So, endlich ist er da, mein neur Bolide, der Saitek Prisma, mit dem Hochleistungchip H8. Auf dem Prisma läuft „Blitz“, das einzige Kaplanprogramm auf einem H8-Prozessor und ist folgerichtig unschlagbar.

Gleich offensichtlicher Unterschied zu meinen anderen Schachcomputern: Das Display. Das Display ist wider erwarten sehr informativ, die abstrakten Logos hat mann schnell intus. Es können Stellungsbewertung, Uhrzeiten, Rechentiefe, Varianten abgerufen werden. Varianten können nur auf dem Display vogespielt werden, auch kann der Computer dort gegen sich selbst spielen.
Nachteil: Das Display funktioniert nur mit Netzanschluss, mit den Batterien kann zwar gespielt werden und die Leuchtdioden zeigen die Züge an, das Display schaltet sich aber aus. Auch ärgerlich: Es können nur bis zu 50 Züge zurückgenommen werdne. Bleibt das Spiel unter 50 Zügen, kann nur am Display bis zum Anfang zurückgegangen werden und nachgespielt und dokumentiert werden. Allerdings sind wenige Spiele unter 50 Zügen.

Finde das Display sehr gut, man hat einen Schachcomputer zum Spielen, das Display schließt die Lücke bei der Visualisierung zum PC.

Wie spielt er? Da ich nicht die breite Erfahrung mit Schachcomputern habe, hier Beispiele.

Hier mit 15 Sekunden durchschnittlicher Bedenkzeit und Prisma mit Weiß am Zug ein überraschender Zug.




Le3Xa7 : Prisma schlägt einen Bauern, ohne die sofortige Antwort, das Einschließen durch b7b6 zu bedenken. Er kann sich im Laufe des Spiels doch noch aus der Affäre ziehen. Doch so Materialistisch hätt ich ihn nicht beschrieben... Sind nur 3 Halbzüge zu berechnen, nicht viel für ein Blitz-Programm?

Bin jetzt auch nicht der große Schachkünstler, sehe aber schon Möglichkeiten, den Läufer wieder zu befreien bzw. die schwarze Königsfestung sogar noch weiter aufzureißen. Vl. sollte Weiß aber vorab mal über die Rochade nachdenken... Überhaupt sehe ich da die eine oder andere Figur, die noch ihrer Entwicklung harrt. Streng genommen, hat Weiß gerade seine einzige entwickelte Figur ins Abseits gestellt... Insofern war der Einschlag auf a7 vl. wirklich nur ein schnöder Bauernfraß.

Mit dem Display nur bei Netzbetrieb ist sehr wahrscheinlich dem Energiebedarf geschuldet. Das ließe sich sicherlich ändern, ginge dann aber mit hohem Batterieverbrauch einher. Insofern muss man wohl damit leben.

50 Züge sind immerhin 50 Züge... andere bieten noch weniger. Natürlich wäre es schön, wenn die ganze Partie im Speicher bliebe... noch schöner wäre allerdings ein USB-Anschluss, um die Partie direkt Richtung Datenbank ziehen zu können. (ok, ok, gabs damals noch gar nicht, dann halt RS232). Awa, watt nich is, datt is halt ersma nich.

Wünsche Dir viel Spaß mit dem Gerät.

Es sind mehr halbzüge zu berechnen, da erst nach
1. Lxa7 b6
2. c5 Kb7
3. cxb6 cxb6
klar ist das die laufer nicht mehr zu retten ist...

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Wenn ich mich irre, sollte es ein Horizont Wirkung sein

Ok, der Zug scheint so abwegig gar nicht zu sein.
Prisma will ihn auch mit 3 Minuten Bedenkzeit und auch auf Anlalyse nach einer Stunde spielen.
Fritz führt den Zug bei einer Stellungsanalyse immerhin als Zweitmöglichen auf.

Nach dem dritten Halbzug mit dem eingesperren Läufer, gibts da keine schlechte Stellungsbewertung/Mobiitätsbewertung?

