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AW: Tasc R30 - Utzinger, Rapid 60'
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Ein solcher Versuch ging für Tasc R30 v2.5 normal total in die Hose. Durch Zugumstellung 1.Sf3 c5 2.e4 sind wir in der selben Partie gelandet. Schaut mal in die Variante 1.Sf3 unter 1.e4, was da bei 60 Sek/Zug passiert ist. Eine nochmalige Enttäuschung. Erst ein dritter Versuch mit 90 Sek/Zug brachte eine andere und bessere Zugfolge von Tasc R30 zutage. Guss Kurt
[Event "Rapid 60' 2017-13"]
[Site "SUI"] [Date "2017.08.10"] [Round "37"] [White "Tasc R30 v2.5"] [Black "Utzinger, Kurt"] [Result "0-1"] [ECO "B30"] [WhiteElo "2350"] [BlackElo "1930"] [Annotator "K. Utzinger"] [PlyCount "126"] [EventDate "2017.??.??"] [EventType "rapid"] 1. e4 (1. Nf3 {Eine auf Stufe 60 Sek/Zug durch Zugumstellung ansonsten identische verlaufene Partie bis Schwarz Gewinnstellung hat, zeigt folgendes Bild:} c5 2. e4 Nc6 3. Bb5 a6 4. Bxc6 dxc6 5. d3 Qc7 6. Be3 e5 7. Nbd2 { Ende Buch} Bd6 8. Nc4 Ne7 9. Nxd6+ Qxd6 10. Qd2 b6 11. Qc3 f6 12. a4 a5 13. Qb3 $6 Rb8 14. Nd2 Be6 15. Nc4 Qc7 16. Bd2 $2 {Zugzeit 0:30, Totalzeit 8:57, ST 03/ 07, Bewertung 0.00, Zug 31/40, Pos. 181670, erwartete Zugfolge - auch als Variante noch eingefügt - 16...0-0? 17.0-0 b5 18.Lxa5 bxc4 19.Lxc7 cxb3 20. Lxb8 Txb8} b5 (16... O-O 17. O-O b5 18. Bxa5 bxc4 $2 19. Bxc7 cxb3 20. Bxb8 Rxb8 $11 {war die erwartete Zugfolge}) 17. Bxa5 {Zugzeit 1:29, ST 03/08, Bewertung -0.09, Zug 13/40, Pos. 259911, erwartete Zugfolge - auch als Variante eingegeben - 17...Da7? 18.axb5 cxb5 19.Sd6+ Kd7 20.Sxb5 Lxb3 21.Sxa7 Lxc2} Qd7 (17... Qa7 18. axb5 cxb5 19. Nd6+ Kd7 20. Nxb5 Bxb3 $2 21. Nxa7 Bxc2 $16 {war die erwartete Zugfolge}) 18. O-O O-O 19. Rfd1 bxc4 20. dxc4 Qa7 { und hier von mir als 0-1 abgebrochen.}) 1... c5 {13. Partie, B30: Sizilianisch (Rossolimo-Variante): Meine etwas fragwürdige Eröffnungsvariante vermag der Tasc R30 v2.5 nicht auszunützen. Er werkelt unsinnig mit der Dame am Damenflügel herum und begeht dann plötzlich einen taktischen Fehler, der nach langem Kampf mit Mehrfigur und dem Sieg für Schwarz endet. Eine von Tasc R30 v2.5 teilweise schwach gespielte Partie. Somit übernehme ich mit 8,5:4,5 (+7 -3 =3) die klare Führung in diesem Match.} 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 {Das hat noch niemand gegen mich gespielt. Die Theorie dazu kenne ich natürlich nicht. Meine in früheren Zeiten oftmals angewandte Methode gegen den "normalen" Sizilianer ist die heute nicht mehr aktuelle "Vierspringer-Variante". Indessen, angeregt durch gute Resultate eines Klubkameraden, wollte ich heute das beschleunigte Fianchetto auftischen.} (3. d4 cxd4 4. Nxd4 g6 (4... Nf6 5. Nc3 e6 {Vierspringer-Variante}) 5. Nc3 Bg7 6. Be3 Nf6 {beschleunigtes Fianchetto}) 3... a6 {Mir war nicht bewusst, das diese sofortige Befragung des Läufers statistisch schlecht abschneidet. CB LiveBook=65% für Weiss, CB Opening Tree 2016=66.5% für Weiss. In der praktischen Partie auf unserem (tiefen) Niveau ist der Textzug m.E. indessen ohne weiteres spielbar. Denn wie meine nachträglich studierten Partien zeigen, ist tief durchdachtes Vorgehen notwendig, um die schwarze Stellung ins Wanken zu bringen. Und wie oftmals: Für nicht wenige der 1-0 Ergebnisse ist nicht die Eröffnung schuld.} 4. Bxc6 dxc6 5. d3 Qc7 {Um e7-e5 spielen zu können.