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AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
Der Mephisto Phoenix lockt selbst so alte Schachcomputerhasen wie mich, ans Brett zu sitzen. Und so habe ich einen meiner Lieblinge, den Mephisto III-S Glasgow, zum ernsten Kampf auf LEV 4, ca. 1 Min/Zug, aufgefordert. Und das schnelle Programm mit ~ 480 MHz hat mich nicht enttäuscht. In einer ruhigen Partie zeigte der Mephisto Glasgow sehr gutes Schach und ein wirklich entscheidender Fehler trat erst im späten Turmendspiel mit 44.Kf4? auf, in einem Moment, wo ich schon nicht mehr an einen Sieg geglaubt habe.
[Event "1 Min/Zug LEV 4"]
[Site "?"] [Date "2022.12.17"] [Round "?"] [White "Mephisto Glasgow Phoenix"] [Black "Utzinger, Kurt"] [Result "0-1"] [ECO "C10"] [WhiteElo "2040"] [BlackElo "1890"] [Annotator "KUT"] [PlyCount "116"] [EventDate "2022.11.10"] {Der Mephisto Phoenix lockt selbst so alte Schachcomputerhasen wie mich, ans Brett zu sitzen. Und so habe ich einen meiner Lieblinge, den Mephisto III-S Glasgow, zum ernsten Kampf auf LEV 4, ca. 1 Min/Zug, aufgefordert. Und das schnelle Programm mit ~ 480 MHz hat mich nicht enttäuscht. In einer ruhigen Partie zeigte der Mephisto Glasgow sehr gutes Schach und ein wirklich entscheidender Fehler trat erst im späten Turmendspiel mit 44.Kf4? auf, in einem Moment, wo ich schon nicht mehr an einen Sieg geglaubt habe.} 1. e4 {Mephisto Phoenix 1.5G 64 Bit Quadcore CPU mit Mephisto Glasgow-Emu (Fullspeed ~ 68000, 480 MHz), Stufe 4 = 1 Min. pro Zug} e6 2. d4 d5 3. Nc3 {***Letzter Buchzug***} dxe4 4. Nxe4 Bd7 {Die sogenannte Fort-Knox-Variante der Französischen Verteidigung. Ein solides, aber etwas passives System} 5. Bf4 {Unüblich, aber nicht schlecht ... und zwingt auch mich zum selbständigen Denken.} Bc6 6. f3 {Mit seinem Läufer auf f4, ist auch das gut spielbar.} Nd7 7. Bc4 {Keine Frage, dass der Läufer auf d3 günstiger stünde.} (7. Bd3 Ngf6 8. c3 e5 9. Qe2 {½-½ Nieto,E (2193)-Baert,A (2183) BEL-chT 0506 2005 (8)}) 7... Be7 8. Ne2 Ngf6 9. Nxf6+ Bxf6 {Meine normale(re) Reaktion wäre 9...Sxf6, aber heute wollt ich anders spielen.} 10. c3 O-O 11. O-O {Der Mephisto III S Glasgow hat sich gut entwickelt und besitzt auch Raumvorteil. In solchen Stellungen auf Gewinn zu spielen, ist eine heikle Sache.} Re8 {Ein unnötiger Vorbereitungszug für ...e5.} (11... e5 {ist am besten, hatte ich aber verworfen wegen} 12. d5 {ohne weiterzurechnen, denn Schwarz steht ok nach} Bxd5 13. Bxd5 exf4) 12. Qb3 (12. Qc2 {ist etwas genauer}) 12... Nb6 13. Bb5 Bxb5 14. Qxb5 c6 15. Qb3 e5 {Mit diesem befreienden Vorstoss hat Schwarz vollen Ausgleich erzielt.} 16. dxe5 Bxe5 17. Rad1 Qf6 (17... Qc7 {war mein erster Gedanke, der dem schliesslich gewählten 17...Df6 mindestens ebenbürtig ist.}) 18. Bg3 Bxg3 {Nicht zu tadeln, auch wenn 18...Sd5 den Engines noch besser gefällt.} 19. Nxg3 Rad8 20. Rxd8 Rxd8 21. Qa3 $1 {Ein unangenehmer Zug, der den a7-Bauern attackiert und die schöne Diagonale a3-f8 in Beschlag nimmt.} Nc8 22. Qa5 Qe7 23. Nf5 Qd7 24. Nd4 {Schliesst die offene d-Linie. Ich hatte mich eher auf 24.De5 eingestellt.} b6 25. Qa4 c5 {Will die d-Linie wieder öffnen und sucht den Damentausch in der Hoffnung auf ein irgenwann zu gewinnendes Endspiel.} 26. Qxd7 Rxd7 27. Re1 Kf8 ({Aber nicht} 27... cxd4 $4 28. Re8#) 28. Nb3 {Verwehrt meinem Turm das Einbruchsfeld d2. Die Stellung ist ausgeglichen.} Ne7 29. Kf2 {Das Programm von Thomas Nitsche & Elmar Henne zentralisiert im Endspiel vorbildlich den König.} Nd5 {In einer ernsten Turnierpartie hätte ich 29...f5 oder 29...g5 erwogen. Aber gegen meinen bis anhin tadellos agierenden Gegner wollte ich soweit möglich keine Bauern ziehen, um später noch über Tempozüge zu verfügen. Auch hoffte ich, dass Weiss sich "automatisch" durch unerwünschte Bauernzüge selbst schwächen würde.} 30. Nc1 Nf4 31. g3 Nd3+ 32. Nxd3 Rxd3 {Jetzt steht ein Turmendspiel auf dem Brett, das für Oldies - wie die Erfahrungen zeigen - schwierigste Endspiel überhaupt.} 33. Re3 Rd2+ 34. Re2 Rd3 35. Re3 Rd2+ {[#]} 36. Re2 {Da ich im Bauernendspiel keine Gewinnchancen sah, weiche ich dem Turmtausch aus.} Rd6 37. a4 {Auch wenn das überhaupt nicht falsch ist, hat es mir gefallen, dass Weiss beginnt, seine Bauern zu ziehen. Vielleicht tut sich ja irgendwann mal eine Schwäche auf.