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  #111  
Alt 05.09.2019, 20:22
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Egbert Egbert ist offline
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AW: REVELATION II ANNIVERSARY EDITION Turnierschach

Hallo Wolfgang,

objektiv gesehen sind die ? in der Regel korrekt angebracht, aber klar..., man muss schon ein wenig Rücksicht auf die vergleichsweise sehr schwache Hardware und natürlich auch das "Alter" der Programme nehmen. Die Fragezeichen sollten daher auch gar nicht respektierlich aufgefasst werden, im Gegenteil..., gerade vom Turbo Polgar bin ich sehr angetan. Der Wettkampf zeigt, wie ein strukturell hervorragend geschriebenes 6502-Programm aus dem Jahre 1989 mit schnellerer Hardware skaliert. Der Wettkampf macht mir im Übrigen unheimlich Spaß.

Gruß
Egbert
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marste (06.09.2019)
  #112  
Alt 05.09.2019, 21:26
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 Zitat von Wolfgang2 Beitrag anzeigen
Hallo Egbert,

Du solltest mal weniger mit Hilfe von starken Engines die Partien bewerten, sondern anhand dessen, was realistisch ist. Denn das führt zu weniger "?" in Deinen Analysen.
CG Pro hat den Karren ziemlich in den Dreck gefahren, dank Entwicklungsrückstand und Zügen wie a7-a5, ... Felderschwächen auf b6/b7...
[...]

Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang
Das mit den Fragezeichen ist halt eine schwierige Sache.
Wenn man wirklich den Partiegehalt ergründen will, dann
kommt man um die Methode von Egbert nicht herum. Bei
schlechten Zügen kein Fragezeichen zu setzen, nur weil unsere
Oldies nicht tief genug rechnen, hilft ja schliesslich niemandem.
Und nur dort Fragezeichen zu setzen, wo man eigentlich
erwarten dürfte, dass die alten Programme den Überblick
hätten haben müssen, artet zum reinen Rätselraten aus und
man wäre gezwungen, die Programme stundenlang an einem
Zug analysieren zu lassen ... eine unmögliche Aufgabe, wenn
man fast täglich eine kommentierte Partie publiziert.
Mfg
Kurt
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  #113  
Alt 05.09.2019, 21:40
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Egbert Egbert ist offline
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 Zitat von applechess Beitrag anzeigen
Hallo Wolfgang
Das mit den Fragezeichen ist halt eine schwierige Sache.
Wenn man wirklich den Partiegehalt ergründen will, dann
kommt man um die Methode von Egbert nicht herum. Bei
schlechten Zügen kein Fragezeichen zu setzen, nur weil unsere
Oldies nicht tief genug rechnen, hilft ja schliesslich niemandem.
Und nur dort Fragezeichen zu setzen, wo man eigentlich
erwarten dürfte, dass die alten Programme den Überblick
hätten haben müssen, artet zum reinen Rätselraten aus und
man wäre gezwungen, die Programme stundenlang an einem
Zug analysieren zu lassen ... eine unmögliche Aufgabe
, wenn
man fast täglich eine kommentierte Partie publiziert.
Mfg
Kurt
Guten Abend Kurt,

perfekt auf den Punkt gebracht.

Gruß
Egbert
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applechess (05.09.2019)
  #114  
Alt 05.09.2019, 22:30
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AW: REVELATION II ANNIVERSARY EDITION Turnierschach

 Zitat von applechess Beitrag anzeigen
Hallo Wolfgang
Das mit den Fragezeichen ist halt eine schwierige Sache.
Wenn man wirklich den Partiegehalt ergründen will, dann
kommt man um die Methode von Egbert nicht herum. Bei
schlechten Zügen kein Fragezeichen zu setzen, nur weil unsere
Oldies nicht tief genug rechnen, hilft ja schliesslich niemandem.
Und nur dort Fragezeichen zu setzen, wo man eigentlich
erwarten dürfte, dass die alten Programme den Überblick
hätten haben müssen, artet zum reinen Rätselraten aus und
man wäre gezwungen, die Programme stundenlang an einem
Zug analysieren zu lassen ... eine unmögliche Aufgabe, wenn
man fast täglich eine kommentierte Partie publiziert.
Mfg
Kurt
Hallo Kurt,
zum schachlichen Gehalt meiner Aussage, nämlich dazu, dass Schwarz nach einer sehr schlechten Anfangsphase fast keine Züge mehr hatte und zum Stillhalten gezwungen war (Stichwort 37. ...Da3!) hast Du leider nichts gesagt.
Die rein Engine-basierte Analyse verbunden mit "?"-Kritiken ist nicht zielführend. Und die Begründung dafür ist simpel: Jede Top-Engine hält eine sich sukzessive verschlechternde Stellung für noch handhabbar, so lange es noch mindestens eine einzige Rettungsmöglichkeit gibt, und sei diese 30 Züge tief.

