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Warum Fidelity scheiterte!
Bei mir kristallisiert sich in meinen Tests des Designers 2325 etwas heraus, das ich mit meinem Gesamteindruck vom Sparc Modul zusammenfüge.
Bislang dachten wir immer der sparc spielt so schlecht weil am Programm etwas unvollständig ist in der Arbeit die die spracklens abgeliefert haben, nun aber bin ich bei meiner Analyse des mach IV (aka designer2325 ) auf die gleichen Symptome gestoßen die mich meine Grundhaltung revidieren lassen. Da ist etwas im spracklen Programm falsch schon VOR dem sparc Programm . Also ursächlich in dem mach III resp. Dessen Pendant auf dem 68020 Mach IV. Das Gerät vertändelt Siege, verliert überraschend gegen schwächere Gegner in einer Weise die die alten 8 bitter M.E. So nicht gemacht hätten. Ich werde versuchen meines Arbeitsthese hier zu belegen. Ich komme erst jetzt, d.h. So spät zu dieser Erkenntnis, weil ich vorher keinen Zugang zu den fidelity machinen hatte. Ich hatte mich wohl mit dem mach III beschäftigt (testartikel in der css) und damals auch mit dem excellence und par ex Programm, aber die schnelleren bzw. tiefer rechnenden geräte waren mir nicht zugänglich. |
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Da bin ich mal gespannt. Ich habe bisher immer gedacht, dass die Spracklens den Suchbaum nicht so wie die anderen in den Griff bekommen haben. Je schneller die Rechner wurden, desto stärker trat der Effekt in Erscheinung.
Dies ist vergleichbar mit den Lang-Programmen, deren gute selektive Spitze durch den immer größer werdenden Brute Force-Sockel immer wertloser wurde. |
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ja in diese Richtung geht es wohl.
Bei den 8 Bitern kann man den Effekt noch nicht so sehen. Aber je schneller die Fidelity Geräte in Suchtiefe kamen, desto krasser wird es m.E. Die 2 folgenden Partien mögen darueber einen 1. Eindruck geben.
[Event "40/120, Oldie-Turnier"]
[Site "SCW"] [Date "2015.03.04"] [Round "1"] [White "Tiger Grenadier"] [Black "Fidelity Designer 2325 25 mhz"] [ECO "A02"] [Result "0-1"] 1. f4 e5 2. fxe5 d6 3. Nf3 dxe5 4. Nxe5 Bd6 5. d4 Bxe5 6. dxe5 Qh4+ 7. g3 Qe4 8. Rg1 Qxe5 9. c3 Nf6 10. Bf4 Qe7 11. Qa4+ Bd7 12. Qb3 Bc6 13. Qa3 Qe6 14. Nd2 Na6 15. O-O-O O-O-O 16. e3 Be4 17. Bxa6 Qxa6 18. Qxa6 bxa6 19. Nxe4 Rxd1+ 20. Rxd1 Nxe4 21. Rd4 Re8 22. Rc4 c5 23. h4 Kb7 24. b4 Kc6 25. bxc5 f5 26. Ra4 Nxc5 27. Rd4 g6 28. Rd6+ Kb5 29. Kb2 Re7 30. Rd4 a5 31. c4+ Kb4 32. Bd6 Rxe3 33. Rd2 a4 34. a3+ Kxc4 35. Rc2+ Kd5 36. Bxc5 Rb3+ 37. Ka2 Rxg3 38. Bxa7 Rg4 39. Rc5+ Ke6 40. h5 gxh5 41. Rc7 Kf6 42. Rxh7 Kg6 43. Rc7 h4 44. Kb2 h3 45. Rc6+ Kg5 46. Be3+ f4 47. Bd2 h2 48. Rc5+ Kg6 49. Rc6+ Kh7 50. Rc1 Rg1 51. Rc7+ Kg6 52. Rc6+ Kg5 53. Rh6 0-1 [Event "40/120, Oldie-Turnier"] [Site "SCW"] [Date "2015.03.06"] [Round "1"] [White "Sci SysTurbostar 432"] [Black "Fidelity Designer 2325 25mhz"] [ECO "C77"] [Result "0-1"] 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. Nc3 b5 6. Bb3 Bb4 7. a4 bxa4 8. Bxa4 Bb7 9. Bxc6 dxc6 10. O-O Qe7 11. d3 Rd8 12. Bd2 O-O 13. Qe2 c5 14. Rfe1 Rd6 15. Nh4 g6 16. Nf3 Rfd8 17. Bg5 Qe6 18. Nd5 Nxd5 19. exd5 Rxd5 20. Bxd8 Bxe1 21. Bxc7 Qe7 22. Bb8 Bb4 