} f6 {Der König soll nach f7 und so schnell im Zentrum eingreifen können.} 38. h4 {Auch das verträgt die Stellung noch, obwohl der g3-Bauer doch etwas geschwächt wird. Das könnte sich in gewissen Abwicklungen rächen, wo ein schwarzer Turm auf f3 schlägt und dann sofort auch der g3-Bauer in der Luft hängt. Auf totale Sicherheit bedacht, hätte Weiss auf Turmtausch spielen können, was mir unangenehmer gewesen wäre, denn das Bauernendspiel stünde noch immer total ausgeglichen.} (38. Ke1 Kf7 39. Rd2 {und nun geht es ohne Turmtausch nicht mehr} Ke6 40. Rxd6+ Kxd6 41. Ke2 $11) 38... Kf7 39. g4 {Gewinnt zwar Raum am Königsflügel, aber in bestimmten Situationen hat nun Schwarz die vielleicht lästige Anrempelung ...f5 in der Hinterhand.} Rd1 {Eine andere Möglichkeit, aktiv zu werden, sah ich nicht. Im Übrigen hegte ich bereits Zweifel, diese Partie noch gewinnen zu können.} 40. Kg3 {Mitten in meinem Denkprozess zu den Folgen von 40.Te1, werde ich erlöst.} (40. Re1 $2 {Gemäss Engines ein Verlustzug. Den möglichen Gewinn hatte ich in diesem Moment allerdings noch nicht gesehen, so dass ich wahrscheinlich dem Turmtausch ausgewichen wäre.} Rxe1 41. Kxe1 f5 $3 {Dass diese "Bombe" gewinnt, war in meinem Denkprozess noch nicht angekommen, z.B.} 42. Kf2 Kf6 43. c4 Ke5 44. Ke3 fxg4 45. fxg4 g6 46. g5 a6 47. b3 a5 48. Kf3 Kf5 49. Kg3 Ke4 $19 {und gewinnt}) 40... Rg1+ 41. Kf4 Ra1 42. h5 $6 {Wie die Engines meinen, ist das kein Fehler. Es hat mich indessen erstaunt, dass der Mephisto Glasgow den a4-Bauern freiwillig hergibt. Deshalb das Fragezeichen, denn der Bauerngewinn lässt mich wieder hoffen.} ({Nach} 42. Re4 {sehe ich beim besten Willen noch immer nichts für Schwarz.}) 42... Rxa4+ 43. Kg3 Ra1 {[#]} 44. Kf4 $2 {Der erste wirkliche und dieses Mal ernsthafte Fehler von Weiss.} ({Dahin musste der Turm mit der Drohung Td7+. Und wenn Schwarz dieses Eindringen verhindern will, wird nach} 44. Rd2 Re1 {folgen müssen} 45. Rd7+ Re7 46. Rd6 {und es ist zweifelhaft, ob Schwarz irgendwelche Fortschritte machen kann.}) 44... Rd1 45. Kg3 Rd3 46. Re1 a5 {Nur durch Aktivierung der Bauernmehrheit geht es vorwärts.} 47. Re2 a4 {Meine einzige Idee ...b5, dann ...b4.} 48. Rc2 b5 {was sonst?} 49. Kf4 Ke6 {Nun greift auch der schwarze König in den Kampf ein.} ({Nach} 49... b4 $2 50. cxb4 cxb4 {erwacht auch der weisse Turm zum Leben und hernach wäre kein Gewinn mehr möglich.} 51. Rc7+ Ke6 52. Ra7 a3 53. bxa3 bxa3 54. Ke4 Rb3 55. f4 (55. Rxg7 $2 {Ein lehrreicher Fehler.} Rb4+ 56. Kd3 Ra4 $19) 55... h6 56. Ra6+ Kf7 57. Ra7+ Kg8 58. g5 fxg5 59. fxg5 hxg5 60. Kf5 Rg3 61. Kg6 $11 {Ich habe solche Varianten nicht gerechnet, denn als Turnierspieler weiss man einfach, dass 49...b4 falsch ist.}) 50. Kg3 (50. Ke4 {leistet stärkeren Widerstand}) 50... g5 {Nimmt dem König wichtige Felder und nach 51.hxg6 hxg6 ist ein angreifbarer Bauer auf der 7. Reihe verschwunden.} 51. Kf2 Kd6 {Ganz klar, 51...Kd5 ist stärker.} (51... Kd5 52. Re2 Kc4) 52. Ke2 c4 {Macht aus der Not eine Tugend. Nach 52...Td5 hat mir 53.c4 nicht gefallen, obwohl das gemäss den Engines ebenfalls gewinnt.} 53. Rd2 $6 {In bereits verlorener Stellung erleichtert Weiss dem Gegner das Leben durch Turmtausch und Übergang in einfach zu spielendes Bauernendspiel.} (53. Kf2 Kc5 54. h6 (54. Re2 a3) 54... b4 55. cxb4+ Kxb4 $19) 53... Rxd2+ 54. Kxd2 Ke5 55. Kd1 Kf4 56. Ke2 h6 {Bringt Weiss in Zugzwang.} 57. Kd1 (57. Kf2 {erlaubt den Durchbruch am Damenflügel mit} b4 $1 58. cxb4 c3 $1 59. bxc3 a3 {und die Umwandlung zur Dame lässt sich nicht verhindern.}) 57... Kxf3 58. Ke1 Kxg4 0-1 |
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in der zweiten Partie jedenfalls sieht es nicht mehr danach aus, nachdem Mephisto Glasgow bereits auf Gewinn stand. :o Nun geht die Partie jedoch den Bach runter. Das wird eine völlig unnötige Niederlage werden. Die Unergründliche scheint taktisch leicht überlegen zu sein. Gruß Egbert |
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lange eine von beiden Seiten fehlerlos geführte Partie. Doch dann zeigte sich Deine Überlegenheit gegenüber MP Mephisto Glasgow im Endspiel deutlich. Gruß Egbert |
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Die "Unergründliche" wird im Endspiel schon noch einen Fehler begehen. :) Gruss Kurt |
