Hi Ollisoft,

danke für Deinen Beitrag.

Nun, das geschilderte Problem ist nicht ganz unbekannt.
Allerdings ist es immer schwierig, eine gespielte Partie exakt zu reproduzieren. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. Z.B. können die Rechner die Zeit des Gegners für eigene Überlegungen (permanent brain) nutzen oder nicht? Bereits hier können ganz gravierende Abweichungen entstehen.
Oder auch gefüllte Hashtables können die Suche verändern.

Wenn Dein Risc I aber nicht wenigstenens 1x die gespielten Züge als Hauptvariante anzeigt, scheint er offensichtlich anders zu spielen.
In einer der letzten Partien konnte der Risc auf Kosten des Fidelitys 19 Minuten permanent brain ausnutzen und hat sich dann nochmals 14 Minuten gegönnt = 33 Minuten für einen Zug! Ich gebe zu, das ist eine heftiges Beispiel, zeigt aber, wie schwierig es ist, so eine Partie unter "echten" Bedingungen zu reproduzieren.
Und das der Risc I einige der Elite 68060-Züge reproduziert ist doch ok, oder? Viele dieser Züge wurden auch von dem Risc II erwartet.

Grüße Björn

Hallo Olisoft,

nur Stellungen nachzuspielen, kann zu völlig anderen Ergebnissen führen. Du solltest einige Züge in der Notation weiter zurück gehen. Das von dir geschilderte Problem trat bei mir auch auf. Vielleicht hast du den Beitrag zum Vergleich ext. ChessMachine/RISC-Module gelesen. In diesem Zuge habe ich einige Partien der ChessMachine mit den RISC-Modulen nachgespielt. Somit konnte ich eine völlige Übereinstimmung beider Geräte nachweisen. Zuvor hatte ich versucht anhand von Stellungen aus den angesprochenen Partien die Übereinstimmung nachzuweisen, was aber zu den von dir genannten Problemen führte.

Zumal du den RISC 1 verwand hast. Die Programme mögen Ähnlichkeiten aufweisen, aber identisch sind sie definitiv nicht. Was einen Vergleich unmöglich macht. Ob der RISC II wirklich besser ist, wage ich noch zu bezweifeln. Dafür wurde der RISC II von der SSDF zu wenig getestet. Seine etwas bessere Einstufung gegenüber dem RISC I erlangte er nur aufgrund von guten Resultaten gegen PC Programme. Unsere Elo Liste zeigt momentan das gleiche Resultat. Ich würde beide Versionen auf eine Stufe stellen.

Gruß,
Micha

Hallo Björn

ja ist schon klar, ein Spiel einfach so nachzuspielen werden vermutlich hier und da zu anderen Zügen führen (Permanent Brain), jedoch in "Kriegsentscheidende Stellungen" müsste man doch vermuten, dass der für das Program beste Zug gefunden wurde und er den gleichen Zug ausspielt, auch wenn ich den gleichen Zug mehrmals berechnen lasse (die Hash lassen sich ja löschen). Was ich meine ist z.B. die fünfte Partie (habe mir nun nicht alle so genau angeschaut ) das der Risc2 so ein Matt nicht sieht und bei mir der Risc1 eine Mattansage in 10 macht. Aber was soll's währe ja auch langweilig, wenn jeder Schachcomputer gleich spielen würde Ich wollte hier mal was Positive über den Risc loslassen, der ist mir halt ans Herz gewachsen! So ein Elite 68060 währe natürlich auch nicht schlecht, du willst deinen nicht durch zufall loswerden?........

Gruß Olaf

Hallo Olisoft,

ich habe mir mal das Vergnügen gemacht, die Stellung nach Verlassen der Eröffnungsbibliothek zum Vergleich mit dem Risc I und dem Sparc (ein nicht ganz so schnelles, dafür aber vermutlich besseres Spracklen-Programm) zu spielen. Wie schon von Dir attestiert, wählt der Risc I das solidere 8...c6 und schafft es tatsächlich, das Zentrum abzuriegeln. Aber schon im nächsten Augenblick wird er übermütig und öffnet das Zentrum wieder, was die nettesten Verwicklungen zur Folge hat. Immerhin hält er sich viel länger als der Risc II gegen den Elite...

[Event "Vorgabepartie 2h/40, 1 min/Zug"]
[Site "Glashütten"]
[Date "2004.12.07"]
[Round "?"]
[White "Saitek Sparc"]
[Black "Mephisto Risc 1MB"]
[Result "1-0"]
[ECO "C34"]

