So weit ich weiß, wird die programmierbare Bibliothek so gut wie nie eingesetzt - dann schon eher Modifikation der Parameter.

Ich selber habe mal die Bibliothek beim Vancouver 24MHz für ein Kaufbeuren-Turnier "programmiert". Das ging eher dahin, gezielt Systeme anzusteuern, mit denen der Vancouver besser zurechtkommt als mit anderen Systemen, auf Basis einer Auswertung vieler bis dato gespielter Partien. Nicht gegen spezielle Gegner, und die "Varianten" gingen immer auch nur zwei drei Züge tief, um in das "passende" System zu steuern, danach hat die normale Turnierbibliothek übernommen. Also kam aus dem User-Buch nur so etwas wie "Russisch" oder "Caro-Kann", nicht genauer. Das Ergebnis war recht bescheiden.

Stattdessen hat der Vancouver seinerzeit einen vollen Punkt mit einer gezielten Vorbereitung für das Meraner System eingefahren, die ich unter dem Eindruck der damals laufenden WM zwischen Anand und Kramnik (Anand hatte gleich zweimal glänzend mit Schwarz gewonnen) programmiert hatte, und zwar hatte ich einfach "normale" Analysen aus dem Internet eingegeben. Auch hier praktisch ohne "Test" gegen andere Geräte, wenn man von einem Remis gegen Risc2 absieht, das mir den Eindruck verschafft hat, daß der Vancouver das richtige "Gefühl" für den Stellungstyp hat. In der Partie gegen Sapphire kam übrigens gar nicht die "Anand-Variante" dran, sondern eine Nebenvariante, in der ich aber auch noch ein, zwei Züge parat hatte...

So eine Partie ist natürlich für eine Elo-Listen-Auswertung grenzwertig, aber ein Turnier ist ja auch zum Spaß und nicht nur für die Wissenschaft.

Eine gezielte Vorbereitung gegen einen speziellen Gegner (mit dem Ziel, eine bereits bekannte Gewinn-Partie zu reproduzieren) lehne ich allerdings ab. Selbst dem "Gewinner" dürfte so etwas keinen Spaß machen!?

Viele Grüße,
Dirk

Hi.
Mir ging es nicht um unsportliches Verhalten !!!
Der Spaß am Hobby steht auch bei mir an erster Stelle !!!!
Wenn Hardware-Tuning erlaubt ist, dann darf aber auch die Frage nach Software-Tunig zumindest mal gestellt werden.
Zum Spaß wurden diese Funktionen ja nicht implementiert.
Natürlich sollten die Parameteränderungen vorher bekannt gegeben werden, damit eine Manipulation ausgeschlossen ist.

In der Hoffnung auf eine faire und saubere Diskussion...
Gruß Manfred

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Genius 68030 Bavaria

Hallo Micha,du triffst den berühmten Nagel auf den Kopf! Zum Glück gibt es die Statistik - sie sorgt dafür, dass Schachcomputer-Turniere interessant bleiben; sonst könnte man ja gleich in die Tabelle schauen...

So macht das ganze Spaß - auf der Gewinnerseite natürlich noch ein wenig mehr!

Aber noch ist das Turnier nicht zu Ende...

Grüße, Michael

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Es ist besser, die Steine seines Gegners zu opfern. (S.G. Tartakower)

Hallo Manfred,

gut, aber dann muss man die Frage stellen, was mit dem Editieren der Eröffnungsbibliothek erreicht werden soll? Natürlich spricht nichts gegen das Nutzen einer vorhandenen Funktion. Wir haben ja nicht gesagt, dass es sich grundsätzlich um unsportliches Verhalten handelt, sondern nur angemerkt es würde eine Möglichkeit darstellen, da es solche Fälle in der Geschichte der Schachcomputer häufiger gegeben hat. Übrigens, wenn du den Eindruck hast, die Aussagen ("unsportlich") gingen gegen dich, täuscht du dich. Es war allgemein gesprochen, einfach Vor- bzw. Nachteile gegenüber stellen, hatte aber absolut nichts mit dir zu tun.