Scheint die zerstörte Königsstellung doch hohe Bewertungen zu bekommen.
Erwartet nach Le3Xa7 wird übrigens : G8-F6, A7-C5, H8-E8 mit einer Stellungsbewertung von 3:36 für Weiß.

Berichtigung für oben: Wenn man neue Batterien nimmt, sieht man auch das Display ohne Stromstecker

Naja, für einen neuen aktuellen Schachbrettcomputer keine schlechte Idee, vor allem mit dem Feature von Prisma "Deep Search", d. H. eine Stunde Bedenkzeit für einen Zug zusammen mit "gegen sich selbst spielen": Da bekommt man eine schöne und auch optisch vorgeführte Analyse hin. wenn man das alles auch noch auf einen USB ziehen könnte !!! Schach-PC Adee!

Hier das Gegenbeispiel: Auch wieder 15 Sekunden Bedenkzeit:
eine Tauschabfolge über fast durchgehend 13 Halbzüge. Von Fritz in der Analyse nicht moniert.
Start bei Zug 18:

Bisher schon mal zwei Eigenheiten festgestellt:

Ansage von Matt in x Zügen:
Wenn Prisma im Laufe der Partie ein Matt in x Zügen errechnet hat, macht er das durch eine Anzeige am Display und auch durch eine Pieps-Fanfare kund. Bei jedem weiteren Zug bis zum Matt wird die Anzeige und die Fanfare wiederholt.
Ist der Prisma allerdings selbst vom Matt bedroht, und er kann das sicherlich auch errechnen, wird nur eine schlechte Bewertung angezeigt, auch die Fanfare erspart er sich.

Ponder/Permanent Brain:
Ist laut Betriebsanleiung da, kann nicht abgeschaltet werden. Hat Prisma seinen Zug ausgeführt, zeigt die Info allerdings nur die Variante, die er während seines Zuges errechnet hat, sie ändert sich nie und zeigt auch keine Errechnung von größeren Tiefen an. Auch die Anzeige mit den überprüften Knoten und die dazugehörige Zeit wird eingefroren. Kurzzeitig war ich mir unsicher, ob er überhaupt Permanent Brain nützt.
Allerdings habe ich zwischenzeitlich beobachtet, dass er, wenn er einen Ponder-Treffer hat, manchmal einen anderen Zug als Antwort ausführt, als was er mir die ganze Zeit angezeigt hat. Das heißt, er nützt sehr wohl Permanent Brain, angezeigt wird aber nur, was er während seines eigenen Zuges errechnet hat.

Ja, stimmt, so machen eigentlich alle compis das. Weiss nicht ob es welche gibt die das anders machen?

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Wenn ich mich irre, sollte es ein Horizont Wirkung sein

Also der Milano lässt seine Anzeigen auch laufen, wenn er nicht am Zug ist. Da kann ich die veränderte Bewertung und ein Wechsel der gewählten Antwortzüge live beobachten. Oder das Weiterlaufen der überprüften Knoten.
Der Conquistador kann nur den ersten Folgezug anzeigen, da er das mit den LEDs über Positionsangabe macht. Aber wenn er nicht am Zug ist und ich mir Zeit lasse, veränder sich manchmal der Antwortzug und wird auch angezeigt.
Der Prisma hat von meinen Brettcomputern die ausführlichste Anzeige. Aber wenn er nicht am Zug ist, bleibt alles eingefroren.

Der Saitek Prisma löst das Seekadettenmatt bereits auf der niedrigsten Stufe A1 = 1 Sekunde durchschnittliche Bedenkzeit und zieht 6. ..dxe5. Auch auf den folgenden Stufen mit längerer Bedenkzeit bleibt er dabei.

Zur Kontrolle wurde Stufe H1 eingestellt = Suchtiefe 1 Halbzug. Hier sieht er das Seekadetenmatt nicht und spielt 6. ..Lxd1

Wer kann, bitte in Wiki eintragen, Danke!