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Alt 17.07.2011, 12:27
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EberlW EberlW ist offline
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Lexibook 425 XLight und Konsorten

In der Wiki findet sich ein -einsamer- Eintrag zu einem Lexibook-Computer, nämlich dem "425 XLight". Da diese Art Brettcomputer ja eher unter die Rubrik "Spielzeug" fallen, wundert mich das nicht wirklich. Mangelndes Spielvermögen wird -zumeist- durch viel Krach und "Lichtorgelgedöns" überdeckt, da kann man sich doch garnicht konzentrieren...

Interessanter Weise kann man diesen Nervtöter dem Anschein nach recht ordentlich tunen. Der vorgenannte Artikel berichtet von 12MHz (ab Werk sind es nur 2MHz) und es ist eine Beispielpartie von Thorsten aufgezeigt, bei welcher der Lexibook mit 10MHz gegen einen Constellation verlieren durfte. Die allgemeine Schwäche der "Billigheimer" wird in dieser Partie nur allzu deutlich. Dennoch war diese Partie alles andere als schlecht gespielt - sofern man als einzigen Bezugspunkt den deutlich solider auftretenden Constellation heranzieht. Ist das nun ein positives Ergebnis des Tunings, oder spielt so eine Kiste immer fast auf Höhe eines Constellation? Ich tippe darauf, dass es dem Tuning zuzuschreiben ist...

Ich war natürlich neugierig, wie sich das getunte Gerät in Thorsten's Mega-Turnier (aktuell 22 Geräte auf Turnierstufe, 77 von 325 Partien gespielt - Stand: Januar 2011) so schlägt. Erster Eindruck: Verliert souverän!

Beim schnellen Durchblättern der Partien wurde ich allerdings stutzig: Das Gerät hat offenbar mit verschiedenen Taktraten teilgenommen! Ich halte das nicht für eine so gute Idee, aber es bleibt natürlich dem Veranstalter überlassen. Und an genau an diesen habe ich nun vier Fragen:

1.) Thorsten, wenn man versucht die Kiste noch höher zu takten, wird das Gerät langsamer oder stürzt es ab?

2.) Vermute ich richtig, dass die interne Uhr durch das Tuning ebenfalls schneller läuft?
Hinweis für "Rechenfaule": Im Falle von Aktivschach (Level 8) kann man bei 12Mhz -falls die Uhr schneller läuft- auf 3 Minuten (Level 10) umstellen. Beim Turnierschach gibt es keine wirklich passende Stufe und man muss sich wohl mit Level 11 (10 Minuten) zufrieden geben, es sei denn man bekäme die Kiste bis auf 20MHz, dann passt Level 12 (30 Minuten).

3.) Kann das Gerät eigentlich Pondern?
Ich vermute ja, denn der mit hoher Wahrscheinlichkeit programmgleiche "Chessman Classic (CG1410)" kann es!

4.) Hast Du schon mal erfolgreich versucht, auch den FX Elite zu übertakten?


Und wo ich schon mal beim "425 XLight" und der Wiki bin:
Zwar weist auch die BDA 64 Spielstufen bei diesen Kisten aus (habe ein ähnliches Gerät -besagten Chessman Classic- mit gleicher Aussage), doch ist das ein übler Trugschluss!

Das Gerät hat 15 Level und 4 Styles - das kann man doch nicht einfach multiplizieren? Ich meine, die Hersteller mögen sowas wohl gerne machen, aber wir?
Und der Hammer kommt noch: 15 x 4 = 60 ... woher sind die anderen 4 Level?
Lösung: Das Ding hat eine Spielstufe "0" (quasi die 16te "Stufe", wenn man so will), die als Zweispielermodus in Frage kommt und wobei der Compi lediglich die Legalität der Züge prüft. Seit wann ist sowas eine richtige "Spielstufe" und seit wann haben die 4 unterschiedlichen Styles hierauf einen Einfluss???