1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Nf3 d6 4.d4 g5 5.Bc4 {Hier hat der Sparc nur h4 in der Bibliothek.} 5...g4 6.Bxf4 gxf3 7.Qxf3 Qf6 {Bis hierher vorgegeben.}
( 7...Qh4+ {hätte der Risc I gespielt.} )
8.Nc3 c6 9.Rf1 Nd7 10.O-O-O Nb6 11.e5 Qg7 12.Be2 d5 13.Rf2 Ne7 14.Rdf1 Nf5 15.Qd3 c5 16.Nb5 Kd8 17.Qd2 Rg8 18.Qa5 Nxd4 19.e6 Nxb5 20.exf7 Rh8 21.Bxb5 Bf5 22.Re2 Be4 23.c4 Qg6 24.cxd5 Bg7 25.Rfe1 Ke7 26.Be8 Bxb2+ 27.Kd1 Rhxe8 28.fxe8=Q+ Kxe8 29.Rxe4+ Kf7 30.Qxc5 Qh5+ 31.Kc2 Rc8 32.Bc7 Bf6 33.Qd6 Qxd5 34.Re7+ Kg6 35.Qg3+ Qg5 36.Kb1 Nd5 37.R7e6 Rxc7 38.Rxf6+ Kxf6 39.Re6+ Kxe6 40.Qxg5 Kd6 41.Qh6+ Kc5 42.Qc1+ Kb6 43.Qa3 Rd7 44.g3 a6 45.h3 Kc6 46.Qc1+ Kd6 47.a3 Re7 48.Qh6+ Kc5 49.Qf8 Kc4 50.Qf1+ Kb3 51.Qd1+ Kc4 52.Kb2 Kc5 53.g4 Rf7 54.Qc1+ Kd4 55.Qc2 b5 56.g5 Re7 57.Qf2+ Kc4 58.h4 Re3 59.Qc2+ Nc3 60.Qb3+ Kd4 61.Qf7 Na4+ 62.Kb1 Rxa3 63.Qd7+ Kc4 64.Qe6+ Kc3 65.Qxa6 Kd2 66.Qh6 Rb3+ 67.Ka2 Rb2+ 68.Ka3 Rb1 69.Qd6+ Kc2 70.Qh2+ Kd3 71.Qh3+ Ke4 72.Qe6+ Kd4 73.Qd7+ Kc3 74.Qc7+ Kd2 75.Qf4+ Kc2 76.Qe4+ Kc1 77.Qd3 Ra1+ 78.Kb4 Rb1+ 79.Ka5 Nb2 80.Qc3+ Kd1 81.Kxb5 Nc4+ 82.Kxc4 1-0

Viel Spaß beim Nachspielen,
Dirk

Hallo Dirk,

danke für deine mühe , mit dem Sparc hab ich die Sache noch nicht probiert!
Ach weil wir grade beim Sparc sind, sag mal der läuft doch mit 20 Herz, in irgend einer CSS war mal ein Bericht über einen Sparc mit 50 Herz!! das wär's....
Weisst du mehr?

Gruß Olaf

Hallo Olaf,

Ich glaube, der Sparc 50Mhz war nur eine Experimentalversion, mit der die Spracklens bei der Computer Weltmeisterschaft 92 angetreten sind.
Später wanderte es in die Bestände des Schachversandes Niggemann und wurde in einigen Computer - Mensch Turnieren eingesetzt.
Aufgrund thermischer Probleme lief das Modul außerhalb des Brettes, um es zusätzlich zu kühlen. Insgesamt eine bärenstarke Kiste.

Grüße
Rainer

Hallo Olaf,

was bei Mephisto die 50 (oder 60?) MHz- Turniermaschinen waren, das war bei Saitek der Sparc 50 MHz. Der allererste Prototyp hatte nach einem CSS-Bericht noch 40 MHZ, glaube ich, aber schon bald kam der 50MHz-Prototyp. Bei allen gab es wohl ein Kühlungsproblem, und das Modul wurde nicht im Brett betrieben, sondern lag, mit einem Schnittstellenkabel verbunden, neben dem Brett. Aus heutiger Sicht unglaublich, wo es PDAs mit 400MHz und mehr ohne Ventilator gibt.

Wahrscheinlich gab es nur ganz wenige der Turniermaschinen, bestimmt weniger als bei Mephisto. Und während man von den Mephisto-Turniermaschinen hin und wieder noch was hört (kürzlich ist eine bei eBay für 2590€ über den Ladentisch gegangen), habe ich seit den Turnierberichten in der CSS nie wieder etwas von den 50MHz-Kisten gehört.

Wo sind sie nur geblieben? *schnief*

Viele Grüße,
Dirk

Habe Bericht "gefunden", in der CSS Heft 3 / 1993, das waren noch Zeiten....

Gruß Olaf

Hallo Freaks,

20 Runden lang haben Risc II und Elite 68060 gekämpft.
Das Turnier ist jetzt zu Ende:

14:6 für den Museums-Fidelity.

Aber die letzte Partie konnte noch der Risc II für sich entscheiden.
Nun, in Summe eine weitere Bestätigung diverser Vermutungen und auch der privaten Elo-Liste, dass es Hr. Bucke gelungen ist, mit dem 68060 ganz nah an den R30 heranzukommen.

Dabei hat er sich zu meinen persönlichen Favorit entwickelt. Es ist einfach herrlich zu sehen, auf welch oft kuriose und magische Art er mit seinem "Dschungel-Gewurschtel" gewinnt. Am Spielstiel hat sich also gegenüber einem Mach IV wenig verändert, bloß die Züge sitzen eben doch gefestigter. Und wie man im Endspiel gewinnt, wußten die Spracklens schon immer.

Das Ergebnis täuscht aber etwas über die Fähigkeiten des Riscs hinweg.
Dieser spielt auch ein ganz hervorragendes Schach, meistens sehr aktiv und druckvoll. Jedenfalls konnte er sich wesentlich besser halten, als der oft gescholtene Magellan. Für mich ist auch der Risc II in Sachen Spielstärke noch immer erste Wahl!

Aber der Haudegen London 68030 muss ja noch die 20 Runden beenden.

In diesem Sinne allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Mögen sich noch viele neue Menschen auf dieser Community treffen; - denn es ist und bleibt ein tolles Hobby.

Grüße Björn