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-   -   Review: Der DGT Centaur - Die Review (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=5955)

chessman68 12.10.2020 13:21

Rochaderecht beim DGT Centaur
 
Hallo Forum,

gestern Abend habe ich im Centaur die Stellung
FEN: 8/8/8/7r/3R4/4k3/8/R3K3 w Q - 0 1
eingegeben um die Möglichkeiten nachzuvollziehen. Ergebnis:

Das Rochaderecht bestand in beiden (!!!) Eingabevarianten.
1.) Variante
- Grundstellung aufbauen (weiß unten, schwarz oben), Computer spielt schwarz
- in den Modus "Stellung aufbauen" wechseln
- auf der Seite der weißen Figuren König und Turm zunächst stehen lassen, während alle anderen Figuren von mir entfernt wurden
- schwarzer Turm und König ergänzen, weißer Turm von H1 nach d4 gestellt
- Spiel gestartet, meinen Zug 0-0-0 eingegeben - funktioniert.

2.) Variante
- direkt (vor Aufbau der Grundstellung) in den Modus "Stellung aufbauen" gewechselt
- Stellung aufgebaut
- Spiel als Spieler (weiß) gestartet mit 0-0-0

Gibt es an dieser Stelle unterschiedliche Versionen des Centaur? Ich finden keinen Unterschied zwischen beiden Verfahren. Trotzdem fand ich es gestern Abend nach längerer Zeit mal wieder unterhaltsam, den Centaur "zum Tanz zu bitten", wo ich ihn doch ohnehin hervorgekramt hatte. Ich bin allerdings hier auch bestimmt kein Maßstab, wenn es um Spielstärke und Erfahrungstiefe bei Schachcomputern geht.

Hartmut 12.10.2020 13:22

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von BHGP (Beitrag 94645)
Ich finde es schon bemerkenswert, dass Brian sich zu so einer Aussage durchringt. Immerhin besitzt er eine Vielzahl von Schachcomputern und spielt sicherlich nicht den ganzen Tag nur gegen den Centaur. Dass er aber diese "Macke" mit den Wartezügen bereits nach einer wohl eher überschaubaren Zahl von Partien erkannt hat, hinterlässt zumindest bei mir einen schalen Beigeschmack.

Inwiefern? Erstens wissen wir ja nicht wieviele Partien Bryan gegen den Centaur spielt (wenn man ein neues Gerät kauft, tendiert man ja normalerweise dazu sich damit mehr zu beschäftigen, als mit den alten Geräten die noch so rumstehen) und Zweitens merkt man das mit den Wartezügen schon nach wenigen Partien, wenn es regelmäßig immer wieder vorkommt. Genauso wie man im adaptiven Spiel eben schon sehr schnell gemerkt hat, dass der Centaur quasi sofort einen Fehler macht, wenn man vorher irgendwo einen nach seiner Meinung schlechten Zug gemacht hat (war jedenfalls bei meinen beiden Partien so und man konnte es auch in anderen geposteten Partien deutlich bemerken)

Zitieren:

Aber das ist wohl so ähnlich, wenn Leute sich ein nagelneues Smartphone kaufen und dieses anschließen routen (sich quasi zum Admin machen) und damit wissentlich auf sämtliche Gewährleistungs- , Garantierechte verzichten und nebenbei das Sicherheitsrisiko Ihres Smartphones erhöhen.
Böse Zungen könnten hier behaupten dass man damit eher die Sicherheit erhöht als das Sicherheitsrisiko (die Anzahl der Probleme, die mir z.B. Microsoft schon mit seinen "Sicherheitsupdates" bereitet hat geht schon auf keine Kuhhaut mehr). By the way: Bei Routern war das zeitweise ebenfalls weit verbreitet, als man noch darauf angewiesen war den Router vom Netzanbieter zu beziehen. Ich kenne jede Menge Leute die aus ihrem Telekom-Router eine Fritz-Box gemacht haben (einige Modelle waren von der Hardware identisch) deren Software weit mehr Optionen erlaubte (z.B. abweisen unerwünschter Anrufer). Ich bin da genauso. Auf einem Gerät dass mir gehört gibt es nur einen Admin. Und der bin ich. Und nicht der Anbieter des jeweiligen Betriebssystems. Da wundert es mich nicht, dass so mancher beim Centaur ähnliche Wege geht. Und wen wunderts... Wenn ich mich recht erinnere war unser Blogger ja so ziemlich einer der ersten, der entsprechende Videos oder Blogbeiträge dazu veröffentlicht haben wie man das Gerät "patchen" kann (wenngleich meines Wissens so einiges dann aber letztlich bei den Seriengeräten so nicht mehr ging...).

