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So, der Testrun bzw. das 300 Partien long thinking-time Turnier (12'+5'') mit LC Zero CUDA (180521) Net 322 ist nun durch. Ergebnis + Partiendownload sind online.
https://www.sp-cc.de Elo-performance von Leela gegen die 10 Gegnerengines mit einem CEGT-Eloschnitt von 3000: 42%, also 2944 Elo (laut Elotabelle). LC0 Cuda(180521) N 322 (size: 15x192)(date: 180520): 300 (+ 68,=116,-116) 42.0 % (opponent-Elo: 3000) Elo-performance: 2944 Damit ist es wohl nun so, daß Leela Cuda auf einem ganz normalen 900€-Notebook, mit langweiliger mobile-Grafikkarte (Nvidia Cuda Gforce GTX 950M), so stark geworden ist, daß sich selbst die allerstärksten Menschen wohl sehr warm anziehen müssen. Zum Vergleich: dies war das letzte Ergebnis der "normalen" GPU-Leela von vor 2 Wochen: lczero v0.8 (GPU) N 251 (size: 15x192)(date: 180505): 320 (+164,= 73,- 83) 62.7 % (opponent-Elo: 2524) Elo-performance: 2614 Leela Cuda spielt ja bei mir mit drei Parameter-Änderungen, die ein User per CLOP-tuning ermittelt hat (wobei ich Scale thinking time etwas gesenkt habe) FPU reduction = -0.068300 Cpuct MCTS = 3.168000 Scale thinking time = 2.500000 Um festzustellen, wieviel dieses Setting ausmacht (positiv (hoffentlich...)) spiele ich gerade auf meinem Reserve-Notebook zwei Gauntlets, nämlich einmal Leela Cuda mit default-settings und einmal mit diesen Spezial-Settings jeweils gegen Komodo 5, mit 5'+3'' Bedenkzeit. Je 250 Partien (also 500 Partien insgesamt). Nach momentan je 50 gespielten Partien liegt das Spezial-Setting knapp unter +30 Elo besser. Das ist natürlich noch ein recht früher Zwischenstand. Aber es scheint so, daß das Spezial-Setting im praktischen Spiel wirklich etwas bringt. Das Endergebnis werde ich dann voraussichtlich nächste Woche auf der "Experiments"-Unterseite bekanntgeben. |
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Vielen Dank für deine immer interessanten Infos. Was da Leela Cuda für eine Leistung zeigt, ist wirklich erstaunlich wie ebenso erfreulich. MfG Kurt |
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Jetzt läuft ja bereits der nächste Testrun bzw. das nächste Turnier. Mit Net 353. Das wird dann auch schon "weit veraltet" sein, wenn die 300 Partien durch sind. Daß man eine Software (Neuralnetz), die nicht mal 10 Tage alt ist, ausgerechnet in einem Schachcomputer-Forum als "weit veraltet" bezeichnet, finde ich doch schon reichlich absurd. Was wohl das Mephisto 2 Brikett dazu sagen würde?!? Stefan |
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Klar, 300 Partien dauern eine Weile. Und ich bin schon gespannt auf die nächsten Ergebnisse. Spielst Du die eigentlich auch live auf Twitch-TV? Könnte mir vorstellen, dass Du da einige Follower hättest... |
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Die ersten 30 Partien mit dem neuen Network 353 verliefen äußerst mäßig. Nach einer Steigerung sieht es bisher nicht aus. Und laut dem Leela Elo-Graph ist diese eigentlich auch nicht zu erwarten. Die Differenz zwischen 322 und 353 ist sehr gering. Na, mal abwarten. Stefan |
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Auffällig ist allerdings das Verhalten, wenn man ohne vorgegebene Eröffnung spielt. Bevorzugt Leela früher fast ausschließlich e4, so spielt sie z.B. mit der Net 350 nur noch d4. Seit 357 mit der ich im moment arbeite wird meistens mit c4 eröffnet (jeweils bezogen auf die Einstellung 40 in 20). Vielleicht liegt es ja daran dass ich Leela ohne vorgegebenes Eröffnungsbuch und dann eben nur 2 Partien gegen jede Engine (und dafür gegen mehr gleichstarke Engines) spielen lasse, dass ich einen Fortschritt feststelle. Na mal abwarten... |
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Die neuste Leela Cuda Version (https://crem.xyz/lc0/) von gestern, also 180530 ist auf meiner GTX 950M in der Startposition genau +25% schneller, als die Vorgängerversionen. Ich habe jetzt beim "go infinite" im Konsolenmodus und Depth 37 2600 Rollouts/s. Die ältere Leela schaffte nur 2080. Sehr nice!
