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-   -   Review: Der DGT Centaur - Die Review (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=5955)

Novize 23.06.2019 22:27

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hi Sascha,

Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82113)

...
Ich kann und will nicht verstehen, wie man sich derart negativ dazu äußern kann.

Gruß,
Sascha

Ich denke man kann es ganz einfach zusammenfassen.

NEID!

Mythbuster 23.06.2019 22:55

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Novize (Beitrag 82122)
Ich denke man kann es ganz einfach zusammenfassen.

NEID!

Hi Olaf,
nein, gewiss kein Neid. Der Mann hat eine der größten Schachcomputer Sammlungen der Welt, wenn nicht sogar die größte Sammlung inkl. sehr seltenen Stücken. Ich habe ihm mal eine "Mephisto Wundermaschine" besorgt, dadurch hatten wir auch privaten Kontakt. Finanziell muss er sich gewiss nie Sorgen machen.

Wenn nach dieser Aussage, Zitat: "No doubt that always is better the real thing, BUT perhaps you should consider that for common folk like me and others it is simply a matter of MONEY. We cannot afford a collection even 1/1000 of the one you have. We have no real chance to get 99% of the computers, provided that they are still available." (Quelle: http://www.hiarcs.net/forums/viewtop...?p=77488#77488 ) ...


... solche Aussagen folgen, Zitat "Yes i can understand the appeal of these emulations to the... Unwashed Masses" (Quelle: http://www.hiarcs.net/forums/viewtop...?p=77489#77489 ), gibt es nicht mehr viel zu sagen oder zu interpretieren! Sie sind einfach nur zum Fremdschämen!

Es zeugt davon, wie er über diejenigen denkt, die nicht in seinen Verhältnissen leben.

Wie gesagt, ich kannte diesen Thread nicht. Hätte ich diese Aussagen gekannt, hätte ich deutliche Worte gefunden, will und werde jetzt jedoch dort nicht mehr schreiben.

Es grüßt,
ein Bestandteil der ungewaschenen Massen.

RetroComp 24.06.2019 08:06

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Unwashed Masses
Ich vermute das er das nicht wörtlich meint, sondern eher als gag ala Monty python.

Ernst gemeint wäre es in der Tat ein bisschen übel...

Viele Grüße
Jürgen

Mythbuster 24.06.2019 08:23

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von RetroComp (Beitrag 82141)
Ich vermute das er das nicht wörtlich meint, sondern eher als gag ala Monty python.

Dachte ich am Anfang auch, wenn man aber seine Aussagen zum finanziellen Wert der Geräte liest und auch den Rest der Diskussion, mag ich nicht an einen Scherz glauben. :(

FütterMeinEgo 24.06.2019 16:40

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Mir kommt echt das Essen hoch ob solcher Menschenverachtung...

sound67 25.06.2019 13:02

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von RetroComp (Beitrag 82141)
Ich vermute das er das nicht wörtlich meint, sondern eher als gag ala Monty python.

Ernst gemeint wäre es in der Tat ein bisschen übel...

Viele Grüße
Jürgen

Als Amerikanist muss ich sagen, dass der Begriff "unwashed masses" ein geflügeltes Wort und auch ein politischer Kampfbegriff ist, der sicher abwertend gemeint ist, aber ganz gewiss nicht menschenverachtend. Politiker aus dem linken Spektrum benutzen ihn auch hin und wieder als ironische positive Referenz.

Robert 25.06.2019 13:16

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82142)
Dachte ich am Anfang auch, wenn man aber seine Aussagen zum finanziellen Wert der Geräte liest und auch den Rest der Diskussion, mag ich nicht an einen Scherz glauben. :(

Ich hatte vor vielen Jahren eine zeitlang Mailkontakt mit ihm.

Er ist halt ein Fan (oder sollte man eher sagen "FANatiker?) der "echten" Schachcomputer; alles was vom PC kommt, ist für ihn nicht beachtenswert.

Ich finde, die Antwort von Fernando auf das folgende Posting trifft es recht gut:

Steve B wrote:
"as a pure collector(and player) I see nothing of interest here
the over arching reason to play and collect dedicated chess computer's is to have a real board and chess set to play chess with..PC emulations of old dedicated chess computer programs utterly miss the mark

for me its nothing more them mixing..
Apples and Oranges Regards
Steve"


Fernando wrote:
"The Taliban Chess Association told me they want you as a director....I wonder why...

Fern"

:D

Ehrlich gesagt, kann ich nicht recht nachvollziehen, wo das Problem liegt, wenn man mit einem PC spielt (egal, ob CB-EMU oder eine moderne UCI-Engine): Wenn ich die Haptik von echten Figuren auf einem Holzbrett möchte, kann ich doch immer ein normales (nicht-elektronisches) Brett danebenstellen. Hat dann sogar noch den Vorteil, dass ich mir das Brett und die Figuren frei auswählen kann (gell, Frank? ;)).

Wenn ich eines der vielen Tastengeräte (Super VIP, Sapphire I/II usw.) verwende, geht's auch gar nicht ohne (außer man kann blind spielen, aber dafür hat's bei mir auch in den besten Zeiten nicht gereicht)

Und mitnotieren muss ich auch nicht, das macht ja der PC. Dafür nehme ich den zusätzlichen Schritt der Zugerfassung am PC gern in Kauf.

Huch, ich fürchte, ich schweife vom eigentlichen Thema ab... :zahn:

Viele Grüße
Robert

FütterMeinEgo 25.06.2019 14:29

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
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Zitat von sound67 (Beitrag 82201)
Als Amerikanist muss ich sagen, dass der Begriff "unwashed masses" ein geflügeltes Wort und auch ein politischer Kampfbegriff ist, der sicher abwertend gemeint ist, aber ganz gewiss nicht menschenverachtend.

Wenn es aber in einem Forum unter formal Gleichgesinnten von einem offenbar monetär äusserst Priveligiertem (hab ich richtig verstanden: Moderator?) gegenüber den finanziell nicht so gut dastehenden kommt, dann ist das menschenverachtend. Da wertet einer seine Mitmenschen ab. Amerikanist hin oder her, ich finde so ein Verhalten widerlich!

Chessguru 25.06.2019 15:28

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Guten Tag,

da dachte ich, man lässt den Centaur mal gegen einen Schachcomputer antreten, war vermutlich auch wieder falsch. Es ist aber auch äußerst schwierig geworden, Gnade zu finden.

OK, zuerst einmal die Partie. Ich muss dazu sagen, ich traue mich mittlerweile nicht mehr, irgendetwas an Kommentaren zu einer Partie zu schreiben. Ein Bannstrahl würde mich umgehend mit tiefster Verachtung strafen. Will man ja auch nicht.

Hier die Partie. Gegner des DGT Centaur (Friendly) war der Mephisto III Glasgow 68000.

Ich versuche mal was Positives. Also ich finde, der Centaur hat sich super angepasst in dieser Partie.


[Event "30 Sek. pro Zug"]
[Site "?"]
[Date "2019.06.24"]
[Round "1"]
[White "Mephisto III-S Glasgow"]
[Black "DGT Centaur"]
[Result "1-0"]
[ECO "A46"]
[PlyCount "191"]
[EventDate "2019.??.??"]

