Hallo Dirk, mit der SSDF- (oder meinetwegen auch Hallsworth-) Liste zu Brettcomputer-Zeiten ist das halt auch so eine Sache. Die Kritiken, die in den frühen 90ern in CSS geäußert wurden, daß bestimmte Geräte durch die Wahl des Gegners bevor- bzw. benachteiligt wurden, teile ich.
Überraschungen gab's auch so, also ohne fragwürdige Gambit-Eröffnungen. (Beipiel: V11 - Resurrection).

Ist schon o.k. Ich nehme es auch nicht zu ernst, habe es mit Interesse verfolgt, sage hier lediglich meine Privatmeinung.

Gruß
Wolfgang

Hallo Paul,

das war relativ wahrscheinlich.

Stell' Dir vor, so ein Favorit ist 100 Elo-Punkte stärker als sein Gegner. Gemäß Elo-Tabelle heißt das, daß er über eine unbegrenzte Partienzahl 64% der Punkte holen sollte, also z.B. über 100 Partien 64:36 gewinnen sollte.

(Wenn man mal solche Effekte wie Angstgegner außer acht läßt; tatsächlich ermittelt sich eine Elo-Zahl über den Elo-Mittelwert aller Gegner, und damit sollten Angstgegner-Effekte zumindest in der Zahl ausgeschlossen werden können, nicht aber bei einem konkreten Match.)

Spielt der Favorit eine einzige Partie gegen seinen 100 Punkte schwächeren Gegner, dann kann die Partie nicht so ausgehen, wie man das statistisch erwarten sollte: Sie sollte ja eigentlich 0.64-0.36 ausgehen, aber möglich ist nur 0-1, 0.5-0.5 oder 1-0. Hier schneidet also eine Partei zwingend besser bzw. schlechter ab als sie eigentlich (lt. Elo-Zahl) sollte.

Das Gesamtergebnis kommt dann erst nach einigen Partien, und auf dem Weg dahin kann natürlich alles mögliche passieren. Das ist so ähnlich wie würfeln. Wenn Du Deinen Würfel gezinkt hast, kommen ja auch nicht nur 6er raus...

Gerade im Achtelfinale mit seinen 4 Partien ist somit einiges "Überraschungspotential" drin, und das ist auch gut so, denn sonst würde die WM ja immer gleich ausgehen.

Vielleicht findet sich ja ein Statistiker hier im Forum, der uns ausrechnen kann, wie wahrscheinlich ein Sieg eines 100 Punkte schwächeren Geräts über 4 Partien ist. Mein Bauch sagt mir, daß die Quote so um 25% liegen könnte...


Viele Grüße,
Dirk

Wahrscheinlichkeit für....
4 Punkte: ca. 1,7% =0,36^4
3 Punkte: ca. 12% =0,36^3 x 0,64 x 4; (4 Kombinationen)
2 Punkte: ca. 32% =0,36^2 x 0,64^2 x 6; (6 Kombinationen, dh. ohne innere Permutationen)
1 Punkt: ca. 38% = 0,64^3 x 0,36 x 4
0 Punkte: ca. 17% = 0,64^4

Die Möglichkeiten für Remis sind hier allerdings nicht berücksichtigt.

Gruß
Wolfgang

Zitater Elite V11 ist kein Einzelstück! Es existieren etliche in der Szene (vielleicht sogar mehr als von Ruuds Resurrection? ich weiß es nicht!)

Wer einen möchte, kann sich einen zulegen; wie das geht, ist auf Kurts Seiten beschrieben.

Ich würde das ganz einfach als Kleinserie bezeichnen.


Oder der MM V Turbo von Wolfgang? Diese Turbokits wurden bei ihrem Erscheinen anfangs sogar in der SSDF-Rangliste geführt; von denen gibt es heute auch nicht mehr viele. Und im Gegensatz dazu ist eine V11 auch heute noch zu erwerben!


Hallo Robert,

.... sich einen zulegen ..., ist nach meinen Kenntnissen nicht mehr so einfach,
da die 68060 kaum noch auf dem Markt vorhanden sind; sie werden von Motorola scheinbar nicht mehr hergestellt. Wird vermutlich auch von Arno bestätigt.

Paul

Hallo Paul,

Prinzipiell richtig, aber das galt schon damals, als ich meine V11 bestellte und auch > 1 Jahr später wurden noch welche gebaut.

Und einen Atlanta bekam schon lange vorher nicht mehr neu...


viele Grüße,
Robert

Zitat:Ich bin zwar "Fidelity-Fan" (schon immer gewesen), finde es jedoch schade, daß soche Benachteiligungen wie das Budapester Gambit 1. d4 Sf6 2. c4 e5 nicht unterbunden werden. Solche Eröffnungen werden sehr selten vom Zufallsgenerator gewählt, falls aber doch, so bedeutet das für schwarz praktisch die sichere Niederlage (bei zwei ungefähr gleich starken Gegnern).

