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Alt 17.06.2020, 12:44
StPohl StPohl ist offline
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AW: Selbstlernende KI: Neue Engine spielt auf Profi-Niveau (Der LC0 Thread)

Ich hab mir ja Fritz 17 auch geholt, schon, um FatFritz testen zu können. Und das FatFritz 1.1 Netz spielt ja auch ganz ordentlich.
Ob die Spielweise nun persönlich gefällt oder nicht, ist sowieso Geschmackssache. Mir war nur wichtig zu betonen, daß der Menschpartien-Anteil viel zu klein ist, um wirklich ein menschlich spielendes NN zu bekommen. Aber es ist ja generell so, daß lc0 per se viel menschlicher spielt, als klassische Engines, eben weil die Benutzung des NeuralNetzes ein zutiefst bionischer Ansatz ist. Weswegen lc0 eben auch typisch menschliche Schwächen (taktische Aussetzer) und Stärken (üerragendes positionelles Verständnis, Fähigkeit zu spekulativem Spiel) zeigt, die ja genau diametral zu den Stärken und Schwächen klassischer Engine sind.

Problematisch sind diese Passagen, die einfach einige krasse Falschaussagen seitens ChessBase enthalten:
"Auch LCZero folgt der Google-Philosophie, dass das neuronale Netz nur durch Partien gegen sich selbst lernt (Starting from „Zero“). Dieser Ansatz ist überzeugend, fordert jedoch eine massive Rechenleistung, weil Abermillionen von ausgespielten Partien notwendig sind.
Die Idee liegt nahe, unsere bestehende Basis von Hunderttausenden von guten Großmeisterpartien zu nutzen, um diesen Lernprozess abzukürzen. Diesen Ansatz hat unser langjähriger technischer Redakteur Albert Silver konsequent verfolgt und basierend auf der LCZero-Technologie ein neuronales Netz über ein Jahr lang mit GM-Partien trainiert. Das Ergebnis ist so überzeugend, dass wir dieses jetzt als „Fat Fritz“ mit Fritz17 veröffentlichen. Nach jetzigem Stand schlägt Fat Fritz im direkten Vergleich alle traditionellen Schachprogramme und auch LCZero."

Mit hunderttausenden Großmeisterpartien kann man den Lernprozess nicht "abkürzen". Das ist schlicht falsch. Zudem wird hier suggeriert, daß man dank der Großmeisterpartien eben nicht Abermillionen von ausgespielten (Selfplay)-Partien benötigte, um das Fat Fritz NN zu erstellen. Auch das ist schlicht falsch (und das hat A.Silver selbst auch nie gesagt) - ohne eine Basis von ca. 30-40 Millionen Selfplay-Partien spielt jedes NN nur Schrott. A.Silver hat also ein bereits starkes Selfplay-NN genommen und dann noch GM-Partien und Engine-Partien klassischer Engines zusätzlich eingespeist, was er auch nie anders kommuniziert hat. Ebenso falsch ist der Satz, ein neuronales Netz wäre über ein Jahr lang mit GM-Partien trainiert worden. Dazu bräuchte man Abermillionen von GM-Partien, die es schlicht nicht gibt.
Und, daß nach "jetzigem Stand" Fat Fritz im direkten Vergleich auch Lc0 schlägt ist ebenfalls falsch. Zu keinem beliebigen Zeitpunkt war das Fat Fritz NN besser als die zum gleichen Zeitpunkt stärksten Lc0-NNs. Im Gegenteil. Fat Fritz 1.0 war sogar sehr deutlich schwächer. Und auch das FatFritz1.1 Netz war nie besser als die besten Selfplay NNs.
http://www.fastgm.de/16-60-0.6.html

(zwar sind die Leelenstein NNs keine reinen SelfplayNNs, sehr wohl aber das t40-1541 und dieses gab es schon, als Fat Fritz 1.1 erschien).
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Folgende 4 Benutzer sagen Danke zu StPohl für den nützlichen Beitrag:
BHGP (19.07.2020), Boris (19.07.2020), Hartmut (17.06.2020), RetroComp (17.06.2020)
 


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