1. d4 Nf6 2. Nf3 e6 3. Bf4 c5 4. e3 Nc6 5. Nc3 Qa5 6. Bb5 cxd4 7. Nxd4 Nd5 8.
Nb3 Nxc3 9. Bxc6 Nxd1+ 10. Nxa5 f6 11. Bxd7+ Bxd7 12. Kxd1 b6 13. Nb3 O-O-O 14.
Ke2 Bb5+ 15. Kf3 Ba6 16. Rhd1 Re8 17. Bg3 Be7 18. a4 Bb7+ 19. e4 e5 20. h3 Bd8
21. Bh2 f5 22. Nd2 Kc7 23. a5 fxe4+ 24. Nxe4 Rhf8+ 25. Ke3 Bf6 26. f3 Rd8 27.
Rxd8 Rxd8 28. axb6+ Kxb6 29. g4 Bxe4 30. Kxe4 a5 31. Bxe5 Bxe5 32. Kxe5 Rd2 33.
Rc1 Rh2 34. h4 Rxh4 35. c3 Rh3 36. Ke4 h5 37. gxh5 Rxh5 38. Rg1 Rh4+ 39. f4 Rh7
40. b3 Kb5 41. Rg5+ Kb6 42. Kd3 Rh4 43. Ke3 Rh3+ 44. Kd4 Kc6 45. Rxg7 Kd6 46.
Rg5 Rh4 47. Rf5 Ke6 48. Ke4 Rh3 49. Rc5 Kf6 50. Kd4 Rh4 51. Ke3 Rh3+ 52. Ke4
Ke7 53. Ke5 Rf3 54. f5 Rd3 55. Ke4 Rh3 56. Kd4 Kf6 57. Rxa5 Rh4+ 58. Kc5 Rh7
59. b4 Kxf5 60. c4 Ke4 61. Kb6 Rh6+ 62. Kb7 Kd4 63. c5 Rh7+ 64. Kb6 Kc3 65. c6
Kxb4 66. Ra8 Rh6 67. Rd8 Re6 68. Rb8 Rh6 69. Re8 Kc3 70. Rd8 Kb3 71. Rd3+ Kc2
72. Re3 Kd2 73. Rg3 Ke2 74. Kb7 Rh4 75. Rg2+ Kd1 76. Rg1+ Kd2 77. Rb1 Kd3 78.
c7 Rh7 79. Rd1+ Ke3 80. Re1+ Kd2 81. Re8 Kc3 82. Re3+ Kd4 83. Re1 Kd3 84. Rg1
Ke3 85. Rg3+ Ke4 86. Rg4+ Kf5 87. Rd4 Rf7 88. Rd5+ Kg6 89. Kb8 Re7 90. c8=Q Kf7
91. Qf5+ Kg7 92. Qg5+ Kf8 93. Qh6+ Ke8 94. Qg6+ Kf8 95. Rf5+ Rf7 96. Qxf7# 1-0


Wer sich nun, wie immer völlig zu Recht fragt, was faselt der Typ da eigentlich, dem möchte ich die heutige Soap-Folge im Hiarcs Forum ans Herz legen.

Törööö, Benjamin haut wieder einen raus bzw. auf (fast) alle drauf. OK, dann hat der Tag wenigstens Struktur.

Link: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?p=94587#94587

Ich fasse den Beitrag des Blogschreibers kurz zusammen:

http://www.empireposter.de/bilder/bilder_l/030443.jpg

Ich weiß nicht, aber so langsam vermute ich, da ärgert sich jemand über irgendetwas. Bin mir aber nicht ganz sicher.

Ich muss gestehen, ich bin hin und weg. Herrlich, an Peinlichkeit kaum noch zu unterbieten. Besonders der Sex Vergleich. Nun schon zum zweiten Mal. Sind das eigene Erfahrungen? Man weiß es nicht.

Und ja natürlich, ich bin nun tief getroffen, komme kaum noch in den Schlaf, bin total traurig und wütend und und… mehr fällt mir nicht ein.

So richtig recht machen kann man es aber auch nicht. Egal was man auch anstellt, irgendwie gibt es immer etwas zu beklagen.

Spielt man selbst unter Zeugen gegen die Kiste, ist es nicht recht.

Lässt man andere Spieler mit einer offiziellen Elo Wertung gegen das Gerät spielen, auch falsch. Selbst wenn es sich um Personen handelt, deren eigene Elo weit über der von Benjamin liegen (bekanntlich DWZ 1810 / Elo 1918), wird auch gemeckert.

Kommentieren darf aber auch nicht. Taktische Analyse von Engines gehen ja gar nicht.

Denn, so Benjamin: Eine Engine analysiert das Spiel automatisch und schreibt Kommentare und Varianten in die Partie. So etwas machen nur Anfänger.

(Quelle: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?p=94587#94587)

Aha! Ich wusste doch, da stimmt was nicht.

Aber Moment, war es nicht der gute Benjamin, der meine Partien mit einer Engine hat analysieren lassen? War eine eigene Analyse nicht möglich? Es scheint so zu sein.

Zu gerne würde ich die Analyse von Benjamin zu meinen Olymp-Partien lesen oder von seinen GM Buddys. Hartmut war bei der Kommentierung so gar nicht nett.

Ach ja, die Kritiker benutzen IMMER die automatische Analysefunktion von Fritz. Wäre mir auch neu. Hartmut hat z.B. seine letzten Partien selbst analysiert. Dafür durfte er sich gleich wieder Gemecker von Benjamin anhören bzw. Benjamin war der Meinung, ihm diese umgehend ungefragt per Telefon mitteilen zu müssen.

Verkaufsidee! Sind Sie oft einsam? Fühlen Sie sich vernachlässigt? Kein Problem, kritisieren sie den DGT Centaur und sie bekommen sofort ungefragt Mails und Anrufe. Nie wieder alleine! Ja. Kritisieren Sie noch heute und in die ersten Mails packen wir noch ein paar schöne Überraschungen.

Und was der gute Benjamin nicht so alles weiß über Kritiker. Spielen nicht im Verein, kein Interesse an Spielen von Weltklassespielern oder daran, Eröffnungsvarianten zu recherchieren. Aber ganz genau.

Da stellt man sich natürlich die Frage, wie kommt der gute Mann darauf? Kein Problem, Benjamin liefert auch gleich die Antwort mit. Diese ist sogar ganz einfach, meint Benjamin.

Lass hören, Junge: Die Kritiker bleiben untereinander. Wer analysiert, kann sicher sein, dass keine Kritik kommt. Jeder ist auf dem gleichen niedrigen Niveau.

(Quelle: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?p=94587#94587)

Aha, wusste ich es doch. Alles Luschen da draußen. Und ihr glaubt, ihr könntet Schachspiele auf hohem Niveau analysieren? Da sagt euch Benjamin aber wie die Welt sich dreht. Na gut, sein Vergleich ist ein wenig seltsam, aber ok.

Ach ja, der DGT Centaur ist nur ein Schachcomputer für Schachspieler und die meisten Kritiker sind keine Schachspieler, sagt Benjamin. Ah ja. Sondern? Wie nennt man eine Person, die mit einem Schachcomputer Schach spielt? Bäckermeister? Wat?

Jetzt muss ich kurz überlegen. Wie heißt noch der Mann, der nach sachlichen Argumenten verlangte? Ach ja, Benjamin. Gut, seine Ausführungen waren aus seiner Sicht vermutlich extrem sachlich, wie zuvor wohl auch schon.

Aber bitte jetzt nicht bremsen lassen. Teil 1 des Buches „Selbstdemontage für Anfänger“ ist fast fertig.

Um es noch einmal klar zu sagen. Wir geben unsere Meinung zu einem gekauften Produkt wieder. Niemand war und ist der Ansicht, dass diese privaten Meinungen einen absolutistischen Anspruch beinhalten. Man zeige mir diese Aussagen. Naja, würde wohl auf eine sachliche Diskussion hinauslaufen. Auch nicht jedermanns Sache.

Und wenn man glaubt, „kein anderer Schachcomputer als der Revelation II wurde mehr kritisiert.“ (Quelle: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?p=94591#94591) antworte ich Benjamin mit einem Nietzsche Zitat: „Glaube heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.“

Aber ich habe Hoffnung. Zum Abschluss gab es einen Klaps von Harvey hinter die Ohren von Benjamin und er sah Sonne durch den Centaur scheinen. Wie er meinte, dieses Zeichen Gottes zeigte ihm den Weg. (Quelle: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?p=94593#94593)

Halleluja! Hoffentlich funktioniert das Navi…

Gruß
Micha

P.S.: Oh, jetzt muss ich schnell noch mein Mailfach leerräumen, damit auch genügend Platz für die vielen kommenden Mails vorhanden ist...
P.P.S.: Eintreffende Lesermails werde ich hier gerne veröffentlichen.

BHGP 25.06.2019 15:57

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Vielleicht sollten wir uns mal die hoffentlich selbst erstellte B-Trainer-Arbeit vom Benny aus Berlin vom DSB kommen lassen, sofern diese überhaupt existiert.

Man bedauerst fast, dass der Ehrenkodex für Trainer, den jeder Trainer des DSB unterschreiben muss, sich nur auf die Jugendarbeit bezieht.