Und Garantiezeiten werden überbewertet. Nach meiner Erfahrung gehen Geräte in der Regel immer dann kaputt, wenn die Garantiezeit gerade abgelaufen ist, lach.

Chessguru 12.10.2020 15:16

AW: Rochaderecht beim DGT Centaur
 
Zitieren:

Zitat von chessman68 (Beitrag 94649)
Gibt es an dieser Stelle unterschiedliche Versionen des Centaur?

Danke für die Info, mit dem erwarteten Ausgang. Es ist und bleibt eine fehlende Funktion (auswählbares Rochade Recht) im Programm des Centaur, genauso wie von uns zuvor geschildert.

Unterschiedliche Versionen sind mir bisher nicht bekannt.

Ebenso funktioniert es nicht, den vorhandenen Rasp Pi Zero im Centaur gegen ein Pi Zero W / WH (u.a. mit WLAN) zu tauschen, da der Pi Zero an die Hardware gekoppelt ist. Diese Gute-Nacht-Geschichte, die sich im Internet zu dieser Thematik findet, ist für den Normalkäufer nicht sinnvoll durchführbar, da der Centaur nach dem Tausch seinen Dienst verweigert.

Daher dringend die Warnung an alle Centaur Besitzer, die vielleicht mit dem Gedanken spielen Hand an das Gerät anzulegen, Finger weg, es funktioniert nicht!

Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, schaut auf die Seiten des Herstellers DGT, um euch zu informieren und vertraut nicht irgendwelchen Geschichten, die sich im Internet finden. DGT hat den Centaur recht einfach und ohne großes Marktgeschrei sachlich beworben. Alles andere, was sich an Versprechen im Internet findet, kann man getrost vernachlässigen.

Bleibt die Frage zu einem kommenden Update. Ein Update ist momentan für den Käufer nicht durchführbar, da der verbaute Rasp Pi Zero weder über einen WLAN bzw. Bluetooth Zugang verfügt. Und auch der Mini-USB Zugang ist für den Käufer nicht ohne Öffnung des Gerätes (= Garantieverlust) möglich.

Bleibt also die Frage, wie wahrscheinlich ist ein kommendes Update? Aus meiner Sicht sehr unwahrscheinlich. Zumal ich mir die Frage stelle, wenn DGT nun schon eine veränderte Oberfläche für das Gerät verbaut, warum hat man in diesem Zuge nicht auch gleich das Problem mit dem Rochade Recht erschlagen?

Was bleibt, wäre somit das Einschicken des Gerätes. Im Jahr 2020...

Solch eine Aktion ist mir in Sachen Novag Star Diamond, Anfang 2000 in Erinnerung.

Gruß
Micha

Citrine 12.10.2020 17:26

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Mich erstaunt, dass zu diesem Computer so viel geschrieben wird. Ich finde, es ist ein nettes Gerät. Ich habe es mir bei eBay für 259,00 EUR gekauft und bin zufrieden. Mit gefallen das Design, die Figuren und die runde Anzeige sehr gut. Die PC - Anbindung vermisse ich nicht, da nehme ich halt hierfür geeignete Geräte.

Viele Grüße

Gerhard

BHGP 12.10.2020 17:51

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Naja, ist ja immerhin der einzige und erste Schachcomputer, der vollumfänglich bei DGT entwickelt wurde. Und nachdem der Markt für Schachcomputer viele Jahre lang darnieder lag, bekommt jedes Gerät natürlich eine besondere Aufmerksamkeit, vor allem dann, wenn ein Vorseriengerät bereits mit soviel Vorschusslorbeeren bedacht wurde, wie unser Centaur...