Die "diversen Ungenauigkeiten", wie Egbert nach dem 22. Zug zurecht geschrieben hat, brachten CG Pro in Nachteil.
Irgendwann später war "Stillhalten" fast die einzige Option, daher sind "?" dort unberechtigt.
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applechess (06.09.2019)
  #115  
Alt 05.09.2019, 22:49
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 Zitat von Wolfgang2 Beitrag anzeigen
Hallo Egbert,

Du solltest mal weniger mit Hilfe von starken Engines die Partien bewerten, sondern anhand dessen, was realistisch ist. Denn das führt zu weniger "?" in Deinen Analysen.
CG Pro hat den Karren ziemlich in den Dreck gefahren, dank Entwicklungsrückstand und Zügen wie a7-a5, ... Felderschwächen auf b6/b7...
Naja, mit dem Zug 23. ...a5 hat der Genius die Partie sicher nicht an die Wand gefahren. Ganz im Gegenteil war dieser Zug an dieser Stelle eigentlich schon alternativlos. Unbegreiflich ist allerdings bereits vorher der Zug 19. ...c6, der die von Dir benannte Felderschwäche letztlich bereits erzeugt. Auch der nachfolgende Rückzug des Turms nach a8 ist absolut unverständlich. Viel sinnvoller wäre es gewesen, wenn Schwarz hier mit Td7 versucht hätte auf der d-Linie gegenzuhalten (was allerdings auch vorher schon gut war). Stattdessen kamen sinnlose Damenzüge, die für die Stellung letztlich nichts getan haben.

Ansonsten hast Du mit Deinen Ausführungen natürlich recht. Aus praktischer Sicht ist Da3 sicherlich irrritierender als De7, auch wenn Engines wohl De7 besser bewerten würden. Aber der Erfolg gibt hier dem Genius und Dir recht.

Der Zug Tg1... das ist so eine Sache. Klar ist der Zug für eine Engine wie den Polgar nur nach vielen Stunden Rechenzeit zu finden. Und Du hast ja bewiesen, dass auch der Rebel 12 hier seine Zeit braucht. Für starke Engines ist das einfach eine schöne Rechenaufgabe und ein Stockfish wird diesen Zug in Sekunden finden. Aber wie soll man analysieren? Wie ein gewisser Blogger bemerkt (an den mich deine Aussage "weniger mit starken Engines" sehr erinnert), sind reine Enginebewertungen ala Fritz & Co ihm zu vage. Man kann allerdings jetzt auch nicht eine Analyse unterschlagen, nur weil ein Rebel 12 sie auch nicht finden würde. Also was nun? Und vor allem wie willst Du bewerten: "was ist realistisch". Was die beiden realistisch können haben sie ja gezeigt. Wenn es danach geht, können wir die Partien auch alle gänzlich unkommentiert lassen. Denn was die beiden nicht finden ist zumindest für diese beiden auch realistisch nicht zu machen.

