Hallo,

ich habe mir vorgenommen, gegen meine Geräte verstärkt persönlich anzutreten. Erster Gegner war der Mephisto Montreux in einem Minimatch über fünf Partien.

In der ersten Partie kam ich nicht gut aus der Eröffnung, dafür aber mit einem Bauern weniger. Vage Hoffnung auf Gegenspiel wegen geschächter weißer Königstellung reichte noch zum Unentschieden:



Also nochmal von der Schippe gesprungen

In der nächsten Partie war Schwarz früh aus dem Buch, den wundert´s bei den weißen Zügen...
Ich habe konsequent auf die Diagonale a1-h8 gespielt, sah auch ganz gut aus. Irgendwie habe ich mich aber nicht durchgesetzt und Schwarz bekam die Möglichkeit zum Dauerschach...dem mit 32. Th3 auszuweichen, war etwas unverschämt, aber hat dann doch zum Gewinn geführt...



Derart beflügelt habe ich dann gleich mal den Hippo ausgepackt. Das Buch von Andrew Martin ist schon ein paar Tage hier, ich habe es kurz durchgeblättert und dachte, Schwarz macht eh immer die gleichen Züge:



Hehe jetzt weiß ich, was der Autor in der Einleitung mit dem Satz:

"Black should have agood sense of humour. The occasional horrible defeat is inevitable playing this stuff"

meinte...



Da war ich dann wieder auf dem harten Boden der Realität angekommen.
Der Montreux hatte allerdings Mitleid mit mir und schenkte früh in der Partie einen Bauern und auch noch das ganze Zentrum her:



OK, +1, da dachte ich mir, ein weiterer Hippo muss her, verlieren kann ich den Wettkampf nicht mehr.
Immerhin habe ich es unfallfrei aus der Eröfnnung geschafft...früh h6 gespielt, um ja nicht ein Pferdchen über g5 nach f7 zu lassen wie in Partie 3.
Gereicht hat es aber nicht, der Montreux hat mich solide überspielt.



Mal schauen, wen ich mir als nächstes Opfer aussuche.

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Hallo Christian,

hast dich super geschlagen - der hätte mich jedes Mal in die Tasche gesteckt! Welchen Spielstil hattest du eingestellt? Scheint so, als wenn Weiß nicht verlieren kann...

Grüße,
Michael

PS: Mal sehen wie es gegen die V11 geht...

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Es ist besser, die Steine seines Gegners zu opfern. (S.G. Tartakower)

Hallo Michael,

der Spielstil war "aktiv".
Die V11 muss noch ein wenig warten...ich denke, der nächste Gegner wird der Risc 1MB.

Grüße

Christian

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Weiter geht es mit dem Risc 1MB, hier die ersten beiden von fünf Partien.
In der ersten Begegnung hatte ich nicht viel zu melden. Schlecht aus der Eröffnung gekommen, wie meistens, bekam ich in dieser Partie kein Bein aufs Brett.
Nach 15. ... g5 wäre 16. Sg5: eine Alternative für Weiß gewesen.
49. Tc6+ verliert glatt, mit 49. Tc2 hätte ich noch weiterkämpfen können.



Im Rückspiel zahlte sich die Zurückhaltung in der Eröffnung aus, der Risc plazierte seine Figuren ungünstig und erlaubte nach 13. Tad1 den Einschlag auf e4, wonach Schwarz bequem ausgeglichen hat.
17. Le5 verliert einfach eine Figur. Der Risc machte noch das Beste daraus und holte sich dafür zwei Bauern, und die schwarze Position war schwer zu koordinieren. Durch die Niederlage in der ersten Partie war ich aber hinreichend motiviert



Zwischenstand 1-1

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Hihihi... naja... spätestens nach dieser Partie weisst du dass die Züge zwar immer dieselben sind, die Kunst aber darin besteht, die richtige Reihenfolge zu wählen. Der Montreux hat dann die Auslassung des Zuges h6 ja auch schnell bestraft...