Daher habe ich mich dazu entschlossen, meinen aktuellen long thinking-time Testrun von Leela mit dieser neuen Version und dem Network 359 neu zu starten, zumal der Testrun der alten Version mit Network 353 eher nach einer Regression aussah. Stefan (SPCC) |
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Übrigens wird Leela Cuda bald die offizielle Version. Dann wird sie allerdings auch optional OpenCl unterstützen (wie bisher die “offizielle“ GPU-Leela), damit auch User ohne Cuda-Grafikkarte Leela weiter nutzen können. Daran wird z.Zt. gearbeitet. Hier nochmal die Anleitung, um Leela Cuda in Betrieb zu nehmen: How to run Leela CUDA (should be around 4x faster, than Leela GPU(!)) in Fritz/Shredder GUI: Important: Leela CUDA needs 3 .dll-files from the NVIDIA-developer-website, otherwise it can not run! And - of course - you need a NVIDIA CUDA GPU in your PC... 1) Update your Nvidia driver for your GPU to the latest version here: http://www.nvidia.de/Download/index.aspx After that: reboot your PC. 2) Get LC0.exe for the cuDNN version from: https://crem.xyz/lc0/ and unpack it and put it in your Leela CUDA folder. 3) Install CUDA v9.2 from https://developer.nvidia.com/cuda-92-download-archive (you need an account) and get cublas64_92.dll and cudart64_92.dll from the bin directory of CUDA v9.2 and copy it to your Leela CUDA-folder. (Alternatively if you don't want to install CUDA, you can just unpack the installer and search in the unpacked folder and files for the .dlls with <Strg>+F in the Windows-Explorer, that was, what I did). Put the 2 files in your Leela CUDA-folder. 4) Get cuDNN for CUDA 9.2 from https://developer.nvidia.com/rdp/cudnn-download (you also need an account for this) and get cudnn64_7.dll from the bin directory of the zip and extract it and put it in your Leela CUDA-folder. 5) Download the latest network from http://lczero.org/networks and unpack it (Leela CUDA will autodetect it in any form either as weights.txt or however it is named) and put it in your Leela CUDA-folder. 6) Create the UCI-Engine in Fritz/Shredder. Done. 7) I strongly recommend to change the UCI-settings of Leela CUDA to this: Scale thinking time = 2.400000 FPU reduction = -0.068300 Cpuct MCTS = 3.168000 Why these values? Because FPU reduction and Cpuct were optimized with the CLOP-tool to these values. And raising Scale thinking time to 2.4 makes Leela moving slower, which means a better use of the game-time. In my testing, Leela plays definitly stronger with this settings. |
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Frage eines Hardware-Dummy: Und wie merke ich, ob ich eine CUDA GPU habe. Gruss Kurt |
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schau hier nach, ob deine Grafikkarte aufgelistet ist: https://developer.nvidia.com/cuda-gpus Generell ist es so, daß im Prinzip alle NVIDIA-Grafikkarten, die nicht uralt sind, wohl CUDA unterstützen. Aber im Zweifelsfall lieber mal in die Liste schauen. Falls du eine solche Grafikkarte hast, kann ich dir die Benutzung der Leela Cuda nur empfehlen. Mittlerweile ist sie ca. 5x schneller als die GPU-Leela. Das ist eine Menge! Gerade bei nicht so schnellen Notebook-Karten und/oder kurzen Bedenkzeiten! Solltest du trotz meines step-by-step manuals Probleme bei der Inbetriebnahme haben, du hast ja meine email-Adresse. Grüße - Stefan PS: hab dir gerade eine email geschickt... |
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Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort. Die GeForce 840M Grafikkarte in meinem Windows-Notebook unterstützt CUDA, wie ich jetzt gesehen habe. Gruss Kurt |
