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AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
Hallo Thorsten,
da ist sicher viel dran, auch wenn es ja schon noch mehr akuelle Engines auf dem Markt zur Auswahl gibt, von denen man nicht behaupten kann das das alles Stockfishclone sind. Aber das ist sicher auch einer der Gründe warum hier im Forum das King Element Modul einfach ein riesiger Glücksfall für die Schachcomputerfreunde ist. Viele Grüße Jürgen |
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Naja jeder neue Programmierer kann quasi anhand der offenen Sourcen die Computerschachentwicklung der letzten 50 Jahre als Basis annehmen.
Wenn neue Programme herauskommen haben sie in kürze Rechentiefe von 30-40 Suchen. D.h. die neuen Programmierer die Programme herausbringen orientieren sich selbstverständlich an dem was en Vogue ist und was machbar ist. Die fangen gar nicht bei 1000 Elo oder 2000 an sondern sofort bei 2700 Elo. Es wird ja dieser Ansatz gar nicht in frage gestellt. Sondern er wird als naturgegeben , als mit der Muttermilch aufgezogen, zeitgeistig sofort in die neuen Programme eingebaut. Keiner kommt scheinbar auf die Idee oder Verirrung oder kann sich einen Standpunkt JENSEITS dieser fast schon als Allgemeingut existierenden vorhandenen Programmen definieren. Man reiht sich ein. Man macht es so wie es die anderen machen. Warum aber muss ein Schachprogramm so sein ? Wem dient es ? Dem Stolz seines Programmierers ? Deswegen spreche ich absichtlich immer provokant und beleidigend davon als Artificial Stupidity / künstliche Dummheit (AS im Gegensatz zur AI). Nicht weil ich denke das die Stockfish Programmierer dumm sind. Oder die Software nicht clever. Nein sie ist smart und verlässt sich sehr auf die enorme Suchleistung. Nein ich sage Künstliche Dummheit um aufzuzeigen das DAS für mich nicht der Weg ist. Und auch nicht der Weg den ich beschreiten würde , wäre ich Programmierer. Ich würde mit Schachsoftware versuchen wollen menschliche Denkweisen abzubilden. Es ist für mich sehr unverständlich das immer noch alle auf diesem ELO Trip sind und „höher schneller weiter“ wollen. Ich will eigentlich nur ein intelligentes Programm. Das mit wenigen berechneten Stellungen, viel herausholt. Das auch einen Plan entwickelt. Ob der funktioniert oder nicht. Also ein menschliches Schachprogramm. |
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Egbert |
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Und habe das auch entsprechend nach außen kommuniziert. Aus meiner Sicht ist es das woraus die ganze Begeisterung erwächst. |
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Hallo,
in weiten Teilen ist schon richtig, was Thorsten schreibt. Aber ganz so dunkel sind die Aussichten auch wieder nicht. Es gibt schon noch ein paar eigentständige aktuelle Programme, auch wenn es mittlerweile immer weniger werden. Da wären Hiarcs, Komodo, Houdini, Junior und Shredder auf der kommerziellen Seite. Oder aber Wasp und ct800 sogar als Freeware. Das nur, um einige Beispiele zu nennen. Es gibt auch noch andere Perlen da draußen, aber es ist schon richtig, für die Masse der "Konsumenten" zählt nur der Elowert, da ist für Wissen, Kreativität, Individualität oder gar Schönheit kein Platz, vermutlich auch, da die Mehrheit selbst "gutes" oder "menschliches Spiel" gar nicht erkennt. In der Tat erstaunt mich das Erscheinen des "neuen" King ... immerhin entwickelt JdK seine Engine seit Jahren nicht mehr aktiv weiter, was ich sehr schade finde, da ich sie mit Abstand bevorzuge, noch vor Hiarcs. Toll, dass es Hans gelungen ist, JdK zu überzeugen, für das Nischenprodukt Schachcomputer aktiv zu werden. Ob beim Glasgow Programm noch große Steigerungen möglich sind? Ich habe da meine Zweifel. Hier und da sind sicher kleine Anpassungen möglich, aber "das Große und Ganze" wird sich nicht großartig verändern lassen, ohne alle alten Zöpfe abzuschneiden ... Jede Änderung hat Auswirkungen, erwünschte, aber auch Unerwünschte, die den Programmierer in den Wahnsinn treiben können. Dazu kommen dann die Grenzen, die die eigentliche Struktur setzt. Ich habe vor vielen Jahren selbst ein Schachprogramm geschrieben, zunächst noch in QBasic, später dann in Delphi. Bis zu einem bestimmten Punkt macht man schnell Fortschritte ... die werden dann immer kleiner und irgendwann überwiegen sogar Nachteile der Änderungen und man merkt, dass die Grenzen erreicht sind ... Dass dies auch den besten Programmierern so geht, sieht man zum Beispiel an Richard Lang, wo in der PC Zeit seine neuen Versionen nicht mehr wirklich besser wurden, teilweise sogar neue Schwächen bekamen, weshalb mit der 7er Version auch Schluss war ... Gruß, Sascha |
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Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich sage nicht das alle Engines Klone sind, ich meine nur das neue Programme oft den Wissensstand von heute haben und damit praktisch wie die spielstärksten Programme auch deren Methoden mit anwenden.
