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-   -   News: DGT Pi Schachcomputer (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=5304)

Rasmus 14.08.2017 23:26

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Solwac (Beitrag 68771)
UCI hat hier natürlich den Nachteil, dass das Protokoll viel mehr Intelligenz vom GUI-Ersatz verlangt als im Vergleich XBoard, aber letztlich sollte das überwindbar sein und wird ja nur einmal gemacht.

Zudem ist Xboard ziemlich tot, und das aus gutem Grund. Glaub mir, ich hab beides in der Engine implementiert, und Xboard fraß dermaßen Aufwand weg, daß der einfachste Bugfix war, es nicht mehr zu unterstützen.

Du hast zig verschiedene Wege, dasselbe zu erreichen. Das läßt das Testing explodieren. Troubleshooting wird viel aufwendiger, weil man nicht weiß, welcher Codepfad genommen wurde, und reale Nutzer schicken keine Logfiles. Ich bin ja dankbar, daß ich überhaupt weitere Nutzer als Tester habe.

Dann muß man noch grübeln, welche der diversen Möglichkeiten die GUI genommen haben könnte, und ob das Problem dann bei der GUI oder der Engine liegt. Das ganze auch noch mit zustandsbehaftetem Verhalten, und fertig ist der Wartungs-Alptraum. Deswegen ist UCI heute der Standard.

Die propagierten Vorteile von Xboard, auf die besonders Bob Hyatt pocht, sind in der Realität so minimal, daß Crafty sich nur mit aller Mühe unter den Top 30 hält, gegen die ganzen UCI-Engines. Selbst die Erkennung, ob ein neues go-Kommando eine bestehende Partie fortsetzt oder etwas komplett anderes ist, ist auf Engine-Seite mit UCI kein nennenswertes Problem. Nützlich für die Hashtabellen und Treffer in der Hauptvariante.

Für Hobby-Engines aus dem unteren Bereich gibt es zwei Gründe, wieso Winboard noch verbreitet ist:

- man muß das "?"-Kommando in der Suche nicht erkennen, so daß man eine Engine ohne jedes Threading machen kann. Die Top-Engines haben aber alle Multithreading, so daß noch ein Thread für die Eingabe auch schon egal ist.

- die einzelnen Kommandos z.B. für die Zeiten kommen separat, so daß man die Werte trivial mit sscanf auswerten kann. Mit UCI braucht man einen Tokeniser, den zu schreiben und zu testen aber auch nur zwei Tage dauert.

Auf GUI-Seite ist es nicht aufwendiger, weil die GUI die komplette Historie des Spiels sowieso verwalten muß, also Züge und auch Zeiten, weil sonst die Undo-Funktion nicht geht. Die Zugliste dann bei jedem Zug mit auszugeben, ist trivial. Ebenso die Remis-Erkennung.

Rasmus 14.08.2017 23:47

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Namd Jürgen,

Zitieren:

Zitat von LocutusOfPenguin (Beitrag 68789)
=> was bedeutet das? Bitte nochmals erklären.

Also Zielstellung ist, daß ich außer den Sourcen auch fertige Binaries bei meinen Releases anbiete, für Windows, neuerdings Android und möglichst auch Raspi. Einzige Ausnahme ist PC-Linux, aber wer das als Endnutzer auf dem Desktop hat, der weiß auch, wie man ein Buildscript aufruft.

Man kann sich unter http://gnutoolchains.com/raspberry/ eine GNU Toolchain für Windows runterladen. GCC mit allem drum und dran, muß man nur noch in bestehende Buildscripte einbinden. Jetzt gibt's da allerdings das übliche Linuxproblem mit Binärdateien, was noch nie wirklich gut funktioniert hat.

Der oberste Eintrag in der Liste ist für Raspi Pi 1/2/3/Zero, mit Debian Jessie. Geht das für den DGT Pi? Oder hat der noch ein Debian Wheezy, was der unterste Link wäre? Oder ist das je nach Baujahr unterschiedlich?

