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-   -   Frage: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers? (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=5648)

FütterMeinEgo 23.03.2018 14:45

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von (Beitrag 72380)
A..bis hin zu Gelegenheitsspielern, die Lust auf Schach haben und niemanden kennen, der mit ihnen spielt.

Das passt bei mir.

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Zitat von (Beitrag 72380)
Viel Wert wird dabei auf die leichte Bedienbarkeit gelegt und wenn der Schachcomputer dann auch noch wie zum Beispiel bei der Mephisto Schachakademie ( https://www.schach-computer.info/wik...Schachakademie ) Training anbietet, sind alle Otto-Normal-Schachspieler glücklich.

Im Holzgehäuse noch glücklicher.

Und für die Programmier hab ich mich interessiert, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Programme in meinen Geräten keine wirklichen Risiken eingehen und zu allererst so perfekt (Maschinen halt) auf Sicherheit spielen, dass man gerade als Gelegenheitsspieler so gut wie keine Chance hat. Die Schachakademie und manch andere Morsch-Derivate kann man zwar auf sog. Fun-Stufen runterregeln, aber die Fehler, die die Geräte dann machen, sind wirklich zuj blöd - manchmal ziehen sie den Königsturm einfach unmotiviert mehrmals hin und her - das würde auch der debilste Mensch nicht tun!

Gast 23.03.2018 19:36

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von FütterMeinEgo (Beitrag 72385)

Im Holzgehäuse noch glücklicher.

Dann aber bitte eine ordentliche und hochwertige Verarbeitung, wie man sie auch vor 30 Jahren schon hinbekommen hat und kein China-Pressspan mit Glanzlack-Beschichtung. An dieser Preisschraube muss ein Hersteller wirklich nicht drehen und die Kunden sind auch gerne bereit, für schöne Optik zu zahlen. Es ist auch bezüglich der Kosten heute wesentlich günstiger ein gutes Stück Holz zu bearbeiten, als es vor 30 Jahren der Fall war.

Was beispielsweise die Firma Ulbrich anfertigt, ist einfach nur schön:

https://www.ulbrich-spieledesign.de/...chbretter/?p=1

Gerade bei der Herstellung von hochpreisigen Schachcomputern sollte der Blick auf den zufriedenen Kunden schärfer sein, als auf den letzten gesparten Cent.

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Zitat von FütterMeinEgo (Beitrag 72385)
Und für die Programmier hab ich mich interessiert, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Programme in meinen Geräten keine wirklichen Risiken eingehen und zu allererst so perfekt (Maschinen halt) auf Sicherheit spielen, dass man gerade als Gelegenheitsspieler so gut wie keine Chance hat. Die Schachakademie und manch andere Morsch-Derivate kann man zwar auf sog. Fun-Stufen runterregeln, aber die Fehler, die die Geräte dann machen, sind wirklich zuj blöd - manchmal ziehen sie den Königsturm einfach unmotiviert mehrmals hin und her - das würde auch der debilste Mensch nicht tun!

Es gibt ja einige gute Umsetzungen in der neueren Zeit. Bei meiner Aussage kam es auch nicht auf das Detail an, sondern auf den Umstand, dass Schachcomputer in den 80ern und 90ern irgendwie mehr gute Features hatten. Der kommende DGT Schachcomputer soll genau diese "Add-Ons" bieten können. Ein Schachcomputer mit dem es Spaß macht, Schach zu lernen und zu spielen. Mal schauen, was alles umgesetzt wird.

borromeus 23.03.2018 19:44

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von (Beitrag 72380)
Diese Käuferschicht fällt komplett weg und analysiert nur noch am PC mit Stockfish & Co.

Jein!
Analysen eines ELO1900 Spielers mit Stockfish sind absolut sinnlos.
Einfache taktische Möglichkeiten, die verpasst wurden, findet ein CGE genauso!

Mag ein Zug von Stockfish der kosmisch richtige sein, für mein Spiel ist er es NICHT!

Das ist, wie wenn mir einer erklärt, wie die beste Anfahrtsposition beim Skispringen ist und ich diese Position einnehme- was mache ich aber dann am Schanzentisch?
:rolleyes:
Sprich: wenn ich es nicht kapiere was die Stellung "kosmisch" verlangt, nutzt mir der beste Zug nichts, wenn sich dessen Vorteile erst 15 Züge später zeigen (zumal das oftmals mit "sechsmal" einziger Zug ist einhergeht, den ich sowieso nicht finde)

Ich denke wenn ein Schachcomputer (gemäß Computerliste) um 400 Elo mehr hat als man selbst, könnte man bei der Analyse einige Ideen bekommen, was ist der Stellung lag. Also die Computer ab ELO2300 aufwärts wären da bereichernd für einen 1900er.