} 6. Be3 e5 7. Nbd2 {Ende Buch} Bd6 8. Nc4 (8. h3 Ne7 9. Nc4 Ng6 10. Qd2 a5 11. Nxd6+ Qxd6 12. Qc3 b6 13. g3 O-O 14. h4 Re8 15. h5 Nf8 16. h6 g6 17. Nd2 Be6 18. f4 f6 19. Nc4 Bxc4 20. Qxc4+ Qe6 21. f5 Qxc4 22. dxc4 Kf7 23. g4 g5 24. Ke2 Red8 25. c3 Nd7 26. b3 Ke7 27. a3 Ra7 28. Rhd1 Nf8 29. Rdb1 Nd7 30. Ra2 Raa8 31. Rc2 Kd6 32. b4 Kc7 33. Rd2 axb4 34. axb4 cxb4 35. cxb4 Nf8 36. Rxd8 Rxd8 37. Ra1 Kb7 38. Ra2 Nd7 39. Rd2 Kc7 40. Ra2 Kb7 41. Rd2 Kc7 42. Ra2 {1/2-1/2 (42) Piorun,K (2676)-Mista,A (2593) Poland 2016}) 8... Ne7 {Gefällt mir vor allem deshalb besser als 8... Sf6, weil Schwarz den das Zentrum stützenden Bauerzug f6 noch zur Verfügung hat und dem schwarzen Springer die Route Se7-g6-f4 offen steht.} 9. Nxd6+ (9. a4 a5 10. Nfd2 b6 11. Qh5 Ng6 12. O-O O-O 13. Nxd6 Qxd6 14. Nc4 Qc7 15. b3 Be6 16. Qe2 {1/2-1/2 (16) Campos Gambuti,L (2319)-Granero Roca,A (2368) Elche 1999} ) (9. O-O O-O) 9... Qxd6 10. Qd2 {Droht durch Dc3 und Doppelangriff auf c5, e5 einen Bauern zu gewinnen.} b6 {Das ist erzwungen.} 11. Qc3 f6 {Ich entscheide mich nach fast 4 Min gegen 11...Sg6, vor allem gefiel mir 12.h4 nicht so recht. } 12. a4 {Möchte mit a4-a5 die Schwächen am schwarzen Damenflügel aufrollen. Ich habe keine Wahl und muss das verhindern.} a5 {Weiss steht besser, wie man ohne weiteres feststellen kann. Es stehen zwei oder gar drei viel versprechende Züge wie a) 13.Sd2 oder b) 13.0-0-0 und c) 13.h4 zur Auswahl.} 13. Qb3 $6 {Passt kaum ins System. Der Bauer b6 ist leicht zu decken und Schwarz wird mit Le6 bald ein Tempo gewinnen können.} Rb8 14. Nd2 Be6 { Entwicklung mit Tempo.} 15. Nc4 (15. Qc3 {sieht besser aus, ist aber auch das Eingeständnis, dass 13.Db3?! nicht das Gelbe vom Ei war.}) 15... Qc7 {Damit bleibt der Sc4 gefesselt.} 16. Bd2 $2 {Das aber ist schlicht ein unverzeihlicher taktischer Missgriff, den man von einem Gerät dieser Stärkeklasse nicht erwarten durfte. [Auch in einer bis hier identisch verlaufenen Partie - allerdings durch Zugumstellung 1.Sf3 c5 2.d4 usw. erreicht - auf Spielstufe 60 Sek/Zug macht TASC R30 v2.50 normal diesen Fehler, Details dazu in der Einleitung]} b5 $17 {Gewinnt einfach Material. Ich musste mich jedoch fast 4 Min lang überzeugen, ob denn damit wirklich keine unliebsame Falle verbunden ist.} 17. Bxa5 {Der Springer darf ja nicht weichen. Und nach} Qd7 {sitzt das Ross in der Falle.} 18. O-O {Weil ...bxc4?, Dxb8+ noch nicht droht, findet Weiss Zeit für die Rochade.} (18. Nxe5 {Ein von den Engines bevorzugter Rettungsversuch, der nicht fruchtet nach} fxe5 19. Qc3 Qd6 20. b4 c4 $17) 18... O-O {Auch Schwarz nutzt die Gelegenheit zur Rochade. In Frage kam ebenfalls 18...Sg6, doch ziehe ich die Entwicklung vor. Nun ist der Tb8 gedeckt, so dass ...bxc4 droht.} 19. Rfd1 (19. Nxe5 fxe5 20. Qc3 bxa4 21. Qxe5 Ng6 22. Qc3 Nf4 $19 {ist ebenfalls hoffnungslos}) 19... bxc4 20. dxc4 { Seit 16...b5 hatte ich schnell gespielt. Nun musste ich mich zusammennehmen, um nicht sofort auf b3 zuzuschlagen. Nach knapp 6 Min fand ich eine überzeugende Abwicklung, mit der mein klarer Vorteil gar noch ausgebaut werden kann.} Qa7 $1 {Greift den La5 an, so dass die ebenfalls angegriffene Dame auf b3 keine Wahl hat. [Wie einleitend im Detail erwähnt, spielt das Programm auf Stufe 60 Züge/60 Min bis hierher die selben dummen Züge.]} ( 20... Rxb3 21. Rxd7 Bxd7 22. cxb3 Rb8 {schien mir nicht so klar nach} 23. Bc7 Rxb3 24. a5) 21. Qc3 Ra8 {Der Läufer a5 hat keine Züge, deshalb ist die Antwort erzwungen.