Was ist die bevorzugte Linking-Strategie: soll man statisch linken, insbesondere die C-Lib? Macht bei mir mal eben 750k mehr Programmgröße, mache ich für Windows und Android aber auch so (wobei die Mehrgröße längst nicht so arg ist), weil man keinen Config-Ärger hat. Oder dynamisch, was kleiner ist und womöglich anderen Ärger vermeiden könnte?

Zitieren:

Wenn du mit UCI durch bis, kannst dich ja nochmals melden.
Alternativ kann ich Dir ja auch eine aktuelle Dev-Version zukommen lassen, dann kannst Du das ausprobieren und eventuelle Änderungswünsche einbringen. UCI ist nämlich soweit durch. Hauptsächlich stehen noch Tests für die Optimierungen in klassischen Turniermodi aus.

Return drücken im UCI-Modus funktioniert natürlich - es wird schon im Input-Thread erkannt, daß es ein leeres Kommando ist, was gar nicht erst weitergeleitet wird. Egal wieviel whitespace natürlich.

Es werden aber einige Anforderungen an die GUI gestellt. Beispielsweise wird erwartet, daß "position" nur legale Positionen und Zugfolgen überträgt. Also nicht zuviele Figuren, zuviele umgewandelte Figuren, schachgebende Seite darf nicht am Zug sein etc. Bei der Eingabe gibt es sonst einen Info-String, wieso die Engine das verweigert, und wenn sie trotzdem ziehen soll, gibt sie einen Nullmove zurück. Damit muß die GUI dann umgehen können. Unsinnige Rochaderechte oder EP-Feld werden hingegen stillschweigend korrigiert.

Solwac 15.08.2017 00:02

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Ich habe zum Thema UCI und XBoard/Winboard in einem neuen Stang geantwortet um hier den Strang nicht zu sehr aufzublähen.

LocutusOfPenguin 15.08.2017 00:20

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Rasmus,

keine Ahnung von win$$dows ...da sind mir zu viele $ drin

Picochess funktioniert historisch auch auf Wheezy allerdings geht dann die BT Autoverbindung nicht mehr => alles ist jetzt auf Jessie abgestellt.

Gibt aber Anwender, die ein Udroid mit Wheezy laufen lassen. Das geht auch - wird aber von uns nicht unterstützt (kennt sich keiner mit aus).
Sogar windows würde gehen.

für Zero (armv6!) linken wir die Engines statisch (weil das in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der libc gemacht hatte), sonst dynamische C-Programme.

Picochess ansich ist ja Python - und die Pi Lib von DGT als SO file (C-Schnittstelle zu Python).
Ich bin mir nicht sicher, das das ist was du mich gefragt hast. Ich kann dir nicht so viel helfen ---denke ich. Ich würde mal statisch machen, da hast du weniger Stress.


Das mit der Leereingabe war nur ein Beispiel .... So ein Käse ...das müsste man doch in den Griff bekommen ... außer mir scheint noch keiner eine Leereingabe versucht zu haben, ha.

Picochess nutzt die Python-chess lib (uci), da sollte eigentlich kein Mist gesendet werden - aber hatte ich mit Arasan auch schon ein Problem mit "kein Zug, weil 5 fache Stellungswiederholung"...gibt immer wieder was, und wenn es nur diese ucinewgame ist. Deswegen steht in meiner Liste auch "aktives Dev" ...dann kann man bei Problemen mal den Dev ansprechen ...Heute zB Rodent3 issues gelöst. Die UCI Schnittstelle lässt immer noch Raum für Diskussionen. Alles Beispiele!

Jürgen

LocutusOfPenguin 15.08.2017 16:00

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Leider bleibt da nicht viel übrig.

Die meisten scheinen fertige Files zu sein, und sowas komisches wie *.exe
So richtig konnte ich keine C(++) Files finden, außer bei meinen Bekannten wie SF, Rodent usw.

Trotzdem danke.
Jürgen

LocutusOfPenguin 15.08.2017 16:22

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Rasmus:

der Übeltäter war "sayuri" (habe mal nachgesehen) bloss nix falsches eingeben
Kannst mir ja mal ne URL oder sonstwas rüberschicken...versuche mal das zu übersetzen.

