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Liza 08.01.2010 15:22

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Sorry Sascha, da bin ich etwas durcheinander gekommen mit den Namen.

achimp 08.01.2010 16:02

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hi Lisa,

ich schließe mich der Meinung der anderen an, daß bzgl. Komfort, Bedienung und Optik ein altes Gerät wie der Academy zu bevorzugen ist; aber nur gebraucht erhältlich ohne Garantie.

Bei Neugeräten würde ich den Excalibur Grandmaster empfehlen, da er Turniergröße hat und die Figuren groß und schwer sind und gut in der Hand liegen. Die Magnetkontakte reagieren flüssig, die Bedienung ist einfach und ein Vorteil ist das 2te Display auf der schwarzen Seite. Man kann mit Schwarz also von "oben" spielen und die Ziffern/Zahlen auf dem Brett passen noch. Das ist von Vorteil, wenn man Partien/Eröffnungen aus Büchern spielt. Bei anderen Computern wären alle Zahlen vertauscht oder man muß von den "falschen" Seite aus mit Schwarz spielen. Die Spielstärke des Grandmasters reicht für Hobby-Spieler durchaus, lediglich gute Vereinsspieler können an Grenzen kommen.

Ich habe auch den Citrine, der deutlich kleiner ist und etwas umständlich zu bedienen. Es ist natürlich aus Holz und damit ansprechend, aber der Grandmaster hat auch seine eigene Ästhetik. Den Citrine würde ich vorziehen, wenn Dein Vater auch am PC oder Laptop spielt, da er eine Computerschnittstelle hat und dort angeschlossen werden kann.

Ist die Spielstärke Deines Vaters wirklich zu hoch für diese Geräte (GM und Citrine liegen bei 1850-2050 ELO), hier mal eine Einordnung:

2200-2299 Candidate Master bzw. Nationaler Meister
2000-2199 Meisteranwärter, Experte
1800-1999 Amateur, Klasse A, sehr guter Vereinsspieler
1600-1799 Amateur, Klasse B, starker Freizeitspieler

Ein Meisteranwärter oder z. B. Bundesligaspieler benötigt stärkere Geräte, neu gäbe es da nur den Mephisto Master Chess, der etwas stärker als der Citrine ist. Oder gleich was Hochwertiges von Phoenix Chess, was aber in einer ganz anderen Preisklasse spielt.

Gruß
Achim

FütterMeinEgo 08.01.2010 17:00

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Wenns unbedingt neu sein soll: Talking Chess Academy (Plastik, aber mit eingebauten Lektionen und abschaltbarer Sprachausgabe und 64 LED!) hat noch ein Händler neu im Sortiment: http://toponetoys.de
Ob das ein seriöser Händler ist, kann ich aber nicht sagen.

Wenns neu und Holzfiguren unter 200 Euro sein soll, bleibt eigentlich nur der NOVAG Obsidian.

Ansonsten was gebrauchtes, ein Exclusive-Brett mit MMI müsste für 200 Euro drin sein; wenn Du ein Brett ohne Modul ergattern kannst, könnte ich noch ein MMII inkl. Displaymodul anbieten (50 €).

Liza 08.01.2010 17:02

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hi Achim,

danke fuer die Antwort. Verstehe ich richtig, dass du einen Excalibur Grandmaster hast, also dein Erfahrungbericht ist aus erster Hand? Klingt sehr verlockend!

Muss ich dazu das Netzteil separat kaufen? Ist es ein spezielles Netzteil, oder reicht ein ganz normales?

Ich tendiere stark zu Grandmaster, da kann ich fuer 250 EUR ein neues und grosses "Spielzeug" haben, es spricht mich besser an als fuer 200 EUR einen gebrauchten Academy zu kaufen, auch wenn ich euch gerne glaube, dass er schoen ist und lange haelt.

Ganz grossen Dank fuer die Erklaerung, was die ELO Punkte bedeuten. Ich denke, mein Vater waere Klasse B, einfach aus dem Grund, dass er nicht viel gespielt hat in den letzten 10 Jahren. Er war ein paar Mal bei einem Verein und meinte, es gibt dort sowohl schwaechere als auch staerkere Spieler als er. Leider ist er im Verein nicht geblieben, er geht einfach nicht gerne unter die Leute... Also von Spielstaerke her wuerde hoffentlich Grandmaster reichen.

Mein Vater hat ueberigens zu Weihnachten einen Computer bekommen. Wer weiss, vielleicht taucht er hier irgendwann auf. ;) Wenn er's sprachlich schafft, Deutsch ist nicht seine Muttersprache.

Viele Gruesse

Liza

achimp 08.01.2010 17:28

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hallo Liza,

ich habe sowohl den Grandmaster als auch den Citrine und einige der anderen besprochenen Geräte.

