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RetroComp 01.05.2019 11:35

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
Hallo Thorsten,

da ist sicher viel dran, auch wenn es ja schon noch mehr akuelle Engines auf dem Markt zur Auswahl gibt, von denen man nicht behaupten kann das das alles Stockfishclone sind.

Aber das ist sicher auch einer der Gründe warum hier im Forum das King Element Modul einfach ein riesiger Glücksfall für die Schachcomputerfreunde ist.

Viele Grüße
Jürgen

mclane 01.05.2019 11:52

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
Naja jeder neue Programmierer kann quasi anhand der offenen Sourcen die Computerschachentwicklung der letzten 50 Jahre als Basis annehmen.

Wenn neue Programme herauskommen haben sie in kürze Rechentiefe von 30-40 Suchen.
D.h. die neuen Programmierer die Programme herausbringen orientieren sich selbstverständlich an dem was en Vogue ist und was machbar ist.

Die fangen gar nicht bei 1000 Elo oder 2000 an sondern sofort bei 2700 Elo.

Es wird ja dieser Ansatz gar nicht in frage gestellt. Sondern er wird als naturgegeben , als mit der Muttermilch aufgezogen, zeitgeistig sofort in die neuen Programme eingebaut.

Keiner kommt scheinbar auf die Idee oder Verirrung oder kann sich einen Standpunkt JENSEITS dieser fast schon als Allgemeingut existierenden vorhandenen Programmen definieren.

Man reiht sich ein.
Man macht es so wie es die anderen machen.

Warum aber muss ein Schachprogramm so sein ?
Wem dient es ?
Dem Stolz seines Programmierers ?

Deswegen spreche ich absichtlich immer provokant und beleidigend davon als Artificial Stupidity / künstliche Dummheit (AS im Gegensatz zur AI).
Nicht weil ich denke das die Stockfish Programmierer dumm sind. Oder die Software nicht clever. Nein sie ist smart und verlässt sich sehr auf die enorme Suchleistung.
Nein ich sage Künstliche Dummheit um aufzuzeigen das DAS für mich nicht der Weg ist.

Und auch nicht der Weg den ich beschreiten würde , wäre ich Programmierer.
Ich würde mit Schachsoftware versuchen wollen menschliche Denkweisen abzubilden.

Es ist für mich sehr unverständlich das immer noch alle auf diesem ELO Trip sind und „höher schneller weiter“ wollen.

Ich will eigentlich nur ein intelligentes Programm.
Das mit wenigen berechneten Stellungen, viel herausholt. Das auch einen Plan entwickelt. Ob der funktioniert oder nicht.

Also ein menschliches Schachprogramm.

Egbert 01.05.2019 12:21

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
Zitieren:

Zitat von mclane (Beitrag 80397)
Dies ist ja ein sehr alter Thread der mit Hoffnung am Anfang geschrieben wurde das das alte Programm wieder fortgeführt würde. Leider hat sich wohl nichts daraus ergeben.

>> Hallo Thorsten,

leider ist es so wie Du es schreibst. Einer der Söhne von Thomas war bereits recht weit, ein eigenständiges Schachprogramm zu entwickeln. Wenn ich mich recht entsinne wurde es in der Programmiersprache Swift entwickelt. Mit Erscheinen von Alpha Zero und Lc0 hat man dann aber Abstand davon genommen, weitere Zeit in dieses Projekt zu investieren, da man glaubt nichts mehr bewegendes auf die Beine stellen zu können. :(


Grundsätzlich wurde in diesem Thread auch zwischenzeitlich darüber diskutiert ob solche Programme überhaupt noch Sinn machen.

>> In unsere Community zumindest gibt es viele Anhänger der selektiv suchenden, intelligenten, Programme, mit möglichst viel "Wissen". Du hast Dich ja bereits vor Jahrzehnten auch als solcher geoutet ;)

Ich denke diesen Gedanken nochmal aufgreifend, was macht denn heutzutage noch Sinn ?
Ob Stockfish nun statt 3200 in der neuen Version 3300 Elo hat ist für mich jetzt nicht wirklich mehr prickelnd. Und da die sourcen offen sind und sich jeder daran bedienen kann, werden wir auch kaum „neue“ Programme bekommen die anders sind als die alten Verfahren. Das war schon bei crafty so und vordem bei turbopascal Schach oder gnu chess und dann fruit und anderen offenen sourcen die immer als Einstieg dienten.