Dezidiert analysiere ich nicht mehr mit Stockfish und CO, denn das nützt mir gar nichts!

Gruß
Karl

Gast 23.03.2018 20:32

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von borromeus (Beitrag 72398)
Jein!
Analysen eines ELO1900 Spielers mit Stockfish sind absolut sinnlos.
Einfache taktische Möglichkeiten, die verpasst wurden, findet ein CGE genauso!

Nenene,- da muss ich widersprechen. Ich habe da schon so manchen Königsangriff mit Opfern gespielt, den der CGE noch nicht mal im Ansatz verstanden hat, geschweige denn in Betracht gezogen hat.

Ich denke auch, dass Du unter einer Partieanalyse etwas anderes verstehst, als ich. Grundsätzlich analysiere ich meine Partie zunächst ohne Engine und schaue mir meine Ideen und Varianten an, welche ich während der Partie hatte. Erst zum Schluss wird die Engine über die Analyse gejagt und hauptsächlich geprüft, ob taktisch was übersehen wurde.

Auch was Eröffnungen betrifft, kann der CGE mit vielen Strukturen nichts anfangen. Beispielsweise sind dem CGE die guten Ideen die sich nach den Zügen 1.d4 g6 2.c4 Lg7 3.Sc3 c5 4.d5 Lxc3 5.bxc3 Da5 6.Dc2 f5 ergeben nicht ersichtlich. Da gibt es einige Eröffnungen, bei welchen der CGE (und viele andere Brettschachcomputer) im Dunkeln tappen.

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Zitat von borromeus (Beitrag 72398)
Mag ein Zug von Stockfish der kosmisch richtige sein, für mein Spiel ist er es NICHT!

Grundsätzlich geht es nicht um Züge, sondern um Ideen. Menschen greifen an einem Flügel an und versuchen den Angriff durchzusetzen. Eine Engine setzt einen laufenden Flügelangriff auch gerne mal aus, wenn es am anderen Flügel studienhaft Material zu gewinnen gibt. Engines spielen direkt auf Matt und kommen damit durch, während Menschen auch gerne mal in ein sicher gewonnenes Endspiel abwickeln. Dauert dann ein paar Züge länger, ist aber save.


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Zitat von borromeus (Beitrag 72398)
Das ist, wie wenn mir einer erklärt, wie die beste Anfahrtsposition beim Skispringen ist und ich diese Position einnehme- was mache ich aber dann am Schanzentisch?
:rolleyes:
Sprich: wenn ich es nicht kapiere was die Stellung "kosmisch" verlangt, nutzt mir der beste Zug nichts, wenn sich dessen Vorteile erst 15 Züge später zeigen (zumal das oftmals mit "sechsmal" einziger Zug ist einhergeht, den ich sowieso nicht finde)

Als halbwegs guter Schachspieler erkennt man schon recht gut, was in einer beliebigen Stellung los ist und was die Stellung verlangt. Stockfish zeigt einem wenns kompliziert ist, den richtigen Weg. Aber das Wesen einer Stellung kann ein Mensch schon sehr gut erfassen.

Beim Analysieren geht es auch nicht darum, immer den #1 Zug von Stockfish zu spielen, sondern darum, seine eigenen Ideen zu prüfen. Solange die Züge und Ideen die ich spiele den guten Stockfish nicht von ~0.3 auf ~-3.20 springen lassen ist alles ok.

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Zitat von borromeus (Beitrag 72398)
Dezidiert analysiere ich nicht mehr mit Stockfish und CO, denn das nützt mir gar nichts!

Gruß
Karl

Wie gesagt, denke ich, dass wir beide unter Analysieren jeweils etwas anderes verstehen.

Mythbuster 23.03.2018 20:41

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von (Beitrag 72380)
Auch ist es gerade für die Nicht-Vereinsspieler nicht greifbar, was der Unterschied zwischen 2000 und 2200 ELO bedeutet. Wenn man die Masse ansprechen möchte, macht es daher wenig Sinn, mit diesen Sachen zu werben.

Sehr skurril ist es, wenn ein Kunde die rote Box des ChessGenius sieht und daneben die blaue Box des ChessGenius Pro. Fast identische Geräte. Der Eine mit 2000 ELO angegeben und der andere mit 2200 ELO. Leichte Spielstufen soll das Gerät haben. Ob man gegen 2000 verliert oder gegen 2200 ist für die Mehrheit relativ egal.