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Guten Morgen, :)
wie bereits angekündigt stand Mephisto Glasgow in der zweiten Partien glatt auf Gewinn. Aber wie wir alle wissen, ist das Verwerten solcher überlegenen Positionen eine der großen Schwächen des Nitsche-/Henne Programms. Das die Partie dann allerdings auch noch verloren geht, schlägt dem Fass den Boden aus...:o Mephisto Phoenix Mephisto Glasgow Vollspeed: 0 Revelation II AE CXG Sphinx 40 Vollspeed:2
[Event "Mephisto Phoenix Emu: Mephisto Glasgow"]
[Site "?"] [Date "2022.12.17"] [Round "2"] [White "Revelation II AE CXG Sphinx 4, Vollspeed"] [Black "Mephisto Phoenix Mephisto Gla, Vollspeed"] [Result "1-0"] [ECO "D30"] [Annotator "Rapp,Egbert"] [PlyCount "158"] [EventDate "2022.12.17"] 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nf3 d5 4. Nc3 c6 5. e3 {Ende Buch} Bd6 6. Bd3 Nbd7 { Ende Buch} 7. cxd5 cxd5 8. Nb5 Be7 9. Qc2 O-O 10. O-O Nb6 11. Ng5 {sieht bedrohlich ist aus, ist es aber nicht.} h6 12. Nh7 Nxh7 13. Bxh7+ Kh8 14. Bd3 Bd7 {[#]die Stellung ist im Gleichgewicht.} 15. Qe2 Bxb5 {unverständlich wie leichtfertig Mephisto Glasgow auf sein Läuferpaar verzichtet. Es gibt keinen dynamischen Bonus gegenüber dem Springer.} 16. Bxb5 Rc8 17. Bd3 f5 {hier vermag 17. ...Sb6-c4 mehr zu überzeugen.} 18. Bd2 Na4 19. b3 {hier hätte sich die Unergründliche mittels 19. Ta1-b1 einen leichten Vorteil verschaffen können.} Nc3 20. Bxc3 Rxc3 21. Rac1 Qa5 22. Rc2 Rfc8 23. Rfc1 {der Kampf um die c-Linie...} Rxc2 24. Rxc2 Rxc2 25. Qxc2 Qd8 {[#]alles im Lot.} 26. h3 Bd6 27. Kf1 g6 28. Qd2 Kg7 29. Be2 Kf7 30. e4 {eher ungünstig für Weiß. Die Sphinx spekuliert auf den Bauern auf h6, aber danach geht es nicht wirklich weiter.} dxe4 31. Qxh6 {? ein erster Fehler, erforderlich war 31. d4-d5!} Bf8 32. Qe3 a5 {verpasst das nahe liegende 32. ...Lf8-g7.} 33. Bc4 {33. f2-f3 war zu empfehlen. Schwarz besitzt etwas Vorteil.} Bg7 34. d5 {? ein weiterer Fehler.} exd5 {Mephisto Glasgow ist nun in Besitz eines gefährlichen Freibauern.} 35. Qd2 Ke6 36. a4 Bf6 37. Bb5 Qc7 38. Qe3 g5 {diese Phase wird sehr stark vom Nitsche-Programm behandelt.} 39. Kg1 {? keine Frage, der Nachziehende steht auf Gewinn.} d4 40. Qe1 Qc3 41. Bc4+ {? nun sollte es keine Frage mehr zum Ausgang der Partie geben.} Kd7 {? warum nicht 41. ...Ke6-e5?} 42. Qb1 {? verpasst 42. Kg1-f1. Beide Programme sehen nicht die Gefährlichkeit des schwarzen Freibauern.} d3 43. Qd1 {[#]Schwarz steht total auf Gewinn.} Qc2 {nicht der beste Zug, da er Weiß gewisses Gegenspiel einräumt.} 44. Qh5 Qc1+ 45. Kh2 Qf4+ 46. Kg1 Qe5 47. Qf7+ {? deutlich schwächer als 47. g2-g3.} Kd6 {? das kostet fast den ganzen Vorteil! Erforderlich war 47. ...Lf6-e7. Mephisto Glasgow bewertet den Nachteil des völlig offen stehenden eigenen Königs nicht korrekt ein. Da ist wieder die Sache mit der Königssicherheit.} 48. Qxb7 d2 {? danach ist die Partie bereits auf Remis-Kurs.} 49. Qa6+ Kc7 50. Qa7+ Kc8 51. Qa8+ {genauer war 51. Da7-a6+.} Kd7 52. Qb7+ Qc7 53. Qd5+ Qd6 54. Qxf5+ Kd8 {? eine letzte leise Hoffnung für Mephisto Glasgow bestand in 54. ...Kd7-e8. Nun sollte es an einer Punkteteilung keine Zweifel mehr geben.} 55. Qxa5+ Ke7 56. Qa7+ Kd8 57. Qa8+ Kc7 58. Qa5+ Kb8 59. Qb5+ Ka7 60. Be2 {?60. Db5-a5+ hält todsicher Remis.} d1=Q+ 61. Bxd1 Qxd1+ 62. Kh2 Qd6+ 63. g3 Qe5 {etwas stärker war 63. ...Lf6-d8. } 64. Qd7+ Ka6 65. Kg2 Ka5 66. Qb7 Qf5 67. Qa7+ {? das räumt allerdings wieder dem Nachziehenden geringe Chancen ein.} Kb4 68. Qb6+ Ka3 69. a5 { ? eine weitere Ungenauigkeit der Unergründlichen. Sollte Schwarz nun wieder gewinnen können?} Be7 {Nein, gewisse Chancen bestanden in:} (69... Qf3+ 70. Kh2 Qc3 71. Qe3 Qd3 72. a6 Bd4 73. Qc1+ Kxb3) 70. b4 Qf3+ 71. Kg1 {[#]nun hegte ich keine Zweifel mehr an einer Punkteteilung.} Qc3 {? und wurde prompt eines Besseren belehrt. Ein ganz schwacher Zug, welcher die Partie gar noch verliert!} 72. a6 {tja, diesen Freibauern hat Mephisto Glasgow irgendwie nicht in seiner internen Repräsentation seines internen Bretts nicht auf dem Schirm gehabt. Entsetzlich...} Qc1+ 73. Kg2 Ka2 74. a7 Qa3 75. Qb7 Kb2 76. a8=Q Qf3+ 77. Kg1 Qd1+ 78. Kh2 Qd4 79. Kg2 Bxb4 {und Mephisto Glasgow gibt auf. Welch unnötiger Verlust!} 1-0 Gruß Egbert |
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Hallo Egbert !