Die Engine Leute testen die ELO werte mit einem Programm STS13.1 ...zB habe ich gerade mal zum Testen für Hakka3 das laufen lassen => 3028 oder sf7 => 3423 ..allerdings auf meinem Ubuntu Rechner. Die 1 Core Rasp3 Werte schreibe ich in mein Programm - als INFO (bzw. für die PGN).

Mythbuster 15.08.2017 16:47

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Na ja, ich bin leider nur in der Windows und iOS Welt unterwegs ... meine Linux Kenntnisse sind noch aus der Steinzeit ... so rund um SUSE Linux 10 ... :o

Folglich kann ich nur schachlich antworten, welche Engines interessant sind ... und ich kann halt nur die einschätzen, die ich selbst kenne ...

Gruß,
Sascha

Rasmus 15.08.2017 22:30

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Die einfachste Methode ist ja, bei http://www.computerchess.org.uk/ccrl..._list_all.html zu gucken und nach dem Namen der Engine zu suchen (mit Strg-F im Browser). Opensource ist orange.

LocutusOfPenguin 15.08.2017 22:47

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Habe ich schon gemacht (vor Wochen)

Aber das beantwortet mir nicht, warum ich einer besondere Engine aussuchen sollte (also Spielstil zB)..deshalb fragte ich hier auch mal

Jürgen

Mythbuster 20.08.2017 11:00

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo zusammen,
seit gestern läuft auf meinem Pi die Version 0.9e ... soweit stabil und ohne (bis jetzt) erkennbare Probleme.

Die gute Nachricht: Das "Forenprogramm" ct800 funktioniert in der (Beta) 1.12 einwandfrei auf dem Pi. Eine echte Bereicherung.

Ich würde die Spielstärke bei ca. 2.200 bis 2.250 Elo ansiedeln. Damit ist es einen Tick stärker, als ich es erwartet hätte. Von drei Partien im Modus 30 Sekunden pro Zug schaffte ich ein Remis ...

Aber auch hier fällt auf, dass eindeutig der Pi entscheidet, wann das Programm zieht und nicht die Engine! Selbst in relativ deutlichen Situationen rechnet das Programm exakt 30 Sekunden ... ebenso in verwickelten Stellungen.

Eine Änderung hier wäre in der Tat ein Schritt nach vorn! Denn wenn die Engine entscheidet, wann sie zieht, kann sie in eindeutigen Situationen "ein Zeitguthaben" aufbauen, das sie dann in einer komplizierten Stellung aufbrauchen kann ... ist ja bei allen herkömmlichen Schachcomputern auch so üblich ... und auch bei PC Programmen.

Was ich mich frage: Derzeit kann man ja, während der Pi rechnet, mit den Tasten "-" und "+" Rechentiefe mit Bewertung sowie den geplanten Zug abrufen ... ich finde es schade, dass die Anzeige jeweils nach einer Sekunde wieder zur Uhr springt ... ich fände, die Anzeige sollte jeweils dort bleiben, bis der Anwender nochmals die jeweilige Taste drückt ... das wäre schon ein Fortschritt ...

Wobei natürlich der gewünschte Rolliermodus noch immer deutlich besser wäre ... dieser könnte ja zum Beispiel während der Rechenphase mit der "<" Taste aktiviert und deaktiviert werden ...

Ansonsten: Ich bleibe dabei: Der Pi ist ein tolles Projekt mit unendlich viel Potential ... und wenn man sieht, was man insgesamt für sein Geld bekommt (DGT Brett mit allen Möglichkeiten zum Anschluss an den PC, Schachuhr und einen Schachcomputer) ist das Paket sein Geld aus meiner Sicht wirklich wert ... vorausgesetzt, dass man die Möglichkeiten nutzt und sich mit dem Projekt aktiv auseinandersetzen will! Dann ist es ein "Must have" ...

Gruß,
Sascha

Rasmus 20.08.2017 13:24

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 68936)
Aber auch hier fällt auf, dass eindeutig der Pi entscheidet, wann das Programm zieht und nicht die Engine!