Hir gab das (u.a.) zu Ungunsten des Atlanta den Ausschlag.

Hallo Wolfgang,

in der "Suchtiefe" von G. Steinmüller wird auf Seite 95 (in Partien Computer gegen Computer) angegeben, dass bei Killerbibliotheken durch eine gerechte Farbverteilung auch dem "Opfer" einmal die Möglichkeit gegeben wird, zum Täter zu werden. Dem ist nichts zuzufügen.
Vielleicht nur noch der Hinweis, dass es Menschen gibt, die ihr Gerät gut kennen, als andere.
Paul

Hallo,

zuerst möchte ich dem Weltmeister Fidelity V11 (Hans ) und auch dem B-Weltmeister ChessMachine 3.1 32 MHz (Wolfgang) meinen herzlichen Glückwunsch aussprechen. Der Meister der Herzen steht noch nicht so richtig fest. Vielleicht wirds doch noch ein Morschi - gell Willi?

Ich fand toll, dass in diesem Turnier viele Favoriten ausgeschieden sind. Das motiviert doch auch mit nicht listenmässig stärksten Rechnern überhaupt anzutreten.

Das der Atlanta nunmal eine Eröffnung gewählt hat, die nicht zum Erfolg geführt hat - Pech. Das gehört zum Schach dazu. Es gab noch genügend weitere Möglichkeiten zu Punkten.

Mit Einschränkungen finde ich auch ein Ausnutzen einer programmierbaren Eröffnungsbib ok. Das sollte aber die vermeintlichen Stärken eines Gerätes unterstützen und nicht die eventuell bekannten Eröffnungs-Bugs des Gegners.

Beim Lauschen des Chats vermeine ich mitbekommen zu haben, dass die V11 mit holländischem Bier gedopt wurde ... Ich werde das bei meinem Vancouver mal mit pfälzischem Rotwein probieren

Gruß,
Bernd

Hello All,

Time to react from mine side, What is by many of u the problem with the V11?
There are many comp. getuned even in the SDFF list ,and they are then "normall"? I could play with R40 2,5 but there was already a R30 2.5 in the tournament ,how many R40 are there 7+- so play with them is also not fair?? ore the Mephisto Wündermachine??
Ok every comp has need a bit of luck ore something like that.
But do not forget even with a 68080 processor the program is from 1989 !!
so it's a shame that younger and better programmed programs bytes the dust again this machine.
I only say, we must all keep our chesscomputers alive
Who knows who is champion next year, i bet 100 against 1 it's not the V11
but now this old program gets more respekt wich it deserves in mine eyes!
Long live the Spracklens
Tommorow i go to Erlenbach,just for to see other collectors and friends.
That is in mine eyes a good thing,have contact and talk about our machines!
Who care's who wins !?
I don't

Greeting, (W.C.) hans

Well spoken, Hans! There's nothing to add...
Nice to meet you tomorrow!

Regards, Willi

Hallo,
Die Beiträge in diesem Thread laufen teilweise knapp am Kern der Sache vorbei. Es geht nicht darum, den verdienten Sieg des V11 in Frage zu stellen und den Atlanta im Nachhinein zum Sieger zu küren.
In einiger Zeit wird man auf der Wikipediaseite sicherlich über den Turniergewinn des V11 lesen, was sehr gut ist.

Es wäre dann auch gut, wenn man zum Atlanta auch ein paar lobende Worte findet. Denn es ist nun mal eine Tatsache, daß der Atlanta in diesem Turnier das stärkste Seriengerät gewesen ist, dass im Handel in großer Zahl überall zu moderatem Preis erhältlich war.

Bereits in den 80zigern war es der Fall, dass die Hersteller große Verkaufszahlen als Bedingung für die WM-Teilnahme erfüllen mußten, aber im Wettkampf gab es dann eh nur getunte Geräte, die zwar nicht so verbreitet waren, aber ein Titel war halt gut für das Marketing. Welches Gerät soll sich Lieschen Müller nun zu Weihnachten wünschen? Ein getuntes Topgerät, das sehr schwer zu beschaffen ist oder ein gutes Seriengerät, das leichter zu erwerben ist? Wenn also zu Weihnachten Kinderaugen strahlen sollen, dann müssen wir Lieschen Müller sagen, dass auch ein Seriengerät sehr gutes Schach spielen kann.

Beim nächsten Turnier würde ich in mehreren Kategorien die Titel vergeben, sonst wird die Basis dieses Forums nur noch aus Freaks bestehen und der große Rest zieht sich geschlagen zurück.

Also nochmal langsam für alle: Titel in mehreren Kategorien vergeben...Titel in mehreren Kategorien vergeben...Titel in mehreren Kategorien vergeben...Titel in mehreren Kategorien vergeben...

Grüße,
Frank