In der Tat ein schmerzlicher Verlust !! Schönen Gruß Christian |
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Dass der Mephisto Glasgow diese Partie gar noch verliert, hätte ich mir nie und nimmer träumen lassen. Aber das Nichterkennen von gefährlichen Freibauern hat schon manchem Oldie den schon eigentlich klaren Gewinn zur Illusion werden lassen. Gruss Kurt |
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Hallo Kurt und Egbert,
es ist so, wie ich x-fach schrieb: Wenn das Wissen fehlt, wird irgendwann der Computer immer den falschen Zug spielen, einfach weil er davon überzeugt ist, dass dieser falsche Zug der richtige Zug sei … Dazu kommt natürlich noch der Horizonteffekt … und der greift natürlich speziell in Endspielen bzw. Bauerndurchmärschen … da macht sich die Begrenzung auf 19 HZ besonders bemerkbar, vor allem, wenn es stille Züge gibt, die das Unglück nach hinten verschieben … Wobei 1983 / 84 die Rechentiefe natürlich extrem beeindruckend war … aber das ist halt auch schon fast 40 Jahre her …. ;) Gruß, Sascha |
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das ist leider wahr. :o Gruß Egbert |
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das ist richtig, was wiederum meine gedämpfte Erwartungshaltung hinsichtlich Spielstärkezuwachs des Mephisto Glasgow (unter Mephisto Phoenix) im Turnierschach zu belegen scheint. Aber gut, wir wollen die Flinte nicht nach 2 Partien ins Korn werfen. ;) Gruß Egbert |
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Hallo Zusammen, :)
die 3. Partie ist absolut kurios und bringt einen alt bekannten Programmfehler der Unergründlichen zum Vorschein. In ausgeglichener Stellung phantasiert sich die Sphinx 40 unerreichbare Mattbilder zusammen, handelt danach und wird selbst mattgesetzt. :D Mephisto Phoenix Mephisto Glasgow Vollspeed: 1 Revelation II AE CXG Sphinx 40 Vollspeed:2
[Event "Mephisto Phoenix Emu: Mephisto Glasgow"]
[Site "?"] [Date "2022.12.18"] [Round "3"] [White "Mephisto Phoenix Mephisto Gla, Vollspeed"] [Black "Revelation II AE CXG Sphinx 4, Vollspeed"] [Result "1-0"] [ECO "D60"] [Annotator "Rapp,Egbert"] [PlyCount "58"] [EventDate "2022.12.18"] 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 Nf6 4. Bg5 Be7 5. e3 O-O 6. Nf3 Nbd7 {Ende Buch} 7. Qb3 c5 8. cxd5 cxd4 9. Nxd4 {Ende Buch} Nc5 10. Qc2 exd5 11. a4 {nicht optimal, Züge wie 11. Lg5-h4 oder Ta1-d1 waren zu bevorzugen.} Ne6 12. Nxe6 Bxe6 13. Bd3 {erneut nicht der beste Zug.} h6 14. Bxf6 Bxf6 {erneut verfügt die Sphinx 40 über das Läuferpaar.} 15. O-O Be5 {stärker war 15. ...Dd8-a5. Die Partie befindet sich im Lot.} 16. f4 Bf6 {eine zu bevorzugende Entgegnung war 16. ... d5-d4 mit leichtem Vorteil für den Nachziehenden.} 17. f5 {konequent.} Bc8 { schwächer als 17. ...Le6-d7, da die Entwicklung des schwarzen Turms auf a8 behindert wird.} 18. Rad1 {! gut von Mephisto Glasgow gespielt.} d4 {eine weitere Ungenauigkeit der Unergründlichen. Weiß besitzt nun einen positionellen Vorteil.} 19. Bc4 {das Programm von Thomas Nitsche und Elmar Henne kommt mit diesem Stellungstyp besser als die Sphinx 40 zurecht.} Re8 { ...was auch dieser Zug erneut unter Beweis stellt.} 20. Ne4 Be5 21. h3 { 21. Kg1-h1 war vorzuziehen.} Qb6 22. a5 {!} Qc7 {es wäre besser für Schwarz gewesen, den Bauern auf a5 zu schlagen. Nun hat Mephisto Glasgow einen deutlichen Vorteil.} 23. exd4 Bh2+ {? die Sphinx 40 liebt diese Stellungen, in welchen Läufer und Dame im Verbund auf die gegnerische Königsstellung zielen. in diesem Fall ist diese Konstellation sinnbefreit. Weiß steht auf Gewinn.} 24. Kh1 {[#]} Rxe4 {?? es deutet sich wieder ein altbekannter Fehler der Unergründlichen an. In solchen Stellungstypen glaubt das Programm nicht selten ein Mattbild vor Augen zu haben und packt dieses völlig sinnlose Qualitätsopfer aus.} 25. Qxe4 Bxf5 {?? eine Fortsdetzung des Programmfehlers.} 26. Rxf5 Qg3 {[#] ?? mit Mattansage in 3 Zügen?} 27. Rxf7 Kh8 {nun mit Matt in 4 Zügen-Ankündigung?} 28. Rdf1 Rg8 {noch immer bewertet sich die Unergründliche mit + 9.99. Wenn einem bis jetzt noch nicht klar war, warum dieses Programm scherzhaft "Die Unergründliche" genannt wird, dürfte nach dieser Partie Klarheit herrschen.} 29. Rf8 {Zwar auch mit einer etwas übertriebenen Mattansage in 7 Zügen, aber zumindest stimmt die Seite, welche mattgesetzt wird.