss mit dem Bauernvorstoss 17.e5 nicht nur ins Leere rennen würde, sondern gar in Nachteil geriete.} 17. Rc2 {Behält sich die Verdopplung der Türme auf der offenen d-Linie vor, keine schlechte Idee.} (17. e5 $2 Rad8 18. Qe3 Rxd1+ 19. Rxd1 Nd7 {und der vorgeschobene Bauer ist dem Tode geweiht, z.B.} 20. Re1 Nb4 $17) 17... Rad8 {Logischerweise will auch Schwarz auf der offenen Linie mitreden.} 18. Rcd2 Rxd2 19. Rxd2 {Man kann es allen Schachspielern nur immer wieder einhämmern, dass selbst in solch grundsätzlich harmlosen und gleich stehenden Positionen genaues Agieren von Nöten ist, um nicht plötzlich böse Überraschungen zu erleben. Mit der Devise: Höchste Aufmerksamkeit bei jedem Zug und Kampf um jedes wichtige Feld auf dem Schachbrett, besteht hohe Gewähr, dass alles gut ausgehen wird.} ({Auch} 19. Qxd2 Rd8 20. Qe2 Rxd1+ 21. Qxd1 { hat Schwarz nicht zu fürchten; im Gegenteil müsste man dem Weissen einen minimalen Nachteil attestieren.}) 19... Na5 20. Ba2 Nab3 {Es ist Schwarz gelungen, den weissen Läufer vom Angriff gegen den Bauern a6 abzulenken und ihm die Diagonale a2-g8 zu schliessen ohne die Beherrschung wichtiger Zentralfelder wie e4 und d4 zu vernachlässigen. Zur dreifachen Zugwiederholung käme es nach 20...Sc6 21.Lc4 Sa5 22.La2 Sc6 usw.} 21. Rd1 Rc8 {Auf der offenen d-Linie gibt es für die Kontrahenten nichts zu holen. Aber auch auf der c-Linie sieht es nicht so aus, als ob dort irgend etwas Wesentliches passieren könnte.} 22. Qc4 {Wirft den Sb3 durch den Doppelangriff von Läufer und Springer wieder zurück.} Na5 23. Qd4 {Immerhin hat es Weiss auf Umwegen geschafft, seine Schwerfiguren auf der d-Linie zu verdoppeln. Dass ihm daraus keinen Vorteil gereicht, hat mit der soliden gegnerischen Aufstellung der Figuren zu tun.} Nc6 24. Qd6 $6 {Auf den ersten Blick erkennt man schwerlich, dass dieses Angebot, die Damen zu tauschen, ungenau ist, weshalb 24.De3 den Vorzug verdient.} Qxd6 $17 25. Rxd6 Rd8 { Mit 25...Kf8 nebst 26...Ke7 hätte der schwarze König zumindest ein Tempo für die Zentralisierung gewinnen können. Ob dies am Ausgang der Partie etwas geändert hätte, ist ungewiss.} 26. Rxd8+ Nxd8 $11 {Nur durch verschiedene kleine oder einen grossen Fehler ist es denkbar, dass ein Kontrahent dieses ausgeglichene Endspiel noch verlieren könnte.} 27. Bb1 {Überdeckt das Feld d3 und möchte nun endlich mit b4 den stark stehenden feindlichen Sc5 vertreiben.} a5 {Verhindert den Vorstoss b4, macht aber auch das Feld b5 für die weissen Figuren frei.} 28. Ne5 Ba6 {Schwarz lässt Se5-d3 nicht zu.} 29. Ba2 f6 30. Nc4 Bxc4 ({Oder} 30... Nd3 31. Nb5 Kf7 32. Bb1 Nc5 33. Bc2 Nd7 $11) 31. Bxc4 $15 {Das Endspiel KLS-KSS sieht böse nach remis aus.} Nf7 32. f3 { Ökonomie der Kräfte. So wird der Sc3 von der Deckungsaufgabe des Bauern e4 befreit.