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-   -   Info: Mephisto Phoenix - Der Diskussionsthread inkl. Owner's Lounge (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=6743)

Egbert 29.11.2022 11:15

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von applechess (Beitrag 111434)
Hallo Egbert
Ja, mit einem 32 : 0 würde ich auch nicht rechnen.
P.S. Beim Phönix freue ich mich am meisten auf:
- Mephisto Glasgow
- grosse Eröffnungsbücher zum Training
- Stockfish 15 für super Analysen auf dem Brett
Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

ja, Du bist ja auch ein Freund selektiv agierender Schachprogramme. Und auf den Mephisto Glasgow freue ich mich auch ganz besonders. ;)

Gruß
Egbert

Beeco76 29.11.2022 11:37

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo Egbert und natürlich auch alle anderen Interessierten an einem Simu Magnus vs. beschleunigte 8bit-Rechner,

die möglichen Ergebnisse mit eines Simulatan mit beschleunigten 8-bit-Schachcomputern ist ein reizvoller Gedanke, den wir evtl. sogar simulieren könnten. (Mehr zu dieser Idee am Ende des Beitrags weiter unten.)

Zunächst müssen wir festsstellen, was es ungefähr braucht, um einen Weltmeister in so einem Rahmen zu besiegen: Ich vermute, man braucht mindestens Schachcomputer mit der Stärke von Genius 3, das Garry Kasparov 1994 beim Intel World Chess Grand Prix geschlagen hat.
Ich weiß nicht genau, inwiefern sich der Mephisto Genius 68030 (https://www.schach-computer.info/wik...o_Genius_68030) davon unterscheidet, aber gehen wir ruhig einmal von einem Elo-Wert von ca. 2400 (ca. IM-Stärke) aus, um den Weltmeister im Simulatan schlagen zu können.

Die stärksten 8-bit Schachcomputer werden ungetunt in der Wiki mit knapp über 2000 Elo aufgeführt (z.B. Mephisto Nigel Short).

Wenn wir die besten 8-bitter nehmen, gibt es folgende Faktoren, die verstärkend wirken (können).

1. Beschleunigung

Mit dem Phoenix können wir die Hardware auf 175 MHz beschleunigen. Das gibt einen Elo-Schub nach oben.


2. Pondering

Anfang 2022 habe ich zum ersten Mal den Mephisto MM V besiegt, allerdings nur auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe. Eine Analyse in Lichess ergab, dass der Mephisto MM V in diesem Spiel trotzdem noch auf 90% Genauigkeit kam: https://lichess.org/Gl93DkB2

Ein sehr hoher Wert für die niedrigste Schwierigkeitsstufe, den ich mir nur damit erklären kann, dass der MM V meine Bedenkzeit quasi mitgenutzt hat ( = Pondering) und somit eigentlich mehr Zeit zur Verfügung hatte als normalerweise auf LE 0 üblich.


3. Schachwissen im Endspiel seit 1985 verbessert

Es gab früher bei Schachcomputern den beliebten Trick, bei Schwierigkeiten schnell in ein Endspiel überzugehen, notfalls sogar in ein leicht unterlegenes Endspiel. Da die Computer der 80er Jahre noch nicht genug Endspiel-Wissen hatten und nur die elementarsten Mattführungen implementiert waren, konnte der menschliche Spieler oft noch einmal das Spiel im Endspiel zu seinen Gunsten entscheiden. Das hat sich mit den stärksten 8-bittern stark verbessert und ist nun nicht mehr so leicht.
Ab wann gab es Tablebases in Schachcomputern, die perfekte Endspiele erlauben?


Bei allem Beschleunigen müssen wir trotzdem im Kopf behalten, dass die Forschungen im Forum gezeigt haben, dass jeder Schachcomputer eine Art natürliche Grenze nach oben hat. Sascha hat in einem Posting in diesem Thread angedeutet, als es um die Nutzung mehrerer CPU-Kerne im Phoenix ging, dass das Ende der Fahnenstange bei den meisten simulierten Computern erreicht ist, außer vielleicht in Einzelfällen wie den Tascs, die wir erst jetzt in Originalgeschwindigkeit (und leicht beschleunigt) simulieren können.