Aus menschlicher Sicht ist der Zug Tg1 einfach nur logisch. Weiß sucht den Erfolg dort, wo Schwarz letztlich keine Verteidigungsfiguren hat. Die Da3 und der Tb6 sind vom Geschehen abgeschnitten. Die einzigen schwarzen Verteidiger sind der Sc5 und mit gutem Willen noch der Tf8. Weiß kann hingegen sein schweres Material im Blitztempo auf den Königsflügel transportieren und zum Angriff formieren. Die g-Linie ist einfach nur schwach, die weißen Schwerfiguren schnell am Geschehen und selbst der Doppelbauer auf der h-Linie ist in dieser Stellung stark. Um das zu sehen braucht es keinen Stockfish, das kann ein guter menschlicher Spieler auch. Vielleicht wird dieser menschliche Spieler jetzt nicht in wenigen Sekunden die Stockfish-Varianten aus dem Ärmel schütteln, aber er sieht: "Da muss was gehen". Da bleibt einem ja gar nichts anderes übrig als die Option Tg1 hier mit einem Ausrufezeichen aufzuführen. Unterlässt man es, kommt bestimmt jemand daher und sagt: "Ja aber mit Tg1 hätte der Polgar..." Also kann man dem auch zuvorkommen und als Kommentator selber darauf hinweisen. Ganz egal wie wahrscheinlich es ist ob der Zug vom Polgar oder Rebel gefunden werden kann oder nicht. Wie gesagt: Ansonsten könnte man so eine Partie auch gänzlich unkommentiert in den Raum stellen. Aber das will ja auch keiner.
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  #116  
Alt 05.09.2019, 23:42
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: REVELATION II ANNIVERSARY EDITION Turnierschach

Also wenn Tg1 aus menschlicher Sicht "einfach nur logisch" sein soll, dann frage ich, warum dann die Forumsengine hier eine Tiefe von 19 HZ braucht, um diesen zu finden. Also selbstverständlich ist dieser Zug jedenfalls nicht.

Der Zug mag aus menschlicher Sicht ein intuitiv spielbarer sein. Aber das gilt für andere Züge wie 1. Sg5-e4 (Räumung der g-Linie, nebst Drohung Sd6) oder 1. h4-h5 auch.

Dass 1. Tg1 hier letzten Endes durchschlagend wirkt, liegt in erster Linie daran, dass die Antwort 1. ...De7 nicht ausreichend ist. Aber nach 1. ... De7 muss man als Mensch erst mal die richtige Fortsetzung finden.

Gruß
Wolfgang

P.S. Ich verwende für meine Beurteilungen hier in diesem Thread maximal die Forumsengine, oftmals nicht einmal das.
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  #117  
Alt 06.09.2019, 00:41
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 Zitat von Wolfgang2 Beitrag anzeigen
Also wenn Tg1 aus menschlicher Sicht "einfach nur logisch" sein soll, dann frage ich, warum dann die Forumsengine hier eine Tiefe von 19 HZ braucht, um diesen zu finden. Also selbstverständlich ist dieser Zug jedenfalls nicht.
Könnte vielleicht daran liegen, dass die Forumsengine kein Mensch ist?

Spass beiseite: Die Frage meinst Du nicht ernst oder? Wie gewinnst Du eigentlich Deine Partien im "Schongang-Thread" wenn Du der Meinung bist, dass etwas nur offensichtlich ist, wenn es die Forumsengine auch sieht?

Im Ernst, die Forumsengine ist weit davon entfernt, manche Dinge zu sehen. Was meine Gedankengänge waren, als ich den Zug aus menschlicher Sicht als "logisch" bezeichnete, habe ich ja dargelegt. Ob er selbstverständlich ist... keine Ahnung. Andere Spieler mögen vielleicht andere Gedankengänge verfolgen. Ich kann Dir nur sagen, was ich beim Nachspielen dabei empfunden habe.

Als ich die Partie nachspielte fiel mir jedenfalls sofort auf, dass schwarze Dame und schwarzer Turm exponiert stehen und am Damenflügel festhängen. Daher war auch sofort die Idee da, dass man nun am Königsflügel etwas tun müsste. Und dort bot sich eben nur die g-Linie an.

Der Td3 fällt aus, da der schwarze Springer g3 überdeckt. Die Dame fällt auch aus, da sie im Moment noch b3 verteidigen muss, denn ansonsten verpuffen alle Angriffsideen schneller als man "Kleiner grüner Kaktus" sagen kann. Bleibt also Tg1 übrig. Das war die 1. Idee. Dabei wurde aber noch keine einzige Variante berechnet, sondern erstmal intuitiv eine Idee entwickelt. Die kann funktionieren oder auch nicht. Genau das kann die Forumsengine aber nicht, deswegen findet sie den Zug erst auf rechnerischem Wege, nachdem alle Schwierigkeiten berechnet wurden.