Um dieser Funktion einen positiven Anstrich zu verleihen, mir fällt die Möglichkeit ein, vorhandene Fehler oder Löcher in einer Bibliothek zu stopfen. Oder eben, wie schon angesprochen, den Spielstil des Gerätes mit entsprechenden Varianten zu unterstützen.

Was aber nicht vergessen sollte, wie man in seinen privaten Turnieren, Partien etc. diese Funktion nutzt, geht niemanden etwas an. Wer z.B. seine Freude daran hat, eine Eröffnungsbibliothek gezielt auf einen bestimmten Gegner einzustellen, kein Problem, wenn es ihm Spaß bereitet...völlig ok.

Unsere Anmerkungen gingen mehr in die Richtung Gemeinschaftsturniere.

Gruß,
Micha

Wenn ich die vergangenen WM-Turniere betrachte, habe ich durchaus den Eindruck, der Atlanta hätte endlich mal einen Titel verdient. Schon oft ist er nur denkbar knapp am Ziel vorbeigeschrammt. Ob es ihm in diesem Jahr gelingen wird, die Krone zu greifen?

Die Verfolgerschaft ist ihm dicht auf den Fersen und durch die Bank von ehemaligen Titelträgern besetzt.

Sehr interessant zu verfolgen wie unterschiedlich die einzelnen Turniere für die diversen Teilnehmer verliefen. In einem Jahr dominiert eine Programmserie eine andere und in einem anderen Jahr ist es genau umgekehrt. Vor allem beim Vergleich zwischen Lang- und deKoning-Programmen fällt dieses auf. Und das der Atlanta gegen diese genauso bestehen wie auch untergehen kann, ist nicht ganz unbekannt. Vielleicht wird dem Atlanta in diesem Jahr durch den Modus des Schweitzer Systems besser gedient, als durch die bisherigen rundenbasierten Turniere? Die letzten beiden Runden dürften -vor allem aus Sicht des Atlanta- sehr aufregend werden. Ich freue mich drauf...

Gruß, Wilfried

Hi, ich wollte auch kein Öl in`s Feuer gießen.

Aber Mal eine Frage zur Turnierbibliothek.
Wenn bei den oben genannten Modellen die Spielstufe über Turnierstufe oder prog. Stufe eingestellt wurde, so nutzen die Mephistos die Turnierbibliothek.

Wurde eine sogenannte Normal-Stufe verwendet, so wird die große Bib. genutzt.

Ist also die Verwendung der Turnierbib. reglementiert? Welche Vorgaben sind hier für ein Turnier gegeben ?
Gruß Manfred

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Genius 68030 Bavaria

Hallo,...ich auch! bb

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Es ist besser, die Steine seines Gegners zu opfern. (S.G. Tartakower)

Danke! Die habe ich voll für meinen Spielkameraden ... süß und triumphal! (hoffentlich jedenfalls!)

Gruß Tom

Hallo Manfred,

bisher haben wir es z.B. bei unseren WM-Turnieren so gehandhabt, dass spezielle Einstellungen vor Turnier- bzw. Partiebeginn bekanntgegebenen werden sollten, um Partien nachvollziehbar zu gestalten. Mit welchen Einstellungen aber jemand sein Gerät ins Rennen schicken möchte, obliegt immer dem Bediener.

Gruß,
Micha

Hallo,
ich denke das das Schweitzer System die WM NOCH spannender macht. Man fiebert doch mit seinen Favorieten mit und hofft auf die eine oder andere Überraschung. Na und so gesehen waren da ja einige an der Zahl. Gerade solche wie der Atlanta oder normalerweise der Montreux (wobei letzter nun nicht wirklich profitierte) haben halt in diesem System m. E. doch deutlich mehr Chancen als in einem sagen wir "best of 5 game". Nicht umsonst hatten sich bereits der Ruffian und die V11 4 der 6 bisherigen WM's geteilt. Bin gespannt wie die Endtabelle sich darstellen wird...