Jein. Möglich ist es, die Engine mit "go infinite" zu starten und nach 30 Sekunden mit "stop" anzuhalten. Ich nehme aber an, daß zwar schon die Engine entscheidet, nur daß die Zugzeit mit "movetime" übergeben wird. Die UCI-Spezifikation sagt, daß in dem Fall die Zugzeit als exakt zu verstehen ist. Dadurch sind etliche Optimierungen nicht verfügbar.

Man könnte das einigermaßen umgehen, indem man als Restzeit immer z.B. die fünffache Zeit übergibt und als verbleibende Züge bis zur Zeitkontrolle fünf Züge. Einen deutlich längeren Raum würde ich nicht empfehlen, weil ansonsten Optimierungen für klassische Turniermodi dazwischenfunken können.

Zitieren:

Denn wenn die Engine entscheidet, wann sie zieht, kann sie in eindeutigen Situationen "ein Zeitguthaben" aufbauen
Das ergibt bei "Zeit pro Zug" aber prinzipiell wenig Sinn. Der Zweck wäre nur, daß der Benutzer nicht immer gleich lange warten muß. Ernsthaftes Zeitmanagement kann es nur bei Spielen mit Zeit geben, also entweder Zeit pro Spiel oder die Turniermodi.

So einen richtigen "Zeit pro Zug"-Modus wie klassische Schachcomputer haben PC-Engines nicht. Bei UCI nicht, weil "movetime" exakt ist, und bei Winboard nicht, weil die Engine zwar schneller antworten darf, aber sich kein Guthaben aufaddiert.

viele Grüße, Rasmus

Mythbuster 20.08.2017 13:33

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hi,
ist dann aber ein klassischer ... spiele ich zum Beispiel gegen den Vancouver auf der 30 Sekunden Stufe, kann es gut sein, dass er sich direkt nach dem Buch auch mal bis zu zwei Minuten gönnt, um die Stellung "zu verstehen" ...

Bei den allermeisten Schachcomputern ist das so gelöst, weil es ja Vorteile hat: Das Programm erkennt zum Beispiel nachdem ein HZ durchgerechnet ist, dass ein weiter HZ von der Tiefe eh nicht möglich ist und bricht nach 20 Sekunden ab ... dafür hat es dann später "ein Guthaben", wenn die Stellung mal komplex ist ...

Richtig zu Tragen kommt es natürlich, wenn Pondern (Permanent Brain) funktioniert, da hier oftmals Züge ohne Wartezeit ausgespielt werden und so ein fettes "Zeitguthaben" für komplexe Stellungen entsteht ...

Dies kommt einerseits dem menschlichen Empfinden eines "natürlichen Verhaltens" nahe ... andererseits bietet dieses Verhalten natürlich Potential für eine Erhöhung der Stärke, da komplexe Stellungen tiefer berechnet werden können.

Wie genau dies bei "normalen" Schachcomputern umgesetzt wird, weiß ich auch nicht. Aber bei den Lang Programmen wie auch bei der V11 oder dem Diablo funktioniert das schon recht gut.

Gruß,
Sascha

applechess 20.08.2017 15:08

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 68936)
Hallo zusammen,
seit gestern läuft auf meinem Pi die Version 0.9e ... soweit stabil und ohne (bis jetzt) erkennbare Probleme.

[...]

Gruß,
Sascha

Hallo Sascha

Gehe ich recht in der Annahme, dass sich deine Ausführungen nur auf das "Forenprogramm ct800" beschränken?

Oder anders gefragt: Mit den ansonsten unter DGT 3000 Pi laufenden Schachprogrammen gibt es den unhaltbaren Umstand nicht, dass die Züge immer innert 30 Sek ausgespielt werden? Wenn ich mir schon diesen Schachcomputer mit DGT-Brett zulege, möchte ich doch mit z. B. Stockfish eine normale Turnier unter den verschieden möglichen Bedenkzeiten spielen können?

Gemäss Betriebsanleitung von DGT sind folgende Engines enthalten:

3100 ELO: StockFish (Version 7)
2650 ELO: Rodent II (Version 0.9.52)
2450 ELO: Zurichess G (Version Graubünden)
2300 ELO: Floyd 0.8 (Version x8399a075)
2000 ELO: Cinnamon 2 (Version 2.0)
1650 ELO: Claudia (Version 0.5)

Ausser Stockfish (nebenbei eine alte Version) sind das alles exotische und (mir) unbekannte Programme. Kann man über deren Spielstärke etwas sagen? Und gibt es bereits ein Update für Stockfish?

