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Millennium - The King
Hallo zusammen,
im Sommer kommt der neue Schachcomputer aus dem Haus Millennium. Zeit, dem Gerät einen eigenen Thread zu gönnen. Damit es auch ein wenig zu lesen gibt und die Wartezeit ein wenig verkürzt wird, an dieser Stelle bereits erste Eindrücke. Ein paar Worte im Vorwege: Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich die Testhardware von der Firma Millennium zur Verfügung gestellt bekommen habe. Alles, was ich hier schreibe, basiert auf meinen persönlichen Eindrücken, die ich während der Testphase bis jetzt sammeln konnte. Ich möchte betonen, dass der King noch in der Beta Phase ist, entsprechend können sich Ergebnisse und auch Funktionen noch verändern. Im Laufe der nächsten Wochen und Monate werde ich den Thread regelmäßig updaten. Bevor es mit dem King endlich losgeht, noch eine persönliche Anmerkung, die mir sehr wichtig ist. Nach allem, was von verschiedenen Seiten gehört und bestätigt bekommen habe, trägt eine Person einen sehr großen Anteil an diesem Projekt: Hans van Mierlo! Ohne Hans würde es diesen Schachcomputer vermutlich nicht geben! Er hat unendlich viel Arbeit, Mühen und Herzblut in dieses Projekt gesteckt! Das sollte und musste noch gesagt werden! Nun aber endlich zum King. Zunächst einmal ein paar Worte zum Funktionsumfang. Was die Konfigurierbarkeit der Engine betrifft, setzt der King aus meiner Sicht neue Maßstäbe. Bisheriger Spitzenreiter waren hier die Programme von Richard Lang, boten sie doch Anpassung der Figurenwerte, Remisfaktor etc. Hier geht The King noch einen großen Schritt weiter: Neben den voreingestellten Werten (von passiv bis offensiv) gibt es auch noch einen "Usermode". Hier können nicht nur die Werte der Figuren einzeln eingestellt werden, nein, zusätzlich kann man auch Werte wie Königssicherheit etc. pp. komplett frei einstellen. Das bietet völlig neue Möglichkeiten. Um es kurz und einfach zu sagen: Man kann sich seinen eigenen Wunschgegner basteln. Ich bin schon sehr gespannt, welche Kreationen hier in der Community entstehen werden. Erweitert wurde auch die Geschwindigkeitsanpassung: In der aktuellen Beta lässt sich The King in 10 MHz Schritten beliebig von 10 bis 300 MHz einstellen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Die Spreizung der Spielstärke bei vollem Schachwissen steigt und The King ist somit breiter einsetzbar, auch in Computer Turnieren hier im Forum. Diese Spreizung ist auch dringend geboten, doch dazu später mehr. Zum Spielstil: Ich habe mittlerweile ca. 40 Partien gespielt, den Großteil davon mit 10 MHz. Man erkennt durchaus die Handschrift des Autors. Wer den R30 gut kennt, wird Ähnlichkeiten entdecken, wobei man merkt, dass das Programm durchaus noch weiterentwickelt wurde. Sein Spiel wirkt sehr menschlich, planvoll und wie aus einem Guss. Mir gefällt sein Spiel sehr. Das hoch selektive Programm verfügt über extrem viel Schachwissen. Meiner Meinung nach ist es maximal mit Hiarcs vergleichbar. Was sehr beeindruckend ist und mich an den legendären Glasgow erinnert: Bei 10 MHz berechnet The King je nach Komplexität der Stellung lediglich zwischen 600 und 1000 Stellungen pro Sekunde! Selbst der Super Conny berechnete damals schon so viele Stellungen ... aber damit nicht genug. In einer Partie gegen den Atlanta wurde in einer sehr komplexen taktischen Partie nach einer Sekunde und 439 Stellungen ein Matt in 10 angezeigt und nach nur vier Sekunden ausgespielt!!! Damit zur Spielstärke: Aktuell würde ich ihn mit 10 MHz bei ca. 2.250 Elo entsprechend unserer Liste einschätzen. Bei voller Leitung dürfte er bei ca. 2.500 Elo liegen. Da selbst 2.250 Elo noch sehr viel Power ist, hoffe ich auf eine weitere Reduktion der Geschwindigkeit. Aus meiner Sicht wäre es in Hinblick auf Selbstspieler und auch diverse Turniere hier schön, wenn JdK ihn auf unter 2.200 Elo bringen könnte. Damit es nicht bei trockenen Beschreibungen bleibt, hier ein paar Fakten in Form erster Partien und dem BT2630 Test, jeweils mit 300 MHz und 10 MHz:
Noch einmal zusammengefasst alle King Versionen: Millennium The King 2.6.1.031 (aktiv) – 300 MHz: 2491 Millennium The King 2.6.1.031 (aktiv) – 10 MHz: 2232 Tasc R40 V2.5 (aktiv) – 2376 Tasc R30 V2.2 (aktiv) – 2356 Tasc R30 V2.5 (aktiv) – 2341 Mephisto Montreux (aktiv) – 2284 Saitek Risc 2500 (aktiv) – 2280 Das soll es für heute gewesen sein. Gruß, Sascha