Hartmut 25.06.2019 16:48

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Naja... witzigerweise stänkert Benny ja nur gegen uns. Aber wenn ich mir so die eine oder andere Partie im Hiarcs-Forum ansehe...

http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?t=9545&start=30

Man beachte die Partie Mephisto Academy - centaur Friendly. Da war es eher der Academy, der hier "friendly" war, indem er immer wieder den bereits errungenen Vorteil wieder hergab. Half nix, er gewann trotzdem. (2. Partie in obigem Link)

Und auch der Superconny demontierte den Centaur recht genüßlich. (Partie 3)

Auch der Roma 68000 nahm den Centaur mit Weiß auseinander. Wenngleich er sich al Umstandskrämer herausstellt. Aber das kennt man vom Roma. Die übervorsichtige eher positionell geprägte Spielweise sorgt man wieder für eine ewig lange Seeschlange... (Partie 4)

Und erst im höheren Challenging-Modus konnte der Centaur den Roma 68000 dann mal besiegen, allerdings stand der Roma fast durchweg besser und patzte erst im 41. Zug, was sofort in einen Mattangriff mündete. (Partie 5)

Wenn man die Spielstärke der entsprechenden Geräte ansieht. Superconny um die 1800, Academy und Roma um die 2000 Elo, (und nicht zu vergessen Michas Partie mit dem Glasgow, Elo 1776) dann sieht man die wahre Spielstärke des Centaur. Und da kann keiner mehr von Fake-Partien reden, denn die Züge der alten Schachcomputergarde dürften größtenteils (außer wenn bei gleichwertigen Zügen der Zufallsgenerator mal zuschlägt) reproduzierbar sein. Bedenkt man dann noch dass die Computer-Elo mit der menschlichen Elo in der Regel nicht vergleichbar ist und nach unten korrigiert werden muss, dann kann man sich leicht ausrechnen, was für schwache Spieler im Hiarcs-Forum posten. OK, für die mag es eine Herausforderung sein, für den durchschnittlichen Vereinsspieler ist es keine Herausforderung.

Achso... mit einer USCF von 1800 ist man ja stärker als der durchschnittliche Vereinsspieler. Zumindest laut Benny: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.p...r=asc&start=15 (Post vom 24. Juni 11:23)

Ich weiss ja nicht was für Pfeiffen in Trumpland im Verein spielen, oder wie die Aufteilung der Ligasysteme dort aussieht aber: Eine USCF von 1800 entspricht etwa einer DWZ von 1500, vielleicht wenn man es schönrechnet von 1550.
http://www.chesstour.com/foreignratings.htm und diverse andere quellen, falls diese eine nicht reichen sollte.

Und damit spielt man bei uns gerade mal in einer der unteren Kreisliga-Klassen an den hinteren Brettern. Bereits in der Kreisliga 2 ist das DWZ-Level deutlich höher: http://www.ligamanager.schachbund-ba...erg_sued_7.htm
Wie es in der Kreisliga 1 aussieht, kann sich jeder selber ansehen:
http://www.ligamanager.schachbund-ba...tm?ligaId=1102

Naja... was soll man da noch Worte verlieren. Die Zahlen sprechen für sich...

Chessguru 25.06.2019 21:45

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Ja, viele Partien aus dem Hiarcs Forum gegen andere Schachcomputer bestätigen unsere Partien.

Grundsätzlich würde es mich freuen, wenn denn zumindest ein paar der dortigen euphorischen User weitere Partien beisteuern würden. Gegen wen oder was auch immer. Als Kaufinteressent bringen mir Designbekundungen bzw. eine grundsätzliche Zufriedenheit herzlich wenig. Da, wie ich nun lernen durfte, der Centaur ein Schachcomputer für Schachspieler ist, möchte ich doch etwas zu den schachlichen Qualitäten des Gerätes sehen. Und diese lassen sich bekanntlich sehr gut anhand von Partien ergründen. Theoretische Beschreibungen des Spiels finde ich einfach nur ermüdend. Ich bin Spieler und war viele Jahre auch Vereinsspieler. Mich interessiert die Praxis.

Tja, aber da kommt leider, bis auf die paar Partien, nichts.

Na gut, dann ist es mal wieder an uns. Kehren wir zurück zu den schachlichen Aspekten. Vielleicht ist ja auch nur meine Denkweise im Ansatz grundverkehrt? Ich sehe gerade ein heftiges Nicken in Bayern.

Schauen wir uns ein Beispiel aus einer Partie des Centaur an.

Wir nennen das Motiv, eine Tragikkomödie zum Thema „Letzte Reihe“.

Der Centaur (Modus Schwierig) führte die weißen Steine und steuerte allem Anschein nach, einem sicheren Sieg entgegen.

Nach 26 Zügen entstand folgende Stellung:



Man erkennt schnell das letzte noch kleine Problem der weißen Stellung, die Grundreihe. Gleichzeitig schielt die schwarze Dame, unterstützt durch den schwarzen Turm auf das Feld f2. Für den durchschnittlichen Klubspieler keine große Herausforderung.

27.Df4 und Weiß wehrt beide Probleme mit Leichtigkeit ab, da auch Schwarz unter einer schwachen Grundreihe leidet. 27…Txc1 28.Dxc1 und die kurze Freude, ob des Schlagens des Turms auf a7, wird von Weiß durch Dxc8 mit einem Matt beantwortet. Nichts Besonderes, sollte man denken.

Aber nun schritt der Centaur (Modus Schwierig) zur Tat.

27.Td1??



Anstatt die Partie durch 27.Df4 in den sicheren Hafen zu führen, bietet der Centaur nun die benannte Schwäche der weißen Stellung zur Aufgabe (? – irgendwie doppeldeutig) an. Taktikaufgabe oder einfach nur ein Fehlzug? Wäre nun im Display auch noch ein Hinweis Richtung Taktikaufgabe ergangen, wäre es perfekt. (Allerdings sprach der hohe Score des Centaur dagegen.) So aber?

Was meint ihr?

Jedenfalls präsentierte Schwarz durch 27…Dd4! lächelnd die Quittung und gewann die Partie relativ leicht.

Hier die ganze Partie:


[Event "10 Sek. pro Zug"]
[Site "?"]
[Date "2019.06.24"]
[Round "1"]
[White "DGT Centaur, Schwierig"]
[Black "Mephisto Montreux"]
[Result "0-1"]
[ECO "A22"]
[PlyCount "122"]
[EventDate "2019.??.??"]
[SourceVersionDate "2019.06.25"]

1. c4 e5 2. Nc3 Nf6 3. Nf3 e4 4. Ng5 b5 5. d3 bxc4 6. Ngxe4 Bb7 7. Bg5 Be7 8.
Bxf6 Bxf6 9. Nxf6+ Qxf6 10. e4 O-O 11. Rb1 Re8 12. Qg4 d5 13. dxc4 dxe4 14. Be2
Na6 15. O-O Rad8 16. Qg3 Qb6 17. b4 Rd2 18. c5 Qf6 19. Rfc1 Re6 20. c6 Rxc6 21.
b5 Rxc3 22. Rxc3 Rxe2 23. bxa6 Bc8 24. Rxc7 Qd8 25. Rxa7 Qb6 26. Rc1 Rc2 27.
Rd1 Qd4 28. Rf1 Qxa7 29. Qe5 Be6 30. Qxe4 Rxa2 31. h4 Qxa6 32. Rd1 f5 33. Qe5
Qb6 34. Qf4 Rc2 35. g3 Qb7 36. Qe3 Qc6 37. h5 h6 38. Qf4 Kh8 39. Qb8+ Kh7 40.
Qf4 Rc4 41. Qd6 Qxd6 42. Rxd6 Rc1+ 43. Kh2 Bf7 44. Rd3 Bxh5 45. Kg2 Kg6 46. Re3
Bg4 47. Ra3 Kg5 48. Ra7 g6 49. f4+ Kh5 50. Rb7 Rc2+ 51. Kg1 Bf3 52. Rb6 g5 53.
Kf1 Kg4 54. Rxh6 Kxg3 55. Ke1 Re2+ 56. Kd1 Rh2+ 57. Kc1 Rxh6 58. fxg5 Rg6 59.
Kc2 f4 60. Kb2 Bg2 61. Kc1 f3 {Mit Matt in 8 gespielt.} 0-1


Nun kann man sicherlich solche Spiele als bewusste Taktikschulung verteidigen, was den Weitblick schärfen könnte, wenn solche "Aufgaben" nicht sehr häufig auftreten würden. Insbesondere im Modus Freundlich ist es sehr auffällig, wie leicht Geschenke in Form von Bauern oder gar Figuren gemacht werden. Aber nicht jede Schachpartie stellt eine Fundgrube an taktischen Explosionen dar. Ein erkämpfter Sieg hilft dem Lernenden oft deutlich weiter als ein geschenkter.