Ansonsten finde ich, dass das Pi-Projekt eine gute Sache ist zu einem wirklich fairen Preis: 269.00 Euro + 539.00 Euro für DGT-Brett mit Figuren, total also 808.00 Euro.

Der Revelation II mit einer ganz anderen Philosophie und der (zu) komplizierten Menuführung, ist mir mit 2'839.00 Euro schlicht zu teuer.

Als Alternative käme für mich noch der wunderschöen "Pewatronic Grandmaster" in Frage, der mit dem (notwendigen) Powerbank-Stromspeicher und dem (notwendigen) Koffer zu CHF 1'678.00 (ca. 1'540.00 Euro) erhältlich ist. Hier gefällt, dass keine externe Bedienereinheit "stört".

Und ein ChessGenius Exlusive mit einem schönen Brett sowie einem hässlichen Bedienungsteil sowie einer total veralteten Software auf schneller Hardware zu 600.00 Euro wäre für mich keine Option. Dann gäbe ich mich eher mit dem ChessGenius Pro für 159.00 Euro zufrieden.

Viele Grüsse
Kurt

Mythbuster 20.08.2017 15:37

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Kurt,
also, derzeit laufen auf meinem Pi bereits 27 unterschiedliche Engines bzw. Programme, inkl. dem aktuellen Stockfish 8.

Dazu laufen verschiedene Eröffnungsbücher auf dem Pi, die man frei wählen kann ... derzeit nutze ich ein riesiges Buch, bei dem ich schon auf über 20 Züge lange Varianten gestoßen bin ...

Zur Spielstärke: Auch bei SF 8 würde ich die Spielstärke eher bei 2.700 bis 2.750 Elo sehen. Die Hardware ist bei weitem nicht so potent wie ein moderner PC.

Ich denke, das derzeitige Spektrum meiner installierten Engines reicht von ca. 1.600 Elo (Claudia) bis SF 8 mit 2.750 Elo ... bei jeweils voller Spielstärke! Diverse Programme haben "Elo Spielstufen" und lassen sich künstlich beschneiden.

Neben ct800 empfinde ich Rodent als das beste Programm auf dem Pi, da hier neben künstlichen Elo Stufen auch richtige "Persönlichkeiten" einstellbar sind, in denen der Computer den Stil des jeweiligen Meisters nachahmt ... so kann man dann gegen einen Bobby Fischer spielen ... oder gegen Karpow ... unterschiedlicher geht es kaum.

Ja, der Pi ist schon jetzt ein tolles System, aber er hat noch(?) einige Schwächen.

Eine davon betrifft die Spielstufen. Aktuell gibt es noch keine frei einstellbaren Turnierstufen ... ein echtes Manko!

Ebenso fehlt derzeit die Möglichkeit des Ponderns (Permanent Brain).

Und ja, das Problem, dass in den Zeitstufen der Computer stur in der eingestellten Zeit zieht, betrifft derzeit alle Programme.

Allerdings wird am Pi sehr aktiv gearbeitet, und einer der Entwickler ist ja seit kurzem in unserem Forum aktiv und nimmt die Vorschläge der Community gerne an! :top:

Zum Preis: Die derzeit günstigste Version (wenn man Niggemann als Referenz nimmt) liegt derzeit bei 269,- Euro für den Pi und 519,- Euro für das PC-Brett Bluetooth Wenge / Figuren Timeless, damit liegt man zusammen bei 788,- Euro ...

Wobei man auch locker mehr ausgeben kann, wenn man andere Figuren ordert ... ich habe mich für die Ebony mit extra Gewichtung entschieden ...

Sinnvolles Zubehör: Es gibt eine sehr edle und gut gepolsterte Transporttasche für 49,- Euro, die Platz für Brett mit Figuren, Pi und Zubehör bietet ...

