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  #1  
Alt 31.10.2012, 19:36
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Spielstärkeentwicklung Morsch, Lang

Hallo Hartmut,

ich verschiebe mal das Thema (s.h. https://www.schachcomputer.info/foru...hz-4311-4.html -> ab Posting 37 abwärst) in einen neuen Thread.

 Zitat von Hartmut Beitrag anzeigen
Gerade bei den Morschies ist es manchmal wirklich schwer. Zumindest die PC-Programme gehen selektiv manchmal sehr tief. In manchen Stellungen macht es kaum was aus, wenn er etwas schneller rechnet, manchmal sieht man wahre Quantensprünge (ich sehe das manchmal wenn ich alte DOS-Versionen von Fritz in einem DOS-Emulator laufen lasse). Als Schachcomputer habe ich leider keinen Morschi da, so dass ich da wenig dazu sagen kann. Wenn sie aber auch nur ansatzweise ähnlich programmiert sind wie die ersten Fritz-Versionen dann kann ich mir durchaus vorstellen dass z.B. von 20 auf 24 MHz ein Quantensprung da ist während zwischen 24 und 27 MHz dann kaum mehr ein Unterschied besteht. Entsprechende Messungen alter Fritz-Versionen bringen zumindest ähnliche Ergebnisse (bei Lang-Programmen übrigens ähnlich)
Im Bereich der Schachcomputer stehen uns leider nicht die umfassenden statistischen Möglichkeiten zur Verfügung wie im PC-Engine Bereich. Aber zumindest ein paar Daten können wir beisteuern.

 Zitat von Robert Beitrag anzeigen
Es heißt ja, dass im allgemeinen eine Verdoppelung der Geschwindigkeit bzw. der Bedenkzeit eine Steigerung von ca. 60-70 Punkten ergeben müsste. Dann sollten hier eigentlich nicht mehr als 15 Pünktchen drin sein!

Aber ich will nicht ausschließen, dass manche Geräte besser auf Tuning reagieren als andere; hast Du nicht selbst mal gesagt, dass Du den Eindruck hast, dass Lang-Programme gut darauf ansprechen? (bitte nicht lynchen, falls ich mich irre)
Richtig, so zumindest mein subjektiver Eindruck. Aber werfen wir einen Blick auf die (dünne) Statistik.

Die Thompson-Kurve ist mit Sicherheit ein Begriff. Für Personen, die damit nichts anfangen können, Thompson führte Anfang der 80er Jahre ein interessantes Expermient mit seinem damaligen Schützlich "Belle" durch, welches den Zuwachs an Spielstärke mit jeder Halbzugerhöhung darlegen sollte. Das Endergebnis zeigte eine relative harmonische Kurve bzw. eine durchschnittliche Steigerung um ca. 200 Punkten pro Halbzug.


(Quelle: "Schach am PC" / Markt&Technik)

Offen blieb die Frage nach der weiteren Hochrechnung (Extrapolation), also nach dem weiteren Kurvenverlauf (A, B oder C).

Im Bereich unserer Schachcomputer zeigt sich aus meiner Sicht der Effekt einer relativen Stagnation bei stärkerer Hardware.

Als Beispiel soll uns das Vancouver Programm dienen:



Zwar zeigt die momentane Kurve für den Vancouver bezüglich TM 36 MHz wieder gen Osten also aufwärts (geschuldet der geringen Partienzahl), aber aufgrund des Revelation Oldie Turniers von Nick, erreichen wir mit der kommenden Elo Liste eine Stagnation ab Bereich Revelation Vancouver hinsichtlich Aktivschach-Level. Wir pendeln uns bei ca. 2300 Elo sowohl für 68020 24 MHz, Revelation Vancouver (= 68000 ca. 36 MHz = 68020 18 MHz) und TM Vancouver 68030 36 MHz ein.

Ähnlich verhält es sich mit den Morsch Programmen. Als Beispiel dient uns das Grundprogramm des GK 2100 + diverse Ableger in unserer Aktiv-Elo-Liste. Für diese Gerätschaften liegen deutlich stabilere Ergebnisse bzw. eine höhere Anzahl an Partien (in Klammern) vor.



Gut zu erkennen, GK 2100 + Ableger profitieren sehr gut von einer Takterhöhung. Der Verlauf der Spielstärke sollte im Bereich Mystery 32 MHz bei weiteren Partien noch etwas abflachen. Ein Zunahme von über 70 Elo scheint statistisch etwas zu hoch angesiedelt, realistisch erscheinen ca. 60 Punkte. Interessant wäre in diesem Zusammenhang der Geschwindigkeitsvergleich Mystery 32 MHz und Milano Pro 20 MHz. Meine Vermutung geht aber in die Richtung, dass sich beide Systeme ungefähr die Waage halten.

Aber auch in diesem Fall tritt ebenso wie beim Vancouver Beispiel, eine Stagnation der Spielstärke mit Zunahme der Hardwarestärke ein. Die Stagnation liegt ungefähr im Bereich des Atlantas 20-25 MHz.



Der Atlanta kann auch bei deutlicher Übertaktung (+12 bzw. +16 MHz) kaum noch von einer Takterhöhung profitieren.

