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AW: Selbstlernende KI: Neue Engine spielt auf Profi-Niveau
Liebe Schachfreunde
Seit ich mit der deutlich schnelleren Leela Cuda arbeite, habe ich den Eindruck, dass man nun die Engine auch ganz normal zur Analyse einsetzen kann. Finde ich einfach toll. Gruss Kurt |
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Die neueste Leela Cuda vom 4.6. hat ein verändertes Parametersetting, welche taktisch etwas sattelfester sein soll...es ist allerdings noch experimentell. Und eine Taktik-Granate wird Leela nie werden. Dafür sind die Stellungs-Bewertungen durch das virtuelle Neuralnetz viel zu aufwendig und langsam. Stefan |
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Mir ist einfach aufgefallen, dass Leela Cuda die guten Züge, oftmals auch taktischer Art, bedeutend schneller anzeigt als früher. Muss mal einen "Härtetest" mit einer wirklich hochtaktischen Partie durchführen. Gruss Kurt |
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Endlich gibt es für Leela-Cuda Versionen auch ein changelog...bisher mußte ich in den diversen discordApp-Threads von Leela und im LCZero GoogleGroups Forum immer mühsam nach Infos suchen, was sich in den neuen Versionen geändert hat.
Insofern eine große Hilfe, jetzt endlich ein changelog zu haben. https://crem.xyz/lc0/changelog.txt Stefan |
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Gruss Kurt |
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Will man selber in der Analyse - zum Beispiel im Fernschach - Ideen einbringen und die Engine diese Ideen prüfen lassen, dann hat Leela einen weiteren Nachteil. Sie speichert zwar die ihre Analysen der letzten 8 Züge und kann im normalen Spiel darauf zurückgreifen, hat aber keinen "konventionellen" Hash-Speicher. Spiele ich mit einer "normale" Engine aus einer gegebenen Ausgangsstellung eine Variante durch und komme dann in eine Stellung, in der der Gegner in Nachteil kommt (was die Engine vielleicht aus der Ausgangsstellung heraus vorher nicht gesehen hat) dann hat sie diese Folge im Hash gespeichert, sie wird dann diese Zugfolge auch aus der Ausgangsstellung heraus sehen und nicht abschneiden. Leela hingegen kann auf solche Informationen nicht zugreifen. Der nächste Nachteil ist noch folgender. Wie gesagt kann Leela im praktischen Spiel auf die Rollouts der letzten 8 Züge zugreifen. Wenn ich eine Engine beim Fernschach für eine Analyse einsetze, dann spiele ich aber nicht nur eine Partie sondern meist mehrere. Speichere ich eine Stellung ab, dann habe ich die Stellung, nicht aber die Analysen der letzten Züge. Bei den meisten Engines gibt es zwischenzeitlich die Möglichkeit den Inhalt des Hash-Speichers abzuspeichern. Kommt jetzt der nächste Zug meines Fernschachpartners, kann ich diesen Hashspeicher auch wieder reinladen. Bei Leela gibt es - zumindest bisher - keinerlei Möglichkeit die Inhalte der letzten Rollouts, die Leela im praktischen Spiel zur Verfügung hat - in ähnlicher Form abzuspeichern. Das schränkt die Möglichkeiten als Analyseengine derzeit noch sehr stark ein. Aber vielleicht kann man sowas irgendwann noch einbauen. Derzeit - in der Trainingsphase - wird man auf solche Sonderwünsche jedoch wohl eher weniger Zeit und Energie verwenden. Allerdings ist eines richtig. Die taktische Anfälligkeit ist in letzter Zeit wirklich geringer geworden. Aber es gibt trotzdem noch zu viele taktische Aussetzer... |
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Sehr ausführlich und treffend beschrieben...
Das Gute an Leela (sowohl GPU, als auch Cuda) ist ja, daß sie nur sehr wenig CPU-Leistung benötigt. Die eigentliche Rechenarbeit findet ja in der Grafikkarte statt. Per default sind 2 Threads eingestellt. Hat man nun z.B. ein Quadcore-Notebook (dort ist das Hyperthreading meist nicht abschaltbar), läßt man bei Leela die Threads auf 2 und lädt eine normale Engine zusätzlich als Kibitz (zumindest in Fritz/Chessbase kein Problem) ein und gibt dieser 6 Threads. Dann sollte die normale Engine sehr flott laufen und Leela auch. Wer ein System ohne Hyperthreading am Laufen hat, kann Leela auf einen Thread heruntersetzen (das ist dann ja ein realer CPU-Kern, das reicht völlig aus), und alle verbleibenden CPU-Kerne der klassischen Engine zuweisen. Das sollte passen! Und so nutzt man seine Systemressourcen optimal für Leela und eine normale Engine, die dann gleichzeitig und praktisch ungebremst laufen sollten. Stefan |
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Vielen Dank für deine treffende Beschreibung. Gruss Kurt |
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Nach einiger Beschäftigung mit Leela Cuda 9.2 sind mir folgende Dinge aufgefallen. Das Programm wechselt (sehr) selten den zuerst erwogenen Zug. Taktisch hat Leela stark zugelegt, wobei nicht immer die allerbesten Varianten bevorzugt werden, aber meistens ebenfalls Gewinn bringende Züge angeboten werden. Geradezu sensationell werden die Bauern eingesetzt. Grottenschlecht sieht es bei Mattangriffen aus, wo auch 2-Züger übersehen werden können, wie unten stehendes Beispiel zeigt ...Sc3, Dxc3 De2 Matt. Taktisch scheint Leela z. B. dann auch Schwierigkeiten zu haben, wenn es nur eine einzige, zwingende und langzügige Gewinnführung gibt ... also nicht verschiedene Wege nach Rom führen. Unter Berücksichtigung der noch vorhandenen Schwächen bin ich aber mit dem Analysemodus doch recht zufrieden, werden doch vor allem in positionell/strategischer Hinsicht eben Vorschläge angeboten, die von anderen Engines nicht kommen. Gruss Kurt
[Event "Paris-match"]
[Site "Paris"] [Date "1862.??.??"] [Round "?"] [White "Turgenev, Ivan"] [Black "Kolisch, Ignac"] [Result "0-1"] [ECO "C58"] [Annotator "GM Lubomir Kavalek/The Huffington Post"] [SetUp "1"] [FEN "r1b1r1k1/pp3pp1/7p/2Pp4/4n3/1P3Q1P/P1PN2q1/R1BK1R2 b - - 0 1"] [PlyCount "6"] [EventDate "1862.??.??"] [EventCountry "FRA"] [Source "ChessPublishing"] {[#]} 1... Bxh3 $2 (1... Nc3+ 2. Qxc3 Qe2#) 2. Qxf7+ Kh7 3. c3 Nxd2 4. Rf2 0-1 |
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Hallo zusammen!
Ich hätte da mal eine Frage: Wenn ein Schach Programm 2018 kaum mehr "weiß" als: - die Schachregeln - den Wert der Figuren - dass Figuren in der Mitte i.d.R. besser stehen, als am Rand Es - das Programm - also einfach rechnet, und die Schlussstellungen bewertet, etc. Wie stark wäre es dann so in etwa - nach Eurer Meinung. Alleine aufgrund der Rechenleistung heutiger handelsüblicher Prozessoren? Der Hintergrund meiner Frage: Wie viel künstliche "Intelligenz" ist für einen Rechner eigentlich noch nötig, um besser als M. Carlsen zu spielen? |
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