Wie gesagt, derzeit hat das Gerät, wenn man es als reinen Schachcomputer betrachtet, noch Schwächen (an denen jedoch gearbeitet wird) ... das Gesamtpaket für einen aktiven Schachspieler (Brett inkl. Anbindung an den PC), Schachuhr und halt "Computer" als Bonus ist schon recht attraktiv.

Gruß,
Sascha

Fluppio 20.08.2017 16:00

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Kurt,
Zitieren:

Zitat von applechess (Beitrag 68954)


Als Alternative käme für mich noch der wunderschöen "Pewatronic Grandmaster" in Frage, der mit dem (notwendigen) Powerbank-Stromspeicher und dem (notwendigen) Koffer zu CHF 1'678.00 (ca. 1'540.00 Euro) erhältlich ist. Hier gefällt, dass keine externe Bedienereinheit "stört".


zum DGT Pi hat Sascha ja geantwortet. Ich finde es gut, dass hier die Entwicklung weiter geht. sollte das Ding mal vernünftige Spielstufen haben und pondern, werde ich mir eins bestellen. Jürgen (einer der Entwickler bei Picochess) ist da stark zu Gange.


Der PeWa hatte anfangs die gleichen Probleme mit den starren Zugzeiten und pondern. Ist mittlerweile gelöst. Der Grandmaster ist ein schönes Stück Holz. Einfach zu bedienen über ein (kleines) Touchpad. Mir gefallen vor allem die gelben, alternierend blinkenden LEDs bei der Zuganzeige. Sehr hübsch. Leider geht mir die Entwicklung etwas zu langsam weiter. Es folgen zwar Updates mit neuen Eröffnungsbüchern und dem aktuellen Stockfish 8.....doch weitere interessante Engines sind bis dato Fehlanzeige.....sind laut Herrn Waldburger in Entwicklung.


Powerbank und Koffer sind kein Muss. Ersteres ist aber eine nette Lösung um netzunabhängig zu spielen.


Grüße
Peter

applechess 20.08.2017 16:06

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 68956)
Hallo Kurt,
also, derzeit laufen auf meinem Pi bereits 27 unterschiedliche Engines bzw. Programme, inkl. dem aktuellen Stockfish 8.
[...]

Gruß,
Sascha

Hallo Sacha

Besten Dank für die ausführliche Antwort, die fast all
meine Fragen abdeckt. Die geschilderten "Schwächen"

"Eine davon betrifft die Spielstufen. Aktuell gibt es noch
keine frei einstellbaren Turnierstufen ... ein echtes Manko!
Ebenso fehlt derzeit die Möglichkeit des Ponderns
(Permanent Brain). Und ja, das Problem, dass in den
Zeitstufen der Computer stur in der eingestellten Zeit
zieht, betrifft derzeit alle Programme."


sind schon etwas unschön. Obwohl mich das "Ding" reizt,
werde ich wohl noch etwas warten mit dem Kauf, bis
einige Verbesserungen umgesetzt sind ... zudem bin ich
noch immer auf der Suche nach einem leistungsfähigen,
aber wirklich schönen Notebook (keine hässliche schwarze
Kiste) als Schachrechner, der nicht mehr als 2'000 Euro
kostet. Und beide Wünsche zu erfüllen, würde ein "ernstes"
Gespräch mit meiner Frau erfordern :)

P.S. Der pi hat doch wenigstens eine Analysestufe, wo
die laufenden Berechnungen kontinuierlich angezeigt
werden, oder?

Viele Grüsse
Kurt

Mythbuster 20.08.2017 16:55

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Kurt,
ja, es gibt einen Analyse Modus.

Derzeitige Spielstufen:

Normale Spielstufen mit fester Zeit pro Zug.
Fischer Uhr
Zeit für die ganze Partie (zwischen 1 und 90 Minuten pro Partie)


Derzeitige Spielmodi:

Normaler Modus zum Spiel gegen den Computer
Kiebitz
Observe
Analyse
Remote


Es ist richtig, dass einige Dinge derzeit noch etwas "holprig" sind ... aber viele Kleinigkeiten sind sehr clever geöst: So kann man im Spiel einfach die Seite wechseln, indem man beim Pi oben auf der Schachuhr "die Uhr betätigt" ... und schon rechnet der Pi ... oder die Spielstufen: Die lassen sich leicht mit der Reservedame auswählen: Einfach auf das zugewiesene Spielfeld setzen ... zum Beispiel Dame auf f6 = 30 Sekunden pro Zug.