Zitieren:
Statistiker (sprich PC-Engine-Freaks) können manchmal nerven, aber was die nötige Anzahl von Partien zur Spielstärkebestimmung angeht, haben sie leider recht. Wir können gar nicht soviele Partien spielen, um die Spielstärke hinreichend genau (was auch immer ich damit meinen könnte) festzustellen, das brauche ich gerade Dir ja nicht zu erzählen, das weißt Du besser als wir alle

Ich fürchte, es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als wie bei allen anderen Rechnern: möglichst viele Partien spielen und abwarten, was rauskommt...
Richtig Robert. Allerdings mit einem kleinen Einwand. Persönlich ist es mir so etwas von egal, ob ein MP nun 2160 oder 2180 Elo hat. Grundsätzlich interessiere ich mich (und wohl auch viele andere Brettcomputer Besitzer) noch immer mehr für die Dinge auf dem Brett als für diese Zahlenspielchen.

Gruß
Micha

Geändert von Chessguru (31.10.2012 um 20:17 Uhr)
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Fluppio (01.11.2012), Hartmut (01.11.2012), Jo (31.10.2012), José (01.11.2012), Walter (31.10.2012)
  #2  
Alt 31.10.2012, 20:22
Mephisto_Risc Mephisto_Risc ist offline
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AW: Spielstärkeentwicklung Morsch, Lang

 Zitat von Chessguru Beitrag anzeigen
Hallo Hartmut,

Grundsätzlich interessiere ich mich (und wohl auch viele andere Brettcomputer Besitzer) noch immer mehr für die Dinge auf dem Brett als für diese Zahlenspielchen.

Gruß
Micha
Hallo Micha !

Na dafür sind aber die hier gelieferten Zahlenspielchen schon sehr professionell,

Natürlich nur ein Scherz .

Ich gebe Dir absoulut Recht, die Freude an den Geräten steht auch bei mir
im Vordergrund ich werde in Zukunft einfach meine Spiele hier reinstellen
und irgendwelche Anspielungen Ps-2 Bug usw. einfach unterlassen, denn auch
mir ist es eigentlich egal, mit welcher Elo-Zahl der MP oder der auch der
Pewatronic hier gelistet ist, ich will ihn sicher nicht stärker machen als er
ist, das gibt mir nichts.

Ich habe jedoch den Eindruck, dass er sich mit leichteren Gegnern in der
Performance leiter tut, als bei Starken, aber vielleicht auch nur ein Zufall.

Schönen Gruß
Christian
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  #3  
Alt 01.11.2012, 01:53
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Spielstärkeentwicklung Morsch, Lang

Ich denke, das ist ein schwieriges Thema. Vor allem deswegen, da nach meiner Erfahrung nicht wenige Computer bei längeren Bedenkzeiten zu defensivem Verhalten tendieren oder in der Eröffnungsphase sich ungewöhnliche Dinge "ausdenken", wenn eigentlich ein normaler Entwicklungszug am besten wäre.
Dieses Verhalten fiel mir auf bei Mephisto II (III), Novag Super Forte A, der bei längeren Rechenzeiten leider zu erstaunlich gekünsteltem, "verklemmtem" Spiel im frühen Mittelspiel fähig ist.
Ähnliches gilt für Chess Challenger Voice.

Bleibt die Frage, ob bei der heutigen Geräte-Oberklasse ähnliche Verhaltensweisen auftreten, die aufgrund der gestiegenen Spielqualität zwar weniger augenfällig, aber dennoch vorhanden sind.
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  #4  
Alt 01.11.2012, 07:30
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AW: Spielstärkeentwicklung Morsch, Lang

Wie es der Zufall will habe ich in den letzten Monaten dazu einige Tests mit einer PC Engine gemacht. Ich wollte Open Source Engine SlowChess modifizieren, damit man die ELO Werte so einstellen kann, dass sie möglichst genau zu den alten ssdf Werten passen. Dazu habe ich nur die Knotenzahl pro Sekunde limitiert. Die Einstellung geht von 1000 bis 2600 ELO, testen konnte ich gegen Gegner mit SSDF ELO zwischen 1400 und 2450 ELO.

Nach den Tests denke ich, dass ich ziemlich genau liege mit den ELO Werten. Zwischen ELO 2000 und 2600 bedeutet eine Verdopplung der Knoten eine ELO Steigerung von 65 Punkten. Darunter wird die ELO Differenz größer, um die 1400 ELO bedeutet eine Verdopplung der Geschwindigkeit eine Steigerung von 100 ELO.

Dies kann von Engine zu Engine variieren. Seit Fruit ist die Selektivität der Programme viel höher. ich habe meine Versuche mit Fruit deshalb abgebrochen, bei Fruit war die Änderung der ELO zahlen im unteren Geschwindigkeitsbereich sehr hoch. Im Oberen Geschwindigkeitsbereich aber wieder bei 60-70 ELO Punkten.

Nach allen Tests gehe ich stark davon aus, dass bei allen Programmen und Schachcomputern die Verdopplung der Geschwindigkeit eine ELO Steigerung von 60-70 ELO Punkten bedeutet solange man sich in dem Geschwindigkeitsbereich befindet, für die das Programm ausgelegt wurde. Mit zunehmender Geschwindigkeit wird sich das ganze in diesem Bereich einpendeln

Zu den Ergebnissen des Pewa gebe ich eines zu bedenken: Ich habe mit NUNN Positionen getestet. Es kam vor, dass ein Programm mit 11,5:1,5 vorne lag bevor das Ergebnis nach 50 Partien ausgeglichen war. Man sollte die Abweichungen, die ELO Kalkulationsprogramme angeben, ernst nehmen

Vor allem bei Vergleichen von gleichen oder ähnlichen Programmen bedeutet ein kleiner Geschwindigkeitsunterschied eine große Änderung der ELO Zahl. Da liegt man dann weit über den 60-70 ELO Punkten.
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