Die Aussagen der BDA bezüglich der Level ist ziemlich an der Realität vorbei und ich würde das auch umgehend ändern, wüsste ich nicht, dass die Richtigkeit des Wiki-Contents stets im Auge des Betrachters liegt und wenn der Autor /die Autoren Wert auf authentische Widergabe der BDA legt / legen, will ich da nicht reinfummeln.

Vielleicht sollte man mal auf Stufe "0" und dem Style "Zufällig" mit so einem Ding bei der Online-WM antreten und feststellen: "Das Ding hatte ZUFÄLLIG keine Lust zu ziehen..."

Nicht ganz ernst gemeinte Grüße, Wilfried
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  #2  
Alt 17.07.2011, 15:13
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AW: Lexibook 425 XLight und Konsorten

Hallo,

in all diesen Compis befindet sich ja ein leicht erweitertes 4K-Prog von Danielsen. Es ist deutlich schwäches als das 16K-Programm, schlägt aber locker alle alten 4K-Compis (bis 7,2 Mhz).

Die im Wiki angegebene CPU (Motorola SC 551010 P) kann ich nirgends finden!? Im Elite FX ist ein Motorola 68HC05 mit 2 Mhz verbaut, eigentlich sollte im XLight was ähnliches stecken. Die 68H-Familie hat eine interne Frequenzteilung und ist mit max. 4,2 Mhz extern (2,1 intern) spezifiziert. Der Elite hat etwas mehr ROM (6K) für die Effekte, die Bibi wurde aber abgespeckt (nur 150 Hz).

Die Spielstufen geben ja für Aktivschach (30 sec) mal X nicht viel her. Doppelt geht (1 min), dann 6-fach (3 min = 12 Mhz), für die anderen Stufen ist es wohl zu viel mit Overclocking

Da die Teile nur 176 Byte (!) RAM haben, wird es mit der Steigerung nicht viel bringen. Dennoch sind sie weit weg von Millennium, Krypton und Konsorten...

Gruß
Achim
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  #3  
Alt 18.07.2011, 02:44
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Hi Achim!
 Zitat von achimp Beitrag anzeigen
Hallo,

in all diesen Compis befindet sich ja ein leicht erweitertes 4K-Prog von Danielsen. Es ist deutlich schwäches als das 16K-Programm, schlägt aber locker alle alten 4K-Compis (bis 7,2 Mhz).
Ja, die Danielsen-Programme zählen nicht zu den schlechtesten unter den "Schwächlingen".
Zitieren:
Die im Wiki angegebene CPU (Motorola SC 551010 P) kann ich nirgends finden!?
Hihi, Du meinst es zwar anders als ich, aber ich konnte sie beinahe im wahrsten Sinne "nicht finden" - das ist lediglich ein lausiger (natürlich unbeschrifteter) "Tintenklecks" auf der Platinenunterseite des Chessman Classic. Selbst den Mini-Quarz hätte ich fast übersehen, würde seine Position nicht durch den obligatorischen Heisskleber verraten. Man muss übrigens 13 Scharuben lösen (davon 5 versteckt) um den Boden abzunehmen. Wollte man die Platine herausnehmen, muss man nicht nur deren 3 Schrauben lösen, sondern auch noch alle Schrauben mit denen die LED- und Tastenplatinen befestigt sind, was noch einmal etwa 40-50 Schrauben sein dürften - alles im Super-Mini-Format! Nee, das lasse ich mal...
Zitieren:
Im Elite FX ist ein Motorola 68HC05 mit 2 Mhz verbaut, eigentlich sollte im XLight was ähnliches stecken. Die 68H-Familie hat eine interne Frequenzteilung und ist mit max. 4,2 Mhz extern (2,1 intern) spezifiziert. Der Elite hat etwas mehr ROM (6K) für die Effekte, die Bibi wurde aber abgespeckt (nur 150 Hz).
Hmm, mit dem Elite habe ich noch nicht sehr viel gemacht - spielt nicht so schlecht wie man meinen würde. Muss wohl mal ein "Schwächling-Turnier" machen? Die Bibi ist sicher abgespeckt? Viel zum "knabbern" dürfte es aber nicht gegeben haben, oder? Mal sehen, vielleicht schaue ich auch mal in den Elite rein und überlege mir dann, ob ich Lust habe dort etwas zu "fummeln"...
Zitieren:
Die Spielstufen geben ja für Aktivschach (30 sec) mal X nicht viel her. Doppelt geht (1 min), dann 6-fach (3 min = 12 Mhz), für die anderen Stufen ist es wohl zu viel mit Overclocking
Mit den Stufen hast Du leider Recht - trotzdem finde ich ein 6-faches Übertaktungspotential regelrecht gigantisch. Stell' Dir das mal bei den "Dickschiffen" vor!
Zitieren:
Da die Teile nur 176 Byte (!) RAM haben, wird es mit der Steigerung nicht viel bringen. Dennoch sind sie weit weg von Millennium, Krypton und Konsorten...