Dass man Züge jederzeit zurücknehmen kann oder das Brett neu aufbauen kann, ist selbstredend. Auch einen freien Stellungsaufbau erkennt das Brett sofort.

Wie gesagt, in einigen Bereichen ist die Geschichte noch ein wenig rudimentär ... aber da arbeitet Jürgen ja dran ... aber so manches ist auch schon recht gut realisiert ...

Und vor allem: Wenn man sich damit beschäftigt hat, kann man selbst beliebig viele Programme aufspielen ... allein das ist ein riesen Vorteil gegenüber anderen Lösungen.

Ich gebe zu, ich hatte diese Geschichte für mich gar nicht auf dem Radar. Eigentlich wollte ich mir nur ein DGT Brett zum Spiel gegen mein Subnotebook und Arena kaufen ... und zur Nutzung mit anderen Schachprogrammen sowie für ChessBase ...

Auf den Pi wurde ich dann von Micha aufmerksam gemacht, der ihn schon hatte ... nachdem ich ihn mir bei ihm angesehen und getestet habe, musste ich ihn einfach haben und möchte ihn jetzt nicht mehr missen ...

Aber bei mir ist es halt auch so, dass ich mir das Brett eh gekauft hätte ... der Aufpreis war für mich also nur 269,- Euro ... ;)

Gruß,
Sascha

LocutusOfPenguin 20.08.2017 18:02

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Sasha:
du hast "Ponder" vergessen (nagut, ist eine Kombination)

und man kann 1 (!) Zeiteinstellung frei definieren, also zb 47/11 für Fischer. Aber halt nur 1 auf den 3 Gruppen. Und Turnier gibt es wirklich nicht :-(

Die Engine-liste ist aber nicht vollständig. Es gibt auch noch Arasan & Texel.
Diese Liste ist auch inzwischen veraltet, sofern man das aktuelle picochess nimmt, und gerade teste ich RodentIII - andere Engines sind schon in den neusten Version (außer SF, weil SF8 wohl ein Problem mit dem Zeitmanagement bei Fischer hat - zieht zu schnell?).

Das man Bücher & Engines frei austauschen kann, hat Sasha ja schon gesagt.


Nochmals zu diesem Märchen: Ich gebe der Engine die UCI Parameter, und fertig. Also wenn ich movetime = 30 schicke, rechnet die Engine auch so lange..Picochess unterbricht die Engine nur beim Enginewechsel oder der User will sofort ein Zug...und verlängern kann ich sowieso die Zeit nicht, insbesondere lasse ich die Engine NICHT im Pondermodus laufen, und breche das ab...wer macht sowas denn?

Jürgen

Mythbuster 20.08.2017 18:08

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Jürgen,
was die "freie Zeiteinteilung" betrifft, scheinen wir aneinander vorbei zu schreiben ...

Du hast doch einen Lyon ... stell da mal die 30 Sekunden pro Zug Stufe ein ... dann wirst Du schnell merken, dass er fast nie nach 30 Sekunden zieht, sondern mal nach 20 Sekunden oder auch mal nach 2 Minuten ... halt nach Rechenbedarf ... auf eine ganze Partie kommt es dann mit den 30 Sekunden pro Zug etwa wieder hin ... ;)

Hier ist es so, dass immer nach exakt 30 Sekunden gezogen wird ... das Verhalten ist völlig anders als bei normalen Schachcomputern.

Das gleiche Problem gab es beim Pewa ... wenn ich mich richtig entsinne, wurde das dort aber mittlerweile behoben ...

Gruß,
Sascha

Chessguru 20.08.2017 18:11

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Jürgen,

Zitieren:

Zitat von LocutusOfPenguin (Beitrag 68961)
und man kann 1 (!) Zeiteinstellung frei definieren, also zb 47/11 für Fischer. Aber halt nur 1 auf den 3 Gruppen.

dazu eine Nachfrage. Wo kann ich diese Zeiteinstellung definieren? In der picochess.ini ( time = XX/XX)?

