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Alt 02.12.2006, 21:51
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Tuning des Mephisto Miami

So, endlich habe ich es getan und dem "Kleinen" mal etwas mehr Dampf gemacht. Die Sache ist damit noch nicht beendet - hier nur die ersten Schritte (ich mache natürlich noch weiter):

Angespornt vom auf 24 MHz hochgejubelten Cosmos unseres Schachfreunds Markus und der Tatsache, dass die beiden Prozessoren nahezu baugleich sind, habe ich die "Büchse" geknackt und kurzerhand den 10 MHz Quarz gegen einen 20er getauscht. Da ich mir denken konnte, das die Kiste nun nicht mehr mit den 3,6 Volt der Akkus klarkommen würde, setzte ich auch gleich Batterien ein, um wieder 4,5 Volt verfügbar zu haben. Laut Datenblatt ist bei diesem Prozessor bei 16 MHz Feierabend und soll bis maximal 5,5 Volt zugelassen sein. Doch wen interessieren schon Datenblätter?

Nach dem Einschalten kam nur ein müde klingendes, dumpfes Piepsen. Zwar "lebte" die Kiste, aber er war deutlich langsamer als zuvor. Ich schätze den Speed mal auf 5 MHz, wenn überhaupt. Etwas überrascht ersetzte ich den 20er Quarz durch einen 16er, wonach die Kiste problemlos schnurrte und zwar wie erwartet 60% schneller als mit Originaltaktung. Daraufhin setzte ich ich versuchsweise wieder Akkus ein, da mir schwante, das die 4,5 Volt bei 20 MHz nicht mehr ausreichten und demnach 3,6 Volt für 16 MHz ebenfalls zu knapp sein sollten. Doch erneut wurde ich eines Besseren belehrt: Auch bei 3,6 Volt rannte die Kiste mit 16 MHz...

Entschlossen die 20 MHz zu erreichen, setzte ich den 20er Quarz wieder ein verpasste der kleinen Kiste satte 6 Volt! Ein kurzer Druck auf "Go/Stop" und siehe da, der Knirps piepste in höchsten Tönen - genaugenommen mit dem doppelten der Originalfrequenz. Das Experiment schien gelungen, da der Zwerg auch die Sekunden doppelt so schnell zählte und eine unverzüglich getestete BT-Stellung erwartungsgemäß in halber Zeit (im Vergleich zum Originaltakt) löste. Doch schon folgte ein neuer Schock: Nach erneutem Start lief die Mühle nicht mehr an!

Es sollte sich zeigen, dass nur ein Reset via ACL dem Kleinen Leben einhauchen kann. Das funktioniert bisher IMMER, ist aber ebenso IMMER notwendig. Die Nachteile dieser "Startmethodik" liegen klar auf der Hand: Zum einen ginge ein via "Go/Stop" unterbrochenes Spiel unweigerlich verloren, zum anderen werden auch alle Einstellungen zurückgesetzt. Wenn man also bisher stets nur einschalten musste, um mit seiner letzten Einstellung fortzufahren, so ist man hier gezwungen die Einstellungen jedes Mal neu vorzunehmen. Doch damit sollte man eigentlich leben können.

Ich denke mir, dass der Miami auch noch schneller laufen kann. Der Cosmos soll sogar 30MHz mitmachen, jedoch muckt dabei das Display rum. Mangels eines anderen Quarzes setzte ich einen mit 27 MHz ein. Beim Start piepste der Miami aber wieder in altbekannter Manier und auch die Zeit lief wieder ähnlich wie im Originalzustand. Ich vermute, das Ding hatte hier lediglich 9 MHz drauf - auch war kein ACL nötig, das Gerät einzuschalten. Sehr verdächtig! Ob die Mühle wohl mit einer noch höheren Spannung arbeiten würde, ohne abzurauchen? Ich weiß es nicht ... noch nicht! 7,2 Volt könnte meinereiner ja auch mal riskieren...

Auch andere Taktraten werde ich noch prüfen, bevor ich mir überlege dem Teil 7,2 Volt zuzumuten. Augenblicklich habe ich es so gestaltet, das mittels Umschalter zwischen Original- und "Turbo"-Takt gewählt werden kann. Die Aussparung am gehäuse ist jedoch noch nicht vorgenommen, das Teil befindet sich daher noch innerhalb des Gehäuses. Als Schalter habe ich einen Mini-Schiebeschalter (2xUm) gewählt, da ich künftig noch die Spannung schaltbar machen möchte. Bei 10 MHz sind schließlich 3 Zellen ausreichend. Die vierte Zelle findet übrigens ebenfalls im Batteriefach Platz, nachdem man den Blinddeckel oberhalb des Faches abgenommen hat. Allerdings fehlen hier die Anschlüsse, sodass ich provisorisch mit Draht brücken musste. Sobald mir ein defekter Miami in die Finger fällt, wird diese Notlösung etwas mehr ins Professionelle umgewandelt. Den ACL-Taster habe ich mit einem Mini-Taster hervorgeholt, da mir die ewige Suche nach einer Büroklammer zu dumm wäre. Natürlich muss ich nun achtgeben, den Taster nicht versehentlich auszulösen. Dieser Taster befindet sich derzeit noch ausserhalb des Gehäuses, da ich noch keine Gelegenheit hatte, das Gehäuse entsprechend zu bearbeiten. Somit sieht das ganze derzeit noch ein wenig nach "Flickwerk" aus ... aber nicht mehr lange!

Der externe ACL-Taster wird sinnvollerweise am Elko unterhalb des internen ACL-Tasters angelötet. Bei Betätigung des Tasters wird dieser gebrückt. Zu beachten ist, das ein Betätigen des Tasters den Miami einschaltet - dies ist beim Transport unbedingt zu berücksichtigen. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass die Platine des Miami (besser: die Leiterbahnen) qualitativ minderwertig verarbeitet ist. Beim dritten Entlöten des Quarzes hat sich glatt ein Leiterbahnkontakt verabschiedet! Dies, obwohl ich im Umgang mit Lötkolben alles andere als unerfahren bin. Kurzerhand habe ich den Quarz dann am nächsten Lötpunkt angebracht: Einem winzig kleinen SMD-Kondensator...

Next to do:

Ausser der mechanischen Bearbeitung des Gehäuses zwecks Schalter- und Tastereinbaus, der restlichen Modifizierung des Batteriefachs und der dann möglichen, automatischen Spannungsänderung bei Änderung der Taktrate, will ich dem Gerät noch eine Buchse zur externen Spannungsversorgung verpassen. Dabei würde die automatische Spannungsänderung deaktiviert, sodaß auch beim 10-MHz-Betrieb 6 Volt anlägen. Naja, vielleicht verzichte ich beim Netzbetrieb auf den Originaltakt und beim Batteriebetrieb auf den "Turbogang" - das überlege ich mir noch. Unter Umständen verpasse ich dem Display noch eine Beleuchtung - hat mich heute beim Online-Turnier wieder zur Genüge geärgert, dass es im Halbdunkel meiner Computerecke so schlecht ablesbar ist.

Ach ja: Die 4 Schrauben des Gehäuses sind entweder unverantwortlich fest angeknallt, oder schlicht verklebt worden! Ich musste nahezu Gewalt anwenden, sie zu lösen ... unfassbar!

Falls Fragen zu dem Projekt bestehen: Nur zu...

Gruß, Wilfried
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