} Qb8 {und die Sphinx 40 gibt auf. Eine verrückte Partie.} 1-0 [Event "Mephisto Phoenix Emu: Mephisto Glasgow"] [Site "?"] [Date "2022.12.18"] [Round "3"] [White "Mephisto Phoenix Mephisto Gla, Vollspeed"] [Black "Revelation II AE CXG Sphinx 4, Vollspeed"] [Result "1-0"] [ECO "D60"] [Annotator "Rapp,Egbert"] [PlyCount "58"] [EventDate "2022.12.18"] 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 Nf6 4. Bg5 Be7 5. e3 O-O 6. Nf3 Nbd7 {Ende Buch} 7. Qb3 c5 8. cxd5 cxd4 9. Nxd4 {Ende Buch} Nc5 10. Qc2 exd5 11. a4 {nicht optimal, Züge wie 11. Lg5-h4 oder Ta1-d1 waren zu bevorzugen.} Ne6 12. Nxe6 Bxe6 13. Bd3 {erneut nicht der beste Zug.} h6 14. Bxf6 Bxf6 {erneut verfügt die Sphinx 40 über das Läuferpaar.} 15. O-O Be5 {stärker war 15. ...Dd8-a5. Die Partie befindet sich im Lot.} 16. f4 Bf6 {eine zu bevorzugende Entgegnung war 16. ... d5-d4 mit leichtem Vorteil für den Nachziehenden.} 17. f5 {konsequent.} Bc8 { schwächer als 17. ...Le6-d7, da die Entwicklung des schwarzen Turms auf a8 behindert wird.} 18. Rad1 {! gut von Mephisto Glasgow gespielt.} d4 {eine weitere Ungenauigkeit der Unergründlichen. Weiß besitzt nun einen positionellen Vorteil.} 19. Bc4 {das Programm von Thomas Nitsche und Elmar Henne kommt mit diesem Stellungstyp besser als die Sphinx 40 zurecht.} Re8 { ...was auch dieser Zug erneut unter Beweis stellt.} 20. Ne4 Be5 21. h3 { 21. Kg1-h1 war vorzuziehen.} Qb6 22. a5 {!} Qc7 {es wäre besser für Schwarz gewesen, den Bauern auf a5 zu schlagen. Nun hat Mephisto Glasgow einen deutlichen Vorteil.} 23. exd4 Bh2+ {? die Sphinx 40 liebt diese Stellungen, in welchen Läufer und Dame im Verbund auf die gegnerische Königsstellung zielen. in diesem Fall ist diese Konstellation sinnbefreit. Weiß steht auf Gewinn.} 24. Kh1 {[#]} Rxe4 {?? es deutet sich wieder ein altbekannter Fehler der Unergründlichen an. In solchen Stellungstypen glaubt das Programm nicht selten ein Mattbild vor Augen zu haben und packt dieses völlig sinnlose Qualitätsopfer aus.} 25. Qxe4 Bxf5 {?? eine Fortsetzung des Programmfehlers.} 26. Rxf5 Qg3 {[#] ?? mit Mattansage in 3 Zügen?} 27. Rxf7 Kh8 {nun mit Matt in 4 Zügen-Ankündigung?} 28. Rdf1 Rg8 {noch immer bewertet sich die Unergründliche mit + 9.99. Wenn einem bis jetzt noch nicht klar war, warum dieses Programm scherzhaft "Die Unergründliche" genannt wird, dürfte nach dieser Partie Klarheit herrschen.} 29. Rf8 {Zwar auch mit einer etwas übertriebenen Mattansage in 7 Zügen, aber zumindest stimmt die Seite, welche mattgesetzt wird.} Qb8 {und die Sphinx 40 gibt auf. Eine verrückte Partie.} 1-0 Gruß Egbert |
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im (für mich) eigentlich interessanten Bereich, dem Spiel gegen die Kiste, ist der Phoenix für mich die perfekte „Endstufe“ … obwohl ich den Glasgow bzw. sein Spiel wie einen guten Freund kenne, bekommt er im Phoenix eine zusätzliche taktische Sicherheit, bei der ich oft an meine Grenzen stoße … bedeutet für mich, dass ich im Glasgow endlich den Gegner habe, der mir, auch wenn ich konzentriert spiele, alles abverlangt und mich bei der kleinsten Ungenauigkeit in den Hintern tritt … Da spielt es für mich nur eine sehr untergeordnete Rolle, wie er jetzt gegen andere Computer abschneidet … zumal er da immer weit mehr Probleme als gegen Menschen hatte. Wobei es auch hier jetzt mal echte Perlen gibt, wie Micha und ich ja in der Review schon gezeigt haben … Gruß, Sascha |
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Der zurecht kritisiert Zug 71. ... Dc3 ? ist durchaus auf den ersten Blick erklärbar bzw. plausibel. Weil der Bauer auf b4 ist damit zweimal angegriffen wird und droht, erobert zu werden. Im nächsten Zug erkennt Schwarz erst, dass er sich das nicht leisten kann. Und dann stellt sich im 78. Zug erst heraus, dass es nach Kh2 auch keine Dauerschachoptionen mehr gibt. Es gibt keine Theorie, bzw. Schachwissen, die besagt, dass der Freibauer auf a5 in der konkreten Situation zu gefährlich ist. Bei den neueren Programmen (z.B. The King) führt solch vermeintliches Wissen bisweilen zu einer Überbewertung von Freibauern. D.h.: Es wird auf den Freibauer gesetzt, andere Bauern dafür geopfert, was dann auch falsch sein kann. Ich sehe beim Glasgow-Programm nur zwei bis drei echte Schwächen, die die Spielstärke selbst bei weiterer extremer Beschleunigung limitieren: a) Die 19HZ-Tiefe als Limit b) Die Unterbewertung von Rand-, bzw. Rand-Doppelbauern c) Eventuell zu geringe Königssicherheit (riskante Rochade) Das heißt: Würde man den Glasgow-Phoenix im Fernschach einsetzen, sollte es meiner Ansicht nach zu etwa 2300-2400 Wiki-Elo reichen. ;-) Gruß, Wolfgang |