Gruß
Achim
Wobei es bei beiden Billigheimern jeweils eine löbliche Ausnahme gibt.
Aber was den RAM angeht - was muss da denn groß rein? Doch vermutlich nur die aktuell stärkste Variante nebst Bewertung und die augenblicklich berechnete Variante. Ein paar Byte vielleicht noch für die diversen Variablen - fertig, oder? Solange man keine Hashtables anlegen will, reicht das doch für so einen Zwerg? Schließlich kommt so ein Ding im Normalfall kaum 8 Halbzüge weit (Lösezeit für Matt in 5 wird mit einem Monat angegeben!!!). Ich kenne mich da nicht so aus, habe aber das Buch "Schach am PC" endlich im Regal stehen und muss da beizeiten mal reinschauen...

Gruß, Wilfried
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  #4  
Alt 18.07.2011, 09:12
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 Zitat von EberlW Beitrag anzeigen
Und wo ich schon mal beim "425 XLight" und der Wiki bin:
Zwar weist auch die BDA 64 Spielstufen bei diesen Kisten aus (habe ein ähnliches Gerät -besagten Chessman Classic- mit gleicher Aussage), doch ist das ein übler Trugschluss!

Das Gerät hat 15 Level und 4 Styles - das kann man doch nicht einfach multiplizieren? Ich meine, die Hersteller mögen sowas wohl gerne machen, aber wir?
Tja, diese Frechheit lässt sich noch toppen: Der CXG Sierra z. B. hat auch 64 Stufen, die sich u. a. daraus ergeben, dass in manchen Stufen der Computer ein "Bedrohungssignal" ausgibt, wenn eine Figur des Spielers bedroht ist! Eine weitere Unterteilung ergibt sich, weil bei manchen Stufen die automatische Antwort abgeschaltet ist!

Und der Hammer ist: das Bedenkzeitintervall reicht von 5 bis gerade mal 25(!) Sekunden! Reicht also gerade mal so für Aktivschach.

Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, herauszufinden, wieviele unterschiedliche Bedenkzeiten jetzt wirklich angeboten werden (es geht aus der BDA natürlich nicht hervor, welche Stufe welche Bedenkzeit beinhaltet) Naja, mehr als 26 können es ja nicht sein...

Schade, denn eigentlich ist der Sierra optisch recht ansprechend: https://www.schach-computer.info/wik..._Sphinx_Sierra

Kaum zu glauben, auf was für verdrehte Ideen Hersteller/Programmierer kommen, um uns ihre Kisten schmackhaft zu machen...


viele Grüße,
Robert
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  #5  
Alt 18.07.2011, 12:37
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Ja Robert, sieht recht gut aus der Sierra.

Der Seville hat übrigens eine BDA, die der des Sierra entspricht - also mit dem Benachrichtigungssignal und so ein Quatsch.
Würde man das bei den jüngeren Mephisto-Geräten so handhaben, dann käme man auch auf eine gigantische Spielstufenanzahl - aber das wollen wir mal besser lassen...

Gruß, Wilfried
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