Ich behaupte auch nicht, dass ich an dieser Stelle meiner Gedankengänge die Partie bereits als gewonnen betrachten würde oder auch nur ansatzweise sagen könnte, ob es nicht vielleicht eine Widerlegung gibt oder der Plan irgendeine Zukunft hat. Ich sage nur, dass der Zug erstmal eine naheliegende Idee darstellt. Das Varianten berechnen kommt dann erst später und vielleicht würde ich die Idee dann auch wieder verwerfen, falls ich nicht auf die richtigen Varianten komme. Aber erstmal ist dieser Zug aus oben gesagten Gründen absolut logisch.

Deine Ideen, Räumung der g-Line mittels Se4 oder gar der Bauernzug nach h5 wären ebenfalls mögliche Überlegungen. Der Bauernzug schlicht, weil dieser Bauer angegriffen ist, die Räumung der g-Linie weil auch das einen Angriff über dieselbe unterstützen würde. Beide Züge sind aber ebenfalls naheliegende, wenn nicht sogar stärkere Drohungen, wenn ein Turm auf g1 steht, was meine ursprüngliche Idee Tg1 sogar stützt, wogegen die Idee Sg5-e4-d6 zu nichts führt. Da müsste man erheblich mehr rechnen und planen, was man da jetzt erreichen will (oder zumindest ich müsste das...) Wie auch immer.

Nun erst geht für mich als Mensch das an, was die Forumsengine von Anfang an macht, die leidige Rechnerei. Nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt nur noch rechnen muss, ob meine Idee zu widerlegen ist. Die Forumsengine rechnet von Grund auf und stößt dann durch stures Rechnen irgendwann auf die Idee Tg1.

Der Unterschied ist: Die Forumsengine ist "ideenlos" und stößt halt irgendwann auf eine mehr oder weniger zwingende Fortsetzung wobei im 19. HZ dann Tg1 den Vorzug bekommt. Ich oder andere Menschen entwickeln Ideen aufgrund erkannter Muster (hier eben die Möglichkeit schnell auf den Königsflügel zu kommen während Schwarz "ausgesperrt" ist) wobei wir zu diesem Zeitpunkt halt noch nicht wissen, ob die Idee wirklich taugt oder nicht und das dann erst im nächsten Schritt genauer berechnen. Ein anderer mag jetzt einfach nur sehen: "Oh, der Bh4 ist angegriffen. Wenn ich ihn nach h5 ziehe ist der Angriff erledigt und ich kann vielleicht irgendwann irgendwie auf die Königsstellung drücken". Geht auch. Ist ebenfalls naheliegend. Der nächste wird vielleicht wirklich die Springerwanderung Sg5-e4-d6 in Betracht ziehen, wird aber feststellen müssen, dass die Varianten nicht einfach zu berechnen sind, weil Schwarz hier weit weniger unter Druck gesetzt wird. Und für mich persönlich macht es weit weniger Sinn den Springer auf einen Flügel zu überführen wo Schwarz weit mehr Möglichkeiten hat, während der Königsflügel gerade öffen ist wie ein Scheunentor. Es kommt halt drauf an, auf welche Muster man sich im Laufe der Partie am meisten konzentriert hat.

Aber wem erzähle ich das eigentlich? Wenn ich mir deine Partien im Thread "Im Schongang" so ansehe, müsstest eigentlich gerade Du am Besten wissen, wovon ich rede und wie man als Mensch in der Regel an so eine Stellung rangeht bzw. wie die typischen Gedankengänge aussehen.
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  #118  
Alt 06.09.2019, 01:23
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: REVELATION II ANNIVERSARY EDITION Turnierschach

 Zitat von Hartmut Beitrag anzeigen
...Aber wem erzähle ich das eigentlich? Wenn ich mir deine Partien im Thread "Im Schongang" so ansehe, müsstest eigentlich gerade Du am Besten wissen, wovon ich rede und wie man als Mensch in der Regel an so eine Stellung rangeht bzw. wie die typischen Gedankengänge aussehen.
Hallo Hartmut

Ich sage mal "Jein". In meinen Partien gegen stärkere Geräte sorge ich vor allem für ein schnelles Verflachen und suche STRATEGISCHE Möglichkeiten, im Endspiel über beispielsweise asymmetrische Bauernstrukturen (später entfernte Freibauern) o.ä. Optionen zu schaffen. Gerade am Anfang gehe ich oft mehr oder minder faul(s)te Kompromisse ein, zugunsten der Einfachheit.
Allerdings habe ich die letzten Monate kaum ernsthaft gegen Computer gespielt, eher bestimmte Dinge (Beta-)getestet, den Schachcomputer aufgeschraubt, elektr. Messungen durchgeführt, auch gelötet.