23. c3 Qe8 24. Bc7 Qe7 25. Bxe5 f6 26. cxb4 fxe5 27. Re1 cxb4 28. Nxe5 Rd8 29. Qe3 Qd6 30. f3 Re8 31. Re2 b3 32. f4 Qd5 33. f5 Qd6 34. d4 Bd5 35. fxg6 hxg6 36. Qh6 Bf7 37. Re4 Qf8 38. Qxf8+ Rxf8 39. Rf4 Be8 40. Rf2 Kg7 41. Rxf8 Kxf8 42. Kf2 Ke7 43. Ke3 a5 44. Kd3 a4 45. Kc4 Kf6 46. g4 Bb5+ 47. Kxb5 a3 48. bxa3 b2 49. g5+ Kf5 50. h4 b1=Q+ 51. Kc5 0-1 Beide zeigen m.E. denselben Effekt, nur durch die Freibauernbehandlung gelang es dem Kasten gegen die schwächeren Programme zu gewinnen. Die Eröffnungs- und Mittelspielbehandlung aber ist nicht so schön. Die 8 Bit Fidelitys sind schon mal gerne im 3. und gehen dann auf Turnierstufe bis in den 5. Ganz selten auch mal in den 6. Der Mach III beginnt so im 5. und arbeitet sich oft bis zum 7. Hz. ab. Oft schafft er dort nur den 1. Ast. Der Mach IV ist dort gruendlicher und der 7.Hz ist kein Problem mehr. Ich weiss es klingt ein wenig unglaubwuerdig beim ersten mal, aber solche merkwuerdige Partien produziert der Excellence, also einer der langsamsten Fidelitys (teilweise nur 3 mhz im Gerät), nicht. |
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Bei Sargon V hieß es, es wäre das bis dahin beste Brute Force Programm der Spracklans gewesen. Sollte es nicht nur Marketing gewesen sein, dann wäre die Konkerrenz mit dem Nullmove schon einen Schritt weiter gewesen, den Schritt zwischen Gold und Silber... |
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Der nächste Gegner war der Nigel Short. Nun ist das Gerät nicht so schwach wie Turbostar oder Grenadier, allerdings auch nicht in der Kategorie angesiedelt wo man den Mach IV vermuten wuerde, oder ?!
[Event "40/120, Oldie-Turnier"] [Site "SCW"] [Date "2015.03.07"] [Round "1"] [White "Mephisto Nigel Short"] [Black "Fidelity Designer 2325 25mhz"] [ECO "C86"] [Result "1/2-1/2"] 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O Be7 6. Qe2 b5 7. Bb3 O-O 8. c3 d5 9. d3 Re8 10. Re1 Bb7 11. Nbd2 Qd7 12. exd5 Nxd5 13. g3 Bf8 14. Ne4 Na5 15. Bc2 Qg4 16. Bd2 f5 17. b4 fxe4 18. dxe4 Nc4 19. exd5 Nxd2 20. Nxd2 Qxe2 21. Rxe2 Bxd5 22. a4 Bd6 23. Ne4 Be7 24. Rd1 c6 25. a5 Rad8 26. h4 Rf8 27. Re3 Ba2 28. Nd2 Bf6 29. Ree1 Bd5 30. Nb3 e4 31. Re3 g5 32. h5 g4 33. Nc5 Bg5 34. Re2 e3 35. fxe3 Rf3 36. Kh2 Bxe3 37. Ne6 Rb8 38. Nc7 Bf2 39. Nxd5 Bxg3+ 40. Kg2 cxd5 41. Rxd5 Bh4 42. Rd7 h6 43. Ra7 Rd8 44. Rxa6 Rg3+ 45. Kh2 Rh3+ 46. Kg1 Rg3+ 47. Kh1 Rh3+ 48. Kg1 Rg3+ 49. Kh2 Rh3+ 50. Kg1 1/2-1/2 |
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Einen Fehler in der Variantenberechnung hat meiner Erfahrung nach auch der Mephisto Modena. Was aber nicht schlimm ist, denn der Spielstil ist dadurch sehr "charmant" und abwechslungsreich. Bei meinem Modena 16 Mhz zeigt sich das besonders deutlich. Bei den Kaplan Programmen habe ich übrigens auch das Gefühl, dass es taktisch nicht ganz sauber zugeht. Weiterhin viel Erfolg in den Nachforschungen! Gruß Theo |
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Für die Zugauswahl müssen Schachcomputer viele unterschiedliche Zugfolgen evaluieren, wobei am Ende jeder Zugfolge immer die Frage ist: "Zugfolge nach diesem Zug stoppen und die Stellungsbewertung merken ODER wenigstens noch einen Zug untersuchen?"