Wenn diese Maßnahmen reichen, um die 8bit-Schachcomputer auf starkes IM-Niveau bzw. schwaches GM-Niveau zu heben, haben die Rechner m.E. in einem Simulatan auch gegen den Weltmeister eine Chance, vereinzelte Remis oder Siege zu erreichen. Man sollte aber die stärksten Rechner mit den Programmen verschiedener Programmierer zur Verfügung stellen. Also ein Schroeder, ein Morsch etc.


Wie können wir das jetzt simulieren?

Magnus wird vermutlich nicht gegen die getunten Schachcomputer in einem Simulatan antreten, denn er tritt ja nicht einmal gegen seinen menschlichen Herausforderer mehr an.

Im Zeitalter der neuronalen Netze gibt es Schachengines, die mit den Partien eines bestimmten Spielers gefüttert wurden und ungefähr so spielen, wie der Spieler spielen würde. So kann man z.B. bei chess.com gegen eine digitalisierte Version von Morphy antreten.
(Ich habe einmal einen Sci-Fi Film aus den 70er Jahren gesehen, da wurde ein Gehirn eines Schachspielers "gestohlen" und in einen Roboter eingebaut. Der hieß "Schach dem Roboter". Die neuronalen Netze ermöglichen heutzutage quasi eine ungefährliche Version davon.)

Man müsste die Engine mit Magnus-Partien füttern, seitdem er seine schachliche Entwicklung im Großen und Ganzen beendet hat (z.B. seit 2010). Diese "Magnus-Engine" müsste man mit XBoard/Winboard und MessChess gegen die beschleunigte Version der 8-Bitter antreten lassen.

Dann hätten wir eine Idee, welches Resultat uns erwarten könnte.


Viele Grüße
Markus

Egbert 29.11.2022 12:10

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo Markus,

interessante Ideen ;) Also der erste kommerzielle Schachcomputer mit Hashtables war der Fidelity Excel 68000 mit ca. 16 KB mickriger Größe. Im 6502 haben Hashtables nie Einzug erhalten, da dies ohnehin nur über Bankswitching zu realisieren wäre. Aber um den Bogen wieder zum Mephisto Phoenix zu spannen..., ich bin sicher dass das Gerät mit seinen ganzen Emulationen und Engines wieder Basis für viele spannenden Computer-Wettkämpfe und vielleicht auch für Mensch-/Computerwettkämpfe sein kann. :)

Gruß
Egbert

Robert 29.11.2022 16:57

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo Markus,

Zitieren:

Zitat von Beeco76 (Beitrag 111437)
Ab wann gab es Tablebases in Schachcomputern, die perfekte Endspiele erlauben?

Ich denke, hier liegt eine Verwechslung von Tablebases und Hashtables vor: Tablebases gibt es (bislang) noch nicht in kommerziell erhältlichen Schachcomputern, da der Speicherbedarf einfach zu hoch ist/war, wenn man neben den Königen auch ein paar Figuren auf dem Brett haben möchte. Man könnte vielleicht das Saitek-EGR als Tablebase-Vorläufer bezeichnen.

Und Hashtables verbessern zwar in den meisten Fällen die Endspielbehandlung, sind aber weit davon entfernt, "perfekte" Endspiele zu ermöglichen...

Viele Grüße
Robert

Beeco76 29.11.2022 17:31

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo zusammen,

ich meinte tatsächlich die Endspieldatenbanken, denn AFIAK waren 5-Steiner schon Anfang der 90er analysiert.

Dass bisher keine Tablebases in kommerziell erhältlichen Schachcomputern enthalten waren, wundert mich etwas. Zumindest Shredder hat in den Versionen, die ich besitze, immer die Shredderbases ( https://www.chessprogramming.org/Shredder#Shredderbases ) onboard gehabt.
Sind diese im Shredder auf Revelation / Revelation II und im Mephisto Phoenix nicht enthalten?

Hashtables sind natürlich etwas anderes, hier ist mir übrigens aufgefallen, dass ab einer bestimmten Größe der Grundsatz "Viel hilft viel" nicht mehr zutrifft.