>> Das sehe ich genauso. Natürlich schaue ich auch ab und an auf Turniere wie TCEC Chess an, aber hauptsächlich weil mich die Spielweise von Lc0 interessiert. Wer nur Interesse an Elo-Spielereien und Statistiken hat, ist wohl im CSS-Forum besser aufgehoben.

Es scheint wenn neue Leute kommen orientieren sie sich an den vorhandenen sourcen und wir bekommen dann einen Klon wenn sehr viel übernommen wird oder einen gut gemachten Klon wenn nur Ideen übernommen werden. Aber wir bekommen eben immer dieselben Programme.

Neues kommt meist von Seiteneinsteigern.
Die aus anderen Bereichen kommen und gar nicht wissen was gemacht wird.

Es hat einige wenige Versuche gegeben. Thomas Nitsche und Elmar Henne sind da einer, dann der leider schon verstorbene David Broughton mit seinem Vega Programm das als MKV und MKVI in die kommerziellen Geräte kam.
Und das von Levy und anderen weiterentwickelt wurde. Die Idee wurde verfeinert und kam als Publikation mit dem SEX Algorithmus heraus und auf 68000 Hardware in die cxg Sphinx.

>> Das ist richtig. Sicher, auch ein Saitek D+ von Julio Kaplan ist ein sehr interessantes Programm.

Am Anfang muss eben stehen die sourcen von Mephisto III zu bekommen, einzuscannen und dann in eine andere Hochsprache die heute geläufiger ist zu übersetzen.

>> das wäre fantastisch, mal schauen. :)


Man kann den ganzen suchbaum als hashtabelle im ram ablegen.
Das ist wie gesagt hinterher bei der Analyse warum das program sich sie entschieden hat sehr praktisch.
Als nächstes müsste man dann an der Idee herumbasteln und weil Mephisto III dann uci fähig ist könnte man in den üblichen GUIs Partien spielen und statistisch absichern ob eine Veränderung sich positiv auswirkt.

Nur ohne sourcen in cdl2 (hieß doch so, oder ) wird es nicht weitergehen.
Es kommt ja auch noch dazu das wir biologisch auch langsam in eine Zeit kommen wo du gar keine Leute mehr findest die diese alte Programmiersprache noch beherrschen. Die sind ja praktisch weggestorben.

>> auch das ist leider wahr. :(

Wenn neue Programmierer die Bühne betreten fragt man sich doch warum keiner mal was anderes probiert.
Ist die Idee der b Strategie so obsolet ?
Ich glaube nicht, die Idee ist nur schwierig. Weil man ja definieren muss was gut und was schlecht ist.

>> leider wie oftmals ein Mittelstürmer nur an seinen geschossenen Toren gemessen wird, besteht wohl der Irrglaube das eine maximale Elo-Zahl alles ist. :o

Und dann wird es sehr lange dauern die Parameter so einzustellen das man damit auch gegen die Konkurrenz besteht.
MkV und Mephisto III S haben damals gezeigt das sie gegen ihre Konkurrenz bestehen können, sie haben ja bei den WMs wo die Konkurrenz mitspielte einen Titel geholt.

>> und zählen auch noch heute zu meinen Lieblings-Programmen, besonders Mephisto III S.

Heute ist Konkurrenz m.E. gar kein Thema mehr. Stockfish wird man nicht mehr einholen können.
Und das darf auch nicht das Ziel sein.
Das Ziel ist nicht in einem Wettrüsten mit Stockfish Zeit zu verschwenden. Sondern AI und die Idee schachprogramme zu machen die planen und die wie ein Mensch mit nur wenigen NPS viel aus einer Stellung herausholen.
Ja es wird schwierig sein da irgendwas hinzubekommen das einigermaßen ordentlich spielt und vielleicht auch Ansätze eines Planes generiert.

>> diesen Wunsch teile ich mit Dir.

Aber warum sollte es nicht machbar sein. Wir haben total schnelle PCs und unendliche Ressourcen was ram und hdd angeht und multiple CPUs. Sogar gpus.

Unsere einzige Barriere ist unsere eigene vorstellung. Wir müssen uns selber ausdenken wie man sowas realisiert.
David Broughton und Thomas Nitsche haben es vorgemacht und sogar im competition mitgehalten. D.h. Es funktioniert.
Nun sind wir dran. Wie wäre es wenn das Forum selber ein solches Programm öffentlich baut.

Gruß
Egbert

mclane 01.05.2019 13:29

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von Egbert (Beitrag 80400)
Gruß
Egbert

Zitieren:

>> Das ist richtig. Sicher, auch ein Saitek D+ von Julio Kaplan ist ein sehr interessantes Programm.
Ich habe in meiner Beschäftigung mit Schachcomputern und Schachsoftware immer versucht nah an DIE Programme heranzukommen die diesen Alternativen oder diesen anderen Weg versuchen.