Wenn die untersuchte Zugfolge zu einer "unruhigen" Stellung führt, müssen noch die taktischen Züge weiterverfolgt werden um eine aussagekräftige Bewertung zu bekommen, denn in einer Stellung, in der die Dame hängt die Bauernstruktur zu bewerten, macht oft keinen Sinn. Und hier vermute ich das Problem. Taktische Patzer entstehen dann, wenn Programme taktische Zugfolgen nicht tief genug verfolgen, also zum Beispiel die Erkennung für Springergabeln, Fesselungen, Unterverwandlungen aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert und ein Programm die Stellung fälschlicherweise als ruhig einstuft und falsch bewertet, während der Gegner viel weiter rechnet. Da es im Schach sehr viele Spezialfälle gibt und Programmierer für auf Geschwindigkeit optimierten Code damals die Übersichtlichkeit des Programms opfern mussten, standen Programmfehler auf der Tagesordnung. Beizukommen wäre diesen eigentlich nur mit exzessiven Tests. Hier wäre so ein Beispiel: GK 2100 spielt 8...Se4 GK 2100 spielt hier 8. ... Se4x und rechnet mit 9. Dd5 Le6 10. De4x d5 und Rückgewinn der Figur, übersieht aber, dass Weiss auf d5 schlagen kann 11. Ld5x Ld5x 12. Dd5x Dd5x 13. Sc7+ mit Gabel. Ich hatte die Stellung mit meinem Travel Champion 2100 nachgespielt und herausgefunden, dass die Gabel 13. Sc7+ von GK2100 zum Zeitpunkt von 8...Se4x nicht gesehen wurde! Er sieht es erst später und sieht sich dann im Nachteil! Dass die Partie dann doch noch von Schwarz gewonnen wird, lässt den Einschlag 8...Se4x wie Genialität erscheinen. Schönen Gruß Theo |
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Normalerweise wird bei einer Iteration eine feste Zahl von Zügen tief gerechnet, wobei Schachgebote und Schlagzüge teilweise nicht mitgerechnet werden (dies gilt zumindest für die Berechnung der Hauptvariante, für die restliche Suche verkompliziert sich diese Betrachtung durch Nullmove und weitere "Tricks"). Jede Iteration rechnet jetzt etwas tiefer und irgendwann wird es dann "gesehen". Die Behandlung von Schachgeboten und Schlagzügen ist einer der Knackpunkte für die Spielstärke. Zitieren:
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Die Morsch-Programme sind i.A. ja taktisch gut. Aber hier fehlt es an Tiefe, Sc7+ ist kein Schlagzug und daher schwer zu finden. Solche forcierten Linien wie in den Zügen 11 und 12 in der Variante führten zu den Singular Extensions bei Deep Thought. |
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Mach III aufwärts haben die fidelitys Singular extensions.
Interesting game between spracklens Mach III engine and Nelsons Igor engine: Hier eine interessante Partie zwischen dem spracklen und dem "Nelson" (?!) Programm... [Event "40/120, "] [Site "SCW"] [Date "2015.06.28"] [Round "1"] [White "Fidelity Designer 2265 20mhz"] [Black "Excalibur Igor 24mhz"] [ECO "D49"] [Result "0-1"] 1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nf3 Nf6 4. Nc3 e6 5. e3 Nbd7 6. Bd3 dxc4 7. Bxc4 b5 8. Bd3 a6 9. e4 c5 10. e5 cxd4 11. Nxb5 Nxe5 12. Nxe5 axb5 13. Qf3 Qa5+ 14. Kd1 Ra6 15. Bd2 Qb6 16. Rc1 Bd7 17. Nxd7 Kxd7 18. a3 Be7 19. Ke1 Raa8 20. g4 b4 21. g5 bxa3 22. gxf6 axb2 23. Rb1 Bxf6 24. Bxh7 Ra1 25. Be4 Rxb1+ 26. Bxb1 Qb5 27. Rg1 Rxh2 28. Bf4 Rh8 29. Qa3 Rc8 30. Kd2 Be7 31. Qd3 Qc5 32. Ke2 g6 33. f3 e5 34. Bg3 Qd5 35. Rd1 f5 36. Kf2 Rc1 37. Rd2 f4 38. Bh2 Qb7 39. Qxg6 Qb5 40. Qf5+ Ke8 41. Qh5+ Kd8 0-1 Es wurde sehr taktisch und unübersichtlich. Der Igor konnte da sehr gut mithalten. |
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Ist 1-0 da richtig? Weiß verliert einen Läufer für den Bauern auf b2 und hat damit zwei Minusbauern.