BHGP 12.10.2020 17:58

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Ich will ja jetzt keinen Thread im Thread zum Centaur bzgl. Routing aufmachen, aber es macht sicherlich einen Unterschied , ob man sich zum Admin seines Routers für 200 EUR macht und dieses vielleicht anschließend auch wieder rückgängig machen kann oder aber Admin auf einem 800 EUR Smartphone spielt, wo man die Spuren dann anschließend nicht mehr so einfach verwischen kann, wenn das Gerät vor Garantieablauf zum Service eingesendet werden muss. Im übrigen verlieren die Geräte auch möglicherweise die Funktionalität, um Internetbanking zu praktizieren. Aber damit will ich es bewenden lassen, das ist ein ganz anderes Gebiet.

Beeco76 12.10.2020 21:16

AW: Rochaderecht beim DGT Centaur
 
Hallo Micha!

Erstmal vorweg: Werde bald einen DGT Centaur bekommen, meine Frau schenkt mir einen. Dann kann ich das Rochaderecht selbst mal testen.

Du hast 3 Fälle geschildert, die würde ich unterschiedlich bewerten:

Zitieren:

Zitat von Chessguru (Beitrag 94651)
Danke für die Info, mit dem erwarteten Ausgang. Es ist und bleibt eine fehlende Funktion (auswählbares Rochade Recht) im Programm des Centaur, genauso wie von uns zuvor geschildert.

Unterschiedliche Versionen sind mir bisher nicht bekannt.

Zum Rochaderecht:
Sagen wir mal, man kann das Rochaderecht nicht vorab komfortabel auswählen und es wäre immer aktiviert.

Dann wäre ein Workaround bei Stellungen ohne Rochaderecht, sich das Rochaderecht mit Wartezügen kaputt zu machen.

Somit wäre diese Funktion im Auslieferungszustand enthalten, aber schlecht erklärt und umständlich zu bedienen.

Dann kann man Punktabzug in Bedienung geben, aber die Funktion selbst wäre da.

Man kann sich bei Schwierigkeiten oder Unklarheiten auch beim DGT-Support melden oder bei seinem Händler. Auch das wäre dann im Kaufpreis/Auslieferungszustand dabei.

Anders sieht es im Folgenden aus:

Zitieren:

Zitat von Chessguru (Beitrag 94651)
Ebenso funktioniert es nicht, den vorhandenen Rasp Pi Zero im Centaur gegen ein Pi Zero W / WH (u.a. mit WLAN) zu tauschen, da der Pi Zero an die Hardware gekoppelt ist. Diese Gute-Nacht-Geschichte, die sich im Internet zu dieser Thematik findet, ist für den Normalkäufer nicht sinnvoll durchführbar, da der Centaur nach dem Tausch seinen Dienst verweigert.

Daher dringend die Warnung an alle Centaur Besitzer, die vielleicht mit dem Gedanken spielen Hand an das Gerät anzulegen, Finger weg, es funktioniert nicht!

Diese Dinge macht man auf eigene Gefahr.
Man kann WLAN- und Bluetooth-Aufrüstbarkeit nicht als Features angeben, wenn es defacto offiziell nicht ohne Garantieverlust erlaubt ist.

Bei bezahlten Umbauten müsste meiner Meinung nach der Tuning-Experte bei der Herstellergarantie entweder einspringen oder klar kommunizieren, wenn er nicht die Garantie übernimmt.

Macht man es selbst, erlischt natürlich die Garantie.

Soweit mir bekannt ist sind derartige Projekte aber noch in der Forschungsphase.

Ein wieder ganz anderer Fall ist der folgende:

Zitieren:

Zitat von Chessguru (Beitrag 94651)
Ich kann hier nur immer wieder darauf hinweisen, schaut auf die Seiten des Herstellers DGT, um euch zu informieren und vertraut nicht irgendwelchen Geschichten, die sich im Internet finden. DGT hat den Centaur recht einfach und ohne großes Marktgeschrei sachlich beworben. Alles andere, was sich an Versprechen im Internet findet, kann man getrost vernachlässigen.