} 22. b4 cxb4 23. Bxb4 c5 {Drängt der Läufer nach a3.} 24. Ba3 Nc6 {Nun bekommt der Springer auf d4 ein super starkes Feld. Irgendwie hatte ich lange gebraucht, um diese an sich nicht schwere Abwicklung zu sehen. Schwarz gewinnt nicht direkt etwas, hat aber seine Stellung massgeblich verbessert: starkes Feld für den Springer, schwache weisse Bauern auf a4 und c4, seiner Doppelbauern wegen hat Weiss für die Figur nur einen Bauern, was materiell zu wenig ist.} 25. Rab1 {Gemäss den Engines ist das ein Fehler, obwohl auch die bessere Alternative 25.f3 Sd4 den Weissen auch nicht mehr zu retten vermag.} Nd4 {Es droht die tödliche Gabel Se2+ mit Damengewinn.} 26. Qd3 Qxa4 {Weshalb soll man - bei beschränkter Bedenkzeit - diesen Bauern nicht nehmen, den Läufer a3 und den Bauern c4 angreifen.} (26... Rfd8 { war gar noch stärker}) 27. Bxc5 Bxc4 {Der schwarze Materialvorteil hat sich vergrössert und zudem hängt noch der weisse Bauer c2.} 28. Qe3 (28. Qd2 Rfd8 $19) 28... Nxc2 (28... Ne2+ 29. Kh1 Rfd8 {war den Engines gemäss wiederum noch stärker, aber meine Wahl ändert nichts an der Bewertung von -+}) 29. Qd2 Rfb8 30. f3 (30. Rbc1 Bb3 $19) 30... Rxb1 {Dass 30...Lb3 noch stärker ist, habe ich nicht bemerkt.} 31. Rxb1 Bb3 32. Qc3 Be6 33. Rb7 (33. Rc1 Nd4 34. Bxd4 exd4 $19 {ist keine erstrebenswerte Option für Weiss}) 33... Qa1+ {Gerne benütze ich die Gelegenheit, die Damen zu tauschen. Deutlich stärkere Alternativen wie 33...Sd4 oder 33...Tc8 habe ich gar nicht angeschaut.} 34. Qxa1 Rxa1+ 35. Kf2 Ra2 {Eine peinliche Fesslung} 36. Rb8+ Kf7 37. Rb7+ Kg6 38. Ra7 {Noch am besten.} Rxa7 39. Bxa7 Bc4 {Zuerst wollte ich hier die Partie abbrechen, bemerkte jedoch, dass es gar nicht so einfach sein dürfte, die Mehrfigur bei der noch beschränkt zur Verfügung stehenden Zeit gewinnbringend umzusetzen. Man muss den Gegner in Zugzwang bringen. Wenn der König via f7 über das Zentrum in die weisse Stellung eindringen will, stehen meine schwarzfeldrigen Bauern dumm und für den weissen Läufer angreifbar. Ein anderer Plan besteht darin, meinen Läufer gegen zwei feindlich Bauern zu opfern und das Endspiel so zu gewinnen. Hingegen würde das Opfer meines Springers gegen zwei Bauern nicht zwingend gewinnen, da die Remisgefahr bei ungleichfarbigen Läufern sehr gross ist. Also einfach irgendwie spielen und schauen, wie man Fortschritte machen kann, war meine Devise.} 40. Bc5 Kf7 41. Bd6 h5 {Ohne die Hilfe von Bauern wird es nicht gehen.} 42. Bc5 g5 43. Ba7 Nd4 44. Ke3 {Jeder Tausch des Läufers gegen meinen Springer ist natürlich absolut verboten.} Ne6 45. Bb6 {Weiss unterlässt es tunlichst, seine Bauernstellung zu schwächen.} g4 {Für meine letzten drei Züge hatte ich viel Zeit verbraucht, bis ich zur Überzeugung gelangte, dass es ohne diesen Vorstoss für Schwarz nicht recht weitergeht. Schlägt Weiss einmal auf g4, so wird der Bauer e4 tödlich schwach, wartet er jedoch ab, kann ich selber gxf3 spielen und der Bauer f3 ist sehr schwach und angreifbar.} 46. Ba5 Kg6 47. Bc3 gxf3 48. gxf3 Nf4 49. h4 {Ich traute meinen Augen nicht und fiel wieder ins Grübeln. Und aus nicht nachvollziehbaren Gründen verzichtete ich auf 49... Sg2 -+. Irgendwo muss ich einen Rechenfehler begangen haben.} Kf7 $6 {Ich sehe Gespenster.} (49... Ng2+ 50. Kf2 Nxh4 51. Bb4 {und der Springer ist vorübergehend ausser Spiel} ({Aber nicht} 51. Kg3 Be2 52. Kxh4 Bxf3 $19) 51... Kf7 {käme aber sofort wieder zur Aktivität} 52. Bd2 Ng6 $19) 50. Kf2 Ke6 51. Bd2 Bb3 {Hält sich die Option offen, nach d1 zu gehen.