Der GM hat ein Kunstleder/Vinyl-beschichtetes Spielfeld, was angenehm zu spielen ist und gut aussieht aber keine LED auf den Feldern. Die Gegenzüge muß man also am LCD-Display ablesen, es ist nicht sehr groß aber es werden auch nur wenige Buchstaben/Ziffern angezeigt. Nur wenn Dein Vater sehr schlecht sieht kann das ein Problem sein.

Ein Netzteil ist nicht dabei, es läuft mit 4 Mignon-Zellen (ich würde aufladbare Accus empfehlen) und/oder einem 6V-Netzteil. Ein einfaches geregeltes Universalnetzgerät aus dem Baumarkt reicht.

Gruß
Achim

EberlW 08.01.2010 21:57

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hallo Liza,

das Wesentliche zum Schachcomputerkauf ist schon gesagt, ich möchte nur noch ein paar Kleinigkeiten nachtragen bzw. das Eine oder Andere bestätigen:

Der Excalibur Grandmaster ist in der Tat noch neu erhältlich und ist optisch wie auch von der Verarbeitung her einwandfrei. Seine Magnetsensoren sprechen zuverlässig an, die Bedienungsanleitung ist leicht verständlich, die Figuren liegen gut in der Hand und das Programm ist für Amateurspieler ausreichend stark. Nachteilig ist die Zugausgabe: Da das Gerät keinerlei LEDs besitzt, muss man die Gegenzüge am LCD-Display ablesen. Davon besitzt das Gerät zwei, doch beide sind ziemlich klein und entsprechend schwer ablesbar. Ich besitze so ein Gerät leider (noch) nicht, aber ich hatte das Vergnügen ein solches während einenes unserer alljährlichen Turniere bedienen zu dürfen. Das Ding ist schon eine imposante Erscheinung!

Der Mephisto Academy ist leider nur noch gebraucht erhältlich. Es ist aus Holz, deutlich kleiner als der GM, aber wunderschön anzuschauen. Die Spielstärke liegt etwas oberhalb des GM, das Gerät gibt die Züge sowohl auf seinem großzügigen Display aus, wie auch über seine 64 Feld-Dioden. Auch hier sprechen die Magnetkontakte zuverlässig an (sofern das Gerät stets pfleglich behandelt wurde). Das Gerät eignet sich schon recht gut für eigenes Training - nicht umsonst heisst es "Academy".

Alternativ zum Academy wäre das Polgar-Modulset zuzüglich eines Mephisto Exclusive-Brettes eine Empfehlung wert. Das Programm ähnelt sehr dem des Academy und ist ebenfalls für das Training sehr geeignet. Auch diese Kombination gibt es leider nur noch gebraucht. Gegenüber dem Academy wäre die Modularität des Gerätes hervorzuheben. Man kann einfach ein Spielmodul gegen ein anderes austauschen, will man eine andere Spielstärke oder anderen Spielstil ausprobieren. Module gibt es schon eine ganze Reihe, diese aber auch nur noch gebraucht, mit Ausnahme der äusserst exclusiven Revelations aus dem Hause Phoenix.

Soll es zwingend was neues sein, die Bedienung intuitiv und das Display gut ablesbar, dann gibt es unterhalb 200 Euro m.W. nur noch drei Möglichkeiten:

1.) Der Mephisto "Master Chess" (Rand-LEDs, großes Display)
2.) Der Mephisto "Explorer Pro" (Rand-LEDs, beleuchtetes Display)
3.) Der Mephisto "Talking Chess Academy" (Feld-LEDs, großes Display)

Dabei handelt ist sich jeweils um recht starke Plastikgeräte mit Drucksensoren. Letztere sprechen aber in der Regel sehr gut an. Vielspieler tippen meist mit den Finger auf die Felder, das klappt 100%, oder mit dem Rand einer zu ziehenden Figur. Das die Mephistogeräte unter dem Namen Saitek geführt werden, sei nur am Rande bemerkt - also bei der Suche bitte aufpassen. Es gibt auch noch eine "Mephisto Sprechende Schachakademie", die exakt dem o.g. Gerät mit englischer Bezeichnung entspricht. Deutsch quasseln sie beide (abschaltbar).

Abschließend möchte ich hinzufügen, dass Geräte die innerhalb unserer Community veräußert werden, der jeweiligen Beschreibung des Anbieters recht exakt entsprechen - böse Überraschungen wie bei Ebay gibt es hier in der Regel nicht, dafür steht für die hier aktiven Enthusiasten zu viel auf dem Spiel (nämlich ihr guter Name!). Dass Schachcomputer normalerweise sehr langlebige Geräte sind, wurde ja schon erwähnt. Es gibt wenige Ausnahmen, aber nach solchen Geräten war nicht gefragt...