Bleibt die Frage zu einem kommenden Update. Ein Update ist momentan für den Käufer nicht durchführbar, da der verbaute Rasp Pi Zero weder über einen WLAN bzw. Bluetooth Zugang verfügt. Und auch der Mini-USB Zugang ist für den Käufer nicht ohne Öffnung des Gerätes (= Garantieverlust) möglich.

Bleibt also die Frage, wie wahrscheinlich ist ein kommendes Update? Aus meiner Sicht sehr unwahrscheinlich. Zumal ich mir die Frage stelle, wenn DGT nun schon eine veränderte Oberfläche für das Gerät verbaut, warum hat man in diesem Zuge nicht auch gleich das Problem mit dem Rochade Recht erschlagen?

Was bleibt, wäre somit das Einschicken des Gerätes. Im Jahr 2020...

Solch eine Aktion ist mir in Sachen Novag Star Diamond, Anfang 2000 in Erinnerung.

Wenn DGT ein offizielles Update samt Updatepfad anbietet, dann muss es auch eine Update-Möglichkeit geben, ohne dass Garantie verloren geht.
Ist ja nicht die Schuld des Kunden, dass die Features vorher nicht an Board waren und später nachgereicht werden.

Prinzipiell würde ich aber nur das als gegeben berücksichtigen, was Stand heute onboard ist, wenn man sich den Centaur kauft.


Viele Grüße
Markus

Chessguru 12.10.2020 22:10

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hallo Markus,

Zitieren:

Zitat von Beeco76 (Beitrag 94664)
Erstmal vorweg: Werde bald einen DGT Centaur bekommen, meine Frau schenkt mir einen.

na dann kannst du ja alles entsprechend eigenständig testen.

Zitieren:

Zitat von Beeco76 (Beitrag 94664)
Diese Dinge macht man auf eigene Gefahr.
Man kann WLAN- und Bluetooth-Aufrüstbarkeit nicht als Features angeben, wenn es defacto offiziell nicht ohne Garantieverlust erlaubt ist.

Bei bezahlten Umbauten müsste meiner Meinung nach der Tuning-Experte bei der Herstellergarantie entweder einspringen oder klar kommunizieren, wenn er nicht die Garantie übernimmt.

Macht man es selbst, erlischt natürlich die Garantie.

Soweit mir bekannt ist sind derartige Projekte aber noch in der Forschungsphase.

Ähm, nein, darum geht es nicht. Der entscheidende Fakt ist ein anderer. So wurde im Internet vor über 1 Jahr eine nette Geschichte geschrieben, wie man den im DGT Centaur befindlichen Pi Zero recht einfach durch die oben genannte Zero W (= WLAN onboard) Version tauschen könnte. Wohlgemerkt, man beschrieb nicht irgendeine Eigenentwicklung, nein, man sprach von dem DGT Centaur, also der Verkaufsversion. Ich habe mir den Artikel gesichert.

Diese Beschreibung funktioniert definitiv nicht mit einem handelsüblichen Centaur. Getestet von mehreren Personen und auch so offen kommuniziert. Nun könnte man 2 Dinge tun, um Klarheit zu schaffen. Entweder gesteht man den Fehler ein und korrigiert das Geschreibsel bzw. schreibt dazu, dass es sich um eine Beta-Version des Centaur handelte und der Hardwaretausch für die Verkaufsversion nicht mehr möglich ist oder man lässt die Sülze so stehen, was für mich viel über den Charakter aussagt. Man entschied sich für die Variante „Sülze stehen lassen“. Und hier kommen wir an einen Punkt, der rechtliche Fragen aufwirft. Was soll ich von so einer „Anleitung“ halten?

Aufgrund dieser Beschreibung habe ich mir einen Pi Zero W gekauft und mein Glück probiert. Es funktioniert nicht, die Beschreibung ist meiner Meinung nach Müll. Warum diese Beschreibung Müll ist, räumt der Schreiber auch versteckt an anderer Stelle ein, leider aber nicht im entsprechenden Beitrag. Die Software ist an die Hardware gekoppelt, der Centaur verweigert nach dem Tausch den Start.