} 52. Kg3 Ng6 {Bindet den gegnerischen König an die Deckung des Bauern h4.} 53. Be3 Bd1 54. Bd2 { Die Situation wird langsam brenzlig, denn auf meiner Schachuhr verblieben nur noch 8 Min und für den folgenden Zug verbrauchte ich 4 Min, so dass mir noch läppische 4 Min verbleiben, um die Partie zu entscheiden.} f5 $1 {Die investierten 4 Min haben sich gelohnt, denn endlich sah ich, dass Weiss mit diesem Vorstoss in Zugzwang gerät und zwingend wird verlieren müssen.} 55. Bg5 (55. exf5+ Kxf5 56. Bb4 Nf4 57. Bc5 Ne2+ 58. Kf2 Nd4 $19 {und der Bauer f3 fällt auch noch}) 55... f4+ {à tempo: legt die Schwäche f3 definitiv fest und nimmt dem weissen König den Raum.} 56. Kf2 Ne7 {Der will via c6 nach d4 und aus, deshalb} 57. Bxe7 Kxe7 {Nun ist es mir wieder möglich, meine Züge im Blitztempo auszuführen, denn zu studieren gibt es hier nichts mehr.} 58. Kg2 Kd6 59. Kf2 Kc5 60. Kg2 Kd4 61. Kf2 Kd3 62. Kg2 Ke3 63. Kf1 Kxf3 0-1 |
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Also liegen dem R30 in Version 2.5 solche kurzen Bedenkzeiten gar nicht und er spielt weit unter seinem gewohnten Niveau. Das würde natürlich einiges erklären.
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MfG Kurt |
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Zur Eröffnungsvariante. Im normalen Turnierschach mag es nicht so häufig vorkommen, im Fernschach wird von Weiss gerne entweder der geschlossene Sizilianer oder aber eben Sizilianisch mit 3. Lb5 gespielt, da man sich als Weisser nicht so gerne auf das Sweschnikov-System einlässt, welches im Fernschach recht beliebt und für Schwarz meist ein Garant fürs Remis ist. Auf das Live-Book bei Chessbase gebe ich in der Regel recht wenig. Da sind teilweise Varianten drin, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln und es landet viel Mist drin. Auch basieren viele Partien im Livebook auf reinen Computerpartien mit kurzen Bedenkzeiten. 3. ...a6 ist allerdings wirklich nicht die beste Fortsetzung. Im Fernschach wird hier meist 3. ...g6 gespielt mit einer guten 50 % Quote (Das Live-Book zeigt hier übrigens 58 % für Weiss, so unterschiedlich können die Bewertungen sein. Aber wie gesagt, beim Live-Bok kann man nie sagen auf welcher Partienbasis bei welcher Bedenkzeit die Züge gespielt wurden. Insofern ist das für mich keine relevante Quelle) |
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14. Partie, 14, A83: Holländische Verteidigung (Staunton-Gambit): Auch diese Partie verliert der Tasc R30 v2.5, Stil normal, dieses Mal allerdings unter Verwendung der Stufe 60s/Zug. Nach 13 Partien rapid 60 Min und 1 Partie 60s/Zug habe ich meine Führung damit auf 9,5:4,5 (+8 -3 =3) ausgebaut. Künftig werde ich gegen den Tasc R30 v2.5 die Turnierstufe 120'/40 nehmen, aber das kann dauern, denn für solche langen Partien muss mein Zeitfenster stimmen. Vorerst nehme ich den Mephisto Vancouver 68020 als Testpartner mit 60s/Zug und bin fest überzeugt, dass es mir gegen das Programm von Richard Lang nicht gelingen wird, derart überraschende Resultate zu liefern. Denn: Der Vancouver hat eine deutlich besser abgestimmte Eröffnungsbibliothek. Und das, zusammen mit dem grundsätzlich solideren Spielstil, müsste sich positiv auswirken. Remis machen ja, aber gewinnen dürfte schwieriger werden.