Ja, der Dreibauernangriff (d4, e4, f4) ist immer recht schwer zu spielen. Da hab ich auch schon den einen oder anderen Bock geschossen...

Wenn ich mir die Partie so ansehe, dann fällt mir der 10. Zug als "Systemfehler" auf. Ich glaube Dein Hauptproblem in dieser Eröffnung ist, dass du zu ungeduldig bist. Der Montreux ist ja weitestgehend identisch mit dem RISC 2500 und damit ein ziemlich starker Gegner. Den muss man einfach totlaufen lassen (was ja der Sinn des Systems ist). 10. ...Sf5 gibt dem Weissen aber effektive Chancen und ein Angriffsziel, dem ein Computer fast nicht widerstehen kann. Vor allem kann er deine Stellung durch Tausch auf f5 recht unbequem machen (was ja auch passiert ist). Der entstandene Doppelbauer ist mehr als unangenehm und lässt den Schwarzen dann nicht mehr richtig ins Spiel kommen. Wenn irgendetwas irgendwann nach f5 sollte, dann der Kamerad f-Bauer (so es sich anbietet) um dann auf der f-Linie zu arbeiten.

In der gegebenen Stellung würden mir spontan 2 Ideen einfallen. Entweder ich bleibe beim "klassischen" Aufbau des Hippo und spiele einfach b6 nebst Lb7 (wobei Weiss im Falle von Le4 einfach mit d5 zurückgetrieben wird) oder man spielt erstmal zurückhaltend Sb6 (was gegen das in der Partie geschehene c4 gerichtet ist). Schwer zu sagen was ich in der Stellung gemacht hätte, das wäre eine reine Gefühlsentscheidung. Wichtig ist es auf jeden Fall erstmal die Stellung solide zu halten und einfach abzuwarten. Erst wenn der Gegner sich Schwächen schafft, ist es Zeit für irgendwelche Aktionen. Fiel mir anfangs allerdings auch recht schwer, "die Füße stillzuhalten", grins

Insgesamt aber schöne Partien. Vor allem die Idee mit dem Orang-Utan durch Zugumstellung gefällt mir sehr gut. Werd ich mir mal auf die "to-do-Liste" setzen...

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Es ist doch immer wieder schön, wenn die völlig aus der Luft gegriffenen Verzweiflungsangriffe doch noch durchdringen

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hallo Christian,
Vielen Dank für die gespielten und kommentierten Partien.
Ich inde es immer hochinteressant, wenn starkenmenschliche Spieler gegen Computer spielen. Ich werde die partien auf jeden Fall in einer ruhigen Minute nachspielen um zu sehen wo ich wahrscheinlich mal wieder gepatzt hätte.

Beste Grüße
Markus

Heute war wieder einmal Zeit für eine Heldentat. Gegen den Sparc lief es wirklich nicht schlecht, er schenkte schon früh in der Partie einen Springer für zwei Bauern her, und dies ohne ersichtlichen Grund.
Kein Problem für einen Endspielgott, die Sache nach Hause zu schieben...oder?



Weil dies ja so gut funktioniert hat im Endspiel, gleich die nächste versemmelte Partie hinterher. Nach ruhigem Spielverlauf konnte ich mit einem Freibauern auf der c-Linie Druck machen und wohl auch eine Gewinnstellung erreichen. Danach wurde das Hirn automatisch abgeschaltet und mit 36... Db1: ??? zum remis abgewickelt. Hurra.



@Micha: Kann man seinen Nickname hier im Forum ändern? Mir schwebt Endspielhalbgott vor...oder Viertelgott.

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Du wirst dich doch wohl nicht plötzlich mit halben oder gar viertel Sachen zufrieden geben? Grins.

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Eigentlich nicht. Aber es scheint, dass mit mangelnder Turnierpraxis einfach die schachlichen Fähigkeiten zurückgehen und ich mit weniger zufrieden sein muss. Deshalb habe ich immer noch einen Mephisto III in meiner Sammlung

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