Besagten Zug Tg1 hätte ich wahrscheinlich hier nicht gesehen/gespielt. Das gebe ich gerne zu.

Gruß
Wolfgang
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Hartmut (06.09.2019)
  #119  
Alt 06.09.2019, 01:56
Hartmut Hartmut ist offline
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 Zitat von Wolfgang2 Beitrag anzeigen

Besagten Zug Tg1 hätte ich wahrscheinlich hier nicht gesehen/gespielt. Das gebe ich gerne zu.

Gruß
Wolfgang
Das ist ja keine Schande. Ich hätte dafür vielleicht auf Anhieb andere Dinge nicht gesehen, die Du gespielt hast. Das meinte ich ja mit der Konzentration auf verschiedene Stellungsmuster. Du versuchst es halt mit Vereinfachung. Hab ich auch eine Zeit versucht. Klappte ganz gut, aber einerseits klappte es nicht immer, die Bauernstrukturen zu bekommen, die mir nutzten, andererseits brachte es mir für das schachliche Training einfach zu wenig (dummerweise spielen Menschen, ob im Nah- oder im Fernschach immer anders als unsere elektronischen Lieblinge).

Nun mag man sagen, dass im Fernschach ja sowieso immer Engines verwendet werden und mir das als zwischenzeitlich hauptsächlich Fernschachspieler am A.... vorbeigehen kann, aber das stimmt auch nur bedingt. In dem Verein für den ich im Fernschach in der Champions League spiele haben wir jährlich 2 Fernschach-Vereinsmeisterschaften. Eine mit und eine ohne Computerunterstützung (und bevor jemand fragt, ja, das kriegt man raus, wenn da jemand cheatet. Gerade ein Spieler der es gewohnt ist mit elektronischem Partner zu arbeiten, merkt sehr schnell, wenn in der angeblich computerlosen Partie ein Compi mitspielt).

Wie auch immer. In den letzten Monaten habe ich sehr ausführlich auch das Programm Leela getestet, das einem gerade in strategischer und positioneller Hinsicht doch das eine oder andere Auge für gewisse Stellungstypen öffnet. Dadurch habe ich in positioneller Hinsicht eine ganze Menge gelernt oder besser, mein Auge für gewisse Stellungsmuster gut schulen können. Klappt zwar nicht immer, aber immer besser. Und wie gesagt: Ob ich dann bei näherem Nachdenken die von Egbert aufgeführte Fortsetzung nach Tg1 gesehen hätte, steht ja noch auf einem anderen Blatt. Nur als zu betrachtende Fortsetzung erschien es mir eben aus genannten Gründen logisch. Wäre aber durchaus möglich - das gestehe ich meinerseits gerne zu - dass ich den Zug dann in der Folge wieder verworfen und z.B. h5 gespielt hätte. Im Nachhinein, wenn man die Analysen bereits kennt, ist es natürlich einfach. Hätte ich es jetzt selber analysieren müssen... ich weiss nicht ob ich dann wirklich so gespielt hätte. Wie gesagt, die Idee, wäre da gewesen. Ob ich es durchgezogen hätte... keine Ahnung. Da ich die Analysen jetzt ja kenne, ist es schwer zu sagen ob ich genau auf diese Varianten gekommen wäre. Vielleicht, vielleicht aber eben auch nicht.

OK, Thema geklärt... warten wir auf die nächsten spannenden Partien.
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Geändert von Hartmut (06.09.2019 um 02:02 Uhr)
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Wolfgang2 (06.09.2019)
  #120  
Alt 06.09.2019, 17:30
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Guten Abend,

die 14. Partie hätte eigentlich auch einen Sieg der schwarzen Figuren bringen müssen, aber das Lang-Programm ist dem sicheren Tod mehrfach von der Schippe gesprungen, da es dem Turbo Polgar an taktischer Durchschlagskraft gemangelt hatte. Ein sehr glückliches Remis für den ChessGenius Pro.