Gruß
Micha

Fluppio 20.08.2017 19:46

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Jürgen,


Zitieren:

Zitat von LocutusOfPenguin (Beitrag 68961)
und man kann 1 (!) Zeiteinstellung frei definieren, also zb 47/11 für


ok, bedeutet 47 Min für die Partie + 11 Sek. pro Zug, richtig?
Hast Du mal mit einer Engine getestet, ob die Züge bei dieser Einstellung immer gleich lang in der Berechnung sind oder auch mal variieren...also mal nach zB 10 Sek, mal nach 1:30 Min. ausgespielt werden? Wenn ja könnte man damit auch einen Turniermodus simulieren.


Gruß
Peter

Chessguru 20.08.2017 19:55

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Hallo Sascha,

Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 68963)
was die "freie Zeiteinteilung" betrifft, scheinen wir aneinander vorbei zu schreiben ...

Du hast doch einen Lyon ... stell da mal die 30 Sekunden pro Zug Stufe ein ... dann wirst Du schnell merken, dass er fast nie nach 30 Sekunden zieht, sondern mal nach 20 Sekunden oder auch mal nach 2 Minuten ... halt nach Rechenbedarf ... auf eine ganze Partie kommt es dann mit den 30 Sekunden pro Zug etwa wieder hin ... ;)

Hier ist es so, dass immer nach exakt 30 Sekunden gezogen wird ... das Verhalten ist völlig anders als bei normalen Schachcomputern.

Rasmus und Jürgen gehen da nach den UCI-Vorgaben (= movetime). Gleiches "Problem" (welches aber keines ist) hast du z.B. auch unter ARENA.

Die für uns bekannte Zugausführung erreichst du per "Fischer" Spielstufen. Da teilt sich die Engine die Zeit so ein, wie wir es von den Schachcomputern kennen. Noch besser wäre z.B. die Spielstufe XX Züge in XX Minuten.

Die freie Definierung erfolgt in der picochess.ini. Habe ich jetzt gerade ausprobiert, funktioniert sehr gut. Somit hat man auch indirekt eine Turnierstufe, also ~3 Minuten pro Zug oder auch durchschnittlich 30 Sekunden pro Zug, je nach Wunsch.

Wenn jetzt noch das Pondern mit hinzukommen würde, wären schon einige Wünsche erfüllt.

Gruß
Micha

LocutusOfPenguin 20.08.2017 21:10

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Nunja.....FIscher != Turnier.
ja 47/11 ist 47 Startzeit und dann pro Zug 11 sec ....Du kannst wie gesagt eine aus den Gruppen Movetime, Gametime, Fischer zu den Standardwerten hinzufügen. 47/11 ist ein Beispiel. Das gab es schon lange, nur in den neuen Versionen wird das nun auch in das Zeitmenu eingebaut.

Nicht geht: irgendwas wie X Zeit für Y Züge(!), und alles davon abhängt.

Dieses flexible 30sec mal 10sec => Im Durchschnitt 30sec, kann man doch mit Blitz simulieren (nicht 100%).

Jürgen

Solwac 20.08.2017 21:54

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von LocutusOfPenguin (Beitrag 68968)
Dieses flexible 30sec mal 10sec => Im Durchschnitt 30sec, kann man doch mit Blitz simulieren (nicht 100%).

Das hatte ich vor einiger Zeit ja schon mal erfragt: Welches Ergebnis liefert die Einstellung 1+30 im Verlauf mehrerer Partien? Also eine Minute für die Partie und jeweils 30 Sekunden pro Zug. Nach den ersten Buchzügen hat das Programm ein kleines Polster und sollte dann dann mit durchschnittlich etwa 30 Sekunden weiter spielen und deutlich stärker als fixe 30 Sekunden pro Zug sein.

LocutusOfPenguin 20.08.2017 22:33

AW: DGT Pi Schachcomputer
 
ja, das simuliert diese 30sec Durchschnitt am besten.
Sowas wie Durchschnitt gibt es halt nicht bei uci, aber deine Lösung ist besser als meine.


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