[Event "60 s/move, 2017-14"] [Site "SUI"] [Date "2017.08.13"] [Round "38"] [White "Tasc R30 v2.5"] [Black "Utzinger, Kurt"] [Result "0-1"] [ECO "A83"] [WhiteElo "2350"] [BlackElo "1930"] [Annotator "K. Utzinger"] [PlyCount "90"] [EventDate "2017.06.28"] {Hier handelt es sich um eine Wiederholungspartie auf Stufe 60s/Zug Stil normal der durch Tasc R30, Stil aktiv, Stufe rapid 60' verlorenen Partie gemäss Variante 15.Le2 usw. Auch in der vorliegenden Partie gerät der weisse König am Damenflügel in einer hoch komplizierten Partie in einen tödlichen Angriff. Unter Berücksichtigung dieser Partie mit 60s/Zug mit meinen schon gespielten rapid 60 Min-Partien gegen den Tasc R30 v2.5, sieht nach 14 Partien das Resultat von 9,5:4,5 (+8 -3 =3) zu meinen Gunsten überraschend erfreulich aus.} 1. d4 f5 {14. Partie, Holländische Verteidigung (Staunton-Gambit):} 2. e4 fxe4 3. Nc3 Nf6 4. Bg5 Nc6 5. d5 Ne5 6. Qd4 Nf7 7. Bxf6 exf6 8. Nxe4 f5 9. Ng3 g6 10. O-O-O Bh6+ 11. f4 O-O 12. Nf3 Bg7 13. Qd2 b5 14. Nd4 Nd6 15. Kb1 { Trotz mehr Bedenkzeit dünkt mich das keine Verbesserung gegenüber der Rapid-60'-Partie, denn nun wäre jedes Damenschach auf b2 gleich Matt.} (15. Be2 {Diese Fortsetzung hat der Tasc R30 v2.5, Stil aktiv, auf Stufe rapid 60' gewählt und wie folgt verloren:} Qh4 16. Kb1 Rb8 17. Nf3 Qf6 18. Qb4 a5 19. Qb3 Re8 20. Rhe1 b4 21. c4 a4 22. Qc2 b3 23. axb3 axb3 24. Qc1 Ne4 25. c5 Nxg3 26. hxg3 Ba6 27. Rd2 Bxe2 28. d6 Bxf3 29. gxf3 Rxe1 30. Qxe1 cxd6 31. Qe2 dxc5 32. Rxd7 Kf8 33. Qf2 Qc6 34. Qd2 Bd4 35. Rd8+ Rxd8 36. Qa5 Re8 37. Kc1 Qxf3 38. Qd2 Qf1+ 39. Qd1 Be3+ 40. Kb1 Qxd1# {0-1 (40) Tasc R30 v2.5 (2350)-Utzinger,K (1930) SUI 2017}) 15... Re8 {Da das Schlagen des Bauern b5 durch Weiss noch nicht droht, stelle ich den Turm auf die offene Linie.} 16. Be2 ({a)} 16. Bxb5 $4 Bxd4 17. Qxd4 Nxb5 $19) ({b)} 16. Nxb5 $2 Nxb5 17. Bxb5 Rb8 18. Qa5 a6 19. Bc4 Rxb2+ 20. Kc1 Qf6 $19) 16... Rb8 $17 {Ermöglicht auf jeden Fall b5-b4. Schwarz steht besser, aber als Mensch - zumindest auf meinem Niveau - fühlt man sich in solchen Stellungen, die schwer bis gar nicht auszurechnen sind, doch etwas unsicher. Aus meiner Erfahrung weiss ich jedoch, dass nur mutiges Spiel zum Erfolg führen kann. Deshalb verzichte ich auf einen passiven Deckungszug wie 16...a6, zumal dieser Bauer bei Gelegenheit in einem Schritt nach a5 gehen kann/soll.} ({Gerne hätte ich} 16... a5 {gespielt, doch schien mir das weniger klar, weil ich auf das Schlagen} 17. Nxb5 Nxb5 ({Anmerkung:} 17... Rb8 {und -/+ gemäss den Engines, aber dieses Gefühl ging mir in der Partie ab.}) 18. Bxb5 Rb8 19. a4 {nicht mehr über die Option a7-a6 verfüge}) 17. Rhe1 {Selbst unter Mithilfe von Engine-Analysen bleibt es (mir) unklar, welches die beste Verteidigung für Weiss darstellt.} b4 {Gestützt auf meine vorhergehenden Ausführungen ist dies die einzig vernünftige Wahl.