Revelation II AE Polgar Emu 6502 ~ 55 MHz: 7 vs Chess Genius Pro Cortex M4, 120 MHz: 7

[Event "Revelation II AE Polgar Turnierschach"]
[Site "?"]
[Date "2019.09.06"]
[Round "14"]
[White "Chess Genius Pro, Cortex M4, 120 MHz"]
[Black "Revelation II AE Polgar, Emu 6502 ~ 55 MHz"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C42"]
[Annotator "Rapp,Egbert"]
[PlyCount "120"]
[EventDate "2019.09.06"]

1. e4 e5 2. Nc3 Nf6 3. Bc4 Bb4 4. Nf3 d6 5. O-O O-O {Ende Buch} 6. d3 {Ende
Buch, sehr früh sind beide Geräte auf sich alleine gestellt.} Bg4 7. Bg5 c6 {
versucht die Kontrolle über das Feld d5 zu erlangen.} 8. h3 Bh5 9. g4 Bxc3 10.
bxc3 Bg6 11. Rb1 b5 12. Bb3 a5 13. a4 Nbd7 14. axb5 cxb5 15. Bd5 Rb8 16. c4 {
dieser Zug war nicht optimal.} b4 {Weiß muss sehr acht geben, dass ihm die
beiden verbundenen schwarzen Bauern am Damenflügel nicht zu mächtig werden.}
17. Nh4 {der Springer begibt sich auf Abwege.} Qc7 18. Nxg6 hxg6 {dieser
Tausch des wenig aktiven Läufers war nur für den Turbo Polgar gut, welcher
nun bereits leichte Stellungsvorteile besitzt.} 19. Qf3 Nxd5 20. exd5 a4 21.
Rfe1 {so wirklich nimmt der ChessGenius Pro die Gefahr am Damenflügel noch
nicht wahr, besser war 21. Lg5-d2.} Rb7 22. Bd2 Rfb8 {das Schröder Programm
möchte mit allen Mitteln seine beiden verbundenen Bauern supporten und macht
dies ausgezeichnet.} 23. Ra1 {? das Lang Programm ist mit dieser Stellung
überfordert, besser war noch 23. Df3-d1.} Nc5 24. Re3 b3 {diese Partiephase
spielt der Turbo Polgar großmeisterlich und steht klar auf Gewinn.} 25. cxb3
Nxb3 26. Ra2 Nxd2 {stärker war:} (26... Nd4 27. Qe4 f5 28. Qg2 Qb6 29. Ra1 Qb3
30. Kh1 f4 {und Weiß kann den Stecker ziehen.}) 27. Rxd2 Rb1+ 28. Kg2 a3 29.
Ra2 R8b3 {aber auch so steht schwarz fraglos klar besser.} 30. Ree2 Qa5 31.
Red2 {? notwendig war 31. c4-c5.} Qc3 {[#] welch eine überlegene Stellung
für Schwarz!} 32. Rac2 Qd4 {? übersieht den forcierten möglichen Gewinn:} (
32... Qa1 33. c5 Rh1 34. Kg3 Qf1 35. Qxh1 Qxh1 {der ChessGenius Pro hatte dies
gesehen...}) 33. c5 dxc5 34. Qe4 Rb8 {? noch immer war 34. ...Dd4-a1 möglich.}
35. Qxd4 cxd4 {der Damentausch hat nur Weiß etwas gebracht.} 36. d6 Rd8 37.
Rc6 Kh7 {? dieser Zug verdient ein fettes Fragezeichen. Damit stellt Schwarz
seinen König ins Abseits, die andere Richtung muss eingeschlagen werden. Der
Vorteil ist nun dahin...} 38. Ra6 {und der ChessGenius Pro spielt nun
seinerseits seine Stärken voll aus.} Rb3 39. Kf3 f5 40. Ke2 Kh6 41. Ra2 Rb2+
42. Rxb2 axb2 43. Rb6 Rxd6 44. Rxb2 {es riecht bereits sehr nach Remis.} Ra6
45. Rb5 e4 46. dxe4 fxe4 47. Re5 d3+ 48. Ke3 Rd6 49. Kd2 Rd4 50. h4 Kh7 51. Re8
Ra4 52. g5 Ra2+ 53. Ke1 Ra1+ 54. Kd2 Ra4 55. Rb8 Rc4 56. Ke3 Rc1 57. Rd8 Re1+
58. Kf4 Re2 59. f3 exf3 60. Rxd3 f2 {und Remis durch den Bediener abgeschätzt.
Ein mehr als glückliches Remis für den ChessGenius Pro.} 1/2-1/2



Gruß
Egbert
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