} Ne5 33. Bb5 Ned3 34. Nd1 {Weiss gelingt es, seine Stellung zusammenzuhalten.} Kf7 35. g3 f5 36. exf5 exf5 37. f4 g5 {Ein netter, aber vergeblicher Versuch, die Initiative zu ergreifen.} 38. fxg5 hxg5 39. h4 $1 { Gut, Weiss will einen Freibauern kreieren und verhindert dadurch, dass der schwarze König freie Hand hat, in die weisse Stellung einzudringen. Fehlerhaft wäre hingegen der Vormarsch des g-Bauern. Eine mögliche Variante dazu:} (39. g4 $2 fxg4 40. hxg4 Ke6 41. Kf1 Ke5 42. Ke2 Kd4 43. Kd2 Ne4+ 44. Ke2 Ne5 45. Ne3 Nf6 46. Nc2+ Kc5 47. b3 Nfxg4 48. Kd2 Nf6 49. Ke3 Nc6 50. Bxc6 Kxc6 51. Kd4 g4 52. Ne1 g3 53. Kc4 Nd5 54. Ng2 Nc7 55. Nf4 (55. b4 axb4 $19) 55... Kd6 56. Ne2 g2 57. Ng1 Ke5 58. Kd3 Kf4 59. Ne2+ Kf3 60. Ng1+ Kf2 61. Nh3+ Kf1 62. Kd4 Ne6+ 63. Kd3 Nc5+ 64. Kc4 Ne4 65. Kb5 Nf2 66. Nxf2 Kxf2 67. Kxb6 g1=Q 68. Kxa5 Ke3 69. Kb5 Kd4 $19) 39... gxh4 {Auch andere Fortsetzungen versprechen nicht mehr, z.B.} ({a)} 39... Kg6 40. Be8+ Kh6 41. Ne3 gxh4 42. gxh4 Nxb2 43. Nxf5+ Kh7 44. Ne3 Nbxa4 45. Nd5 Kg7 46. Kg2 $11) ({b)} 39... f4 40. Bxd3 Nxd3 41. Kg2 fxg3 42. hxg5 Kg6 43. Kxg3 Kxg5 44. Kf3 Nc5 45. Nc3 Nd3 46. Nd1 Nc5 47. Nc3 Nd3 $11) (39... g4 40. Kf1 Ke6 41. Bxd3 Nxd3 42. Ke2 Nc5 43. Nc3 Ke5 44. Ke3 $11) 40. gxh4 Kg6 41. Kg2 f4 {Es ist nichts zu machen in diesem Endspiel. Beide Könige haben wegen des gegnerischen Freibauern nur beschränkte Bewegungsfreiheit und dürfen nur am Königsflügel agieren. Am anderen Flügel heben sich jedoch die Kräfte auf. Der Ausgang des Kampfes ist schon ersichtlich.} 42. Kh3 Kf5 43. Bxd3+ Nxd3 $11 {KS-KS} 44. b3 Nc5 (44... Nc1 {bringt nichts nach} 45. Nc3 Ke5 46. Kg4 Nxb3 47. h5 Nc5 48. h6 Kf6 49. Nd5+ Kg6 50. Nxb6 Kxh6 51. Kxf4 Nxa4 52. Nxa4 $11) 45. Nb2 Nxb3 {Und weiter mit ...Sd2 wäre nett.} 46. Nc4 Nc5 (46... Ke4 47. h5 Kf5 48. h6 Kg6 49. Kg4 Kxh6 50. Kxf4 $11) 47. Nxb6 Nxa4 {Schwarz wickelt in eine klare Remisstellung ab.} 48. Nxa4 {KS-KBB} f3 $1 {Alles andere verliert.} 49. Kg3 f2 $1 50. Kxf2 Kg4 51. Nb6 a4 52. Nxa4 Kxh4 1/2-1/2 |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Moin,
eine schöne Partie,durch die Kommentare noch besser :top: Gruß, Stefan |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Match 120'/40, 4. Partie, ECO C12: Französische Verteidigung (MacCutcheon-Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 2,5:1,5 (+2 -1 =1) für den Elite V6 | Schon der erste Zug nach Buchende, 9...Le7, ist schlecht. Schwarz gerät mit der komplizierten Variante des gewählten Verteidigungssystems in eine ungünstige Stellung, aber irgendwie kann der Portorose 68020 den Sack einfach nicht zumachen. Gegenseitig und in loser Folge geschehen in dieser Partie zweitklassige und schlechte Züge, die belegen, dass beide Programme mit der komplexen Stellung überhaupt nicht zurechtkommen. Die endgültige Niederlage brockt sich der Elite V6 erst mit 37...dxc3? ein. Gerne vergessen wir diese Partie als unschönes Paradebeispiel einer undurchsichtigen Computerschlacht.