Viele Grüße
Markus

Egbert 29.11.2022 18:40

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo Markus,

da hatte ich Dich in der Tat falsch verstanden, ich dache Du meintest Hashtables. Robert hat es schon korrekt beantwortet. In einer Schachcomputer der 80er- bis 90-er Jahre konnte man aufgrund des immensen Speicherbedarfs keine größeren Tablebases-Datenbanken in einen kommerziellen Schachcomputer verbauen. Es gibt eine Ausnahme, aber sozusagen in Miniatur-Form. Das Saitek Endspiel ROM für SciSys Stratos, SciSys Turbo King, Saitek Simultano, Saitek Corona sowie die Maestro-B und Analyst-Module. In dem Modul sind alle Endspiele König und Bauer gegen König sowie Könige mit einem blockierten Bauernpaar abgespeichert.

Nun versuche ich erneut verzweifelt den Bogen wieder zum Mephisto Phoenix zu spannen. :D Auf der Liste der Verbesserungsvorschläge für den Mephisto Phoenix ist eine Endspiel-Datenbank bereits enthalten. Diese würde jedoch "nur" für den Bereich der UCI-Engines von Bedeutung sein.

Gruß
Egbert

Beeco76 29.11.2022 19:03

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hi Egbert,

es ist schwierig, "nur" beim Phoenix zu bleiben, weil er als "Schachstation" viele Engines und Retrocomputer enthält, die wieder ein Kapitel für sich sind. Man spricht also zwangläufig auch über alle einzelnen Features, die im Phoenix enthalten sind.

Hinzu kommt noch der Online-Teil, über den wir hier im Thread noch gar nicht sprechen konnten, weil er noch nicht im Beta-Test vorlag. Das ist dann wieder eine eigene Welt für sich. :)

Ich werde demnächst mal zusammenfassen, auf was ich mich am meisten beim Mephisto Phoenix freue. Irgendwie muss ich es dann noch schaffen, das auf eine Bildschirmseite zu komprimieren. ;)

Viele Grüße
Markus

Egbert 29.11.2022 19:13

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Beeco76 (Beitrag 111447)
Hi Egbert,

es ist schwierig, "nur" beim Phoenix zu bleiben, weil er als "Schachstation" viele Engines und Retrocomputer enthält, die wieder ein Kapitel für sich sind. Man spricht also zwangläufig auch über alle einzelnen Features, die im Phoenix enthalten sind.

Hinzu kommt noch der Online-Teil, über den wir hier im Thread noch gar nicht sprechen konnten, weil er noch nicht im Beta-Test vorlag. Das ist dann wieder eine eigene Welt für sich. :)

Ich werde demnächst mal zusammenfassen, auf was ich mich am meisten beim Mephisto Phoenix freue. Irgendwie muss ich es dann noch schaffen, das auf eine Bildschirmseite zu komprimieren. ;)

Viele Grüße
Markus

Das ist wahr Markus. ;)

Gruß
Egbert

Micha 29.11.2022 21:05

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Wie ist das eigentlich mit dem Strom im Vögelchen? Auf dem Bild sieht man einen Kippschalter. Dann wird der Raspi wohl booten. Aber wie fährt man es runter? Ideen?

Mythbuster 29.11.2022 21:21

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Indem man den Kippschalter auf „aus“ stellt … :zwinker:

pato4sen 29.11.2022 22:17

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Günther (Beitrag 111433)
Vor gut 15 Jahren ließ ich den Vancouver 32 bit und den Mach IV gegen einen Internationalen Msiter antreten. Jeder Wettkampf umfasste acht Partien, Bedenkzeit war Schnellschach oder 30 sec/Zug, glaube ich. Nachzulesen in alten Ausgaben der "Suchtiefe" :-)

LG Günther

Soll das schon wieder so lange her sein, dass es die "Suchtiefe" gab?!

Ich halte meine Hefte in Ehren...

Gruß
Rüdiger

Egbert 30.11.2022 11:40

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo Schachcomputer Freunde, :)

in gut 14 Tagen könnten die Vorbesteller des Mephisto Phoenix mit einem großen Lächeln durch die Lande ziehen. :D Wie sicher viele andere auch, freue ich mich ganz besonders auf die Mephisto Glasgow-Emulation und werde dieser in einem anderen Thread auch sehr ausführlich testen. Wer sich auch für Mephisto Glasgow und sehr aufschlussreiche Hintergrundinformationen interessiert, sei folgendes Video ans Herz gelegt.

https://media.ccc.de/v/vcfb2016_-_45...thomas_nitsche

In verschiedenen Threads ist dies zwar bereits geteilt worden, für relativ neue Mitglieder unseres Forums könnte es jedoch noch unbekannt sein.