Das wissen ist Allgemeingut geworden. Oder Trend. Mode. Das sieht man doch auch gut bei Autos. Heutige Autos sehen im Moment meist aus wie SUVs und unterscheiden sich kaum noch. Sicherlich gibt es noch viele viele originäre Programme. Die von Programmierern über Jahre entwickelt wurden mit viel investierter Zeit und Energie. Aber wohin geht die Reise ?! Und da habe ich die Sorge das diese Frage durch den Zeitgeist entschieden ist, obwohl sie mir noch nicht entschieden scheint. Aber ich bin da auch subjektiv voreingenommen. |
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Also das "alle" noch immer und immer mehr Elo wollen wage ich zu bezweifeln denn heute ist es ziemlich egal geworden ob man von einem Elo 3.000 oder Elo 3.400 Programm massakriert wird... Ferner denke ich schon das eine ganze reihe von Leuten eher darauf achten das das Programm auch interessant spielen kann - mehr noch als auf das letzte Quentchen Elo! |
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V.G. Georg |
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Alle Versionen haben zwar eine 32bit-GUI, das eigentliche Schachprogramm ist aber auch in der Version 7.0 nach wie vor noch ein 16bit-Programm mit den entsprechenden Einschränkungen bezüglich Hash-Tables aber auch und vor allem im Hinblick auf Programmiertechniken. Mit 32bit geht einfach mehr und 32bit-Programme sind auch weit schneller als 16bit-Programme. Ich denke da wäre schon noch was gegangen. Auch so komplizierte Konzepte, wie Richard sie im ChessGenius umgesetzt hat, kann man auf 32bit-Code umwandeln und dann entsprechend der Hardwarevoraussetzung auch verbessern. Er wollte (oder konnte?) nur nicht Jedenfalls hat King Richard es nie für nötig befunden hier irgendetwas zu ändern oder sein Programm auf einen 32bit-Code zu compilieren (sieht man recht einfach, wenn man z.B. den Genius Classic auf einem schnellen Rechner laufen lässt und dann einfach mal die Anzahl der berechneten Positionen ansieht. Da kommen dann auf einmal Angaben wie -352366 untersuchte Positionen, weil der Zähler wegen der 16bit Bandbreite nicht mehr mitmacht). Selbst in der letzten Version (zu der Zeit waren 32bit-Systeme schon lange Standard) hat sich da nichts geändert. Und wie er in seinem Interview von 2003 angibt, ist ja die GUI selbst (das einzige was am Genius 32bit ist) nicht selbst von ihm geschrieben, was den Schluss zulässt, dass er mit 32bit-Programmierung so gar nichts am Hut hat. https://www.schach-computer.info/wik...=Lang,_Richard Eigentlich will ich gar nicht wissen, ob der jetzt von Millenium vertriebene ChessGenius wirklich ein 32bit Programm ist (auch wenn es auf einem 32bit Rechner läuft). Angesichts der oben genannten Entwicklungsgeschichte des PC/Windows-Genius habe ich da so meine Zweifel (Mal ehrlich... 256 kb Hash bei der Exclusive-Version? Bei den heutigen Speicherpreisen wären auch mehrere MB ohne nennenswerten Aufpreis möglich gewesen). Dass dann der Genius in der PC-Version sich nicht mehr weiterentwickeln ließ ist natürlich nur zu verständlich, liegt aber meines Erachtens daran, dass Richard Lang sich hier programmiertechnisch nicht weiterentwickelt hat. Und da ist es eben wie überall anders auch... Stillstand ist Rückschritt. Aber wie gesagt... das ist meine private Meinung. Muss ja nicht stimmen... |
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es gibt ja immerhin die Emulation vom Glasgow-S auf dem PC von Franz Huber und zwar kostenlos! Und da sogar eine Version mit 18x Turbo. Vielen, vielen Dank an Franz Huber! :worship: Viele Grüße Jürgen |
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Gut gesagt oder geschrieben! Nachdem RL so ziemlich alles abgeräumt hatte und er zumindest die ersten Jahre einen Vorsprung vor den anderen Programmierern hatte ließ er nach. Erfolg macht verwöhnt und bequem. Da möchte man nicht mehr hart arbeiten und von "Bewährten" abweichen.Der Erfolg der anderen, noch hungrigen Programmierer ließ dann auch nicht lange auf sich warten: Ed Schröder der endlich mehr Hardware erhielt, Marty Hirsch oder Johan de Koning sind da nur einige Namen. |
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