Gruß, Willi

Liza 09.01.2010 12:45

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Danke fuer die schoene Zusammenfassung und Ratschlaege, Willi. :)

Ich denke, ich habe jetzt wirklich viele Daten fuer eine Entscheidung, das Ganze lasse ich erstmal ein bisschen koecheln, habe ja noch ein bisschen Zeit.

Einen ganz grossen Dank fuer eure Hilfe.

Viele Gruesse

Liza

Liza 09.01.2010 23:16

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hallo zusammen,

ich habe mir eure Ratschlaege nochmals durch den Kopf gehen lassen, und wuerde meine Gedanken gerne mit euch besprechen, ich hoffe, das ist nicht zu viel fuer euch. Ich fange mal an. :)

Ich denke, dass Talking Chess Academy zu schwach fuer meinen Vater sein koennte (1000 SSDF ELO), ausserdem braucht er ja eigentlich keinen Schachtrainer, sondern einen Spielpartner.

Master Chess koennte ihm im Gegenteil zu stark sein, weil bei dem ja die "einfachen" Stufen nicht funktionieren.

Und Chess Explorer laeuft nur mit Batterien, ich weiss nicht, ob es so gut ist, und ausserdem finde ich dazu keine SSDF ELO Angaben, nur Hersteller.

Bei Niggemann habe ich Mephisto Chess Challenger (Admiral) gefunden, der mir eigentlich ganz gut zusagt. Der Kostet 100 EUR, hat 1950 SSDF ELO. Natuerlich ist er nicht so schoen wie Excalibur Garndmaster, dafuer gibt's aber 150 EUR Preisunterschied. Vielleicht waere es fuer meinen Vater fuer den Anfang das Richtige... Was meint ihr zum Admiral?

Viele Gruesse

Liza

Robert 09.01.2010 23:51

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hallo Liza,

Zitieren:

Zitat von Liza (Beitrag 27683)
Ich denke, dass Talking Chess Academy zu schwach fuer meinen Vater sein koennte (1000 SSDF ELO), ausserdem braucht er ja eigentlich keinen Schachtrainer, sondern einen Spielpartner.

die TCA hat laut unserer eigenen Liste 1981 ELO, ist also nicht viel schwächer als Chess Challenger/Admiral (2020 ELO). Ich würde sagen, dass man mit beiden nichts falsch macht.

Was du meinst, ist der Talking Chess (Schachtrainer) für 49 €; das ist ein komplett anderes Gerät! Die TCA hat neu etwa 150 € gekostet, wenn ich mich recht erinnere.
Zitieren:

Master Chess koennte ihm im Gegenteil zu stark sein, weil bei dem ja die "einfachen" Stufen nicht funktionieren.
ja, der spielt schon recht stark
Zitieren:

Und Chess Explorer laeuft nur mit Batterien, ich weiss nicht, ob es so gut ist, und ausserdem finde ich dazu keine SSDF ELO Angaben, nur Hersteller.
Chess Explorer ist etwas schwächer als Admiral (ungefähr auf dem Niveau der TCA); aber da gibt es noch den Explorer pro (mit Netzteil-Anschluß; sollte auch im Lieferumfang sein)
Kostet auch 100 €, ist noch etwas stärker (da schneller getaktet) als der Admiral (beide haben ein sehr verwandtes Programm); man wird es im Spielbetrieb aber kaum bemerken...

Explorer pro und Admiral sind beides sehr empfehlenswerte Geräte. Expl. pro hat zusätzlich ein beleuchtetes Display und links und rechts Fächer für die Figuren.


viele Grüße,
Robert

achimp 09.01.2010 23:54

AW: Schachcomputer, aber welcher
 
Hallo Liza,

wenn ein Gerät mit Drucksensoren reicht, ist der Chess Challenger kein schlechtes Gerät (ich habe den baugleichen Vorläufer Centurion). Ich würde dann aber gleich den Explorer Pro nehmen. Er ist preisgleich, aber 60% schneller. Das Programm und die Bedienung ist identisch mit dem Challenger.

Die Geräte sind etwas stärker als der schönere Grandmaster, die Software hat aber ein paar Macken:
Wenn man die Fun-Stufen spielt, so "vergisst" das Gerät beim Wechsel zu anderen Spielstufen die Abschaltung dieser Einschränkungen und spielt dann weiter unsinnige/schlecht Züge. Man muß erst einen Reset durchführen (spezielle Taste am Boden) oder die Batterien entfernen, damit er wieder normal spielt.
Weiterhin haben diese Geräte den H8-Bug. In seltenen Spielsituationen spielen sie auch hier Unsinn und die Partie ist dann verdorben (kommt aber sehr selten vor).
Im Endspiel sind die Geräte mit Software von Morsch auch nicht die besten...

Trotz der Mängel alles sehr gute Geräte/Gegner für gehobene Hobby-Spieler.

Gruß
Achim


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