Gruß
Egbert

mclane 30.11.2022 13:39

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
"Suchtiefe"
?? Kenn ich noch gar nicht .

Beeco76 30.11.2022 14:17

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von mclane (Beitrag 111455)
"Suchtiefe"
?? Kenn ich noch gar nicht .

Ich glaube, diese Zeitschrift ist gemeint:
http://www.schachcomputer.at/kurtsch.htm

Ob man aber noch Nachdrucke bzw. pdf irgendwo erwerben kann, weiß ich nicht.

Lucky 30.11.2022 16:28

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Beeco76 (Beitrag 111457)
Ich glaube, diese Zeitschrift ist gemeint:
http://www.schachcomputer.at/kurtsch.htm

Ob man aber noch Nachdrucke bzw. pdf irgendwo erwerben kann, weiß ich nicht.

Scheint mit viel Herzblut gemacht worden, aber nie richtig rausgekommen zu sein. Kompliment an Günther!

Gruß!

Günther 30.11.2022 18:53

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
"Rausgekommen" ist sie sehr wohl - aber mit viel Aufwand, waren ja immer 100+ Seiten. Drei Ausgabe waren es immerhin, aber die Prioritäten haben sich verschoben ;-)
Und vor einigen Wochen hat mich sogar dieser Internationale Meister gefragt, wann denn das nächste Heft erscheint und ich habe gesagt, "wenn du wieder einen Schnellschachwettkampf gegen einen Compi spielst"
Das kann man jetzt in jede Richtung auslegen, aber eines ist fix: Vor Weihnachten kann ich nicht einmal daran denken, diesbezüglich wieder was zu tun....

Stimmt, der Link auf Kurts Seite existiert noch, da bekommt man ein paar Eindrücke.

Lucky 30.11.2022 20:14

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
@Günther: Darf ich fragen: Hast Du die Zeitschrift denn in Eigenregie erstellt bzw. herausgegeben (dh. geplant, Beiträge gesammelt u. geschrieben, dazu Events besucht, alles editiert sowie eine Druckerei organisiert und - aus eigener Tasche bezahlt)?
Zum Vergleich: Rudolf Teschner, von dem ich ein Buch mit Schach-stellungen durcharbeite, hat jahrelang die Deutsche Schachzeitung herausgegeben und aufgrund seiner Sprachbegabung viele internationale Kontakte selbst bedient. Er hatte aber wohl Helfer. Dennoch - gestresst scheint er durch den Job wohl geworden zu sein, siehe Wikipedia. Aber was macht man nicht alles für eine "Leidenschaft". ;-)

Gruß!

LocutusOfPenguin 30.11.2022 23:10

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hier gibt es die englische Version des Benutzerhandbuches Phoenix:

http://s3.chesshouse.com.s3-us-west-...Manual_ENG.pdf

VG Jürgen

mclane 01.12.2022 00:44

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Man kann papierzeitschriften jederzeit wiederbeleben.
Jeder steuert einen beitrag dazu.

Schachcomputerfan 01.12.2022 08:47

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von mclane (Beitrag 111474)
Man kann Papier Zeitschriften jederzeit wiederbeleben.
Jeder steuert einen Beitrag dazu.

Hallo mclane

Selbst Zeitschriften im PC oder Videospiele Sektor , haben da schwer zu kämpfen .
Das würde wohl am ehesten , über die Kickstarter Schiene funktionieren .
Und wenn die Magazine direkt , an die Leser verschickt würden , wäre das ein großer Aufwand .
Ich denke der Zug ist abgefahren . Es hat schon seinen Grund warum die alle vom Markt verschwunden sind .
Damals gab es auch Zeitschriften über Videospiele , wie Sand am Meer .
Und die sind zum größten Teil , alle wieder verschwunden .
Und der Markt ist erheblich größer , als der von Schachcomputern .