Der Ansatz ist durchaus erkennbar, die Umsetzung aus meiner Sicht deutlich verbesserungswürdig.

Gruß
Micha

Hartmut 25.06.2019 21:57

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Chessguru (Beitrag 82219)
Da, wie ich nun lernen durfte, der Centaur ein Schachcomputer für Schachspieler ist...

Endlich mal eine NEUE Information zum Centaur...

Breaking News sozusagen...

:lol: :lol: :lol:

OK, der war gemein, aber irgendwie konnte ich nicht anders...

Mythbuster 27.06.2019 13:30

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
"Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier.", sagte Henry Ford. Diesen Sinnspruch hatten offenkundig alle Schachcomputerhersteller der 1980er und 1990er Jahre vor Augen, als sie ihre Schöpfungen auf den Markt brachten.

Man informierte den potentiellen Kunden nicht nur, nein, man bombardierte ihn förmlich mit Fakten, über deren Wahrheitsgehalt anschließend trefflich gestritten wurde. Dies war jedoch nicht der einzige Weg, Kundenbindung zu schaffen. Einen nicht unerheblichen Teil trugen die Autoren der Programme bei, sie waren die wahren Gladiatoren, jeder mit eigenem Stil und Fans.

Letztendlich wusste jeder Käufer vor dem Kauf, was genau im Objekt der Begierde werkelt: CPU inkl. Takt, Programmgröße, Größe (und später oftmals Autor) der Eröffnungsbibliothek, Autor des Programmes und so weiter.

Auf der anderen Seite pflegte Ernest Hemingway zu sagen: "Man braucht zwei Jahre um sprechen zu lernen und fünfzig, um schweigen zu lernen."
Wenngleich die niederländische Firma DGT erst seit 1992 am Markt ist, scheint man sich beim Centaur an die Worte des Nobelpreisträgers erinnert zu haben, als es darin ging, eine Werbestrategie zu entwickeln.

Zum Centaur gibt es relativ wenige verlässliche und belastbare Informationen. Mit diesen wenigen Aussagen wollten Micha und ich uns einfach nicht zufrieden geben. Da ich es mit Albert Einstein halte, der oft und gerne sagte: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.", kommen wir nun zum nächsten Kapitel der großen DGT Centaur Review.


Kapitel 3: Die Technik

Ich muss zugeben, ich gehöre zu den Nerds, die stets und immer wissen wollten, wie etwas von innen aussieht und wie es funktioniert. Das fing schon in frühster Kindheit an und hat sich bis heute nicht geändert. Das gilt auch für meine Schachcomputer ... es gibt keinen, den ich nicht schon zerlegt habe.

Über den Centaur ist nur wenig bekannt. Und ich muss an dieser Stelle offen zugeben: Vieles wird auch unbekannt bleiben, mehr, als ich es mir erhofft hätte. Ich könnte Spekulationen aufstellen, aber um ein bekanntes Filmzitat zu verwenden: "Wir wollen nicht glauben, sondern wissen."

In diesem Fall ist das nicht ganz einfach. Mehrere Anfragen beim Hersteller sind bis heute unbeantwortet geblieben, wobei der CEO von DGT, Hans Pees, mir schrieb, dass man die meisten meiner Fragen demnächst allgemein in Form von FAQ auf der Seite von DGT veröffentlichen werden. Sollte dies der Fall sein, werde ich dieses Kapitel um die entsprechenden Aussagen ergänzen.

Was ist also bekannt? Kommen wir zunächst zum Brett. Der Centaur hat ein Sensorbrett, das ohne Drucksensoren arbeitet. Es gibt keine Figurenerkennung wie bei den bekannten elektronischen Schachbretten aus dem gleichen Haus oder dem Millennium Exclusive Brett. Welche Technik zur Erkennung genutzt wird, kann ich nicht sagen, da ich das Brett nicht zerstören will.

Wie ich bereits bereits früher erwähnte, kann man unter den Feldern eine quadratische Struktur erkennen, die der Erkennung der Figuren dient. Ich denke, man kann diese Struktur auf diesem Foto gut erkennen, wenn man nicht zu dicht am Monitor sitzt:

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/felder_sensoren.jpg" alt="felder sensoren" />


Offenkundig handelt es sich nicht um Reedkontakte, die früher den Standard darstellten. Die Reedkontakte waren teilweise recht empfindlich gegen Stöße, haben jedoch den Vorteil, dass ich selbst heute problemlos Ersatz für sie bekomme. Somit kann ich heute sogar meinen Mephisto ESB II aus dem Jahr 1983 reparieren.

Nun, die hier verwendete Technik benötigt, im Gegensatz zu Brettern mit Reedkontakten, keine Magnete in den Figuren. Entgegen der Aussagen im Internet muss die Unterseite jedoch auch nicht zwingend aus Metall sein. Alles, was eine gewisse Leitfähigkeit hat, funktioniert. So reicht bei meinem Selbstversuch die Leitfähigkeit meines Fingers aus, um eine Figur zu emulieren. Aber auch mein Magnetschachspiel und Kühlschrankmagnete funktionieren ohne Fehl und Tadel.

Was ich nicht beantworten kann: Die Erkennungselektronik macht einen sehr soliden Eindruck und ich denke nicht, dass sie empfindlich ist. Trotzdem: Wie schaut es aus, wenn es außerhalb der Garantiezeit zu Ausfällen kommt? Im Gegensatz zu den guten alten Holzbrettern (oder dem Mephisto Modular) sehe ich hier keine Chancen zur Selbsthilfe. Aber die gleiche Kritik betrifft natürlich auch das Exclusivebrett von Millennium.

Per se funktioniert die Figurenerkennung sehr gut. Auch kann man die Figuren "schleifen", was bei Brettern mit den traditionellen Reedkontakten zwar mittels Softwareeingriff möglich wäre, aber bei keinem mir bekannten Schacomputer umgesetzt wurde.

Allerdings scheint genau diese Umsetzung inkl. der Möglichkeit des Schleifens genau für ein genanntes Problem verantwortlich zu sein: Wie ich im zweiten Kapitel schrieb, kommt es, wenn man eine Figur anhebt und nicht binnen fünf Sekunden absetzt, entweder zu einer Fehlermeldung oder aber, was deutlich schlimmer ist: Wenn es für die angehobene Figur exakt einen möglichen Schlagzug gibt, wird dieser automatisch ausgeführt und der Centaur berechnet den Gegenzug. Da hätte man meiner rein persönlichen Meinung nach noch nachbessern müssen.

Kommen wir zum Innenleben. Wie bereits bekannt ist, werkelt im Inneren des Centaur ein Raspberry Pi Zero, der mit 1 Ghz Taktfrequenz und 512 MB RAM ausgestattet ist.

An das Innenleben gelangt man recht einfach. Auf der Unterseite des Centaur befinden sich fünf Kreuzschlitzschrauben, zwei davon unter einem Siegel verborgen. In mehreren Sprachen warnt DGT ausdrücklich davor, das Siegel zu beschädigen, da in diesem Fall die Herstellergarantie erlischt.

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/aufkleber_2.jpg" alt="aufkleber 2" />

Da Herstellergarantie grundsätzlich eine freiwillige Zusage an den Kunden ist, kann DGT diese durchaus einschränken. Insofern sollte man diese Warnung durchaus ernst nehmen. Anders könnte es ggf. mit der Gewährleistung aussehen, für die der Händler zuständig ist. Diese betrifft alle Mängel, von denen auszugehen ist, dass sie bereits zum Kaufzeitpunkt "im Keim veranlagt" waren, so im Juristendeutsch. Da hier aber die "Beweislastumkehr" nach sechs Monaten aufgehoben wird, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es (vor allem nach sechs Monaten) zu Diskussionen kommen könnte, wenn die Siegel beschädigt sind.