} 18. Bf1 { Weiss ist besser entwickelt und will mir die e-Linie streitig machen. Ansonsten stehen seine Figuren aber nicht optimal. Da ich meine Dame nicht auf e8 platziert haben will, ist meine Antwort mehr oder weniger erzwungen.} Rxe1 19. Rxe1 Qf6 {Entwicklung mit Tempo durch Doppelangriff auf den Sd4. Die Diagonale h8-a1 ist eine machtvolle Waffe der schwarzen Strategie.} 20. Rd1 { erzwungen} ({a)} 20. Nb3 $4 Qxb2#) ({b)} 20. c3 $4 bxc3 21. Qxc3 Qxd4 $19) ({c) } 20. a3 $4 Qxd4 $19) 20... a5 {Vorwärts am Damenflügel und à tempo gezogen. } 21. Qc1 {Die Engines sind der Meinung, dass es bereits hier für Weiss nichts mehr gibt, um nur einigermassen den Ausgleich sicherzustellen. Derart optimistisch war meine Lagebeurteilung indessen noch lange nicht. Vorerst war Denkarbeit angesagt - knapp 8 Min - weil es mir schwer fiel, zwischen 21...Lb7 und 21...a4 einen Entscheid zu fällen.} Bb7 {Angriff auf den Bauer d5.} (21... a4 {Es herrscht allgemeine Übereinstimmung zwischen den Top-Engines, dass dieser direkte Vorstoss noch stärker ist.}) 22. Nb3 Ra8 {Meine Schachuhr tickte rund 4 Min, weil ich das geplante 22...a4 wegen 23.Sa5 nebst Sc4 verworfen habe. Nur ungenügend untersucht habe ich 22...Df7 nebst Eroberung des Bauern d5, denn den Druck auf der schönen Diagonale aufzuheben, behagte mir nicht.} ({a)} 22... a4 {war gut, weil das von mir berechnete} 23. Na5 { ein Fragezeichen verdient wegen} a3 $1 $19 {eine tödliche Riposte, die ich nicht auf dem Radar hatte.}) ({b)} 22... Qf7 23. Qd2 Ra8 24. Nc5 Re8 $16 { das hätte ich wohl nicht gefunden}) 23. Nc5 Bc8 {Jetzt steht alles bereit für a5-a4 mit wachsendem Druck.} 24. Ne2 (24. Na4 {verhindert a5-a4, aber erlaubt Bauerngewinn mit} Qh4 $19) 24... a4 {Ein erneuter Tempozug, da es für mich nichts anderes gab.} 25. Rd4 ({Noch tief versunken in die Berechnungen nach} 25. c3 a3 $17 {hat mich der Tasc R30 mit seiner Antwort 25.Td4 überrascht.}) 25... Rb8 {Den Bauer b4 gebe ich nicht freiwillig her. Mit dem Textzug stehen dem Schwarzen die beiden Optionen b4-b3 oder a4-a3 offen. Gemäss den Engines hat Schwarz bereits entscheidenden Vorteil, dessen ich mir allerdings noch nicht bewusst war.} (25... a3 26. Rxb4 axb2 27. Qe3 {war aus meiner Sicht alles andere als klar, auch wenn die nachträgliche Analyse noch deutlichen Stellungsvorteil für Schwarz aufzeigt.}) 26. Qe1 {Dieser den Bauer b4 angreifende Damenzug kam überraschend. Die Stellung ist wesentlich komplizierter geworden, als ich mir gewünscht habe. Und deshalb verbrauchte ich ob der möglichen Varianten a) 26...a3 oder b) 26...b3 und c) 26...Sc4 knapp 15 Min an Bedenkzeit.} ({Vor} 26. Nxa4 {hatte ich keine Angst und wollte mit} Ba6 27. Rd1 Ra8 {und der Drohung ...Lxe2 fortsetzen, wonach ich zu Recht keine Verteidigung für Weiss gesehen habe} 28. c3 Bxe2 {das noch stärkere 28. ..Se4 ist mir entgangen} 29. Bxe2 Rxa4 $19) 26... Nc4 {Nachdem ich die unten stehenden berechneten Varianten fälschlicherweise als untauglich verworfen hatte, blieb aus der Not geboren nur noch dieser Springerzug übrig. Dass der Textzug auch von den Engines als beste Möglichkeit angesehen wird und Schwarz nun auf Gewinn steht, ist den Umständen entsprechend als Zufall zu werten.