LG

Lipo

Mythbuster 01.12.2022 09:31

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo,
könnten wir vielleicht wieder auf den Phoenix zurückkommen? Viele Menschen schauen wegen des Gerätes in den Thread oder bekommen Mails und hoffen, etwas über das Gerät zu lesen. Niemand hat was gegen ein oder zwei offTopic Postings, aber wenn es über Seiten immer weiter weg vom Thema geht … ihr habt hier ein ganzes Forum, wo ihr jede Menge neue Threads anlegen könnt … ;)

Gruß,
Sascha

Beeco76 01.12.2022 15:02

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Hallo zusammen,

hier das versprochene Posting zum Phoenix.

Erstmal vorweg: Wenn man sich das pdf vom Handbuch angeschaut hat, wird dort meistens der Auslieferungsstand beschrieben. Dass Versionsnummer und Features in der zweiten Hälfte des Beta schon deutlich fortgeschrittener waren, weist auf einen Day-One-Patch hin. Nebenbei weist es auch darauf hin, dass wir es mit einem Produkt zu tun haben, dass bei weitem noch nicht final abgeschlossen ist.

Warum ein Schachcomputer, wenn Engines auf PC stärker/flexibler sind?

Die Engines auf PC haben spielstärkemäßig schon seit 30 Jahren die klassischen Brettcomputer überholt. Mir geht es hier eher um Entschleunigung, Abschalten vom Alltag und das besondere Gefühl, mit echten Figuren zu spielen.

Im Internet spiele ich oft dieselben (meist nicht optimalen Varianten), bei den Schachcomputern probiere ich auch mal andere Wege aus, was mir beim Schachverständnis geholfen hat.

Bestes Beispiel meine vor ein paar Seiten verlinkte Sieg-Partie mit dem MM V. Normalerweise bin ich e4-Spieler. Beim Schachcomputer fühlt man sich nicht so gehetzt wie im Online-Blitzen und so habe ich hier auch mal 1. d4 erfolgreich ausprobieren können.

Warum keine Selbstbaulösung mit Brett und Raspi mit Emulationen?

Es gibt wie gesagt Momente, in denen möchte ich einfach losspielen und nichts basteln müssen. Außerdem sollen auf dem Spieltisch nicht 1000 Geräte stehen, die nichts mit Schach zu tun haben.


Jetzt erstmal, auf was ich mich freue.

Brett:
Als Selbstspieler war das Brett die große unbekannte Variable. Ich wollte hier ein Brett mit 81 LEDs ohne dass die Figuren sich gegenseitig stören können.
Das, was ich bisher gehört habe, weist darauf hin, dass die Robustheit gesteigert wurde und es weniger optische Schwankungen gibt. Das würde ich als Selbstspieler zunächst positiv bewerten und ist kein Grund in diesem Forum oder in anderen Foren Stress zu machen. Wer unsicher ist, kann ja warten, bis das Brett vor Ort beim Händler testbar ist.

Touchscreen / Bedienung:
Machen wir uns nichts vor: Nehmen wir an, die Tastenanordnung auf den Resurrections und Revelations wäre für eine Emulation komplett zufriedenstellend gelöst. Selbst in diesem Fall wird es zwangsläufig bei anderen Emulationen Schwierigkeiten geben. Daher an dieser Stelle ein großes Lob, denn die Bedienung des Revelation II mit unflexiblen Tasten und die Menüübersetzung haben mich bisher von einem Kauf abgehalten. Vom Touchscreen und dem neuen Bedienungskonzept verspreche ich mir, dass ich zwar vieles nach Wunsch konfigurieren kann, aber nicht sehr lange brauche, um mal zwischendurch ein Spiel zu spielen.

