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-   -   Partie: Brikett gegen MMVI (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=5964)

Egbert 24.06.2019 19:50

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von MaximinusThrax (Beitrag 82178)
Sehr richtig Egbert! :top: Ferner gibt/gab es noch diverse Berichte in verschiedenen Schachcomputer-Zeitschriften oder Rubriken jener Zeit. Alten Hasen wohl bekannt!
Ferner habe ich selber etliche Turnierpartien und darüber hinaus auch zahlreiche freie Partien gegen die alte 3.5 MHz und gegen die neuere und deutlich verstärkte 6.1 MHz Version ausgetragen und als erfahrener Schachcomputer-Fan und Turnierspieler war der Spielstärkeunterschied sehr deutlich zu Gunsten der schnelleren Version.
Freilich habe ich versäummt meine Erkenntnisse diesbezüglich Notariell beglaubigen zu lassen...:D


Gruß
Otto

Hallo Otto,

ich habe es gehofft, dass Du hierzu auch etwas schreibst, denn ich weiß dass Du diesbezüglich auch diverse Erfahrungen gemacht hattest. :top: Und Udo vermutlich auch. War schon wirklich beeindruckend, was Thomas Nitsche und Elmar Henne in dieses kleine Programm hineingelegt hatten. :)

Gruß
Egbert

udo 24.06.2019 20:54

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von Robert (Beitrag 82168)
Ich habe den Thread gefunden:

https://www.schachcomputer.info/foru...ead.php?t=4307

Da gibts noch mehr solcher Überraschungen :D

Ist das hier eine neue Partie? Die steht zumindest nicht in dem alten Thread...

Viele Grüße
Robert

Meine Güte, das wußte ich gar nicht mehr ! :o
Die jetzige Partie ist auch eine ältere ,hätte ich dann auch in dem alten Thread dranhängen können.

Ich habe noch 2 Aktenordner voll mit allen möglichen Partien, Stellungen etc, ich muss es nur mal nach und nach in die Neuzeit übertragen. Es gibt auch noch eine Partie MMVI gegen Genius 99 mit 112 Zügen. :bigeyes:

Hartmut 24.06.2019 22:24

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von Solwac (Beitrag 82179)
Mit all den Emulationen wäre ein Vergleich einiger Programme interessant, bei denen ein Programm gegen mehrere andere antritt, einmal mit der normalen Rechentiefe und einmal mit einer verdoppelten Geschwindigkeit. Da die Emulationen ja beschleunigt werden können, könnten innerhalb kurzer Zeit wahrscheinlich hunderte Partien pro Programm zusammen kommen.

Gerade bei den Programmen von Nitsche/Henne ist die Geschwindigkeitssteigerung schon auffällig. Man muss nur mal die Wiki-Elo-Liste bemühen (auch wenn die seit Jahren nicht mehr erneuert wurde). Der Original Glasgow 68000 12 MHz. lag bei deutlich unter 1800 Aktiv-Elo. Der Revelation Glasgow (noch der Revelation 1) lag schon deutlich über 1900. Der Revelation II Glasgow kratzt an der 2000er-Grenze. Auf meinem PC dürfte der Glasgow nochmal so das doppelte an Geschwindigkeit erreichen wie auf dem Revelation II, also auf jeden Fall deutlich die 2000 erreichen. Das ist schon eine gewaltige Steigerung. Klar. Irgendwann ist die Grenze erreicht, wo zusätzliche Geschwindigkeit noch irgendetwas bewirkt. Aber die erreichbare Steigerung gerade beim Glasgow ist schon bemerkenswert.

udo 24.06.2019 23:06

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von Hartmut (Beitrag 82184)
Gerade bei den Programmen von Nitsche/Henne ist die Geschwindigkeitssteigerung schon auffällig. Man muss nur mal die Wiki-Elo-Liste bemühen (auch wenn die seit Jahren nicht mehr erneuert wurde). Der Original Glasgow 68000 12 MHz. lag bei deutlich unter 1800 Aktiv-Elo. Der Revelation Glasgow (noch der Revelation 1) lag schon deutlich über 1900. Der Revelation II Glasgow kratzt an der 2000er-Grenze. Auf meinem PC dürfte der Glasgow nochmal so das doppelte an Geschwindigkeit erreichen wie auf dem Revelation II, also auf jeden Fall deutlich die 2000 erreichen. Das ist schon eine gewaltige Steigerung. Klar. Irgendwann ist die Grenze erreicht, wo zusätzliche Geschwindigkeit noch irgendetwas bewirkt. Aber die erreichbare Steigerung gerade beim Glasgow ist schon bemerkenswert.