Und habe das auch entsprechend nach außen kommuniziert.
Aus meiner Sicht ist es das woraus die ganze Begeisterung erwächst.

Mythbuster 01.05.2019 13:30

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
Hallo,
in weiten Teilen ist schon richtig, was Thorsten schreibt. Aber ganz so dunkel sind die Aussichten auch wieder nicht. Es gibt schon noch ein paar eigentständige aktuelle Programme, auch wenn es mittlerweile immer weniger werden.

Da wären Hiarcs, Komodo, Houdini, Junior und Shredder auf der kommerziellen Seite.

Oder aber Wasp und ct800 sogar als Freeware.

Das nur, um einige Beispiele zu nennen. Es gibt auch noch andere Perlen da draußen, aber es ist schon richtig, für die Masse der "Konsumenten" zählt nur der Elowert, da ist für Wissen, Kreativität, Individualität oder gar Schönheit kein Platz, vermutlich auch, da die Mehrheit selbst "gutes" oder "menschliches Spiel" gar nicht erkennt.

In der Tat erstaunt mich das Erscheinen des "neuen" King ... immerhin entwickelt JdK seine Engine seit Jahren nicht mehr aktiv weiter, was ich sehr schade finde, da ich sie mit Abstand bevorzuge, noch vor Hiarcs.

Toll, dass es Hans gelungen ist, JdK zu überzeugen, für das Nischenprodukt Schachcomputer aktiv zu werden.

Ob beim Glasgow Programm noch große Steigerungen möglich sind? Ich habe da meine Zweifel. Hier und da sind sicher kleine Anpassungen möglich, aber "das Große und Ganze" wird sich nicht großartig verändern lassen, ohne alle alten Zöpfe abzuschneiden ...

Jede Änderung hat Auswirkungen, erwünschte, aber auch Unerwünschte, die den Programmierer in den Wahnsinn treiben können. Dazu kommen dann die Grenzen, die die eigentliche Struktur setzt.

Ich habe vor vielen Jahren selbst ein Schachprogramm geschrieben, zunächst noch in QBasic, später dann in Delphi. Bis zu einem bestimmten Punkt macht man schnell Fortschritte ... die werden dann immer kleiner und irgendwann überwiegen sogar Nachteile der Änderungen und man merkt, dass die Grenzen erreicht sind ...

Dass dies auch den besten Programmierern so geht, sieht man zum Beispiel an Richard Lang, wo in der PC Zeit seine neuen Versionen nicht mehr wirklich besser wurden, teilweise sogar neue Schwächen bekamen, weshalb mit der 7er Version auch Schluss war ...

Gruß,
Sascha

mclane 01.05.2019 15:11

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich sage nicht das alle Engines Klone sind, ich meine nur das neue Programme oft den Wissensstand von heute haben und damit praktisch wie die spielstärksten Programme auch deren Methoden mit anwenden.

Das wissen ist Allgemeingut geworden. Oder Trend. Mode.

Das sieht man doch auch gut bei Autos.
Heutige Autos sehen im Moment meist aus wie SUVs und unterscheiden sich kaum noch.


Sicherlich gibt es noch viele viele originäre Programme.
Die von Programmierern über Jahre entwickelt wurden mit viel investierter Zeit und Energie.

Aber wohin geht die Reise ?!
Und da habe ich die Sorge das diese Frage durch den Zeitgeist entschieden ist, obwohl sie mir noch nicht entschieden scheint.
Aber ich bin da auch subjektiv voreingenommen.

MaximinusThrax 01.05.2019 16:42

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von mclane (Beitrag 80399)

Es ist für mich sehr unverständlich das immer noch alle auf diesem ELO Trip sind und „höher schneller weiter“ wollen.





Also das "alle" noch immer und immer mehr Elo wollen wage ich zu bezweifeln denn heute ist es ziemlich egal geworden ob man von einem Elo 3.000 oder Elo 3.400 Programm massakriert wird...
Ferner denke ich schon das eine ganze reihe von Leuten eher darauf achten das das Programm auch interessant spielen kann - mehr noch als auf das letzte Quentchen Elo!

Oberstratege 01.05.2019 18:03

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von Mythbuster (Beitrag 80402)

Ob beim Glasgow Programm noch große Steigerungen möglich sind? Ich habe da meine Zweifel. Hier und da sind sicher kleine Anpassungen möglich, aber "das Große und Ganze" wird sich nicht großartig verändern lassen, ohne alle alten Zöpfe abzuschneiden ...