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Du weißt dass ich das Programm liebe, dennoch sehe ich eine Reihe großer Schwächen mehr als in Deiner Liste: - Taktische Blackouts, insbesondere bei "stillen Zügen" sind keine Seltenheit - Unterschätzung von Grundlinienschwächen - Motiv des Erstickungsmatt ist nicht bekannt - Turmverdopplungen, insbesondere auf der 2. und 7. Reihe wird nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet - Dame wird in einigen Fällen in der Eröffnungsphase zu oft gezogen, bzw. in bedrohliche Positionen gebracht - lässt oftmals zerrissene Bauernstrukturen ohne Not zu - teilweise erhebliche Korrekturen der Stellungsbewertung nach Figurenabtausch - Schlechtes Zeitmanagement: Für alternativlose Züge werden teilweise erhebliche Zeit Ressourcen geopfert und in schwierigen Stellungen werden die Züge vereinzelt a tempo gespielt, ohne dass hier das Permanent Brain gegriffen hätte - die Gefahr von gegnerischen Freibauern wird oftmals nicht hoch genug bewertet Doch all das hält mich nicht davon ab, Mephisto Glasgow als mein Lieblingsprogramm anzusehen, dass im Kampf gegen Menschen sicher erfolgreicher als im Kampf gegen die elektronische Konkurrenz ist. :) Gruß Egbert |
AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
Hallo zusammen,
ich finde, was die Schwächen des Glasgows betrifft, habt ihr alle irgendwie Recht. Egbert beschreibt die vollständige Mängel-Liste. Mittels Beschleunigung kann sich der Glasgow dann einige Dinge innerhalb der nächsten 19 HZ errechnen (taktische Motive, Mattmotive), so dass im Best Case dann Wolfgangs Liste übrig bleibt. Ed Schröder hat mal ein paar Gedanken dazu mal sinngemäß geschrieben: Er konnte, als die Computer schnell genug waren, einiges Schachwissen aus den Algorithmen entfernen. Die neue Version des Programms rechnete schneller in die Tiefe. Allerdings bestand hier kein 19 HZ-Limit. Quelle: https://www.schach-computer.info/wik...r%C3%B6der,_Ed (-> unter "und ebendort auch am 26. November 2001") Was man nicht herausrechnen kann, sind positionelle Mängel und die langfristige Königssicherheit. Ich fürchte nur, wenn die Königssicherheit höhere Priorität bekommen würde, spielt der Glasgow irgendwann nicht mehr so, wie wir ihn mögen. Zu den Partien / Match: Die zweite Partie ging tragisch für den Glasgow verloren, die dritte Partie tragisch für die Sphinx. Das Match ist jetzt schon interessanter und spannender als so manche Sportveranstaltung im Fernsehen. Noch ist alles für beide Teilnehmer drin. Vielen Dank auch an Egbert für die gute Aufbereitung der Spiele und an alle anderen für die guten Kommentare. Threads wie dieser hier sind für mich immer ein Positivbeispiel, wie Diskussionen im Internet ablaufen können. Viele Grüße Markus |
AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
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vielen Dank für Deine netten Worte. :) Die vollständige Mängelliste wäre noch viel länger, aber das kann den Spaß mit diesem einzigartigen Programm keinerlei Abbruch erteilen. ;) Du hast Recht, Schwächen in der Königssicherheit lassen sich nicht einfach herausrechnen, hierzu bedarf es ausgeklügelter Algorithmen. Ein Ansatz hierfür waren ja anno 1984 die PSH-Algorithmen des Novag Super Constellation. Natürlich gab es hier neben Sonnenschein auch Schatten (ungerechtfertigte Opfer), aber genau aus diesem Grunde lieben war die alten Schachprogramme wie den Mephisto Glasgow und den Super Conny, wie er liebevoll von den Schachcomputer-Liebhabern genannt wird. :) Ich freue mich auf jeden Fall auch das Match weiterführen zu können, ungeachtet der auftauchenden Schwächen der Kontrahenten. Gruß Egbert |
AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
Guten Abend, :)
in der 4. Partie kommt Mephisto Glasgow zu einem verdienten Sieg und kann im Wettkampf zur Unergründlichen aufschließen. Mephisto Phoenix Mephisto Glasgow Vollspeed: 2 Revelation II AE CXG Sphinx 40 Vollspeed:2
[Event "Mephisto Phoenix Emu: Mephisto Glasgow"]