Ich vermute auch, das gerade das Mephisto III programm sehr von einer Geschwindigkeitserhöhung profitiert. Seine größte Schwäche ist ja seine taktische Anfälligkeit. Der Standard IIIer kommt ja im Mittelspiel gerade einmal auf 2, vereinzelt auf 3 Halbzüge Brute Force. Ich weiß nun nicht, wie tief der Glasgow kommt.
Aber je mehr er durch eine erhöhte Geschwindigkeit seine taktischen Schwächen ausbügeln kann , also nicht auf teilweise simple Drohungen hereinfällt, desto deutlicher kommt sein großes Schachwissen zum tragen. Im Grunde könnte er sogar von einer noch höheren Rechentiefe als die max. 20 HZ profitieren.

Bei dem Mephisto II programm sehe ich das ähnlich, Er hat recht viel Schachwissen, für sein Alter, ;) kann es aber ebenfalls nicht richtig ausnutzen, durch die langsame CPU. Wäre er 4-5 mal schneller, wäre das schon ein großer Schub gegenüber seinen damaligen Mitstreitern. Er würde im Mittelspiel jedes 4-5 zügige Matt erkennen, schätze ich.

Hartmut 24.06.2019 23:18

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von udo (Beitrag 82187)
Der Standard IIIer kommt ja im Mittelspiel gerade einmal auf 2, vereinzelt auf 3 Halbzüge Brute Force. Ich weiß nun nicht, wie tief der Glasgow kommt.

Mit dem IIIS Glasgow in der Originalgeschwindigkeit von 12 MHz müsste ich es erstmal testen.

In der PC-Emulation mit maximaler Geschwindigkeit habe ich ihn mal aus der Grundstellung nach dem Zug 1. c3 rechnen lassen (auf a4 oder h4 hat er sogar Buchantworten...)

Ergebnis:

Tiefe 1 - 0 sec
Tiefe 2 - 0 sec
Tiefe 3 - 0 sec
Tiefe 4 - 2 sec
Tiefe 5 - 19 sec
Tiefe 6 - 109 sec.

während des Mittelspiels kommt er je nach Stellung auch mal auf Tiefe 7, im Endspiel deutlich tiefer.

Das ist schon so einiges. Die Daten für den Revelation 1 und 2 müssten andere liefern.

Egbert 25.06.2019 07:07

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von Hartmut (Beitrag 82188)
Mit dem IIIS Glasgow in der Originalgeschwindigkeit von 12 MHz müsste ich es erstmal testen.

In der PC-Emulation mit maximaler Geschwindigkeit habe ich ihn mal aus der Grundstellung nach dem Zug 1. c3 rechnen lassen (auf a4 oder h4 hat er sogar Buchantworten...)

Ergebnis:

Tiefe 1 - 0 sec
Tiefe 2 - 0 sec
Tiefe 3 - 0 sec
Tiefe 4 - 2 sec
Tiefe 5 - 19 sec
Tiefe 6 - 109 sec.

während des Mittelspiels kommt er je nach Stellung auch mal auf Tiefe 7, im Endspiel deutlich tiefer.

Das ist schon so einiges. Die Daten für den Revelation 1 und 2 müssten andere liefern.

Guten Morgen Hartmut,

wenn ich meine aktuelle Partie beendet habe, teste ich Mephisto Glasgow auf dem Revelation II AE. Offen waren dann noch Tests auf dem Revelation I, bzw. in Kürze auf dem Reflection Modul. ;)

Gruß
Egbert

Solwac 25.06.2019 11:44

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von Hartmut (Beitrag 82184)
Gerade bei den Programmen von Nitsche/Henne ist die Geschwindigkeitssteigerung schon auffällig. Man muss nur mal die Wiki-Elo-Liste bemühen (auch wenn die seit Jahren nicht mehr erneuert wurde). Der Original Glasgow 68000 12 MHz. lag bei deutlich unter 1800 Aktiv-Elo. Der Revelation Glasgow (noch der Revelation 1) lag schon deutlich über 1900. Der Revelation II Glasgow kratzt an der 2000er-Grenze. Auf meinem PC dürfte der Glasgow nochmal so das doppelte an Geschwindigkeit erreichen wie auf dem Revelation II, also auf jeden Fall deutlich die 2000 erreichen. Das ist schon eine gewaltige Steigerung. Klar. Irgendwann ist die Grenze erreicht, wo zusätzliche Geschwindigkeit noch irgendetwas bewirkt. Aber die erreichbare Steigerung gerade beim Glasgow ist schon bemerkenswert.