Sascha

Ooh, Steigerungen wären mir als Selbstspieler ziemlich wurscht, mir würde auch das originale Programm im Millennium genügen. Schließlich bekommt man nirgendwo einen Glasgow zu kaufen, außer bei Phoenix-Systems. :heulsuse:

V.G.
Georg

Hartmut 01.05.2019 20:18

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von Mythbuster (Beitrag 80402)

Dass dies auch den besten Programmierern so geht, sieht man zum Beispiel an Richard Lang, wo in der PC Zeit seine neuen Versionen nicht mehr wirklich besser wurden, teilweise sogar neue Schwächen bekamen, weshalb mit der 7er Version auch Schluss war ...

Gruß,
Sascha

Wobei ich hier nicht so wirklich an die Aussagen glaube, dass hier eine Grenze erreicht war. Die erste Windows-Version des Chessgenius war der Chess Genius 4 (1995) und das ging dann rauf bis zum Chess Genius 6.5 (1999) bzw. Chess Genius Classic (7.0, 2002)

Alle Versionen haben zwar eine 32bit-GUI, das eigentliche Schachprogramm ist aber auch in der Version 7.0 nach wie vor noch ein 16bit-Programm mit den entsprechenden Einschränkungen bezüglich Hash-Tables aber auch und vor allem im Hinblick auf Programmiertechniken. Mit 32bit geht einfach mehr und 32bit-Programme sind auch weit schneller als 16bit-Programme. Ich denke da wäre schon noch was gegangen. Auch so komplizierte Konzepte, wie Richard sie im ChessGenius umgesetzt hat, kann man auf 32bit-Code umwandeln und dann entsprechend der Hardwarevoraussetzung auch verbessern. Er wollte (oder konnte?) nur nicht

Jedenfalls hat King Richard es nie für nötig befunden hier irgendetwas zu ändern oder sein Programm auf einen 32bit-Code zu compilieren (sieht man recht einfach, wenn man z.B. den Genius Classic auf einem schnellen Rechner laufen lässt und dann einfach mal die Anzahl der berechneten Positionen ansieht. Da kommen dann auf einmal Angaben wie -352366 untersuchte Positionen, weil der Zähler wegen der 16bit Bandbreite nicht mehr mitmacht). Selbst in der letzten Version (zu der Zeit waren 32bit-Systeme schon lange Standard) hat sich da nichts geändert. Und wie er in seinem Interview von 2003 angibt, ist ja die GUI selbst (das einzige was am Genius 32bit ist) nicht selbst von ihm geschrieben, was den Schluss zulässt, dass er mit 32bit-Programmierung so gar nichts am Hut hat.

https://www.schach-computer.info/wik...=Lang,_Richard

Eigentlich will ich gar nicht wissen, ob der jetzt von Millenium vertriebene ChessGenius wirklich ein 32bit Programm ist (auch wenn es auf einem 32bit Rechner läuft). Angesichts der oben genannten Entwicklungsgeschichte des PC/Windows-Genius habe ich da so meine Zweifel (Mal ehrlich... 256 kb Hash bei der Exclusive-Version? Bei den heutigen Speicherpreisen wären auch mehrere MB ohne nennenswerten Aufpreis möglich gewesen).

Dass dann der Genius in der PC-Version sich nicht mehr weiterentwickeln ließ ist natürlich nur zu verständlich, liegt aber meines Erachtens daran, dass Richard Lang sich hier programmiertechnisch nicht weiterentwickelt hat. Und da ist es eben wie überall anders auch... Stillstand ist Rückschritt. Aber wie gesagt... das ist meine private Meinung. Muss ja nicht stimmen...

RetroComp 01.05.2019 20:38

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von Oberstratege (Beitrag 80423)
Ooh, Steigerungen wären mir als Selbstspieler ziemlich wurscht, mir würde auch das originale Programm im Millennium genügen. Schließlich bekommt man nirgendwo einen Glasgow zu kaufen, außer bei Phoenix-Systems. :heulsuse:

V.G.
Georg

Hallo Georg,

es gibt ja immerhin die Emulation vom Glasgow-S auf dem PC von Franz Huber und zwar kostenlos! Und da sogar eine Version mit 18x Turbo.
Vielen, vielen Dank an Franz Huber! :worship:


Viele Grüße
Jürgen

MaximinusThrax 01.05.2019 22:08

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von Hartmut (Beitrag 80429)
Wobei ich hier nicht so wirklich an die Aussagen glaube, dass hier eine Grenze erreicht war. Die erste Windows-Version des Chessgenius war der Chess Genius 4 (1995) und das ging dann rauf bis zum Chess Genius 6.5 (1999) bzw. Chess Genius Classic (7.0, 2002)

Alle Versionen haben zwar eine 32bit-GUI, das eigentliche Schachprogramm ist aber auch in der Version 7.0 nach wie vor noch ein 16bit-Programm mit den entsprechenden Einschränkungen bezüglich Hash-Tables aber auch und vor allem im Hinblick auf Programmiertechniken. Mit 32bit geht einfach mehr und 32bit-Programme sind auch weit schneller als 16bit-Programme. Ich denke da wäre schon noch was gegangen. Auch so komplizierte Konzepte, wie Richard sie im ChessGenius umgesetzt hat, kann man auf 32bit-Code umwandeln und dann entsprechend der Hardwarevoraussetzung auch verbessern. Er wollte (oder konnte?) nur nicht

Jedenfalls hat King Richard es nie für nötig befunden hier irgendetwas zu ändern oder sein Programm auf einen 32bit-Code zu compilieren (sieht man recht einfach, wenn man z.B. den Genius Classic auf einem schnellen Rechner laufen lässt und dann einfach mal die Anzahl der berechneten Positionen ansieht. Da kommen dann auf einmal Angaben wie -352366 untersuchte Positionen, weil der Zähler wegen der 16bit Bandbreite nicht mehr mitmacht). Selbst in der letzten Version (zu der Zeit waren 32bit-Systeme schon lange Standard) hat sich da nichts geändert. Und wie er in seinem Interview von 2003 angibt, ist ja die GUI selbst (das einzige was am Genius 32bit ist) nicht selbst von ihm geschrieben, was den Schluss zulässt, dass er mit 32bit-Programmierung so gar nichts am Hut hat.

https://www.schach-computer.info/wik...=Lang,_Richard

Eigentlich will ich gar nicht wissen, ob der jetzt von Millenium vertriebene ChessGenius wirklich ein 32bit Programm ist (auch wenn es auf einem 32bit Rechner läuft). Angesichts der oben genannten Entwicklungsgeschichte des PC/Windows-Genius habe ich da so meine Zweifel (Mal ehrlich... 256 kb Hash bei der Exclusive-Version? Bei den heutigen Speicherpreisen wären auch mehrere MB ohne nennenswerten Aufpreis möglich gewesen).

Dass dann der Genius in der PC-Version sich nicht mehr weiterentwickeln ließ ist natürlich nur zu verständlich, liegt aber meines Erachtens daran, dass Richard Lang sich hier programmiertechnisch nicht weiterentwickelt hat. Und da ist es eben wie überall anders auch... Stillstand ist Rückschritt. Aber wie gesagt... das ist meine private Meinung. Muss ja nicht stimmen...



Gut gesagt oder geschrieben! Nachdem RL so ziemlich alles abgeräumt hatte und er zumindest die ersten Jahre einen Vorsprung vor den anderen Programmierern hatte ließ er nach. Erfolg macht verwöhnt und bequem. Da möchte man nicht mehr hart arbeiten und von "Bewährten" abweichen.Der Erfolg der anderen, noch hungrigen Programmierer ließ dann auch nicht lange auf sich warten: Ed Schröder der endlich mehr Hardware erhielt, Marty Hirsch oder Johan de Koning sind da nur einige Namen.

Hartmut 02.05.2019 02:04

AW: Weiterentwicklung Mephisto Glasgow - alles nur ein Traum, oder doch mehr?
 
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Zitat von MaximinusThrax (Beitrag 80431)
Marty Hirsch oder Johan de Koning sind da nur einige Namen.

Wobei auch Marty Hirsch leider mit MChess nie über die 16bit hinausgekommen ist, während Ed Schröder und Johan de Koning ihre Programme schon sehr früh auf Windows ummünzten (Johan de Koning etwas früher). Chessmaster war ab CM 5000 (1996) eine echte 32bit Engine. Wie es bei Rebel war, kann ich nicht sagen. Mit Gideon hatte Ed ja schon früh durch die Chessmachine Erfahrung mit 32bit-Rechnern. Inwieweit seine alten DOS-Rebels durch Tricks vielleicht doch bereits eine 32bit-Architektur hatten... who knows. Spätestens mit Rebel 12 und später ProDeo ist Ed aber endgültig in der 32bit-Welt angekommen.


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