[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"] [Date "2018.03.08"] [Round "4"] [White "Mephisto Portorose 68020"] [Black "Fidelity Elite V6"] [Result "1-0"] [ECO "C12"] [WhiteElo "2118"] [BlackElo "2107"] [Annotator "K. Utzinger"] [PlyCount "100"] [EventDate "2018.03.08"] 1. e4 e6 {Match 120'/40, 4. Partie, ECO C12: Französische Verteidigung (MacCutcheon-Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Stand: 2,5:1,5 (+2 -1 =1) für den Elite V6 | Schon der erste Zug nach Buchende, 9...Le7, ist schlecht. Schwarz gerät mit der komplizierten Variante des gewählten Verteidigungssystems in eine ungünstige Stellung, aber irgendwie kann der Portorose 68020 den Sack einfach nicht zumachen. Gegenseitig und in loser Folge geschehen in dieser Partie zweitklassige und schlechte Züge, die belegen, dass beide Programme mit der komplexen Stellung überhaupt nicht zurechtkommen. Die endgültige Niederlage brockt sich der Elite V6 erst mit 37. ..dxc3? ein. Gerne vergessen wir diese Partie als unschönes Paradebeispiel einer undurchsichtigen Computerschlacht.} 2. Nc3 d5 3. d4 Nf6 4. Bg5 {Der klassische Aufbau, heute etwas verdrängt durch die Steinitz-Variante 4.e5.} ( 4. Bd3 Bb4 5. Bg5 h6 6. Bxf6 Qxf6 7. Nf3 Nc6 8. O-O Bxc3 9. bxc3 O-O 10. Rb1 b6 11. c4 Nxd4 12. Nxd4 Qxd4 13. exd5 Qc5 14. Re1 Qd6 15. Qf3 Bb7 16. Rbd1 Rae8 17. Qe3 e5 18. Qh3 Bc8 19. g4 g5 20. Qf3 Kg7 21. Qe4 f5 22. gxf5 Bxf5 23. Qg2 Rf6 24. Re2 h5 25. Rde1 Kh6 26. Qg3 h4 27. Qg2 Qb4 28. Rxe5 Qxe1+ 29. Rxe1 Rxe1+ 30. Bf1 Bxc2 31. Qh3 Rf4 32. Qc8 Bd3 33. Qh8+ Kg6 34. Qg8+ Kh5 35. Qh8+ Kg4 36. h3+ Kf3 37. Qc3 Rxf1+ 38. Kh2 Rxf2+ 39. Kg1 Rf1+ 40. Kh2 Ke4 {0-1 (40) Karl Pitschel-Josef Heral Vienna AUH 1873}) 4... Bb4 {Laut Ex-Weltmeister Max Euwe machte Francois Le Lionnais darauf aufmerksam, dass der Textzug zuerst in einer Partie Pitschel-Heral, Wien 1873, vorgekommen ist. Danach tauchte er in einer Simultanpartie Steinitz-MacCutcheon, New York 1885, auf. Dieser Partie verdankt die Variante ihren Namen. Der Läuferzug 4...Lb4 ist energischer als die anderen Fortsetzungen wie 4...dxe4 und 4...Le7 und führt zu dynamischen wie komplizierten Stellungen. Nachdem die MacCutcheon-Variante auf hohem Niveau für lange Zeit als zweifelhaft gilt, haben Grossmeister wie igor Glek, Viktor Kortschoj, Alexander Morozevich und neuerdings Hikaru Nakamura wieder Leben in das System gebracht. Was sich mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass die hoch interessante MacCutcheon Variante sich wegen ihrer Komplexität und Variantenvielfalt nicht für ungeübte Spieler eignet.