Somit passt der von dir verwendete Begriff „Forschungsphase“ nicht. Es geht um Glaubwürdigkeit, die für mein Empfinden u.a. durch solche Geschichten mehrfach verspielt wurde.

Ebenso verhält es sich mit dem Thema Update. Von DGT habe ich bisher nichts von einem Update vernommen. Das ist der wichtige Punkt an der Sache, wiederum Stichwort Glaubwürdigkeit. Was auch die indirekte Frage von Gerhard beantwortet.

Zitieren:

Zitat von Citrine (Beitrag 94656)
Mich erstaunt, dass zu diesem Computer so viel geschrieben wird.

Die Antwort ist simpel. Weil im Vorfeld dem Gerät etliche Dinge werbetechnisch zur Seite gestellt wurden, die bei genauerer Beschau der Verkaufsversion eben nicht den großartigen Werbeankündigungen standhalten konnten. Für mich wurde marketingtechnisch fast alles falsch gemacht und dem Gerät so stark geschadet. Weniger ist manchmal eben doch mehr.

Wobei DGT alles richtig gemacht hat. Die Herstellerwerbung war ehrlich und bescheiden.

Zitieren:

Zitat von Citrine (Beitrag 94656)
Ich finde, es ist ein nettes Gerät.

Ja, fasst es gut zusammen. Ein nettes Gerät…

Gruß
Micha

Hartmut 12.10.2020 22:39

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Chessguru (Beitrag 94668)

Ja, fasst es gut zusammen. Ein nettes Gerät…

Dazu fällt mir allerdings ein Buchtitel ein...

https://www.thalia.de/shop/home/arti...D21266053.html

hüstel hüstel...

MaximinusThrax 13.10.2020 12:17

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hallo,

für mich ist die Mangelhafte Spielstufeneinteilung ein großes Manko weil viele Spielstufen die seit zig Jahren Selbstverständlich sind, beim "Centauren" völlig fehlen. Scheint aber außer mir sonst niemand zu stören...:rolleyes:

Gruß
Otto

Mythbuster 13.10.2020 13:48

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hallo Otto,
doch, schon, das kann stören und ein Grund sein, das Gerät nicht zu kaufen, keine Frage.

Allerdings, wenn man sich im Vorwege informiert, kennt man diese Einschränkung und kann daher abwägen, ob man ihn trotzdem kauft oder nicht. Insofern muss man dazu nicht mehr viele Worte verlieren.


Es ist sinnvoll, sich auf das zu konzentrieren, was das Gerät bietet und das zu bewerten. Und das ultimative und einzigartige Feature soll nun einmal das adaptive Spiel sein.

Das ist (noch) auch richtig, da es vergleichbare adaptive Stufen so auf anderen Geräten (meines Wissens nach) bisher nicht gab. Und wären diese wirklich perfekt, was zugegeben extrem schwer umzusetzen ist, wäre die Kiste für jeden Schachspieler trotzdem ein "must have", da sie den menschlichen Schachpartner ersetzen kann. Dann spielen die Zeit- / Turnierstufen auch nicht mehr so die Rolle ... denn außer im Verein spiele ich eigentlich nie mit Uhr. ;)

Auf der anderen Seite: Wenn dieses Feature das Hauptargument für den Kauf ist, muss es möglichst optimal umgesetzt sein. Außerdem sollte dann der Käufer erwarten, dass er viele Testpartien im Netz findet, gespielt gegen unterschiedliche Gegner, damit er vor dem Kauf dieses Feature beurteilen kann. Vor allem würden viele (nachspielbare!!!) Partien die teilweise an unseren veröffentlichte Kritik doch sofort belegen.

Doch da findet sich jedoch vergleichsweise wenig. Und das spricht dann leider schon für sich ... denn, wie gesagt, wenn der Stil sooooo bombastisch ist, dann "bewerbe" ich die Kiste mit massenhaft Partien ... zumindest würde ich das so machen, als Hersteller oder als Händler.