[Site "?"] [Date "2022.12.18"] [Round "4"] [White "Revelation II AE CXG Sphinx 4, Vollspeed"] [Black "Mephisto Phoenix Mephisto Gla, Vollspeed"] [Result "0-1"] [ECO "C77"] [Annotator "Rapp,Egbert"] [PlyCount "91"] [EventDate "2022.12.18"] 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. Bxc6 dxc6 {Ende Buch} 6. Nc3 { Ende Buch} Bc5 7. Nxe5 Bxf2+ 8. Kxf2 Qd4+ 9. Kf1 Qxe5 10. d4 Qa5 {[#]die Partie ist ausgeglichen. Schwarz hat zwar die weiße Rochade vereitelt, dafür beherrscht die Unergründliche das Zentrum.} 11. Qd3 Be6 {eine gute Alternative war die kurze Rochade.} 12. Bd2 Qb6 13. e5 {einer erste Ungenauigkeit der Sphinx 40. 13. Sc3-a4 hält die Position ausgeglichen.} Ng4 { Mephisto Glasgow revanchiert sich mit einer Ungenauigkeit. Nach 13. ...Sf6-d7 hat Schwarz etwas besseres Spiel.} 14. Na4 {14. h2-h3 ist zu bevorzugen.} Qb5 15. Qxb5 axb5 16. Nc5 O-O-O {sehr gut. Mephisto Glasgow hat die Initiative.} 17. c3 Nxe5 {warum eigentlich nicht 17. ...Le6-c4+?} 18. Bg5 {? deutlich schwächer als 16. Sc5xe6.} Rd5 {noch immer war 18. ...Le6-c4 die stärkere Fortsetzung.} 19. Bh4 Ng6 20. Bf2 Rf5 21. Nxe6 {verpasst dem Nachziehenden zwar einen Isolani...} fxe6 {öffnet aber damit Schwarz die f-Linie für seine beiden Türme. Schwarz steht klar besser und hat ja auch bereits einen Bauern im Gepäck.} 22. g4 Rf4 23. h3 Rhf8 24. Rh2 b4 25. Ke2 bxc3 26. bxc3 Rf3 27. Be3 Rg3 28. Re1 {besser wäre es gewesen, via 28. Ta1-g1 den Turmtausch zu erzwingen.} Rff3 {[#]nun wird die Sphinx 40 unter Druck gesetzt.} 29. Bd2 Nf4+ {etwas besser war 29. ...e6-e5.} 30. Kd1 {? damit dürften die letzten Hoffnungen auf ein Remis schwinden. Erforderlich war 30. Ld2xf4.} Kd7 31. Kc2 Nxh3 32. Reh1 Nf2 33. Rb1 {? klar nachteiliger als 33. Th1-f1.} b6 {? verpasst das wesentlich stärkere 33. ...Sf2xg4.} 34. Rxh7 Rxg4 {dennoch verfügt Mephisto Glasgow über 2 gesunde Bauern mehr.} 35. Rf1 Rg2 36. a4 Rf5 {? 36. .. .Tf3-g3 war angesagt.} 37. Re1 Ra5 38. Kb3 {? nach 38. Te1-e2 ist die schwarze Gewinnführung alles andere als einfach.} Nd3 39. Rd1 c5 40. c4 Rxa4 {[#]} 41. Bc3 {? übersieht eine taktische Wendung.} Rga2 {! im Gegensatz zum Weltmeister von 1984.} 42. Bb4 cxb4 43. Rxd3 R4a3+ 44. Kxb4 Rxd3 45. Rxg7+ Kc6 46. d5+ {und die Unergründliche streicht die Segel. Ein völlig verdienter Sieg für Mephisto Glasgow, welcher in dieser Partie auch taktisch mehr Weitblick bewies.} 0-1 Gruß Egbert |
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Da ist die taktische Schlagkraft, wenn der Glasgow einen guten Tag hat.
Dann müssen es nicht unbedingt Türme in der 2. Reihe sein, es reichen auch Türme in der 3. Reihe. :D |
AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
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ja dass hat das Nitsche/Henne-Programm sehr gut gemacht. ;) Gruß Egbert |
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Hallo Allerseits, :)
in der 5. Partie werden wir Zeuge eines kämpferischen Remis. Letztendlich eine verdiente Punkteteilung, ein Kampf auf Augenhöhe. Mephisto Phoenix Mephisto Glasgow Vollspeed: 2,5 Revelation II AE CXG Sphinx 40 Vollspeed:2,5
[Event "Mephisto Phoenix Emu: Mephisto Glasgow"]
[Site "?"] [Date "2022.12.19"] [Round "5"] [White "Mephisto Phoenix Mephisto Gla, Vollspeed"] [Black "Revelation II AE CXG Sphinx 4, Vollspeed"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "B22"] [Annotator "Rapp,Egbert"] [PlyCount "130"] [EventDate "2022.12.19"] 1. e4 c5 2. c3 Nf6 3. e5 Nd5 4. d4 cxd4 5. Qxd4 e6 6. Bc4 {Ende Buch} Nc6 7. Qe4 Nde7 8. Nf3 Ng6 9. Bb5 Qc7 10. Bxc6 Qxc6 {Ende Buch. Von einem Vorteil für Weiß kann keine Rede sein, nachdem nun beide Geräte das Buch verlassen haben.} 11. Qxc6 dxc6 12. Nbd2 Be7 13. Ne4 O-O 14. Bg5 {eine gute Alternative bestand in 14. h2-h4.} Bxg5 15. Nexg5 Nf4 {klar schwächer als 15. ...b7-b6, um den schwarzen Läufer Leben einzuhauchen.} 16. O-O Nd3 17. b3 b6 18. Rfd1 Ba6 {der vorwitzige Springer sollte besser den Rückzug auf f4 antreten.} 19. c4 {erfolgsversprechender sieht 19. Sg5-e4 aus.} Rfd8 20. Rd2 Rd7 21. Rad1 Rad8 22. Ne4 h6 {[#]Weiß hat ein wenig die Initiative an sich gerissen.} 23. Nd6 Nf4 24. Nd4 Rc7 25. g3 Ng6 26. f4 Ne7 27. Nc2 c5 28. Kf2 Nc6 29. Ke1 Rcd7 30. a4 Kf8 {die Partie ist ausgeglichen.} 31. Rd3 {ein Zug minderer Qualität.} f6 32. exf6 gxf6 33. R3d2 Nd4 {warum nicht das offensichtliche 33. ...Kf8-e7?} 34. Nxd4 cxd4 {Schwarz hat nun einen Freibauern, kann er diesen aber auch ausreichend von hinten unterstützen?