} 5. e5 {Die Hauptfortsetzung; es gibt aber schon hier eine Reihe von weniger populären Alternativen wie 5.exd5 | 5.Sge2 | 5..Ld3 | 5.Lxf6} h6 {Aus dem bisherigen und folgenden Variantendschungel wird ersichtlich, dass Schwarz sehr gute Theoriekenntnisse haben muss, um gegen alle Eventualitäten des Gegner gewappnet zu sein.} 6. exf6 {Michail Tschigorins Fortsetzung gilt allgemein als harmlos, wobei Schwarz auch hier einige Tücken überwinden muss.} (6. Bd2 {ist die alte Hauptfortsetzung von Emanuel Lasker, mit der u.a. Bobby Fischer in Curacao 1962 gegen Tigran Petrosjan verlor.}) (6. Be3 {ein Zug von David Janowski, hat sich heutzutage zu einer gefährlichen Waffe entwickelt}) (6. Bc1 {vom holländischen Schachspieler Dr. Adolf Olland eingeführt, ist eine weitere kritische Variante}) (6. Bh4 {von Ossip Bernstein ist ebenfalls ein beachtenswertes Abspiel}) (6. Bxf6 {harmlos, aber historisch interessant} gxf6 7. Nf3 f5 8. Bd3 c5 9. dxc5 Bxc5 10. O-O Nc6 11. Qd2 Qe7 12. Qf4 Bd7 13. Nb5 O-O-O 14. c4 Be8 15. Rfc1 Kb8 16. a3 a6 17. Nc3 dxc4 18. Bxc4 Nd4 19. Ne2 Nxf3+ 20. Qxf3 Bc6 21. Qh3 Ka7 22. b4 Bb6 23. Nc3 Rhg8 24. Bf1 Rd2 25. Nd1 Qg5 26. Rxc6 bxc6 27. Qc3 Qf4 28. Qxc6 Rxd1 {0-1 (28) Steinitz,W-McCutcheon,J.L. New York simul 1885}) 6... hxg5 7. fxg7 {Logisch wie auch erzwungen, ansonsten Weiss mit einem Bauern weniger sitzenbliebe.} Rg8 8. h4 {Diese populärste Fortsetzung ist harmlos und bezweckt die Bildung eines lästigen Freibauern auf der h-Linie durch den späteren Vorstoss h5. Deshalb ist Schwarz gezwungen, den Bauern zu schlagen.} (8. a3 {weicht von den alt bekannten Pfaden ab, ist moderner sowie m.E. bedeutend kritischer als das ausgelutschte 8.h4 und zwingt Schwarz zu einem verantwortungsvollen Entscheid: a) 8...Lxc3 und Hergabe des Läuferpaars | b) 8...La5 was den Läufer etwas ins abseits stellt | c) 8... Ld6 womit später der Läufer der Belästigung Sc5 ausgesetzt ist | d) 8...Le7 mit dem Nachteil, dass sich das bewährte Manöver Dd8-f6xg7 nicht mehr ausführen lässt.}) 8... gxh4 {Ende Buch | Hier haben die Buchmacher versagt, hätten sie doch zwei weitere Züge integrieren sollen mit 9.Dg4 Df6 und 9.Dh5 Df6} 9. Qg4 {Ende Buch} (9. Qh5 Qf6 10. Qxh4 Qxg7 11. Nf3 Nc6 12. O-O-O Bd7 13. g3 Be7 14. Qf4 Bd6 15. Qe3 O-O-O 16. Nb5 Be7 17. Qf4 Bg5 18. Nxg5 Qxg5 19. Qxg5 Rxg5 {1/2-1/2 (38) Kollars,D (2491)-Lauber,A (2434) Germany 2017}) 9... Be7 $6 {Eine zweitklassige Fortsetzung. Hätte Schwarz sich zu 9...Df6 nebst ...Dxg7 entschieden, hätte er ohne Sorgen in die Zukunft blicken können. Nun aber erlangt Weiss Eröffnungsvorteil.