Nativer Teil: (Interessante Engines stehen weiter oben)
Shredder 13.5: -> Das ist zurzeit die für mich interessanteste Engine. Adaptives Spiel und neuronales Netz sind aus meiner Sicht (aktuelle Linux-Version) dazugekommen. Sowas ähnliches wie die Elo-Bestimmung und Remis-Angebote kenne ich schon, allerdings ist dies bei mir bisher über die GUI gelöst.
Shredder spielt auch in unteren Stufen eine sehr an das menschliche Spiel angelehnte Spielweise und die Informationen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, weisen darauf hin, dass gerade dieses menschliche Spiel weiter verbessert werden soll. Schon auf Linux ist das neue Shredder für mich gesetzt, eine native Version auf dem Phoenix ist mir sehr willkommen, da ich zurzeit eine umständliche Prozedur starten muss, um Shredder auf dem Brett spielen zu können: Da auf meinem Tisch neben dem DGT-Brett kein Notebook passt und dieses auch das Spielgefühl stören würde, habe ich mich bisher damit beholfen, dass ich Shredder als Dienst unter Linux laufen lassen, darauf mit Chess for Android zugreife und damit das DGT-Brett angesteuert wird.

Hiarcs:
Diese Engine war für mich schon immer interessant, da ich bisher nur Gutes gehört habe. Sie ist aber für Linux / Android auch mit Geld und guten Worten nicht zu bekommen. :-( Daher gut, dass ich auf diesem Weg endlich auch an diese Engine komme.

Komodo:
Von den alten Versionen, die ich bisher kenne, konnte ich einiges in Richtung positionelles Spiel lernen. Komodo steht bei mir bisher für positionelles, sehr menschliches Spielverhalten.
Mit den neuen Features wie z.B. MCTS soll sich die Spielweise etwas geändert haben. Einige mögen es, andere nicht. Auf der Webseite sind die Versionen jetzt anders benannt und es scheint auch verschiedene Ausprägungen zu geben.
Für mich momentan interessant, aber ein großes Fragezeichen.

Stockfish 15:
Ist mir vom PC bereits bekannt. Gut für Analyse. Seit den neueren Versionen in den unteren Spielstufen etwas natürlicher als früher.


Retroteil:
Hier freue ich mich besonders auf Engines, die "gut schlecht spielen können".
An erster Stelle möchte ich daher den Mephisto Glasgow nennen, dessen Algorithmus dem menschlichen Denken mit Kandidatenzügen sehr nah kommt.

Dann natürlich die Tasc-Maschinen. Da hier auch Bedieneinheit und Brett getrennt sind, könnte sich hier ein Gefühl einstellen, das einem richtigen R40 sehr nahe kommt. Nur dass man nicht Angst haben muss, dass sich dieser wie der echte R40 aufhängt.

Aber auch alle anderen Engines können mit der neuen Speedbar 2.0 auch für schwächere Spieler interessant werden. (Man merkt, ich freue mich auf die linke Seite der Speedbar fast noch mehr wie auf die rechte Seite.) Wie spielt sich z.B. ein maximal abgebremster Vancouver? Bald werde ich es erfahren... :-)


Onlineteil:
Schnelle Partien spielt man sowieso nicht mit Brett, für Partien mit längerer Bedenkzeit fehlen oft Spielpartner, die 20min bis 30min "durchhalten". Die Spielbretter haben hier schon viel bewirkt. Ansonsten ist dieses Feature für mich mit Brett noch ein Fragezeichen. Aber wir werden sehen, ich bin da für neue Möglichkeiten offen...


Hinzu kommt noch folgendes:
Die meisten der Module habe noch nicht im Original und die, die ich besitze, waren ursprünglich mal für ein anderes Stromnetz mit 220V gemacht, d.h. man muss hier ggf. andere Netzteile und Schutzmechanismen benutzen und auch beim Austauschen des Moduls sehr vorsichtig sein. Hier habe ich gefahrlos "alles an einem Ort" und schone meine Originale, daher ist diese kompakte Schachstation für mich ein No-Brainer.


Eine Frage bleibt noch: Passt auf einen Tisch, auf dem ein DGT-Brett mit DGT-Pi passen würde, auch ein Mephisto Phoenix-Set mit Turnierbrett? Ich hoffe ja, ansonsten muss ich einen Beistelltisch daneben stellen. (Womit das Wort Beistelltisch, was ich seit Anfang der 80er nicht mehr gehört habe, ab jetzt in meinen aktiven Wortschatz übergegangen ist. :-) )


Ich freue mich auf ein neues innovatives und lebendiges System am Anfang seines Produktzyklus, vom dem wir in Zukunft noch einiges mehr sehen werden.


