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  #21  
Alt 05.02.2013, 22:19
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udo udo ist offline
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AW: Mephisto

 Zitat von Chessguru Beitrag anzeigen
Hallo Jungs,

wie wäre es denn, wenn man beide Werte einträgt? Aus meiner Sicht haben beide Aussagen ihre Darseinsberechtigung.

Gruß
Micha
Könnnte man auch machen. Aber es wird nicht so einfach sein, bei den ganzen Geräten die reale max. Rechentiefe festzustellen.

Beim MMVI würde es dann z.B. ungefähr so aussehen:

Max. angezeigte Rechentiefe 32 HZ.
Max. reale Suchtiefe in Einstellung Brute Force 17 HZ bzw. Matt in 9# .
In den Mattstufen max. 15 HZ bzw. Matt in 8#.
Wobei ich mich frage, ob ein Programm z.B. bei einem Matt in 9# nicht auch kurz den 18 HZ anschneiden muss, um zu erkennen, das der König nicht doch wegziehen kann?
Und man müsste noch prüfen, ob in diesem Beispiel der MMVI auch ein ihn drohendes Matt in 9' noch erkennen kann. Ohje

Gruß, Udo
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  #22  
Alt 11.02.2013, 21:54
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Hallo Udo,

ich möchte die Aussagen in diesen Thread der Reihe nach nochmal so ein bisschen "nachbereiten", hier ein paar Anmerkungen von mir, um Missverständnissen oder Fehlinterpretationen vorzubeugen.
 Zitat von udo Beitrag anzeigen
Ja, da hast Du recht, im Prinzip wird der MMVI ja auch damit beworben, das er eben Matt`s bis max. in 8 Zügen findet.
Die Angabe, dass ein Gerät ein Matt in 8 finden kann, sagt ja nichts weiter aus, dass das Gerät mindestens 16 Halbzüge berechnen kann, hat aber nichts mit der maximalen Suchtiefe zu tun.
Wer mal einem 5 MHz Rechner eine "Matt in 8 Aufgabe" gestellt hat, weiss, dass das sehr, sehr, seeehr lange dauern kann, von daher ist es meiner Ansicht nach absolut logisch, dass kein Hersteller
höhere Mattstufen implementiert hat, weil die Lösezeiten einfach völlig utopisch wären.
 Zitat von udo Beitrag anzeigen
Aber dann ist die Anzeige 32 HZ eigentlich den Verbraucher irreführend, wenn er immer den gleichen Zug ohne weitere Erkenntnisse und Verbesserung bis 32 HZ durchrechnet, was sowieso nur in einfachen Stellungen gelingt.
Warum irreführend ? Die konstuierte Teststellung zur Rechentiefe ist eine, ich nenn sie mal "DummDumm Stellung", die aus Zeitgründen so ausgelegt ist, dass nur wenig Zugmöglichkeiten vorhanden sind und es auch keinen "Lösungszug" gibt , hier können natürlich keine Änderungen oder gar Verbesserungen kommen, da keine vorgesehen sind. Wir könnten natürlich auch eine komplexere Stellung nehmen und uns in einem Vierteljahr wieder darüber unterhalten. Ich habe in den letzten Tagen den Centurion an Deiner nachstehenden Stellung länger rechnen lassen und er rechnet treu und brav Halbzug um Halbzug, Ast um Ast durch, beim 28. Halbzug (ich weiss es nicht mehr genau) habe ich dann abgebrochen.
 Zitat von udo Beitrag anzeigen
Wahrscheinlich rechnet der Atlanta die 23 HZ wenigstens effektiv wirklich durch, obwohl, ich jetzt gar nicht weiss, in wieviel Zügen er eigentlich offiziell Matt setzen kann.
neee, der Atlanta rechnet auch nicht anders, dass er Deine Stellung "löst" (ein Matt findet er ja auch nicht), liegt schlicht und ergreifend an einem verbesserten Programm gegenüber dem MM VI
und hat nichts mit der Rechentiefe zu tun.
 Zitat von udo Beitrag anzeigen
Ich weiss nur, das bei folgender Beispielstellung , woran schon vor 30 Jahren das Capablanca-S Modul sowie damals wohl alle anderen Compis scheiterten, auch der MMVI scheitert, obwohl er daran trotz nur 1KB Speicher bis 32 HZ rechnet! Damit sollte er es eigentlich knacken. Tut er aber nicht. Das regt mich heute noch auf, seitdem ich für den MMVI mit Brett 1000 DM hingelegt hatte. Einfach eben, weil ich nicht verstehe, das ein Computer 32 HZ anzeigt, aber zumindestens einfache Matts über 17 HZ nicht findet. Ungefähr wie ein Auto mit 6 Gängen, wovon zwei nur Fakes sind. Ich meine, der Atlanta schafft übrigens diese Stellung, die mich nie so ganz losgelassen hat, (Ich merke es schon) obwohl er "nur" bis 23 HZ rechnen kann. Sie habe ich übrigens aus "Schach dem Computer", Seite 169