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achimp (19.03.2018), applechess (19.03.2018), Belcantor (20.03.2018), Chessguru (19.03.2018), Conchess Monarch T8 (24.03.2018), Drahti (19.03.2018), Egbert (19.03.2018), ferribaci (19.03.2018), Fluppio (19.03.2018), FütterMeinEgo (21.03.2018), germangonzo (21.03.2018), Hartmut (20.03.2018), marste (20.03.2018), MaximinusThrax (20.03.2018), mickihamster (20.03.2018), Oberstratege (20.03.2018), RetroComp (19.03.2018), Sargon (20.03.2018), Thomas J (19.03.2018), Woodpusher (19.03.2018), xchessg (20.03.2018) |
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AW: Millennium - The King
Eine Partie möchte ich heute noch nachreichen. Wie ich oben bereits erwähnte, hat der King in einer recht wilden Partie plötzlich ein Matt in 10 angesagt ... nach nur 439 berechneten Stellungen erkannt und nach vier Sekunden dann ausgespielt!
Die Partie ist nicht unbedingt typisch für den Spielstil ... ich würde sagen, er hat sich dem Atlanta angepasst. ![]() Bitte nicht vergessen, dass der King nur mit 10 MHz spielt und meistens nur 700 Stellungen pro Sekunde berechnet ... da ist der Atlanta wesentlich flotter unterwegs. Lange Zeit sah es nach einem Remis aus, aber als der Atlanta einen minimalen Fehler machte und die c Linie nicht mehr besetzte, wurde das sofort und erbarmungslos vom King ausgenutzt ...
Insgesamt ist meine Meinung, dass das Spiel in der Einstellung "aktiv" in der Tat angenehm aktiv ist. Dazu hat man oftmals das Gefühl, der King hat einen "Plan" den er verfolgt und dass dieser Plan weitaus weiter reicht, als seine Rechentiefe das möglich machen würde ... passend wäre die Bezeichnung "wie aus einem Guss" ... ja, ich gebe zu, ich bin ein Fan dieser Engine. ![]() Gruß, Sascha PS. Solltet ihr Fragen oder Anmerkungen haben, nur zu ... ist kein Thread nur für mich ... ![]()
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AW: Millennium - The King
Super Beitrag Sascha, einfach nur KLASSE !!!
![]() Grüße Otto
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. ![]() |
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Mythbuster (20.03.2018) |
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AW: Millennium - The King
Insgesamt ist meine Meinung, dass das Spiel in der Einstellung "aktiv" in der Tat angenehm aktiv ist. Dazu hat man oftmals das Gefühl, der King hat einen "Plan" den er verfolgt und dass dieser Plan weitaus weiter reicht, als seine Rechentiefe das möglich machen würde ... passend wäre die Bezeichnung "wie aus einem Guss" ... ja, ich gebe zu, ich bin ein Fan dieser Engine.
![]() Gruß, Sascha
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Mein Profil beim ICCF (International Correspondence Chess Federation) https://www.iccf.com/player?id=89948&tab=3 |
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AW: Millennium - The King
Hallo,
vielen Dank für die neuesten Informationen! Ich bin schon sehr gespannt auf die neue Engine, aber auch auf das Update von Richard Lang. Ich finde es fast schon kurios, dass bald 20 Jahre nach der Ära der starken Schachcomputer Richard Lang und Johan de Koning nochmal gegeneinander antreten und um die beste Engine für den MCGE kämpfen... ![]() Zusammen mit dem BT-Modul hat Millenium meiner Meinung nach den MCGE zu einem tollen System erweitert, dass sehr viele spannende Möglichkeiten bietet für relativ wenig Geld. Ich bin jedenfalls begeistert und werde meinen MCGE damit ausbauen. Fast ist man versucht ein zweites Brett zu kaufen um die King Version gegen die Langversion antreten zu lassen... Viele Grüße Jürgen |
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Egbert (20.03.2018) |
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AW: Millennium - The King
Das Matt in 10 ist auch wirklich nicht leicht zu sehen. Bisher halte ich ja bei den Engines (auch im Emu-Turnier) gut mit, aber ob ich mir ein Match gegen die neue Engine hier zutrauen würde... vielleicht mit 10 MHz aber allenfalls im Turnierschach. Bei Aktivschach hätte ich vermutlich wenig bis keine Chancen, wenn ich mir die Partien so ansehe.
