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  #31  
Alt 17.06.2009, 22:42
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EberlW EberlW ist offline
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AW: Ein/Aus Schalter !?

Ächz - so viele Postings zu einem einzigen Thema in so kurzer Zeit...
Wie soll man das alles schaffen zu lesen? Nun, ich habe es ja doch noch geschafft...

Ich will nur einige Punkte aufgreifen, das wird mir sonst zu viel für heute:

Die meisten Schachcomputer -nicht alle (!!)- benötigen eigentlich nur 5 Volt um korrekt zu funktionieren. Bei manchen dürften schon 3,3 Volt reichen, sofern die um die CPU herum verbauten Teile damit zurechtkommen. Andere wieder brauchen mehr: Sei es die CPU die ...etwas... mehr benötigt, oder seien es andere Bauteile, die -unabhängig von der CPU- etwas mehr Dampf brauchen, wie z.B. diverse Displays.

Nehmen wir nun die letztgenannten: Hier wird nicht selten AC in das Gerät geschickt und dann intern in DC umgewandelt. Dabei lassen sich leicht die von den diversen Baugruppen benötigten, unterschiedlichen Versorgungsspannungen erzeugen. Natürlich funzen die Dinger in aller Regel auch mit DC am Eingang - die Polung ist dabei wurscht. Für eine absolut korrekte Funtion muss die DC Spannung aber etwa 1,4-fach höher liegen als die regulär erwartete AC Spannung. Bleibt man darunter, funzen die Teile meist trotzdem, weil die für CPU, RAM und den ganzen Kram benötigte Spannung ohnehin niedriger ist und intern geregelt wird. Diese Regelung braucht ca. 2-3 Volt mehr am Eingang, als hinten rauskommen soll. Bei modernen Reglern liegt das bei ca. 0,5-1 Volt, aber darum geht es hier nicht. Theoretisch funzt so ein Gerät locker mit 9 Volt DC (vielleicht sogar mit 7,5 Volt) was aber für manch' andere Baugruppe nicht ausreicht, weshalb beispielsweise Displays dunkler sein werden.

Das Gros der Geräte aber kommt stets mit 5 Volt zurecht. Warum wird dann meist mit 9 Volt "angefeuert"? Nun, das ist leicht erklärt: Die Geräte haben intern ebenfalls Regler, die wiederum eine höhere Eingangsspannung erforderlich macht. Nur deshalb funzen unsere Geräte überhaupt mit dem NT-Schrott, der durch HG vertrieben wurde. Und daher fackeln die Kisten auch bei 15 Volt noch nicht ab - wenn man davon absieht, dass die Regler dann wesentlich wärmer werden. Beim Batteriebetrieb hat die Sache mit den 9 Volt einen großen Vorteil: Sinkt die Spannung bei schwächer werdenden Batterien ab, funzen die Geräte trotzdem weiter - solange bis die erforderliche Mindesteingangsspannung der Regler unterschritten wird.

Was die Wärmeentwicklung diverser CPUs angeht:
  • Der ARM einer Chessmachine wird nur lauwarm - vermute, er nimmt eher die Umgebungstemperatur des PCs an. In den Brettgeräten wird es bei dieser CPU nur wenig anders aussehen. Zwar zirkuliert die Luft hier nicht so gut, aber das reicht dennoch aus. Anders bei den Modulen mit diesem Prozessor: Hier ist es so beengt, dass die Wärme nur noch ungenügend abgeleitet werden kann - man spürt hier deutlich, dass die CPU Wärmeleistung verbrät.
  • Die "Waschmaschinenprozessoren" der modernen Geräte werden nicht warm - egal wie hoch man sie jubelt.
  • Der 68000er meines Berlin entwickelt auch keine große Wärme - trotz 24 MHz spüre ich zumindest ausserhalb des Gerätes keine solche. Im offenen Zustand habe ich das Gerät noch nicht betrieben. Sollte ich das mal tun, prüfe ich die Wärmeentwicklung.
  • Die 65x02 (und die anderen Oldie-CPUs) wird auch nicht warm. Jedenfalls nicht, solange sie innerhalb ihrer Specs betrieben wird. Natürlich muss man die Spannung anheben, wenn man diese CPU übertaktet. Das ist prinzipiell bei jeder CPU so, nur dass wir das zumeist nicht wahrnehmen - aber man denke an die PCs und deren Corespannung beim Übertakten. Es ist nun mal so, dass bei höherer Taktrate ein höherer Strom fließt. Aufgrund des definierten Innenwiderstands muss die Spannung erhöht werden, um diesen stärkeren Stromfluss zu ermöglichen. Dadurch wird mehr Leistung aufgenommen und auch mehr in Wärme umgewandelt. Die ollen 65x02 gibt es nicht umsonst in verschiedenen Leistungsklassen: Erhöht man den Takt zu stark, kommen die Halbleiter nicht mehr mit und versagen ihren Dienst - lange bevor so ein Ding Wärme entwickeln kann. Auch das ist im Prinzip heute noch so, sonst ließen sich die PCs ja unbegrenzt hochjubeln. Die stärkeren 65x02 Modelle waren ja von Hause aus auf den höheren Takt ausgelegt und haben dabei nur unwesentlich mehr Leistung verlangt als die langsameren Modelle. Deshalb gibt es da kaum eine spürbare Erwärmung. Natürlich ist auch hier irgendwann Feierabend und die Dinger MÜSSEN Wärme entwickeln. Aber gibt es so eine hochentwickelte 65x02 überhaupt? Erzeugen die "modernen" Dinger von WDC (laufen bekanntlich bis zu 24/25 MHz) schon Wärme? Hat das mal jemand geprüft?