Nagut, Udo, wieder abkühlen

Alles wird gut

Weiß am Zug gewinnt (Stellung ist etwas vom Original abweichend. 1 Zug vorweggenommen, und dadurch einfacher zu berechnen )

Um Dich jetzt vor einem lebenslangen Trauma zu bewahren..., die Stellung von Dir ist in der Ausgangsstellung laut Datenbank ein Matt in 22 !! und die gezeigte Stellung immer noch ein Matt in 21,
also 44 oder 42 Halbzüge, definitiv außer Reichweite jeglicher Brettcomputer, da musst Du also Deinen MM VI nicht verdammen, wenn er kein Matt anzeigen will.

Viele Grüße
Uwe
__________________
Der nächste Satz ist eine Lüge. Der vorhergehende Satz ist wahr.
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  #23  
Alt 16.02.2013, 00:25
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AW: Mephisto

Hallo Uwe

Habe ein paar Tage nicht mehr hier reingeschaut.
Das Matt in 22 findet der MMVI sicher nicht, aber er sollte, wenn er 32 HZ voraus rechnet, sehen, das er den schwarzen Bauer erobert und eine bessere Stellung bekommt. Sieht er aber nicht. Bewertung immer ca. 1,2 -1,3 . Gibt man nun den Zug 1. c7 Kxc7 vor , erkennt er, das er den schwarzen Bauern schlagen kann, und die Bewertung geht zumindestens schon höher, als vor dem Zug 1.c7. Auch bei recht niedrigen Rechentiefen schon. Naja, so ab dem 13-14 HZ steigt die Bewertung bis auf +1,7 im 16 HZ. . Danach rechnet er brav immer tiefer und tiefer, aber es tut sich nichts mehr an der Bewertung. Schon seltsam. Und die Frage stellt sich mir, was macht er da eigentlich z.B. im 25 Halbzug?? rechnet er einfach den selben Zug immer nur neu durch, anstatt tiefer?

Aber lange Rede kurzer Sinn. Folgende Stellung habe ich schon in der "Rochade 7/85 Seite 27 gepostet unter "Computer Allerlei"

Ein einfaches Matt, was ähnlich auch für die Steinitz Programme verwendet wurde.

Matt in 11



Das ist sehr einfach, da erzwungen, und jeder anständige Schachcomputer, der was auf sich hält, und der 21 Halbzüge tief rechnen kann, sollte auch in wenigen Sekunden ein Matt anzeigen. Der MMVI rechnet 32 Halbzüge tief , zieht natürlich auch den richtigen Zug, aber ohne Mattansage. Der Mephisto III findet übrigens die Lösung, sogar mit Mattansage in 10!? . Braucht aber recht lange dazu.
Genau das ist es , was ich meine, 32 Halbzüge anzeigen, aber anscheinend nicht wirklich berechnen. Ich vermute, das wurde einfach bewußt so programmiert, damit der MMVI und ähnliche Klone nicht zu stark wird gegenüber seinen hauseigenen Mitbewerbern. So eine Art Elo- oder Spielstärkebegrenzung. Ääärgerlich. Aber muss man so hinnehmen.
Genaues weiß wohl nur der Programmierer.
Morsch, wo bist Du!
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  #24  
Alt 24.02.2013, 13:52
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Daumen hoch AW: Mephisto

Hallo Uwe,

mit etwas Verspätung beantworte ich gern einige offene Fragen:


Zitieren:
Selektive Suche ist kein Kriterium für die "abolute" Tiefe und wird von unterschiedlichen Priogrammen sogar verschieden interpretiert, d. h., eine Anzeioge von 32:x im Display ist herstellerspezifisch und kann nicht mit anderen Produkten verglichen werden. Es ist also eine Interpretation der internen Berechnung für den User, nicht mehr.