Unser dringlicher Rat: Lasst das Gerät einfach verschlossen. Es gibt aktuell wirklich rein gar keinen Grund, es zu öffnen!

Wenn man sich nicht daran hält, hat man den freien Blick auf das kompletten Innenleben. Da wäre zunächst einmal der Akku:

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/akku.jpg" alt="akku" />

Er ist nicht verklebt und kann, wie man sieht, relativ leicht getauscht werden (abgesehen davon, dass auch hierzu das Siegel natürlich beschädigt werden muss). Einerseits ist er mit 2.600 mAh nicht übermäßig üppig ... auf der anderen Seite hält der Centaur trotzdem wacker durch ... realistisch, wenn man spielt und auch den Analysemodus nutzt, sind 15 bis 18 Stunden möglich.

Das liegt einersets daran, dass der Centaur im normalen Spiel offenbar nicht pondert (Permanent Brain) und dass er jeweils pro Zug nur wenige Sekunden rechnet ... danach spart er seine Energie und wartet ab ... das Display verbraucht aufgrund seiner Technik keine Energie während der Anzeige, sondern lediglich bei der Aktualisierung ... darum auch das Logo im ausgeschalteten Zustand.

Einen Kritikpunkt möchte ich dennoch äußern. Ich finde es schade, dass DGT sich dazu entschlossen hat, nicht den gleichen Akkutyp wie beim DGT Brett zu verwenden. Ich weiß, dass dieser Kritikpunkt nicht von allen geteilt wird, dennoch hätte ich erwartet bzw. mir gewünscht, dass DGT eine einheitliche Lösung umsetzt.

Kommen wir nun zur restlichen Elektronik. Zunächst hätten wir da die Hauptplatine sowie das Display:

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/tastatur_mit_display.jpg" alt="tastatur mit display" />

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/mainboard_totale.jpg" alt="mainboard totale" />


Alles ist sauber verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Von den Mikroschaltern bis zur Platine, keinerlei Anlass zu irgendeiner Kritik. Hier hätte ich aber von DGT auch nichts anderes erwartet.


Dann kommen wir zu Herz und Hirn des Centaur, dem Raspberry Pi Zero:

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/pi.jpg" alt="pi" />

Gut zu erkennen, die SD Karte mit allen Inhalten auf der rechten Seite. Leider hat man sich bei DGT dazu entschlossen, dem Centaur jeglichen Kontakt zur Außenwelt zu verweigern. Ob das immer so geplant war? Keine Ahnung. Denn es finden sich Aussagen vom Februar 2018 im Internet, dass der Centaur in der finalen Form die Möglichkeit besitzen würde, mit dem PC verbunden zu werden. Da diese Aussagen von einem "Insider" stammen, liegt die Vermutung nahe, dass man entsprechende Pläne hatte. Sollte dies damals wirklich noch der Fall gewesen sein, so finde ich es sehr bedauerlich, dass man sie aufgegeben hat.

Warum? Nun, das hat viele Gründe. Mit einem Anschluss an den PC könnten Updates, Erweiterungen etc. pp. relativ leicht aufgespielt werden. Und dass es da Potential gibt, zeigen die aufgeführten Kritikpunkte: Keine Vergabe der Rochaderechte bei Stellungsaufbau, das "Fünf Sekunden Problem", die Problematik bei (Unter-) Verwandlungen.

Aber auch neue Funktionen und Anpassungen der Spielmodi wären so gut möglich. Leider hat man sich diesen Weg leichtfertig verbaut. Mehr dazu später im Kapitel "Fazit".

Selbstverständlich haben Micha und ich auch einen Blick auf die SD Karte geworfen. Allerdings müssen wir sagen, dass dieser Blick bis jetzt mehr Fragen als Antworten bei uns hinterlassen hat.

So befinden sich auf der Karte nicht weniger als 15 Bücher (eines davon "nobook" mit 0 Byte), deren Namen bei uns viel Spielraum für Spekulationen lassen ... es gibt Namen wie zum Beispiel "fun", "pro" aber auch "anand" ...

Dazu gibt es Stockfish Dateien, bei denen man maximal anhand des Dateidatums Rückschlüsse auf die Version schließen könnte. Wir vermuten, dass es sich nicht um SF 10 handelt, hoffen hier jedoch noch auf eine Antwort von DGT, die ich hier selbstverständlich sofort eintragen werde.

An dieser Stelle nun zur Auflösung meines Ratschlags aus dem ersten Kapitel:

Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 81744)
Schon an dieser Stelle sei verraten, dass wir absolut nicht dazu raten möchten, den Hinweis von DGT zu ignorieren ...

Es ist schlicht nutzlos. Es gibt zwar im Netz Hinweise und Anleitungen dazu, wie man theoretisch "auf die Software des Centaur" kommen soll ... dazu sei angemerkt: Keine der Anleitungen hat bei unserem Seriengerät funktioniert! Es ist sicherlich richtig zu behaupten, dass weder Micha noch ich Profis sind, was Linux und Konsorten betrifft ... aber es reichte, um für den DGT PI diverse Images für die Community zu basteln oder auch einfach mal einen Stockfish DD auf dem Pewatronik zu testen. ;)

Aber am Centaur sind wir gescheitert. Es mag durchaus sein, dass die Wege, die im Internet beschrieben werden, bei den Vorseriengeräten funktionieren ... aber unser Seriengerät verweigert hatnäckig jegliche Kooperation.

Insofern, noch einmal der Rat: Wer darauf hofft, dass irgendwann aus dem Centaur ein zweiter DGT PI mit vielen Engines und Funktionen wird ... wartet, bis es so eine Version "Live und in Farbe" im Video zu bestaunen gibt! Ich weiß, mit diesem Rat werde ich (wieder) den Zorn meiner Kritiker beschwören, damit muss und kann ich leben.

Aber statt lauter Werbung und Versprechnungen nehmen sie sich ja vielleicht mal DGT selbst zum Beispiel, inkl. der Bescheidenheit, mit der man dort den Centaur korrekt und ehrlich bewirbt.

In diesem Sinne schließe ich diesen dritten Teil, wie ich ihn begonnen habe, mit einem Zitat, dieses Mal von Franz Grillparzer: "Willst du die Bescheidenheit des Bescheidenen prüfen, so forsche nicht, ob er Beifall verschmäht, sondern ob er den Tadel erträgt."

Gruß,
Sascha

Chessguru 27.06.2019 15:59

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82244)
So befinden sich auf der Karte nicht weniger als 15 Bücher (eines davon "nobook" mit 0 Byte), deren Namen bei uns viel Spielraum für Spekulationen lassen ... es gibt Namen wie zum Beispiel "fun", "pro" aber auch "anand"

Diese Aussage möchte ich noch etwas präzisieren. Es handelt sich dabei um die Eröffnungsbücher, die man von Picochess kennt. Es sind exakt die gleichen Dateien, sogar die Namen sind identisch.

a-nobook.bin
b-flank.bin
c-semiopen.bin
d-open.bin
e-closed.bin
f-indian.bin
g-fun.bin
h-varied.bin
i-gm1950.bin
j-performance.bin
k-stfish.bin
l-anand.bin
m-korchnoi.bin
n-larsen.bin
o-pro.bin
p-gm2001.bin

Seltsam. Wo ist oder war die Idee? Finden alle Bücher Anwendung oder gar keins? Aber hinter das Geheimnis komme ich noch. Ist relativ einfach, die Antwort darauf zu finden.

Ebenso befremdlich finde ich die 3 Stockfish Dateien, welche sich auf der SD-Card finden. Warum findet die Stockfish Engine keine Erwähnung im Handbuch?

Stockfish 10, wie von einem Blogger behauptet, daran glaube ich nicht. Denn die Engine wirft bei der Installation auf der DGT Pi ein Datum weit vor Stockfish 10 aus.


Soeben ist eine FAQ zum Centaur von DGT erschienen.

http://www.digitalgametechnology.com...gt-centaur-faq

Leider sehr allgemein gehalten. Trotzdem aufschlussreich.