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Was ich aber gerne glaube ist, dass Schlag- und Schachzüge etwas tiefer verfolgt werden. Hier können einige Halbzüge in der Hauptvariante schon einiges ausmachen. Allerdings kann der Suchbaum auch schnell explodieren, weshalb hier gerade bei älteren Maschinen schnell eine Grenze erreicht wird. Darüber hinaus sind Vertiefungen schädlich für die Spielstärke. |
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mach III ist weiß. Igor schwarz. Sorry, war vertauscht. Mach III hat irgendwann den Überblick verloren. Igor nicht.
Ab mach III sind Singular extensions drin. Das mach IIa und b hatte die doch nicht, ich glaube aber die mach II c Version dann. Danach hat sich das fidelitys Programm nicht mehr verändert. Lediglich die Hardware. Und dann kam ja der sparc. |
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Fidelity mag die Vertiefungen bei der Suche vielleicht Singular Extension genannt haben (ich habe dazu nichts gefunden), aber mit meinem Link hat das nichts zu tun.
Das Paper von Hsu et al. datiert von den Proceedings des AAAI Spring Symposium 1988. Das Programm der Spracklens wurde erstmals im Sommer 1988 eingesetzt, das wäre also sehr knapp, aber theoretisch möglich. |
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Ich sagte doch schon.
Der mach 2 a und b hatte es nicht. Ab der c Version war es drin. Daher hat diese mehr elo gemacht. Darüber wurde damals in den Zeitschriften berichtet. Ach ich weiß es nicht mehr 100%. Vielleicht war es auch erst der mach III. Damals schrieb ich in Schachcomputer Info jedenfalls so: https://www.schachcomputer.info/foru...ii-b-2183.html https://www.schach-computer.info/wik..._68000_Mach_II http://www.stmintz.com/ccc/index.php?id=40844 |
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Für Kombinationen, insbesondere bei Stellungstests, mit Schachgeboten ist das eine große Hilfe. Und es ist relativ beherrschbar, schwächt also das Programm nicht zu sehr wenn es keine Kombinationen gibt. |
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".. wenn der Programmierer eine bestimmte Festlegung der Spezifikation nicht oder falsch umgesetzt hat" Ich würde doch stark davon ausgehen, dass die Erkennung von taktischen Wendungen zu den Spezifikationen eines Schachprogramms gehört. Insofern gehören für mich taktische Patzer eines Schachprogramms zur Kategorie "Programmfehler". Ausgenommen sind taktische Wendungen, die von vergleichbaren Schachcomputern auch nicht einfach entdeckt werden, denn in dem Fall kann man davon ausgehen, dass der Programmierer die technischen Möglichkeiten ausgereizt hat. |
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<cite class="_Rm">Hier steht was von Fidelity & Singular Extensions
www.schachcomputer.at/fid10.htm Spracklen, Dan & Kathe </cite> |
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Folgendes gilt für 95% der Schachprogramme: Es wird bis zu einer bestimmten Suchtiefe gesucht, die von einer Iteration zur nächsten erhöht wird. Es wird also zuerst ein Halbzug tief gesucht, dann zwei , dann drei usw. Es hängt hier also nicht vom Zug ab, ob vertieft wird oder nicht, es ist vorgegeben. In der Praxis wird die Suche meist rekursiv programmiert, d.h. bei einer vorgegebenen Suchtiefe von vier wird die Suche aufgerufen, ein Zug virtuell ausgeführt und die Suche in dieser virtuellen Position mit einer Restsuchtiefe von drei aufgerufen usw. Jetzt wurde festgestellt, dass bei einer vertieften Suche von manchen Zügen die Spielstärke steigt. Dazu wird z.B. im Programm festgelegt, dass Züge aus einem Schachgebot heraus nicht für die Suchtiefe zählen sollen (so etwas wird dann check extension