} (9... Qf6 $11) 10. Nf3 Bf6 11. Qf4 ({ Viel schlechter ist} 11. Nxh4 Rxg7 12. Qh5 Nc6 $15) 11... Rxg7 $146 {Exakter ist 11...a6, was insbesondere auch Sb5 mit Doppelangriff auf c7 verhindert.} ({ Vorgänger:} 11... a6 12. O-O-O Rxg7 13. g3 Nd7 $2 14. gxh4 b5 15. h5 b4 16. Nxd5 exd5 {1-0 (42) Flores,L (1924)-Riha,J (2049) FICGS email 2011}) 12. O-O-O {Verpasst die Gelegenheit, mit 12.g3 nebst gxh4 einen Freibauern auf der h-Linie etablieren könnte. Verhindern kann das Schwarz nicht, weil ein Tausch auf g3 wegen dem Eindringen des weissen Turms nach h8 tödlich wäre. Abgesehen davon müsste Weiss nicht länger einem Minusbauern nachrennen.} Rg8 {Da Sxh4?? Lg5 die weisse Dame gewinnt, war das Schlagen auf h4 noch keine Drohung. Deshalb hätte Schwarz seine Zeit besser dazu genutzt für 12...a6, was Sb5 verhindert.} 13. Re1 {Weiss hat starke Kompensation: Bessere Entwicklung, aktiver aufgestellte Figuren, wobei es gar nicht einfach sein dürfte, diese Vorteile weiter auszubauen.} c6 14. Kb1 {Hebt die Drohung ... Lg5 auf, so dass das Schlagen des Bauern h4 endlich real wird.} Rh8 $6 { Statt endlich die Entwicklung mit z.B. 14...Sd7 voranzutreiben, zieht Schwarz den Turm von der g-Linie ab, um den Bauern h4 zu halten und verkennt damit, dass es wichtiger war, den weissen Bauern g2 weiterhin unter Druck zu halten.} 15. Bd3 Nd7 16. Rh2 $6 {Ein mysteriöser Turmzug. Weiss hätte versuchen sollen, seinen Vorteil mit 16.g3 auszubauen.} (16. g3 Qe7 (16... hxg3 17. Rxh8+ Bxh8 18. Qxg3 Nf8 19. Rh1 Bf6 20. Qg8 $16) 17. gxh4 Bg7 18. Ne2 Kd8 19. Ng3 { und Weiss steht deutlich besser}) 16... a6 $6 {Die Verteidigung mit 16...Tg8 ist solider.} 17. a3 {Mit 17.g4 oder 17.g3 wäre Weiss besser gefahren.} Ra7 $6 {Erneut ein mysteriöser Turmzug. Sowohl 17...Tg8 als auch 17...b5 verdienten den Vorzug.} 18. Rh3 (18. g4 {erhöht massgeblich den Druck, so droht g5} Rg8 ( 18... hxg3 19. Rxh8+ Bxh8 20. Qxg3 $18) 19. Rg2 b5 20. g5 h3 21. Rg3 Bg7 22. Nh4 $16) 18... b6 {Ein Schritt zu wenig.} 19. g3 (19. g4 {ist stärker}) 19... hxg3 $2 {Das ist nun aber bereits ein entscheidender Fehler. Schwarz durfte die h-Linie und die folgende Abwicklung nicht zulassen. Natürlich ist nicht zu verkennen, dass Schwarz angesichts seiner mangelhaften Entwicklung, der unkoordinierten Aufstellung seiner Figuren und der praktischen Unmöglichkeit der Rochade, alles andere als eine erfreuliche Stellung hat. Man übertreibt nicht, wenn man anmerkt, dass Schwarz in höherem Sinn bereits verloren ist.} 20. Rxh8+ Bxh8 21. Qxg3 Bf6 22. Qg4 $2 {Damit verliert Weiss auf einen Schlag den grössten Teil seines Gewinn bringenden Vorteils, der mit 22.Th1 +- zu festigen war.