Viele Grüße
Markus

MichaelN 01.12.2022 21:00

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von LocutusOfPenguin (Beitrag 111472)
Hier gibt es die englische Version des Benutzerhandbuches Phoenix:

http://s3.chesshouse.com.s3-us-west-...Manual_ENG.pdf

VG Jürgen

Auch wenn es sich hier zunächst einmal ja "nur" um die engl.sprachige Anleitung handelt, lässt sich aber schon erkennen, wie gut es ist, wenn eine Firma wie Millennium mit im Boot sitzt. Zuweilen erwirbt man zwar ein tolles Stück Hard-/Software, aber die beigefügte Dokumentation ist dann dazu sehr rudimentär. Nichts gegen Ruuds tolle Programmierkenntnisse, aber meine Anleitung zum Reflection II Modul war da schon arg überschaubar, um es mal wohlwollend zu formulieren. Da kann es nicht schaden, wenn zu solch einem komplexen Stück Technik wie des Phoenix auch ein wenig Zeit in die Anleitung investiert wird :).

Viele Grüße
Michael

Mythbuster 02.12.2022 17:15

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
+++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++

Hallo zusammen,
ich kann erste Neuigkeiten zur Auslieferung vermelden ... einen Teil von euch wird es erfreuen ... einen Teil von euch ein kleines bisschen weniger ... sorry ...

Also, die Mephisto Phoenix Geräte sind mittlerweile gelandet ... aktuell ist geplant, dass die Geräte der Vorbesteller ab Mittwoch, dem 07. Dezember 2022 verschickt werden ... das bedeutet, dass es hier ab nächstem Wochenende hoffentlich richtig rund geht ...

Was ist nun mit denen, die Komplettsets mit Brett bestellt haben? Nun, die gute Nachricht: Die Bretter aller Vorbesteller sind mittlerweile komplett produziert ... und machen sich völlig korrekt im Zeitplan auf den Weg nach Deutschland ...

Was bedeutet das? Das ist die nicht sooooo gute Nachricht: Das bedeutet, dass alle Vorbesteller von Komplettsets ihre Pakete (Brett und Phoenix kommen in zwei Paketen, aber in einer gemeinsamen Lieferung) pünktlich zum Fest erhalten werden ... wenngleich auch später als diejenigen, die nur den "nackten" Phoenix bestellt haben ... der Versand der Komplettsets erfolgt hier wie von Millennium versprochen Mitte Dezember ... und mit dem Versprechen, dass alles am heiligen Abend unter dem Baum liegen wird, wenn die Pakete nicht vorher ausgepackt werden ... :zwinker:

Ja, ich weiß, ist doof, ich bin auch irre neugierig auf das Brett und muss auch warten ... aber so komme ich wenigstens nicht in Versuchung, vor Weihnachten alles auszupacken ...


Zum Abschluss noch ein kleines Update ... leider verzögert sich die Fertigstellung "inhaltlicher Neuigkeiten" ein wenig ... wenn alles glatt geht, werde ich hier nächste Woche, pünktlich zur Auslieferung, endlich was schreiben können ...

Ihr seht, langsam nähert sich die Warterei dem Ende und es geht weiter ...

Schönes Wochenende euch allen,
Sascha

+++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++ NEWSFLASH +++++

Hartmut 03.12.2022 11:59

AW: Der Mephisto Phoenix - mehr als "nur" ein Schachcomputer
 
Zitieren:

Zitat von Schachcomputerfan (Beitrag 111476)
Hallo mclane

Selbst Zeitschriften im PC oder Videospiele Sektor , haben da schwer zu kämpfen .
Das würde wohl am ehesten , über die Kickstarter Schiene funktionieren .
Und wenn die Magazine direkt , an die Leser verschickt würden , wäre das ein großer Aufwand .
Ich denke der Zug ist abgefahren . Es hat schon seinen Grund warum die alle vom Markt verschwunden sind .
Damals gab es auch Zeitschriften über Videospiele , wie Sand am Meer .
Und die sind zum größten Teil , alle wieder verschwunden .
Und der Markt ist erheblich größer , als der von Schachcomputern .

LG

Lipo

Geht doch ganz einfach über BoD... Nur so als Idee...

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