Jedoch spricht all die von uns genannte Kritik nicht dagegen, dass man als normaler Schachspieler mit dem Gerät viel Spaß haben kann.

Gruß,
Sascha

BHGP 13.10.2020 20:56

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Ich fand es schon seinerzeit, als das Vorseriengerät vorgestellt wurde, verdächtig, dass sämtliche Nachfragen nach Partiematerial quasi ignoriert wurden. Man bekam quasi nur Videos mit Partieausschnitten präsentiert. Man stelle sich vor, der Centaur hätte tatsächlich eine offene Schnittstelle bekommen vielleicht sogar mit Bluetooth oder WLAN, dann wäre recht schnell offenkundig geworden, wie gut oder wie schlecht die adaptive Spielweise tatsächlich funktioniert.

Vielleicht hatte der Hersteller berechtigterweise gar kein Interesse an Transparenz bzgl. Offenlegung der Spielweise. Die etwas "andere" Spielweise des Centaur gilt ja auch bis heute als Alleinstellungsmerkmal des Centaur, gibt ihm diesen "besonderen" Touch!

Gruß, Uwe

sound67 28.01.2021 13:26

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Nachdem ich meinen King Performance verkauft habe erwäge ich nun eher den Kauf eines Centaurs, v.a. wegen der Turniergröße. Macht einfach mehr Spaß, und ich brauche was stärkeres als meinen Excalibur Grandmaster. ;)

Gibt es inzwischen ein eindeutiges Urteil, welche ELO ungefähr der Centaur auf der höchsten Stufe tatsächlich erreicht?

FütterMeinEgo 28.01.2021 14:39

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Da ich die CENTAUR-Tasche für den KING performance verwende, wäre ich sehr erstaunt, wenn der CENTAUR Turniergrösse haben sollte. Dann wäre die Tasche meinem Gefühl nach etwas arg knapp bemessen.

Und die Angaben in der Wiki bestätigen meinen Eindruck:
https://www.schach-computer.info/wik...le=DGT_Centaur

Mythbuster 28.01.2021 14:46

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Vielleicht kommt ja ein "Centaur 2.0" in Turniergröße ... :D

Na, keimt bei Dir Hoffnung in Bezug auf die Wette auf? :lol:

Zudem hatte ich Vergleichsfotos gepostet:

<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/14.jpg" alt="Mit Centaur im Vergleich" />
<img src="https://www.schachcomputer.info/gallery/files/4/3/9/15.jpg" alt="Vergleich Vertikal" />

Und zur Spielstärke ... ich frage mich noch immer, wozu man einen Schachcomputer braucht, auf dem SF alle paar Sekunden einen Zug auswirft ... in einer Spielstärke, die für jeden Menschen bis ca. 2.300 / 2.400 Elo zu hoch ist ...

FütterMeinEgo 28.01.2021 15:26

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von Mythbuster (Beitrag 96465)
Vielleicht kommt ja ein "Centaur 2.0" in Turniergröße ... :D

Na, keimt bei Dir Hoffnung in Bezug auf die Wette auf? :lol:

.

Och, weisst Du... das hourglass liegt hier ja schon, also sitz ich die Wette bis Sommer einfach ganz entspannt aus :D

Ein bloß grössenmässig auf Turniergrösse aufgeblasener Centaur hätte ja immer noch alle Nachteile.
Und Spekulationen, wie hoch der Aufpreis für einen bis auf die Grösse baugleichen Centaur 2.0 ausfallen würde, böte Raum für neue Wetten... :lol:

lars 28.01.2021 16:44

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hallo,

bei "Turniergröße" sollte man nicht auf die Brettgröße sondern auf die Feldgröße achten, und da kommt der Centaur mit einer Feldgröße von 48mm den von der FIDE geforderten 50mm schon sehr nahe.
Die Figurengröße spielt natürlich auch noch eine Rolle und sollte zur Feldgröße angemessen sein.

https://www.chess.com/de/article/vie...hbretts-basics

Gruß
Lars

FütterMeinEgo 28.01.2021 17:39

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von lars (Beitrag 96469)
...da kommt der Centaur mit einer Feldgröße von 48mm den von der FIDE geforderten 50mm schon sehr nahe.