Da möchte ich widersprechen: Schon 1990 hat ein Polgar 99,9% aller menschlichen Schachspieler geschlagen und trotzdem wollte jeder mehr Elo ... es mag Menschen geben, die rein nach dem Preis kaufen oder auch ein paar "Vernünftige", aber letztendlich zählt für den typischen (männlichen) Käufer nur eines: Beim Spielzeug müssen die PS, ähm sorry, die Elo Zahlen stimmen ...

Und wie heißt es so schön, von einem Patzer kann man nicht lernen und wer billig kauft, kauft doppelt ... also greift man(n) lieber gleich zum "besseren" Gerät ... das war 1985 so, 1990 und auch 2018 ...

Gast 23.03.2018 20:47

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von Mythbuster (Beitrag 72402)
Da möchte ich widersprechen: Schon 1990 hat ein Polgar 99,9% aller menschlichen Schachspieler geschlagen und trotzdem wollte jeder mehr Elo ... es mag Menschen geben, die rein nach dem Preis kaufen oder auch ein paar "Vernünftige", aber letztendlich zählt für den typischen (männlichen) Käufer nur eines: Die PS, ähm sorry, die Elo Zahl muss stimmen ...

Und wie heißt es so schön, von einem Patzer kann man nicht lernen und wer billig kauft, kauft doppelt ... also greift man(n) lieber gleich zum "besseren" Gerät ... das war 1985 so, 1990 und auch 2018 ...

Sorry, aber der ChessGenius wird in allen Varianten (Normal, Pro und Exclusive) hauptsächlich von Menschen gekauft, die in keinem Schachverein spielen und die keinen blassen Schimmer haben, was eine ELO oder DWZ ist.

Die können sich unter 2000 ELO wirklich nichts vorstellen.

MaximinusThrax 23.03.2018 20:52

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von borromeus (Beitrag 72398)
Analysen eines ELO1900 Spielers mit Stockfish sind absolut sinnlos.
Einfache taktische Möglichkeiten, die verpasst wurden, findet ein CGE genauso!

Mag ein Zug von Stockfish der kosmisch richtige sein, für mein Spiel ist er es NICHT!

Bravo! Das sehe ich ähnlich!


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Ich denke wenn ein Schachcomputer (gemäß Computerliste) um 400 Elo mehr hat als man selbst, könnte man bei der Analyse einige Ideen bekommen, was ist der Stellung lag. Also die Computer ab ELO2300 aufwärts wären da bereichernd für einen 1900er.
Auf jeden Fall!

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Dezidiert analysiere ich nicht mehr mit Stockfish und CO, denn das nützt mir gar nichts!

Wohl gesprochen! Hinz & Co. analysieren doch nur mit Stockfisch & Co. weil es die Spitzen GM's auch tun und dann muss es doch "gut" sein. Aber gut für wen? Karl, Du hast es erkannt. Leider denkt die Masse der Schächer anders.
Als ich genau das in meinem Schachverein angesprochen habe (vor Jahren) wurde ich nur angeguckt wie Otto der Außerfriesische...:rolleyes:

Grüße
Otto

RetroComp 23.03.2018 20:55

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Als ich genau das in meinem Schachverein angesprochen habe (vor Jahren) wurde ich nur angeguckt wie Otto der Außerfriesische...
Sehr schön! :D

RetroComp 23.03.2018 20:56

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
Ich sehe das übrigens genauso...
Deswegen spiele ich am liebsten gegen meine alten 8-bitter, wie Polgar oder NigelShort. Da verstehe ich häufig noch warum ich verloren habe... ;)

Viele Grüße
Jürgen

Gast 23.03.2018 20:57

AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?
 
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Zitat von MaximinusThrax (Beitrag 72404)
Bravo! Das sehe ich ähnlich!


Auf jeden Fall!

Wohl gesprochen! Hinz & Co. analysieren doch nur mit Stockfisch & Co. weil es die Spitzen GM's auch tun und dann muss es doch "gut" sein. Aber gut für wen? Karl, Du hast es erkannt. Leider denkt die Masse der Schächer anders.
Als ich genau das in meinem Schachverein angesprochen habe (vor Jahren) wurde ich nur angeguckt wie Otto der Außerfriesische...:rolleyes:

Grüße
Otto

Natürlich gibt es diese Nudeltunker, die ihre Partie in Fritz eingeben und in der Vollanalyse Stockfish & Co drüberrutschen lassen und sich dann das Ergebnis anschauen. Das hat mit Analysieren allerdings nichts zu tun.


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