Was siese komischen "HGNs" angeht, die diese "krummen" Spannungswerte anbieten, so vermute ich den internen Verbau von regelbaren Spannungsreglern, also solchen Reglern, die keine Festspannung liefern sondern eine via Poti definierbare. Ich würde mich nicht wundern, würden diese Dinger quer durch die Bank unterschiedliche Werte aufweisen. Bei der schlampigen Arbeitsweise von HG erwarte ich schlicht nichts anderes. Wenn die Module solche krummen Spannungswerte brauchen, kommt man auch heute kaum an regelbaren Netzteilen vorbei. Muss man sich sowas im Elektronikmarkt nachkaufen, ist genaues Messen und eine sichere Fixierung des von aussen zugänglichen Einstellpotis unabdingbar. Ich hoffe, es lässt sich niemand auf irgendwelche Experimente ein und ihr beauftragt in solchen Fällen lieber einen Experten wie z.B. Arno.

Ansonsten gibt es noch zu sagen: Ja, die häufigste Wärmequelle in einem Schachcompi ist und bleibt der Regler!

Was die Sache mit der angeblich abweichenden Codeverarbeitung bei verschiedenen Kerntemperaturen angeht (also andere Zugwahl im Falle von Schachcompis):

Das könnt ihr getrost vergessen! Kommt irgendein Bauteil aufgrund der Wärmeentwicklung nicht mehr mit, ist FEIERABEND - lasst Euch nix anderes einreden! Die beobachteten Abweichungen sind Zufallsprodukte, nichts weiter.

So, genug davon...

Gruß, Willi

PS: Ich habe bewusst eine sehr vereinfachte Form gewählt, damit auch absolute Technik-Dummies noch halbwegs folgen können. Die Korrektheit dürfte dabei nur wenig gelitten haben (hoffe ich).
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  #32  
Alt 17.06.2009, 23:22
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AW: Ein/Aus Schalter !?

 Zitat von EberlW
Erzeugen die "modernen" Dinger von WDC (laufen bekanntlich bis zu 24/25 MHz) schon Wärme?
Über die Teile bin ich heute auch schon gestolpert. Die sind doch pinkompatibel etc. Gibt es die aktuell zu kaufen, etwa bei Reichelt oder Conrad?
Wenn sie Wärme erzeugen kriegen sie halt einen Kühlkörper verpasst.

Mich würde mal interessieren (wegen des Threads mit dem Academy 18 MHz und der Turbokits), was man denn für einen Aufwand benötigen würde, um beispielsweise einen Academy (ein Milano dürfte ähnlich sein) auf diese Leistung zu tunen?!

Mein Bekannter ist seit heute (als ich ihm von dem Turbokit erzählte) ganz scharf darauf, seinen Academy aufzurüsten. Er hat mich in 5 Stunden immerhin 3x dazu angerufen.
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Manfred
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  #33  
Alt 17.06.2009, 23:38
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Am besten wird sein, Du versuchst dein Glück direkt beim Hersteller der CPU - die "üblichen Verdächtigen" führen sie schon lange nicht mehr.

Pinkompatibel ist auch was anderes - aber das ist eine lösbare Sache. Um den Academy aufzupeppen bedarf es mit Sicherheit mehr als nur einer neuen CPU. Der Speicher (RAM) wird das Spiel definitiv nicht mitmachen und muss getauscht werden. Ein schnelleres EPROM wird wohl auch erforderlich sein. Schon möglich, dass noch mehr Teile getauscht werden müssen. Im schlimmsten Fall muss eben alles raus und neu. So ein Projekt plane ich ja auch mit 'nem Milano - leider habe ich absolut keine Zeit, mich damit auseinanderzusetzen.

Gruß, Willi
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  #34  
Alt 17.06.2009, 23:50
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Diese Turbokits arbeiteten wohl in der Weise, dass sie den Eprom-Inhalt in schnellen RAM ausgelesen haben etc. Quartz-Tausch, RAM-Tausch war nicht nötig, alles wurde im Prinzip ausgelagert.
Wurde eigentlich zur damaligen Zeit ganz raffiniert angegangen.
Schade, dass man passende Kits nicht bekommen kann.

Warum gibt es wohl keinerlei (Nebenbei-)Tuner für die alten Geräte? Könnte Arno doch durchaus anbieten, er schließt es aber explizit aus ...
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Grüße aus München
Manfred
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  #35  
Alt 18.06.2009, 01:08
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Wow so viele technischen Antworten Da bin ich ueberfordert


Aber ich bleib bei spiele und da werde ich es eines Tages mal testen. Ich weiss nur neulich als nur ein Beispiel obwohl ich meine ich habe das auch mehrmals gefuehlt in Spiele.

Die ersten 2 spiele in U1500 spielte der Morphy mit den heisswerdenden GGM und spielte sehr viele ueberraschende katastrophen zuege er haette auch gegen den Yeno verlieren sollen. Danach tauschte ich den GGM fuer einen MGS fuer alle anderen Spiele und auf einmal spielt er Gut. Letzten Samstag sogar spielte er ausversehen gegen Micha's MMII und hatte den MMII fast geschlagen. Er spielte das Spiel bis zum Endspiel besser als der MMII. Wer weiss haette ich das Modul getauscht im Endspiel ob er das Endspiel nicht gewonnen haette. Ja ich weiss es kann auch alles Zuvall sein aber manchmal mit grosse unregelheiten da steckt auch was dahinter. Vielleicht ist der Grund das MGS Brett was Ihn besser passt. Wer weiss.

Ich erinnere mich noch an Spiele mit meinen Magellan. Fuer eine lange Zeit konnte er garnichts gewinnen. Dann eines Tages aus verzweiflung drueckte ich den Reset unten am Module waehrend er am Brett war und auf einmal danach fing er an endlich Spiele zu gewinnen.


viele Gruesse

Nick
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