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Liebe Schachfreunde
Seit ich mit der deutlich schnelleren Leela Cuda arbeite, habe ich den Eindruck, dass man nun die Engine auch ganz normal zur Analyse einsetzen kann. Finde ich einfach toll. Gruss Kurt |
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Die neueste Leela Cuda vom 4.6. hat ein verändertes Parametersetting, welche taktisch etwas sattelfester sein soll...es ist allerdings noch experimentell. Und eine Taktik-Granate wird Leela nie werden. Dafür sind die Stellungs-Bewertungen durch das virtuelle Neuralnetz viel zu aufwendig und langsam. Stefan |
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Mir ist einfach aufgefallen, dass Leela Cuda die guten Züge, oftmals auch taktischer Art, bedeutend schneller anzeigt als früher. Muss mal einen "Härtetest" mit einer wirklich hochtaktischen Partie durchführen. Gruss Kurt |
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Endlich gibt es für Leela-Cuda Versionen auch ein changelog...bisher mußte ich in den diversen discordApp-Threads von Leela und im LCZero GoogleGroups Forum immer mühsam nach Infos suchen, was sich in den neuen Versionen geändert hat.
Insofern eine große Hilfe, jetzt endlich ein changelog zu haben. https://crem.xyz/lc0/changelog.txt Stefan |
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Gruss Kurt |
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Will man selber in der Analyse - zum Beispiel im Fernschach - Ideen einbringen und die Engine diese Ideen prüfen lassen, dann hat Leela einen weiteren Nachteil. Sie speichert zwar die ihre Analysen der letzten 8 Züge und kann im normalen Spiel darauf zurückgreifen, hat aber keinen "konventionellen" Hash-Speicher. Spiele ich mit einer "normale" Engine aus einer gegebenen Ausgangsstellung eine Variante durch und komme dann in eine Stellung, in der der Gegner in Nachteil kommt (was die Engine vielleicht aus der Ausgangsstellung heraus vorher nicht gesehen hat) dann hat sie diese Folge im Hash gespeichert, sie wird dann diese Zugfolge auch aus der Ausgangsstellung heraus sehen und nicht abschneiden. Leela hingegen kann auf solche Informationen nicht zugreifen. Der nächste Nachteil ist noch folgender. Wie gesagt kann Leela im praktischen Spiel auf die Rollouts der letzten 8 Züge zugreifen. Wenn ich eine Engine beim Fernschach für eine Analyse einsetze, dann spiele ich aber nicht nur eine Partie sondern meist mehrere. Speichere ich eine Stellung ab, dann habe ich die Stellung, nicht aber die Analysen der letzten Züge. Bei den meisten Engines gibt es zwischenzeitlich die Möglichkeit den Inhalt des Hash-Speichers abzuspeichern. Kommt jetzt der nächste Zug meines Fernschachpartners, kann ich diesen Hashspeicher auch wieder reinladen. Bei Leela gibt es - zumindest bisher - keinerlei Möglichkeit die Inhalte der letzten Rollouts, die Leela im praktischen Spiel zur Verfügung hat - in ähnlicher Form abzuspeichern. Das schränkt die Möglichkeiten als Analyseengine derzeit noch sehr stark ein. Aber vielleicht kann man sowas irgendwann noch einbauen. Derzeit - in der Trainingsphase - wird man auf solche Sonderwünsche jedoch wohl eher weniger Zeit und Energie verwenden. Allerdings ist eines richtig. Die taktische Anfälligkeit ist in letzter Zeit wirklich geringer geworden. Aber es gibt trotzdem noch zu viele taktische Aussetzer... |
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Sehr ausführlich und treffend beschrieben...