sorry, aber hier verstehe ich nicht, was Du meinst.
Schachprogramme rechnen eine Bestimmte Tiefe immer im Brute Force Modus (absolute Tiefe), dann werden "interessante" Züge weiter verfolgt (selektiv), was aber Lücken lässt und ggf. wichtige Züge übersehen werden (daher kein absolute Tiefe). Je nach Spielstufe (Zeit) kommen sie also in eine bestimmte absolute Tiefe und zusätzlich bei einigen Zügen in einen tieferen Suchbaum. Was die Hersteller im Dispaly anzeigen kan verschieden sein: BF Tiefe + Anzahl Sel.-Varianten oder max. Sel-Tiefe + Anzahl Varianten oder BF-Tiefe + Sel-Tiefe. Weiterhin sind manche Compis in der Anzeige limitiert und zeigen z. B. max. Tiefe 16 an (obwohl sie in tern tiefer rechen können, ähhliches auch bei Bewertungen) - all das ist Hersteller spezifisch und nicht direkt vergleichbar. Hängt auch davon ab, wenn und wie oft Variablen der Prtogramnmns ausgewertet werden und wie die interne Einheit definiert ist. Es kann also sein, daß ein Compi in einer Stellung weniger anzeigt, als er tatsächlich rechnet und ein anderes Modell großzügig bei der Anzeige ist.

Zitieren:
Einige Compis haben ofensichtlich sogar Beschneidungen, bei der selektiven Suche (GK2000), andere nutzen halt das RAM solange es geht.

kannst Du etwas zu diesen Beschneidungen sagen ?
Die GK200 sind so programmiert, das der Entwickler eine sichere max. Suchtiefe anhand des RAM berechnet hat und diese intern als Maxtiefe behandelt:

For suchtiefe = 1 to MaxTiefe
If Zeit_verbraucht Then Zug_Ausführen
Next

Andere haben keine Obergrenze und fragen jedesmal ab, ob noch Platz im RAM ist und gehen dann tiefen:

suchtiefe = 1
Do
If Zeit_verbraucht Then Zug_Ausführen
If RAM_frei Then suchtiefe = suchtiefe + 1
Loop

Aber auch bei der Variente mit Max-Suchtiefe können Unterroutinen (Rekursion) durchaus bei selektiver Suche tiefer kommen als Max-Tiefe (da gibt es Sonderbehandlungen), wird aber ggf. nicht angezeigt.

Zitieren:
Daher sehe ich die Maxtiefe immer bei der sicheren Mattsuche bzw. der Anzahl der Ply-Stufen, die ein Compi hat (MP z. B. 16). Ja nach Stellung kann auch schon mal ein Matt darüber gefunden werden, intern weiss das Teil es aber nicht sicher (selektiv gefunden, es können aber Widerlegungen übersehen werden) und "sieht" es frühestes in der höchsten Matt-Stufe...

Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du hier die Mattsuchstufe meinst ?
Das was die Hersteller als max. Mattiefe angeben ist ein sicherer Indikator für die tatsächliche erreichbare Suchtiefe des Compis in nichttrivialen Stellungen. Wenn keine weiteren Angaben des Herstellers vorliegen, würde ich dies als maximale Suchtiefe ansehen. Bei einigen Copis geben die Hersteller genau diese Tiefe auch als max. Suchttiefe an. Bei anderen Compis wird vom Hersteller die max. Tiefe auf Turnierstufe angegeben - für mich auch ein sinnvoller Wert, der mit anderen Compis vergleichbar wäre. In jedem Fall unterscheidet sich dieser Wert von einer maximalen Anzeige im Display, bei der auch ein CM Diamond glänzen kann (genau dazu ist der Test im Wiki ja gut). Mich interessiert aber eher ein praktischer Wert, der auch Rückschluss auf die Leistung des Comis zulässt.

Zitieren:
.. aber wie willst Du die "reale" Rechentiefe bestimmen ??
Ich würde die alte Tabelle im Wiki (max. Anzeige im Display) stehen lassen, aber klar stellen das es eben nur eine Anzeige ist und nicht die Leistungsfähigkeit einer Compis widerspiegelt.

Dann könnte man die Max-Tiefe im tatsächlichen Spiel aufführen, entweder als Herstellerangabe (ggf. auf Turnierstufe beschränkt) oder man nimmt die max. Mattiefe als Wert.

Eine tatsächliche Bestimmung wäre aufwendig - man müsste mehrere komplexe Stellungen definieren, deren Lösung im Bereich von z. B. 15 - 25 Hz liegt. Dann die Teile im Annalysemodus solange rechen lassen, bis sie was finden oder der Modus stoppt (RAM voll).

Daher würde die Tiefe auf Turnierstufe schon hilfreich sein, sie könnte man leichter mit einer komplexen Stellung ermitteln (dabei aber nicht unbedingt der Anzeige des Compis vertrauen).

Gruß
Achim
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