vor allem ist es schön, inkl. dem Damenopfer am Ende. Das Matt hatte was von den alten Bobby Fischer Angriffen. ![]() Ich glaube, ich bin kein sooo schlechter Spieler und schaffe gegen den Vancouver 32 Bit knapp 40% ... davon kann ich hier nur träumen. In der 10 MHz Einstellung steht es nach 20 Aktivpartien (ohne jeden Einblick in die Engine und streng nach Zeit) 19:1 für den King ... das ist schon deprimierend. ![]() Als ich die ersten Partien auf der 50 MHz Einstellung gespielt hatte, war mir klar, dass da "weniger mehr" ist und habe die Verringerung der Taktfrequenz angeregt ... leider brachte die Absenkung auf 10 MHz noch nicht das erhoffte Ergebnis. Aber ich hoffe, dass da noch mehr bzw. weniger machbar ist. Auf der anderen Seite macht es wirklich tierisch Spaß, gegen das Teil zu spielen. Ich würde was darauf verwetten, dass die Kiste den "Turing Test" sauber bestehen würde. Sein Spiel ist wirklich sehr harmonisch und irgendwie wirken seine Züge fast immer logisch und "selbstverständlich" ... er schiebt Dich "spielerisch" zusammen ... und so machen selbst Niederlagen Spaß, weil man was davon für sich mitnehmen kann. Rückwirkend muss man sagen, dass es wirklich schade ist, dass JdK nicht ein paar Jahre früher in der Schachcomputerwelt auftauchte ... als er mit dem R30 kam, war die große Zeit ja eigentlich schon vorbei und die PCs rückten vor ... Wenn ich sehe, über welches Wissen dieses Programm verfügt und welch schönes Spiel er abliefert, mag ich kaum glauben, dass es ursrünglich von 1995 stammt, also 23 Jahre alt ist. Wie gesagt, von den Programmen, die ich besser kenne, würde ich ihn am ehesten mit Hiarcs vergleichen. Hätte JdK ein paar Jahre früher begonnen, hätte er gewiss den einen oder anderen WM Titel gewonnen ... auf jeden Fall wären die Weltmeisterschaften und Ranglisten deutlich interessanter gewesen, da bin ich mir sicher. Gruß, Sascha
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RetroComp (21.03.2018) |
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AW: Millennium - The King
The King gegen ChessGenius Exclusive: Ja, kann man machen. Habe ich ja auch gemacht. Allerdings ist es - grob gesagt - von den Spielweisen nicht so arg viel anders als das was derzeit im Thread MCP gegen TASC R30 gespielt wird. Einiges Brisantes habe ich aus dem Thread heraus gezogen und mit den neuen Geräten nach gespielt. Oft wurden/werden die gleichen Fehler gemacht. Mit den einstellbaren Taktfrequenzen ergibt sich eine zusätzliche "Spielwiese". Wie weit kann man den "König" herunter takten, dass es ein komplett offenes Rennen gegen den CGE bei voller Leistung ist ? Bevor sich die Lobeshymnen zu sehr überschlagen - und irgend wann nachher die Stimmung umschlägt, haue ich mal - in Form einer Partie - eine kleine Bremse rein. ![]() EDIT: Partie vom Verfasser gelöscht, da Ergebnis von "schachlichen" Zufälligkeiten begünstigt war, die nicht repräsentativ für die Gesamtleistung sind. Geändert von Wolfgang2 (22.03.2018 um 15:40 Uhr) |
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AW: Millennium - The King
Hallo Wolfgang,
![]() Gruß Micha |
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MaximinusThrax (21.03.2018), Mythbuster (20.03.2018) |
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AW: Millennium - The King
Die selbst gespielten Partien geben nicht so viel her, da im Prinzip unspektakulär. Hier schrieb ich vor geraumer Zeit über einen Wettkampf mit Fritz 5.32/ PII 266. https://www.schachcomputer.info/foru...3&postcount=15 EDIT: Selbst gespielte Partie vom Verfasser heraus genommen, da experimentelle Programmversion und schachliche Thematik intern besprochen wird. Geändert von Wolfgang2 (22.03.2018 um 16:10 Uhr) |
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