Das Gute an Leela (sowohl GPU, als auch Cuda) ist ja, daß sie nur sehr wenig CPU-Leistung benötigt. Die eigentliche Rechenarbeit findet ja in der Grafikkarte statt. Per default sind 2 Threads eingestellt. Hat man nun z.B. ein Quadcore-Notebook (dort ist das Hyperthreading meist nicht abschaltbar), läßt man bei Leela die Threads auf 2 und lädt eine normale Engine zusätzlich als Kibitz (zumindest in Fritz/Chessbase kein Problem) ein und gibt dieser 6 Threads. Dann sollte die normale Engine sehr flott laufen und Leela auch. Wer ein System ohne Hyperthreading am Laufen hat, kann Leela auf einen Thread heruntersetzen (das ist dann ja ein realer CPU-Kern, das reicht völlig aus), und alle verbleibenden CPU-Kerne der klassischen Engine zuweisen. Das sollte passen! Und so nutzt man seine Systemressourcen optimal für Leela und eine normale Engine, die dann gleichzeitig und praktisch ungebremst laufen sollten. Stefan |
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Vielen Dank für deine treffende Beschreibung. Gruss Kurt |
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Nach einiger Beschäftigung mit Leela Cuda 9.2 sind mir folgende Dinge aufgefallen. Das Programm wechselt (sehr) selten den zuerst erwogenen Zug. Taktisch hat Leela stark zugelegt, wobei nicht immer die allerbesten Varianten bevorzugt werden, aber meistens ebenfalls Gewinn bringende Züge angeboten werden. Geradezu sensationell werden die Bauern eingesetzt. Grottenschlecht sieht es bei Mattangriffen aus, wo auch 2-Züger übersehen werden können, wie unten stehendes Beispiel zeigt ...Sc3, Dxc3 De2 Matt. Taktisch scheint Leela z. B. dann auch Schwierigkeiten zu haben, wenn es nur eine einzige, zwingende und langzügige Gewinnführung gibt ... also nicht verschiedene Wege nach Rom führen. Unter Berücksichtigung der noch vorhandenen Schwächen bin ich aber mit dem Analysemodus doch recht zufrieden, werden doch vor allem in positionell/strategischer Hinsicht eben Vorschläge angeboten, die von anderen Engines nicht kommen. Gruss Kurt
[Event "Paris-match"]
[Site "Paris"] [Date "1862.??.??"] [Round "?"] [White "Turgenev, Ivan"] [Black "Kolisch, Ignac"] [Result "0-1"] [ECO "C58"] [Annotator "GM Lubomir Kavalek/The Huffington Post"] [SetUp "1"] [FEN "r1b1r1k1/pp3pp1/7p/2Pp4/4n3/1P3Q1P/P1PN2q1/R1BK1R2 b - - 0 1"] [PlyCount "6"] [EventDate "1862.??.??"] [EventCountry "FRA"] [Source "ChessPublishing"] {[#]} 1... Bxh3 $2 (1... Nc3+ 2. Qxc3 Qe2#) 2. Qxf7+ Kh7 3. c3 Nxd2 4. Rf2 0-1 |
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Hallo zusammen!
Ich hätte da mal eine Frage: Wenn ein Schach Programm 2018 kaum mehr "weiß" als: - die Schachregeln - den Wert der Figuren - dass Figuren in der Mitte i.d.R. besser stehen, als am Rand Es - das Programm - also einfach rechnet, und die Schlussstellungen bewertet, etc. Wie stark wäre es dann so in etwa - nach Eurer Meinung. Alleine aufgrund der Rechenleistung heutiger handelsüblicher Prozessoren? Der Hintergrund meiner Frage: Wie viel künstliche "Intelligenz" ist für einen Rechner eigentlich noch nötig, um besser als M. Carlsen zu spielen? |
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