Also, ich hab jetzt beim DSB die deutschsprachigen Regeln der FIDE wie auch die entsprechenden FIDE-Turnierregeln eingesehen, und da finde ich nichts zu iirgendwelchen Brett- oder Feldgrössen.
Wo ist das denn verbindlich geregelt, falls überhaupt?

EDIT: Irgendwelche Angaben von Händlern oder Herstellern oder sonstwie mit dot-com-domains firmierende gewinnorientierte Quellen meine ich damit nicht.

lars 28.01.2021 18:28

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Hallo,

wie wäre es mit

https://handbook.fide.com/files/hand...2Standards.pdf

Auf Seite 7, unter

3.2. Size of the square and the board The side of the square should measure 5 to 6 cm.

FütterMeinEgo 28.01.2021 18:37

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Und warum übernimmt der DSB das nicht in seine Version?

Im übrigen hat der Centaur dann trotz allem keine "Turniergrösse". So sad.

sound67 29.01.2021 09:45

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Meine Güte. Wie wär's statt dessen mit einer Antweort auf meine Frage, so sie sich beantworten lässt. Stattdessen das übliche Gezanke um Nichtigkeiten. 48 oder 50mm. Großer Gott! ;).

Mythbuster 29.01.2021 10:01

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zitieren:

Zitat von sound67 (Beitrag 96460)

Gibt es inzwischen ein eindeutiges Urteil, welche ELO ungefähr der Centaur auf der höchsten Stufe tatsächlich erreicht?

Da die Kiste nach ca. zehn Sekunden zieht, muss man also Partien auf diesem Level nehmen. Da dürfte es kaum großartige Vergleiche geben.

Ebenso bei Menschen.

Da es eine gewisse Anzahl von Partien benötigt, halte ich es für unwahrscheinlich, dass es irgendwo eine tatsächlich zuverlässige Aussage gibt, die auf belastbaren Partien beruht.

Mitr Verlaub halte ich es für nicht sooo kriegsentscheidend, ob die Kiste auf dieser Stufe unter diesen Zeitbedingungen 2.450, 2.550 oder 2.750 Elo hat ... weil alles für Selbstspieler auf Meisterniveau aus meiner Sicht uninteressant ist, da diese Spieler dann vermutlich zum Training etc. andere Möglichkeiten nutzen, als den Centaur mit einer alten SF Version und so eingeschränkten Möglichkeiten.

sound67 29.01.2021 10:23

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Zieht die Kiste auch nach 10 Sekunden, wenn die Partiezeit auf 90 Minuten pro Spieler eingestellt ist?

Mythbuster 29.01.2021 10:51

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Da ich "Homeoffice" praktiziere, habe ich das mal mit fünf Versuchen getestet:

Spielstufe: 90 Minuten
Modus: Expert

- Im Buch zieht er nach zehn Sekunden.

- Wenn er das Buch verlässt, dauert der erste Zug zwischen 20 und 60 Sekunden.

- Danach: Alle weiteren Züge (habe immer noch sechs, sieben Züge gemacht) jeweils zehn Sekunden, wenn es "erwartbare" Züge sind, wenn ich völlgen Unsinn Spiele (Sa3, dann wieder Sb1), ca. 20 Sekunden ...

- Auch nach einem von meiner Seite "erzwungenen Zug" (ich musste seine Dame zurückschlagen) zehn Sekunden, obwohl ich dazwischen zwei Minuten gewartet habe.

Mythbuster 29.01.2021 10:56

AW: Der DGT Centaur - Die Review
 
Und noch ein Nachtrag: Ohne Uhr / Zeitstufe zieht er immer nach ca. zehn Sekunden, egal, ob Buch oder nach dem Buch ...

Ob er aber auch wirklich was anderes zieht, keine Ahnung ... so oder so ... ist schon alles etwas "speziell" ... :D


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