} 35. c5 {schwächer als 35. Sd6-e4.} d3 { nach 35. ...b6xc5 hat die Sphinx 40 evtl. die besseren Karten.} 36. b4 bxc5 37. bxc5 Rc7 38. Ne4 Rd4 {beide Geräte machen in diesem komplexen Endspiel keine gravierenden Fehler, doch viele Ungenauigkeiten, die ich hier aber gar nicht tadeln möchte. Ohne ausreichende Rechentiefe und Hashtables herrscht schlichtweg Überforderung.} 39. Nxf6 Rxc5 40. Kf2 Kg7 41. Ng4 Rcd5 {41. ... Td4xa4 war zu bevorzugen.} 42. Rc1 Rxa4 43. Rc7+ Kg6 44. Rxa7 Ra1 45. Ne5+ Kf5 46. Rxd3 Rxd3 47. Nxd3 {Mephisto Glasgow hat zwar nach langem Ringen einen gegnerischen Bauern erobert, das Remis ist indes kaum zu vermeiden.} Ra2+ 48. Ke1 Kf6 {? ein völlig unverständlicher Zug der Unergründlichen.} 49. h3 { evtl. hätte 49. Sd3-c5! bei ungenauem schwarzen Gegenspiel noch zum Sieg reichen können. Das überfordert aber unsere Oldies bei Weitem.} Ra1+ 50. Kd2 Ra2+ 51. Kc1 Bc4 52. Rxa2 Bxa2 {damit ist die Punkteteilung quasi in Stein gemeißelt.} 53. Ne5 Kf5 54. Kd2 Ke4 55. Ke2 h5 56. h4 Bb3 57. Kf2 Bd5 58. Ke1 Ke3 59. Kf1 Bb7 60. Kg1 Bd5 61. Kh2 Kf2 62. Nd3+ Kf3 63. Nc5 Kg4 64. Nd7 Kf5 65. Ne5 Ba8 {an dieser Stelle habe ich dem sinnlosen Treiben ein Ende bereitet und die Partie als Remis gewertet. Insgesamt gesehen war dies auch leistungsgerecht.} 1/2-1/2 Gruß Egbert |
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Hi Egbert,
falls Du mir das offTopic erlaubst. Mein Eindruck nach etlichen Partien ist, dass man die Gesamtspielstärke in einige Bereiche unterteilen muss: - Eröffnung: Hier hat es keine Verbesserung gegeben. - Strategisches Spiel: Auch hier gibt es keinen Zugewinn aufgrund der Geschwindigkeit, da die maximale Tiefe selektiv oft bereits beim Rev II ausgenutzt wurde. - Taktisches Spiel: Hier hat der Glasgow meiner Meinung nach bestimmt 50 Elo zugelegt, wenn nicht 70 Elo. Er ist in der 30 Sekunden Stufe (gegen den Menschen) deutlich stabliler und lässt sich nicht mehr so leicht hinters Licht führen. - Endspiel: Auch hier gibt es kaum einen Zugewinn, da auch hier schon fast alles unter dem Rev II ausgereizt wurde und viel auf Wissen basiert ... Entscheidungen also nur bedingt errechnet werden. Ich denke, im Gesamtpaket wird er aufgrund der taktischen Verbesserungen gegen Menschen deutlicher zulegen als gegen andere Computer ... das ist nach ca. 50 bis 60 ernsthaften Partien mein Eindruck ... Gruß, Sascha |
AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
Soweit ich weiß hat man in den "alten Tagen" bei den Weltmeisterschaften folgendermaßen versucht, das Letzte aus den Schachcomputern herauszuholen.
Beschleunigung der CPU soweit möglich. -> Das machen wir ja gerade beim Glasgow. :) Eröffnungsbuch und Einstellungen während des Wettbewerbs anpassen (soweit innerhalb der Regeln möglich). -> Das können wir in diesem Fall nicht, aber so weit ich gehört habe war Ossi Weiner bei den Weltmeisterschaften mit seinem Eröffnungswissen gerade hier erfolgreich aktiv. Auf der WM 1989 hat er sogar einen teilnehmenden Mephisto Almeria enttarnt: https://www.schach-computer.info/wik...ender_Verdacht |
AW: Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation
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ich teile Deine Auffassung. In zumindest einer der 5 Partie hat Mephisto Glasgow unter Mephisto Phoenix der eine Halbzug Brute-Force mehr als unter dem Revelation II vor einer Fortsetzung bewahrt, welche nach hinten los gegangen wäre. Dieses Mehr an taktischer Stabilität könnte im Turnierschach so um die 60 Elo-Punkte mehr bringen, auch gegen die elektronische Konkurrenz. Die bisherigen Partien gegen Revelation II AE CXG Sphinx 40 deuten zumindest auf ein Match hin, was auf Augenhöhe verlaufen könnte. Gruß Egbert |
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Jedenfalls sind wir sehr glücklich mit dem Phoenix. Auch wenn das scheinbar in gewissen Kreisen kaum „vermittelbar“ ist.
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Mir ist es wurst, wenn gewisse Kreise dafür kein Verständnis aufbringen. Offen zu sagen "mir passt das wegen XY" nicht, ist akzeptabel. Aber die Käufer als Deppen in die Pfanne zu hauen, weil sie zu viel Geld ausgegeben haben, finde ich, sehr zurückhaltend ausgedrückt, nicht fair. Gruss Kurt |
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