} ( 26... a3 27. Rxb4 Rxb4 28. Qxb4 Qxb2+ 29. Qxb2 Bxb2 {war mir unklar, wobei ich die besseren Züge im 28. Zug, nämlich axb2 und Sc4 übersehen habe}) (26... b3 27. axb3 (27. cxb3 axb3 28. a3 {und wie weiter, dachte ich, dabei stünde mir} Ne4 $1 $19 {zur Verfügung}) 27... axb3 28. Nxb3 {und ich sah nichts Vernünftiges mehr und wähnte bald Weiss im Vorteil, denn die durch Engines aufgezeigte entscheidende Fortsetzung} Ba6 $19 {usw. lag weit ausserhalb meiner rechnerischen Möglichkeiten.}) 27. c3 $2 {Das ist schlecht und macht die Sache im Sinne von konkreten Varianten für mich wieder übersichtlich. Wie meine Varianten zeigen, hätte mir der Tasc R30 mit alternativen Verteidigungszügen das Leben bedeutend schwerer machen können, wobei es gar nicht sicher ist, ob ich mich im Dschungel der komplexen Abspiele immer richtig entschieden hätte.} ({a)} 27. Rxc4 $4 {Dass das nicht geht, sieht ein Blinder} Qxb2#) ({b)} 27. b3 Na3+ 28. Kc1 Qe7 $19 {habe ich berechnet}) ({c)} 27. Nd3 {hatte ich noch nicht analysiert, als mich der Tasc R30 mit seiner Antwort erlöste} Ba6 $19 {wäre der Bestzug, aber ob ich den gefunden hätte, bezweifle ich.}) ({d)} 27. Qg3 {um die 3. Reihe zu schützen, ist einfach zu widerlegen mit} Nd2+ 28. Kc1 Nxf1 $19) ({e)} 27. Nxa4 {darauf wollte ich mit} Ne3 {fortsetzen, weil ich zu jenem Zeitpunkt das deutlich stärkere ...La6 noch nicht bemerkt hatte, aber auch mit der recht lästigen Antwort} 28. d6 { nicht gerechnet hatte}) 27... Nxb2 $1 {Das ist schon fast selbstverständlich. Ich muste mich beherrschen, dass ich nicht ohne nochmaliges Nachdenken von rund 3 Min sofort auf b3 eingeschlagen habe.} 28. Kxb2 (28. Rxb4 Rxb4 29. cxb4 d6 30. Ne6 Bxe6 31. dxe6 Qxe6 $19) 28... bxc3+ 29. Kxc3 (29. Kc2 Rb2+ 30. Kxc3 Rxe2 $19) (29. Kc1 Qb6 30. Qxc3 Bxd4 31. Qxd4 d6 $19 {hatte ich berechnet, hätte dann aber wohl noch rechtzeitig das deutlich stärkere 30...Db1+ gefunden.}) 29... Qb6 {Der weisse König befindet sich im Kreuzfeuer des schwarzen Angriffs. Es drohen Damengewinn mit ...Db4+ als auch ...Dxc5 und weiterer Materialgewinn mit ...Lxd4.} 30. Nd3 {Nach Ausführung dieses erwarteten Rückzugs - der Sc5 hat sich dem Angriff entzogen und gleichzeitig den Damenverlust abgewendet - erschrak ich, weil mir untergangen war, dass der Springer auch noch das Einbruchsfeld b2 abdeckt. Als ich dann diese Stellung knapp 5 Min lang nüchtern betrachtete, spürte ich, dass Schwarz noch immer besser steht. Aber wie weiter, war die grosse Frage. Die Spannung mit 30... Lxd4 aufzulösen, behagte mir noch nicht. So entschloss ich mich, meine einzige passiv stehende Figur in den Kampf zu werfen, was unmöglich schlecht sein kann. Und da ja der Turm d4 nicht weglaufen kann, fiel es mir schliesslich nicht so schwer, mich für die Alternative 30...La6 zu entscheiden.