Ein "Hallo" an alle.

Es wird Zeit, dass ich mich hier mal vorstelle, obwohl ich schon seit geraumer Zeit mit Begeisterung die Themen und Beiträge hier in der Community verfolge und bewundere.

Mein Name ist Thomas, bin 42 Jahre alt, bin beruflich als Theaterleiter eines Kinocenters tätig, befinde mich aber jetzt gerade in Elternzeit, da im Januar diesen Jahres meine kleine Tochter zur Welt kam.

Begonnen habe ich mit dem Schachspielen gegen Ende meiner Schulzeit, so ca. mit 16 Jahren. Das dürfte für ein erfolgreiches Schachspielen eher spät sein. Meine Schachstärke dürfte sich von damals bis heute wohl irgendwo knapp bei 1800 ELO eingependelt haben.

Gerade aber während meiner anschließenden Berufsausbildung und in Ermangelung von menschlichen Schachpartnern begann meine Leidenschaft für Schachcomputer durch Spiel und Kampf gegen diese "künstlichen Virtuosen".

Da Mephistos und Fidelitys Anfang der 80er Jahre für mich und mein schmales Taschengeld unerschwinglich waren, konnte ich mir 1984 erstmal "nur" einen "SciSys Chess Partner 4000" leisten, was meinen Ansporn damals für dieses Gerät und fürs Schachspielen kaum schmälerte.

Wie Ihr sicher wisst, erreichte dieses Gerät kaum annähernd die 1000 ELO-Grenze, so dass man selbst als Anfänger (wie ich damals) dieses schnell im Griff hatte. Mit meinem Azubi-Kollegen von damals (Besitzer eines Schneider Royal) spielte ich Tag für Tag in der Berufsschule immer Schachcomputerpartien, wobei mein SciSys kein Land sah, obwohl der Schneider vielleicht nur 100 bis 200 ELO stärker war. Irgendwann verlieh ich meinen SciSys an meinen Neffen, von dem ich ihn nicht mehr zurückbekam, weil er ihn wohl verschlampte. Egal, so schmerzlich war der Verlust auch wieder nicht.

Es musste sowieso ein besseres Gerät her. Da mein Interesse schon immer sehr groß für Mephistocomputer war und Mephisto den Markt in den 80ern klar beherrschte, konnte ich mir von meinem Lehrlingsgehalt 1987 für 798 DM endlich einen Mephisto "Monte Carlo" leisten. Dieses Gerät bereitet mir auch heute noch viel Spass.

Obwohl meine Leidenschaft für Schachcomputer anhielt, habe ich dennoch in den 90ern mein Augenmerk auf weitere Hobbys und Interessen ausgedehnt, wie z. B. Kino, Kinotechnik, Heimkinotechnik, Filme und nicht zuletzt Sport und Autos. Da die Preise für Mephisto und Co Ende 80er/Anfang 90er sowieso in teilweise schwindelerrende Höhen kletterten (Extrem-Beispiel 1989 Mephisto Portorose 68030 für 15000 DM), hatte ich den Blick für Mephisto und Co in den 90ern bis einschließlich 2007 etwas verloren.

Seit einem Jahr versuche ich nun, diese Lücke "aufzuarbeiten" und nachzuholen, was ich so in den letzten ca. 15 Jahren versäumt habe. Gerade euere Community bietet hierzu unbegrenzte Möglichkeiten und hat einen unschätzbaren Wert, wofür ich sehr dankbar bin.

Durch die "elektronische Bucht", den gesunkenen Preisen für alte Brettcomputer und andere Möglichkeiten, konnte ich nun auch einige Jugendträume verwirklichen und mir u. a. ein Mephisto Exclusive Brett mit MMV-Modul zulegen. Mein größter Schatz (den ich nicht aus der Bucht erstanden habe) dürfte jedoch ein Mephisto Exclusive Genius 68030 mit London-Eprom sein.

Sehr bedauerlich ist natürlich der Niedergang der gesamten Schachcomputer"brett"industrie, gerade Mephisto und Fidelity. Man darf gar nicht daran denken, was wäre, wenn beide Firmen nicht pleite gegangen wären.

Ebenso die Einstellung der Schachzeitschrift CSS Computer, Schach und Spiele vermisse ich sehr. Die CSS online ist bei weitem nicht das, was die Zeitschrift noch immer wäre, wenn sie heute noch in Papierform geben würde, oder neu aufgelegt werden würde.

Es gibt nach wie vor eine eingeschworene Gemeinde, die Brettcomputer kaufen würde, wenn es entsprechende neue Innovationen geben würde. Ebenso würden viele neue Kunden hinzukommen, wenn neue Angebote vorliegen würden. Dies ist vielleicht nur meine eigene persönliche Meinung, ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass es sich für die Industrie nicht lohnen würde, hier auf dem Markt wieder neu einzusteigen.

Gerade die phantastische Arbeit Ruud Martin`s, seine Entwicklungen und sein Angebot sind hier meines Erachtens zukunftsweisend. Warum sollte es sich für andere Firmen nicht lohnen? Ich hoffe, dass wir von Ruud Martin weiterhin noch viel hören und sehen werden.

Nun, ich denke, ich hab jetzt genug geschwafelt und wünsche allen noch eine "Gute Nacht".

VG

Thomas

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Fortes fortuna adiuvat. - Den Tapferen hilft das Glück.