Keine Bestätigung durch den Hersteller, dass der Centaur angeblich während seiner Partien lernt. Somit muss man davon ausgehen, dass dies nicht der Fall ist.

Ebenso sagt DGT nichts zum angeblichen Lernen aus gespielten Eröffnungen. Wird durch den Hersteller also auch nicht bestätigt. Scheint somit ebenfalls nicht vorhanden zu sein.

Zumindest sagt DGT, im Expert-Modus passt sich der Centaur dem Gegner nicht an. Zumindest diese Aussage wurde somit klargestellt. Auch dazu existierte eine anders lautende Aussage.

Zur Elo Stärke findet sich nur eine allgemeine Aussage, 300-3000. Gut, nur ist es schwierig, solch eine Aussage zu verifizieren, wenn keine Angabe zur Engine gemacht wird.

Gruß
Micha

Mythbuster 27.06.2019 16:16

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
"Das Happy-End besteht bei manchen Filmen einfach darin, daß sie zu Ende sind." Ich denke, das werden manche Mitmenschen auch in Bezug auf unsere Review denken. Ursprünglich war geplant, diese Review in fünf oder sechs Kapitel aufzuteilen. Da dieser Thread eine gewisse Eigendynamik bekam, hat sich auch der Ablauf geändert. Statt eines festen Kapitels mit Beispielpartien wurden immer wieder Partiebeispiele eingestreut, sowohl gegen Menschen als auch gegen andere Schachcomputer und sogar eine 2.900er Engine musste herhalten.

Eine Review, sei die Absicht auch noch so gut, kann nie vollständig objektiv sein. Objektivität ist da möglich, wo es um Fakten geht, wozu ich auch Fotos zähle. Die unsinnigen Vorwürfe, ich hätte Fotos "gefaked", lasse ich mal außen vor. Der Schreiber dieser Vorwürfe hat sich selbst und dem Centaur im Laufe der letzten Wochen mehr geschadet als ich es jemals hätte tun können, wenn ich es denn gewollt hätte, was jedoch zu keiner Zeit der Fall war!

Ich lege jeden Eid ab, dass alle Partien so gespielt wurden, wie wir sie veröffentlicht haben und dass kein Foto manipuliert wurde.

Ich habe mich bemüht, stets sachlich zu bleiben und persönliche Meinungen als solche zu kennzeichnen.

Im Gegensatz zu Händlern mit finanziellen Interessen haben wir unser Geld für das Gerät ausgegeben und wir verdienen weder am Verkauf noch anderweitig mit Schachcomputern auch nur einen Cent. Im Gegenteil, wir betreiben kostenlose und werbefreie Plattformen auf unsere Kosten, um unser Hobby mit Gleichgesinnten zu teilen, nicht mehr, nicht weniger.

Micha und ich haben uns in den letzten Wochen zusammen weit über 100 Stunden mit dem Centaur intensiv beschäftigt, viele Partien selbst gespielt und spielen lassen.

Während auf anderen Plattformen in erster Linie von immer neuen stolzen Besitzern verkündet wird, dass der Centaur "der beste Schachcomputer sei, den man je besessen habe", es aber an Fotos und Partien mangelte, gingen wir einen anderen Weg.

Wir gingen ihn sogar so weit, dass neben jeder Menge Fotos auch Forenmitglieder selbst gegen den Centaur antreten durften, mehr Transparenz ist unserer Meinung nach nicht möglich. Dass dies zur Folge hatte, dass einer der Tester ungefragten "Kontakt" bekam, nun das spricht für sich.

Ich frage mich, wie hier wohl jemand reagiert, der ein iPhone kauft, sich in einem Forum negativ darüber äußert und ihn ein Händler (nicht sein Händler!) unaufgefordert kontaktiert!

Trotz all dieser Seiteneinflüsse haben wir wirklich alles gegeben, um so sachlich und neutral wie möglich zu bleiben. Sollte dies nicht immer gelungen sein, tut dies uns leid.

Aber diese Dinge von außen sollen hier nicht das Thema sein, sondern der Centaur, ein Schachcomputer, mit dem DGT einen neuen Weg beschritten hat.

Ja, es gibt noch offene Fragen zur Software und auch ansonsten ist der Centaur sich selbst bzw. den Vorgaben seiner Schöpfer treu geblieben und verhält sich wie eine Sphinx.

Sollten sich hier noch neue Informationen ergeben, werden wir darauf hier im Thread hinweisen und die entsprechenden Kapitel nachträglich ergänzen.

Grüße,
Micha & Sascha


Kapitel 4 - Fazit

Puh, schwierig ... ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich den Centaur endgültig bewerten möchte. Eine Pro und Contra Aufzählung? Wird ihm das gerecht? Ich denke, ich schreibe einfach meine Gedanken nieder.

Der Centaur ist ein interessantes Gerät. Die Idee des adaptiven Spiels fasziniert. Dazu ein grundsätzlich ansprechendes Design mit kleinen Schwächen. An die Zugdarstellung mit Ringen statt der üblichen kleinen Dioden habe ich mich gewöhnt ... nicht einmal, dass man die Ringe ständig sieht, stört mich ... was mich stört:

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/zug_leuchten_detail.jpg" alt="zug leuchten detail" />


Diese Bereiche hätte man versiegeln oder was auch immer müssen, damit da keine Reflexionen durchscheinen ... so wirkt das billig und nicht dem Ruf der Marke DGT würdig. Ebenso nervt mich ein wenig, dass man die Elektronik unter den Feldern sehen kann ... nein, auch das ist nicht meins.

Ansonsten: Das Gerät ist sehr flach, Sensortechnik, eInk Display (leider mir zu klein). Dazu Akkubetrieb mit sehr langer Laufzeit, ein Gerät, mit dem ich überall spielen kann, ohne Kabel etc. ... tja, leider ohne Tasche und Figurenbeutel ... hätte man bei 379,- € Listenpreis durchaus beifügen können.

Insgesamt würde ich trotz der genannten Kritikpunkte dem "Äußeren" sogar noch eine 2- geben! Weil er irgendwie troz allem irgendwie "etwas hat". ;)


Zum Funktionsumfang. Hier möchte und werde ich keine Note vergeben ... ja, verglichen mit einem Funktionsmonster wie dem Mephisto Vancouver oder dem neuen King Element kommt er schlecht weg ... aber: Er will damit auch gar nicht verglichen werden! Er will keine Konkurrenz zu diesen Geräten sein, er will er selbst sein. Man muss ihn mit diesen Augen (und nicht mit den Augen eines Sammlers alter "traditioneller" Schachcomputer) betrachten, um ihn fair zu bewerten.

Klar, ich würde mir lieber den Funktionsumfang eines King Elements wünschen ... aber hat wirklich jeder "nicht Sammler" da draußen die gleichen Wünsche und Bedürfnisse? Braucht ein Hobbyspieler, der eine Partie Schach die Woche spielen will und der keinen menschlichen Partner hat, wirklich Zeit- und Turnierstufen? Varianten und Rechentiefeanzeige?

Wenn man den Blick auf das wirft, was er sein will und laut seiner Schöpfer sein soll, dann reicht das, was er bietet im Großen und Ganzen aus.

In einem Punkt hat der Blogschreiber da draußen schon recht: Wir sind Nerds! Und vermutlich sind wir nicht der Nabel der Welt ... wir sehen einen Schachcomputer mit anderen Augen ... aus den Augen von Freaks, die ihre zumeist historischen Schätze gegeneinander antreten lassen, zum Teil in Turnieren, die irgendwelche Testsuiten abspulen ... aber all das ist gewiss nicht das, was der Großteil derer will, die einfach nur einen Spielpartner wünschen.

Womit ich zum wohl wichtigsten Punkt komme, dem Schachspiel ...

Also, mein Eindruck nach rund 40 Partien, davon 30 im Freundlich Modus und zehn im Schwierig Modus: Sein Stil gefällt mir grundsätzlich schon! Hartmut traf es ziemlich passend, als er sagte: Frech ist er schon!

Und genau das gefällt mir. Schon aktiv, frech, vielleicht ein wenig Kamikaze ... ich weiß, dass Micha das ein wenig anders sieht und vielleicht schreibt er ja auch noch seine persönlichen Eindrücke.