Welche Geschwindigkeitssteigerung ist für welche Leistungssteigerung nötig. Und gibt es da Programme die positiv oder negativ herausstechen?

Generell erwarte ich da, dass folgende Kriterien bessere Leistungen bringen:
  • Gute Bewertung bei eher schlechterer Suche
  • Taktische Stärke mehr durch Analyse hängender Figuren als durch reine Suche (Gegenbeispiel Fritz 1-3)
  • Bewertung am Ende der Varianten und nicht durch an der Wurzel berechnete Figurentabellen (wieder Gegenbeispiel Fritz 1-3)
  • weniger spezielle und eher generelle Heuristiken für selektive Vertiefungen

Solwac 25.06.2019 11:50

AW: Brikett gegen MMVI
 
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Zitat von udo (Beitrag 82187)
Ich vermute auch, das gerade das Mephisto III programm sehr von einer Geschwindigkeitserhöhung profitiert. Seine größte Schwäche ist ja seine taktische Anfälligkeit. Der Standard IIIer kommt ja im Mittelspiel gerade einmal auf 2, vereinzelt auf 3 Halbzüge Brute Force. Ich weiß nun nicht, wie tief der Glasgow kommt.
Aber je mehr er durch eine erhöhte Geschwindigkeit seine taktischen Schwächen ausbügeln kann , also nicht auf teilweise simple Drohungen hereinfällt, desto deutlicher kommt sein großes Schachwissen zum tragen. Im Grunde könnte er sogar von einer noch höheren Rechentiefe als die max. 20 HZ profitieren.

Bei dem Mephisto II programm sehe ich das ähnlich, Er hat recht viel Schachwissen, für sein Alter, ;) kann es aber ebenfalls nicht richtig ausnutzen, durch die langsame CPU. Wäre er 4-5 mal schneller, wäre das schon ein großer Schub gegenüber seinen damaligen Mitstreitern. Er würde im Mittelspiel jedes 4-5 zügige Matt erkennen, schätze ich.

Das Problem ist nur, dass jede Geschwindigkeit nur in den Brute Force Teil der Suche geht. Zu Anfang (bei den ersten Verdoppelungen der Geschwindigkeit mag das noch viel bringen. Danach ist es aber nicht mehr effektiv. Besser wäre es, wenn die Selektivität auch erhöht würde (die Grenze von 20 Halbzügen könnte da lästig werden), aber das macht wohl keines der älteren Programme.

Bei Brute Force ist aber der Verzweigungsfaktor ungünstig.

Wolfgang2 25.06.2019 12:00

AW: Brikett gegen MMVI
 
Mephisto II spielt auf Stufe 7 deutlich stärker als bei kürzeren Rechenzeiten. Allerdings ist es bis zur Klasse der Geräte mit über 1900 Wiki-Elo in manchen Situationen ein sehr weiter Weg. Siehe Beispiel:

[Event "Computer Schach Partie"]
[Site "1989"]
[Date "2019.06.25"]
[Round "?"]
[White "Wolfgang"]
[Black "Mephisto II 60min./Zug"]
[Result "1-0"]
[Time "11:29:39"]
[SetUp "1"]
[FEN "4r1k1/1p3p2/3p2pB/q2P4/r1p1n3/4PQ1P/P1R1R1P1/6K1 w - - 0 1"]
[Termination "normal"]
[PlyCount "9"]
[WhiteType "human"]
[BlackType "human"]

{Weiß spielte ein Ablenkungsopfer, auf das Mephisto II /3,5 MHz erst nach
3h 50 min nicht mehr hereinfallen würde.
Weitere Lösezeiten: Mephisto
Magellan: < 0,5 sec., Novag Super Forte 9 sec., Saitek Centurion 18 sec.,
Mephisto MMII 90 sec., CC Sensory 12 185 sec.} 1. Red2 {!} Nxd2 {??} (1. ..
c3 2. Rd3 f5 3. Qe2 Ra8 {-+}) 2. Qf6 Nf3+ 3. gxf3 Qe1+ 4. Kg2 Qa1 5. Qxa1
1-0

Egbert 25.06.2019 12:08

AW: Brikett gegen MMVI
 
Hallo Wolfgang,

Danke für das schöne Beispiel. :top: Ja, die Programme von Thomas Nitsche und Elmar Henne (auch Mephisto II) hatten ihre Stärken ganz klar im positionellen Bereich.

Gruß
Egbert


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