genannt, da die Suche hier erweitert wird). Wo also eine normale Suche in Iteration vier so aussieht: Zug1, Zug2, Zug3, Zug4, Bewertung (meist noch inklusive einer Ruhesuche), so sieht es bei einem Schachgebot in der Variante so aus: Zug1, Zug2+ (das Plus soll signalisieren, dass dieser Zug ein Schachgebot ist), Zug 2a, Zug 3, Zug4, Bewertung. Diese Art von Vertiefung wurde auch für Schlagzüge und Bauernzüge auf die siebte (zweite) Reihe ausprobiert. Allerdings erhöht jede dieser Vertiefungen die benötigte Rechenzeit, es können also weniger Iterationen bei einer gegebenen Zeitkontrolle geschafft werden. Es wird also nicht am Ende der Zugfolge entschieden ob weiter vertieft wird oder nicht, die Vertiefungen erfolgen jeweils mitten in der Zugfolge. Zitieren:
Die Spezifikation eines Schachprogramms kann nur das Verhalten beschreiben und nicht jeden einzelnen internen Vorgang. In den meisten Fällen geht es aber auch nicht um Bugs (die sich dann aber gerne bei wichtigen Partien zeigen), sondern um ein technisch zwar richtiges Verhalten (also so programmiert wie gewollt), diese sich aber im Wettbewerb als schwächer als die Konkurrenz erweist. |
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Zur Abwechslung und Ehrenrettung des Mach IV mal eine Partie gegen den nicht soo schwachen Revelation Polgar.
Polgar war nach 5 Zügen von Mach aus dem Buch und spielte 5...Se4, was in einem Stonewall hätte münden können. Allerdings zog es der Polgar stattdessen vor, die Stellung trotz schlechterer Entwicklung ordentlich aufzureissen, angefangen mit 8...c5?! Dann Schrecksekunde für den Mach: nach 13... b5 sahen beide den Polgar vorne, es sah nach Figurenverlust aus. Beide Geräte übersahen 17.Se5 und die Gefahr des Erstickten Matts. Polgar wollte allen Ernstes erst mit 17...Sd2 kontern, bis er dann nach langem Nachdenken und im 6. (!!) Halbzug plötzlich das Matt sah. Und wie es das Zeitmanagement des Polgar wollte, nahm er den nächstbesten Zug, 17...Le6, ohne alle anderen Züge der 6. Iteration durchzurechnen. 17...Le6 verschenkt eine Figur und verliert sofort. Jedenfalls, da haben wir eine Partie mit check extensions und einem möglichen Programmfehler im Zeitmanagement des Polgar :) [Date "2015.06.30"] [White "Fidelity Designer 2325"] [Black "Revelation Polgar"] [Comment "30min/game, 5/4 Buchzüge"] [Result "1-0"] 1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nc3 Bb4 4.e3 O-O 5.Nf3 Ne4 6.Qc2 d5 7.Bd3 f5 8.O-O c5 9.cxd5 Bxc3 10.bxc3 exd5 11.Ba3 Qa5 12.Qb3 Rd8 13.c4 b5 14.cxb5 c4 15.Bxc4 dxc4 16.Qxc4+ Kh8 17.Ne5 Be6 18.Qxe6 g6 19.Be7 Nd7 20.Nxd7 Qxb5 21.Nc5 Qb6 22.Qe5+ Kg8 23.Ne6 Kf7 24.Nxd8+ |
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Erst im nächsten Schritt der Entwicklung, der Konstruktion, könnte so etwas kommen. Zitieren:
Ich habe das erste Mal über den Einsatz bei Deep Thought im Artikel im Scientific American/Spektrum der Wissenschaft (keine Ahnung ob deutsch oder englisch) gelesen. Da war von der deutlichen Steigerung bei Stellungstests und beim Selbstspiel die Rede. Erst später habe ich dann mitbekommen (das könnte nach dem 1997er Match gegen Kasparow gewesen sein), dass der Effekt doch nicht so groß wie zuerst gedacht war. Erfahrungen mit Singular Extensions haben noch die Teams von Hitech und Cray Blitz gemacht und veröffentlicht, von den Schachprogrammen von Mikros gibt es hingegen kaum Infos über die ursprüngliche Version (die Profis waren da immer schon verschlossen) und ab Mitte der 90er haben dann etliche mit Varianten experimentiert. Zum Aufwand: Von Deep Thought kenne ich keine exakten Zahlen, aufgrund der Mischstruktur (die ersten paar Halbzüge wurden in Software auf einer Workstation berechnet, die