} Ba6 $19 {So bleibt Weiss weiterhin total hilflos. Der gefesselte Turm d4 darf nicht ziehen, ebenso wenig der Springer d3 wegen Db2 matt, der Springer e2 hat weiterhin die Aufgabe, den Turm d4 zu schützen, während sich der Läufer noch auf der Grundlinie befindet und keine Felder hat. Deshalb stehen dem Tasc R30 nur Damenzüge zur Verfügung. Denn auf Bauernzüge gewinnt Schwarz mit ...Da5+ nebst ...Lxd3+ und Gewinn der Dame e1.} ({Auch wenn } 30... Bxd4+ 31. Nxd4 Ba6 $17 {noch immer zugunsten von Schwarz ist, hatte ich das Gefühl, mit dieser Variante mein Pulver langsam verschossen zu haben.} ) 31. Qa1 {Die beste aber ebenfalls ungenügende Verteidigung. Nun befinden sich Turm, König und Dame in der selben gefährlichen Diagonale h8-a1.} (31. Qd1 Bxd4+ 32. Nxd4 Qa5+ 33. Kc2 Qxd5 $19) (31. Qc1 Qa5+ 32. Kc2 Bxd4 33. Nxd4 Qxd5 $19) (31. Qf2 Bxd3 32. Kxd3 Qb1+ 33. Ke3 Bxd4+ 34. Nxd4 Qe4+ 35. Kd2 Rb2+ 36. Kc3 Rxf2 $19) (31. Qg3 Bxd3 32. Kxd3 Qb1+ 33. Ke3 Bxd4+ 34. Nxd4 Qxf1 $19) 31... Re8 {Wie unheimlich stark dieser natürliche Turmzug ist - es droht Txe2 nebst Dxd4 - habe ich erst nach der Partie bemerkt.} 32. Kc2 (32. Ne5 d6 $19) ( 32. Kd2 Bxd3 33. Kxd3 Qa6+ 34. Kd2 Re4 $19) (32. Qc1 Rxe2 $19) 32... Bxd3+ { Das ist noch besser als 32...Txe2} 33. Kxd3 Re4 {Mit dem dreifachen Angriff auf den gefesselten Turm d4 gerät Weiss in Zugzwang.} 34. g3 Qb5+ { Komischerweise habe für diese eigentlich auf der Hand liegende Antwort wertvolle 3 Min meiner Bedenkzeit verbraucht. Das lag insbesondere daran, dass ich viel zu lange brauchte, um die einfache Gewinnidee nach 35.Kd2 zu finden.} 35. Kc2 (35. Kd2 {hilft auch nicht mehr} Bxd4 36. Nxd4 Qxd5 $19 {denn der Springer d4 wird erobert}) 35... Rxe2+ {Die einfachste Abwicklung zum Sieg.} 36. Bxe2 Qxe2+ 37. Kc3 ({Auf} 37. Rd2 {hätte ich einfach} Qxd2+ 38. Kxd2 Bxa1 $19 {gespielt}) (37. Kc1 Qe1+ 38. Rd1 Qxd1+ 39. Kxd1 Bxa1 $19) 37... c5 { So wird der gefesselte Turm d4 gar noch erobert.} ({Auch} 37... Qxh2 {gewinnt problemlos, wie ich erst nach der Partie feststellte.} 38. Qe1 {es drohte ... Df2} Kf7 39. Kd3 Bxd4 40. Kxd4 Qxa2 $19 {und Schwarz hat ein Plus von 3 Mehrbauern und einen tödlichen Freibauer auf der a-Linie.}) 38. dxc6 { erzwungen} dxc6 {droht ...c5} 39. Qb1 (39. Kb4 Qb5+ 40. Kc3 c5 $19) 39... c5 { Gezogen, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sich die weissen Damenschachs bald erschöpfen.} (39... Qe3+ 40. Qd3 Bxd4+ {ist deutlich stärker, aber ich war so in meine Fesslungsidee versonnen, dass ich darüber gar nicht nachgedacht habe.}) 40. Qb8+ Kf7 41. Qb7+ Qe7 42. Qd5+ Kf8 43. Qa8+ Qe8 44. Qxe8+ Kxe8 45. Kc4 cxd4 0-1 |
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