Ich würde es positiv mit "Kaffeehausschach" beschreiben. Nicht unbedingt planvoll, aber irgendwie macht er mir Spaß ... was eigentlich die Hauptsache an einem Spielpartner ist bzw. sein sollte.

Aber auch hier habe ich Kritik: Mir persönlich ist die Stufe "Freundlich" zu freundlich ... man hätte sie "Anfänger" oder besser "Patzer" nennen sollen. Er ist hier meiner Meinung nach zu bemüht, dem Gegner gefällig zu sein.

Der Modus "Schwierig" ist für mich zumindest besser geeignet ... hier muss ich mich schon wirklich konzentrieren, um zu gewinnen, aber wenn man aufpasst, bekommt man immer wieder Chancen.

Ich denke, der Centaur hätte sehr viel besser sein können, wenn man ihm vier oder fünf Modi spendiert hätte: "Patzer" (das aktuelle Freundlich), "Freundlich" (ggf. eine Mittelstufe zwischen den aktuellen Stufen Freundlich und Schwierig), "Gegner" (etwas härter als schwierig), "Meister" (deutlich schwerer) und "Großmeister" (volle Power).

Dazu bitte in der Analysestufe dauerhaft rechnen lassen und auf Akkulaufzeit scheixxen ...

Dann wäre der Centaur (für mich) das, was er sein möchte: Ein guter Spiel- und Sparringspartner!

An dieser Stelle eine Anmerkung: Die größte Kitik von Micha und mir lag ja darin, dass der Centaur zu leicht gewinnen lässt ... vielleicht muss man aber hier unseren Test ein ganz klein wenig hinterfragen.

Wir wollten im Test immer gewinnen, haben konzentriert gespielt ... ebenso diejenigen, die wir haben antreten lassen ... und natürlich wollten auch die anderen Schachcomputer "gewinnen" ...

Ich frage mich schon, wie es ist, wenn man "einfach nur spielt" ... wenn nebenher der Fernseher läuft, man sich unterhält etc. pp. sieht man dann auch seine "Fehler" so deutlich? Verschiebt sich dann das Ergebnis?

Ich weiß es nicht ... aber den Gedanken hatte ich durchaus schon ... im Laufe der Zeit werde ich es sehen ... sprich, wenn ich ihn im Alltag mal zu einer Partie in den Garten tragen werde. ;)

Da ich meine Wünsche aufgezählt habe, bin ich beim größten Kritikpunkt am Centaur: Der fehlende Anschluss an den PC. Ja, in den 1980ern hatten Schachcomputer das auch nicht, aber wir leben nicht mehr in den 1980ern. Heute gehört für mich ein PC Anschluss einfach dazu, allein schon, um Fehlerupdates einzuspielen. Hier hat Millennium mit den aktuellen Gerät vorgemacht, wie es geht.

Hätte man sich dazu entschlossen, nicht nur einen PC Anschluss zu spendieren, sondern das Gerät ähnlich "offen" zu gestalten wie den DGT PI, wäre das Gerät aus meiner Sicht ein weit größerer Erfolg, da es dann wesentlich mehr Zielgruppen ansprechen würde. Diese Chance hat man ohne Not verschenkt. Sehr, sehr schade!

Damit wären wir bei der Zielgruppe, einem geflügelten Wort, das von einem Blogger fast schon als Kampfbegriff verwendet wurde. Es wäre unfair zu schreiben, dass der Gelegenheitsspieler, der "einfach nur spielen" will, die Zielgruppe ist. Ich denke, viele Menschen können mit dem Centaur Spaß haben, wenn sie ihn als das nehmen, was er sein möchte bzw. was er ist.

Ich möchte keine Zielgruppe definieren ... ich denke jeder kann und soll selbst nach unserer Review definieren, ob er bzw. sie zu dieser geheimnisvollen, bis heute nicht definierten Zielgruppe gehört.

Wenn der Centaur jemanden enttäuscht, dann nicht, weil er das ist, was er ist ... sondern, weil er nicht das erfüllen kann, was andere versprochen haben. Das ist aber nicht seine Schuld.

Ich werde den Centaur behalten. Er ist ein einzigartiges Gerät in meiner Sammlung, mit keinem anderen Gerät auch nur im Ansatz zu vergleichen ... das allein, verbunden mit seinem frechen Spiel, ist schon Grund genug für mich, ihn irgendwie zu mögen.

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/centaur.jpg" alt="centaur" />

-fin-

FütterMeinEgo 27.06.2019 17:44

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Vielen Dank für Eure Review des Centaur.

Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82250)
Braucht ein Hobbyspieler, der eine Partie Schach die Woche spielen will und der keinen menschlichen Partner hat, wirklich Zeit- und Turnierstufen? Varianten und Rechentiefeanzeige?

Gibt "ein Hobbyspieler, der eine Partie Schach die Woche spielen will und der keinen menschlichen Partner hat" wirklich mal eben so 350€ für einen Schachcomputer aus? Der zugegebenermassen zwar einige Alleinstellungsmerkmale hat, aber vom Funktionsumfang vergleichsweise limitiert und nicht update- und damit zukunftsfähig ist?

Wie gesagt, ich bin auf den King scharf, und wo jetzt eine günstigere Alternative zum Exclusive am Horizont ist, wäre auch der Centaur noch drin gewesen. Und für 100€ oder ein wenig mehr hätte ich sicher auch den noch angeschafft. Aber ich persönlich empfinde den Centaur einfach viel zu ambitioniert - und damit meilenweit an der Zielgruppe vorbei - bepreist.


BTW, wo bekommt man die chicen Figurenbeutel her?

Mythbuster 27.06.2019 17:52

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hi,
was den Preis betrifft, das ist halt immer alles relativ. Rational ist auch der Preis eines Rev II nicht nachvollziehbar ... für einen Bruchteil bekommt man ein gutes Subnotebook, inkl. ChessBase, Hiarcs, Arena mit 100 Engines sowie alle Emu Pakete etc. pp. ... dann ein schönes Brett dazu. ;)

Darum möchte ich das nicht werten, sondern belasse es bei meiner Standardphrase: Etwas ist immer genau das wert, was ein anderer bereit ist, dafür zu zahlen.

Und zu den Figurenbeuteln: ich hatte mal beruflich das Vergnügen, in der Zentrale der Bundesbank zu sein ... und habe als Andenken ca. 20 dieser Beutel bekommen. :D

Gruß,
Sascha

Mythbuster 27.06.2019 18:16

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Chessguru (Beitrag 82249)
Soeben ist eine FAQ zum Centaur von DGT erschienen.

http://www.digitalgametechnology.com...gt-centaur-faq

Wer wissen will, was perfektes Marketing, kann bei DGT in die Lehre gehen:


Why is the bottom not covered?

The bottom was purposefully left open to show the innovative design, to be more environmentally friendly by using less plastic, and to reduce the weight which also helps to reduce its carbon footprint.

Göttlich! :klatsch:

applechess 27.06.2019 18:18

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82250)
[...]
Ich frage mich, wie hier wohl jemand reagiert, der ein iPhone kauft, sich in einem Forum negativ darüber äußert und ihn ein Händler (nicht sein Händler!) unaufgefordert kontaktiert!

Dazu liesse sich frei nach Obelix nur bemerken:
"Die spinnen die Römer".

Zitieren:

Braucht ein Hobbyspieler, der eine Partie Schach die Woche spielen will und der keinen menschlichen Partner hat, wirklich Zeit- und Turnierstufen? Varianten und Rechentiefeanzeige?
Nein, braucht er nicht. Aber solche Hobbyspieler werden
sich den DGT Centaur wohl auch nicht zulegen. Denn, wer
bereit ist, 350 Euronen aufzuwerfen, wird sich vorher
kundig machen und auf andere Geräte kommen, bzw.
sich vorher beraten lassen. Und dann schneidet der
DGT Centaur vergleichsweise schlecht ab. Wem indessen
das Design und der "Auftritt" des DGT Centaur sehr zu
gefallen vermag, den kann ich mir als Käufer vorstellen.
Dieses Gerät ist in dieser Hinsicht einfach anders und hier
kann ich nur positive Punkte vergeben.