letzten 4-6 Halbzüge in Hardware auf den Spezialchips) wäre es aber auch nicht so einfach übertragbar. Deep Thoughts Suchgeschwindigkeit wurde immer relativ merkwürdig beschrieben, die Spezialchips könnten durch die Wiederholungssuche also eventuell besser ausgenutzt werden und damit den Mehraufwand reduzieren. Von Hitech kenne ich (ich glaube u.a. von Berliner "Oral History" http://archive.computerhistory.org/p....103630824.pdf) die Aussage, dass es einen Halbzug in der Suchtiefe kostet, ähnlich ist die Aussage von Bob Hyatt für Cray Blitz (bis zum Faktor 10). Ed Schröder und Jonathan Schaeffer meinten 1996, dass sie aufgrund des enormen Mehraufwands andere Versionen testen würden. Was bedeutet das? Für Hitech und Cray Blitz sind ein Halbzug tiefer etwa ein Faktor 6 in der Rechenzeit. Die Erfahrungen waren, dass ca. 9 Halbzüge tief brute force (also jede Variante wird mindestens 9 Halbzüge tief berechnet, einzelne Züge dann aber tiefer) ungefähr vergleichbar sind mit 8 Halbzügen brute force und zusätzlichen Vertiefungen durch die singular extensions. Letztere finden zwar einige spektakuläre Kombinationen, über das ganze Spiel niweg würde es sich aber ungefähr ausgleichen. Dies passt auch zu den Erfahrungen von Hsu, wie er sie z.B. in seinem Buch über Deep Blue (Hsu, F.: Behind Deep Blue: Building the Computer that Defeated the World Chess Champion. (Paperback)) beschrieben hat. Mikrocomputer kamen damals eher auf 6 Halbzüge brute force, hätten also mit singular extensions nur noch etwa 5 Halbzüge tief suchen können. Der Verlust an Qualität ist dabei aber größer als beim Rückgang von 9 auf 8, vor allem wenn die Konkurrenz ungefähr die gleiche Rechenleistung zur Verfügung hat (Deep Thought sowieso, aber auch Hitech und Cray Blitz gehörten immer zu den jeweils rechenstärksten Teilnehmern). Außerdem sind die Programme auf Mikrorechnern schon früh vom reinen brute force abgegangen. Dadurch erhöhten sich die Suchtiefen und der Verzweigungsfaktor sank (zu Lasten eines Risikos etwas zu übersehen stieg so auch die Spielstärke). Allerdings bedeutet ein um den Faktor 6 erhöhter Aufwand jetzt nicht mehr nur die Verringerung der Suchtiefe um 1 sondern ist größer. Auch sind die selektiven Techniken der letzten 25 Jahre teilweise ähnlich im Effekt auf den Suchbaum, d.h. die zusätzliche Verwendung von singular extensions bringen weniger Erfolg und werden damit unattraktiver. |
Re: AW: Warum Fidelity scheiterte!
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Angenommen es Spielt ein 6502 1 MHz. Er schafft ca wie folgt: 3 Ply = @ 1 Minute 4 Ply = @ 3 Minutes In ein spiel von 3 minute pro zug wuerde er dann mit Brute Force vielleicht 4 Ply schaffen. 1) Mit selektiv wo er nur den besten Zug weiter rechnet, damit koennte er vielliecht + 3 Ply gewinnen bei 3 Minuten pro Zug = 6 Ply Problem = nur 1 Zug wird laenger gerechnet = sehr viele fehl entscheidungen. 2) Aber theoretisch geht auch mit diesen 6502 1 Mhz die besten 2 Zuege ab 3 Ply weiter zu rechnen bis auf 6 Ply. = 3 Minuten fuer 2 hochgerechnete Zuege. Problem = nur 2 Zuege werden laenger gerechnet = wieder sehr viele fehl entscheidungen. Das koennte vielleicht nur einigermassen ok klappen wenn man die besten 5 oder 6 zuege weiter rechnet aber dafuer waere als besipiel ein 6502 1 MHz sehr viel zu langsam. Die Frage ist ab welcher geschwindigkeit waere es ein Akzeptabler weg? Oder ist die Theorie anders wo ZB: - alle zuege auf ZB 3 Ply gerechnet sind - 9 Besten + 2 Ply weiter gerechnet sind - 5 besten + weitere 2 Ply - 2 besten + weitere 2 ply = ca 9 Ply fuer die 2 besten zuege. Gruss Nick Gruss |
AW: Warum Fidelity scheiterte!
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