} (22. Rh1 Nf8 23. Qg8 Kd7 (23... Ke7 24. Ne5 Bxe5 25. dxe5 $18) 24. Rh6 Kc7 25. Qxf7+ Be7 26. Ne5 b5 27. Rh8 Kb6 28. Ng6 Bxa3 29. Qf3 Bd6 30. Nxf8 {weisse Gewinnstellung}) 22... Rc7 $2 {Starker Widerstand war noch mit 23. ..Ke7 möglich, während Weiss nach dem Textzug wieder im Aufwind ist.} 23. Qh5 Qe7 $2 {Rutscht von einer schlechten in eine klar verlorene Stellung, was mit 23...Ke7 vermeidbar war.} 24. Nd1 $2 {Erneut gibt sich Weiss mit einer zweitklassigen Fortsetzung zufrieden. Mit 24.Tg1 hinge Schwarz weiterhin hilflos in den Seilen.} Qd6 $2 {Schwarz revanchiert sich; bedeutend besser waren 24...Kd8 oder 24...Lg7} 25. Ne3 {Jetzt tickt die weisse Uhr wieder richtig.} Nf8 $2 {Ganz schlecht und den Spiess endgültig zugunsten von Weiss drehend, obwohl objektiv gesehen auch das besserre 25...Df8 keine Rettung mehr versprach.} (25... Qf8 26. Nf5 Nb8) 26. Qh6 Qd8 27. c3 {Präziser 27.Tg1} Bb7 28. Ng4 {Eine weitere Figur wirft sich in den Kampf am Königsflügel und bemächtigt sich des starken Feldes e5.} Nd7 29. Nfe5 {Es führen bereits mehrere (Gewinn-)Wege nach Rom.} Bxe5 30. dxe5 c5 31. f4 $6 {Deutlich effizienter ist 32.Th1} (31. Rh1 $142 d4 32. Rh3) 31... Qe7 32. f5 Rc6 (32... Kd8 $142) 33. Rh1 $2 {Es ist zum Haare raufen. Statt mit 33.f6 Df8 34.Dg7 einfach zu gewinnen, wirft Weiss praktisch seinen ganzen Vorteil weg.} Qf8 $2 { Der Elite V6 zeigt sich ebenfalls hilflos und verpasst den Ausgleich mit 33... exf5} 34. Qh5 {Neben 34.Df4 oder 34.Dg5 nur die drittbeste Wahl, aber man kann ja schliesslich in der Partie nur einmal gewinnen.} d4 35. Be4 {Gewinnt noch die Qualität, weil der Rückzug 35...Tc7 hoffnungslos ist.} exf5 {Auch die beste Verteidigung 35...Kd8 rettet nicht mehr nach 36.Sh6.} (35... Rc7 36. Bxb7 Rxb7 37. fxe6 $18) 36. Bxc6 {Noch besser war 36.Dxf5} (36. Qxf5 Rc7 37. Bxb7 Rxb7 38. cxd4 cxd4 39. Nf6+ Ke7 40. Qe4 Nc5 41. Qc6 $18) 36... Bxc6 {Greift den weissen Turm h1 an. Das kann der Portorose 68020 jedoch negieren, wie die Folge zeigt.} 37. Qxf5 $1 dxc3 $2 {Der letzte Bock einer Serie von taktischen Patzern in dieser Partie. Widerstand, wenn auch ungenügend zum Remis, leistet einzig 37...Kd8.} (37... Bxh1 $2 {verliert sofort} 38. Nf6+ Nxf6 39. Qc8+ Ke7 40. exf6+ Kxf6 41. Qxf8 $18) (37... Kd8 38. Rd1 (38. Rh7 Qe8 39. Nh6 Nxe5 40. cxd4 cxd4 41. Rg7) 38... Ba4) 38. Nf6+ Kd8 39. Nxd7 c2+ {Das ist schon berechtigte und pure Verzweiflung.} (39... Bxd7 40. Qf6+ Kc7 41. Rh8 {mit Eroberung der schwarzen Dame}) 40. Kxc2 Ba4+ 41. b3 Bxd7 42. Qf6+ Kc7 43. Rh8 Qxh8 44. Qxh8 Be6 45. Qe8 Kb7 46. Qe7+ Kb8 47. Kc3 a5 48. a4 Kc8 49. Qa7 c4 50. bxc4 Bd7 {Schwarz gibt auf} 1-0 |
AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Wieder mal ein typisches Beispiel für Französisch und Computer... Mit der Eröffnung hatten sie schon immer ihre "kleinen" Problemchen.
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