Mfg
Kurt

fhub 27.06.2019 18:37

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82256)
Und zu den Figurenbeuteln: ich hatte mal beruflich das Vergnügen, in der Zentrale der Bundesbank zu sein ... und habe als Andenken ca. 20 dieser Beutel bekommen. :D

Gib's zu Sascha - darin bewahrst Du Deine Millionen auf! :D

Mythbuster 27.06.2019 18:38

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von fhub (Beitrag 82262)
Gib's zu Sascha - darin bewahrst Du Deine Millionen auf! :D

Shit, ertappt! :lol:

Theo 27.06.2019 20:25

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 82259)
Wer wissen will, was perfektes Marketing, kann bei DGT in die Lehre gehen:


Why is the bottom not covered?

The bottom was purposefully left open to show the innovative design, to be more environmentally friendly by using less plastic, and to reduce the weight which also helps to reduce its carbon footprint.

Göttlich! :klatsch:

Naja, sie hätten ja auch nachhaltiges Material statt Plastik verwenden können. Und der "eingemauerte" Akku passt auch nicht so richtig in die "grüne" Philosophie, sondern ist eher, gänzlich unnachhaltig, ein Mittel der geplanten Obsoleszenz.

BHGP 27.06.2019 20:28

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Tolles Review, sehr objektiv und neutral. Früher wäre man nur wegen so einem Artikel schon zum Zeitschriftenkiosk gerannt!

Ich bin sicher, der Centaur wird in Kombination mit den Bundesbank-Figurensäckchen und der Wiedereinführung der D-Mark Höchstpreise am Sammlermarkt erzielen:victoria:

Hartmut 27.06.2019 20:44

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Erstmal Danke an Sascha für das interessante und gute Review. Du hast natürlich recht. Der Centaur ist, was er ist. Und für den einen oder anderen mag es tatsächlich ein gutes Gerät sein. Er ist allerdings eben nicht das, was andere so versprechen. Als Zitat von der DGT Seite sei angemerkt:

"It gives you a fair chance to win, to learn and, most importantly to have fun!"

Hätte man das "to learn" weggelassen, würde ich das so unterschreiben, wenngleich es für die "faire" Gewinnchance schon den Modus "Schwierig" braucht. Aber das hast Du ja angemerkt. Die Stufe "Friendly" sollte Patzer heissen und es passt. Lernen kann man allerdings wenig. Man lernt nichts aus Partien in denen der Gegner einen gewinnen lässt. Man lernt nicht aus Partien, wenn der Computer einen nicht auf Fehler hinweist oder Alternativen aufzeigt. Allenfalls lernt man, wenn man sich während der Partie die Bewertungen des Geräts ansieht. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache und etwas, was jeder andere Schachcomputer (OK, die meisten) auch kann.

Eine andere Aussage von DGT: "Whether you are a beginner or an experienced player, whether you are a home player or a club player, Centaur Always adapts to your level as soon as you make your first move!"

Diese Aussage erscheint mir übertrieben. Mal abgesehen davon dass es schon eine dreiste Behauptung ist, dass das System das bereits an den ersten Zügen erkennen will (bin ich also ein mieser Spieler wenn ich Sokolsky eröffne, bloß weil es nicht populär ist?), so wage ich die Aussage zumindest für einen Club Player in Zweifel zu ziehen. Im Modus "Schwierig" ist er schon ein guter Gegner, das ist sicherlich richtig. Die Fehler die er hier einstreut sind nicht mehr auf den ersten Blick offensichtlich. Und wenn ich beim Spielen den Fernseher laufen habe, würde ich vermutlich verlieren. Konzentriere ich mich aber auf die Partie, dann will ich einen Gegner, der nicht gleich 2 Züge nach einem eigenen Fehler selbst einen begeht, damit ich eine Gewinnchance kriege. Er darf den Fehler dann auch folgerichtig mal bestrafen. Die geposteten Partien gegen einige alte Geräte haben aber gezeigt, dass er genau das nicht macht. In der Partie 5 aus dem Hiarcs-Forum gegen den Roma, stand er die ganze Zeit schlechter, hat Ungenauigkeiten des Roma durch eigene Ungenauigkeiten ausgeglichen. Erst als durch einen Patzer dann ein forciertes Matt zu sehen war, hat er sich nicht mehr zurückgehalten. Das erscheint mir als Herausforderung etwas zu wenig, aber das ist meine persönliche Meinung.

Eine weitere Aussage: "Centaur is always there to challenge you, to help develop your game and to keep you sharp!"

OK, ersteres stimmt, letzteres nicht. Mein Spiel kann ich nur verbessern, wenn mir meine Fehler gezeigt werden. Genau das tut er aber nicht, sondern er baut dann selber welche ein. Wie also soll die Verbesserung des eigenen Spiels bewerkstelligt werden? "To keep you sharp" stimmt allerdings. Zumindest auf der Stufe "Schwierig" muss man schon aufpassen. Er baut zwar auch da immer wieder Fehler ein, aber deutlich subtiler als in der Stufe "Friendly". Trotzdem sind manche Fehler für erfahrenere Spieler manchmal zu deutlich. Aber gut, niemand kann erwarten dass alles perfekt ist. Schon gar nicht für diesen Preis.

"Other chess computers are made to play at the highest strength. They are impossible to beat. At lower levels they play unnatural and unhuman. They are simply no fun to play against."

Für dfie ganz neuen Geräte stimmt natürlich die erste Aussage. Ein King auf voller Geschwindigkeit, ein Revelation mit Hiarcs oder Shredder auf 1-2% Speed sind Herausforderungen, bei denen wohl wirklich die meisten scheitern werden. Bei Shredder mag es auch sein, dass einem das Spiel recht "unmenschlich" vorkommt (wie immer man das definieren will). Bei Hiarcs wirkt das Spiel meiner Ansicht nach durchaus menschlich. Nur dass ich eben hier dann deutlich einen Elo-Riesen vor mir habe und nicht mehr den netten Papa. Ob es allerdings mehr Spaß bereitet, wenn der Gegner freiwillig verliert und Geschenke verteilt wie im Friendly Modus will ich mal dahingestellt sein lassen. Mir würde es keine Freude bereiten. Aber da ist jeder anders. Ich mag auch kein Sauerkraut und andere schwören drauf. Ist halt so.

Sascha hat sicher recht. Man kann es wirklich nicht so genau einordnen, was nun die Zielgruppe sein soll. Das kommt letztlich wohl auch auf die eigenen schachlichen Ziele an.

Will ich einen ständig verfügbaen Gegner der in ungefähr auf meinem Level spielt? Definitiv Ja für schwache Spieler, eher ein Jein für stärkere Vereinsspieler (etwa ab Bezirksliga). Hierzu müsste es mehr Abstufungen geben. Ein guter Bezirksligaspieler dessen DWZ sich so um die 2000 bewegt dürfte so ziemlich das höchste sein, was die Stufe "Schwierig" zu leisten imstande ist. Die höchste Stufe hingegen dürfte zu stark sein, als dass man sich ohne Meistertitel da rantrauen darf. Aber da wäre noch viel Luft dazwischen.

Will ich einen Trainingspartner? Wenig geeignet. Dafür müsste er in der Lage sein, Fehler auch zu kommentieren, was er nicht kann. Auch fragt sich, was man mit 15 Büchern soll, wenn man die nicht gezielt auswählen kann (zumindest schweigt sich die Bedienungsanleitung dazu aus). Gerade dieser Punkt lässt mich vermuten dass der handelsübliche Centaur etwas anderes ist, als das, was mal geplant war. Ansonsten macht diese Bestückung keinen Sinn.

Will ich aus meinen Partien lernen? Auch wenig geeignet. Siehe oben. Dafür bräuchte es eine Schachlehrerfunktion, die er aber nicht hat. Gut, ich kann die Partien danach natürlich analysieren. Aber das können PC-Programme auch und ausführlicher.

Es gäbe sicher noch andere pesönliche Ziele, die man hier aufführen könnte. Einige wird der Centaur erfüllen, andere eben nicht. Aus Sammlersicht sicher ein interessantes und zumindest bisher einmaliges Gerät. Da kann ich Sascha nur aus vollstem Herzen zustimmen. Aus Benutzersicht... nix für mich. Aber ich stehe ja nicht für die Welt.


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