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Alt 23.01.2014, 22:27
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RolandLangfeld RolandLangfeld ist offline
Mephisto Genius 68030
 
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Mephisto Glasgow auf echte 12 MHz bringen

Ich habe hier mal was für die hard-core Lötfraktion unter euch:

In verschiedenen Threads wird über die Taktrate des Glasgow diskutiert, teils spekuliert. Ich habe mir meinen Glasgow (Originalgerät, effektive Taktrate ca 8.2 MHz (warum ich das weiß ? siehe unten !), mit Folienabdeckung des ProzModuls) mal genauer angesehen und folgende interessante Facts gefunden.

Der Glasgow hat einen 12 MHz Taktgeber (Quarz), RAM-Bausteine mit 150 ns Zugriffszeit und uralt-EPROMS mit 250 ns Zugriffszeit. 250 ns Zugriffszeit der EPROMS bedeuten, daß sie maximal für 4 MHz, bei wechselseitigem Zugriff high-Byte / low-Byte immer noch nur für 8 MHz betriebssicher wären. Der 68000 kann damit umgehen, wenn ihm eine Hardware (nicht das Programm !!) über Pin 10 (DTACK) mitteilt, wann das lahme EPROM endlich fertig ist. Das geschieht auf der Glasgow-Platine mit dem TTL-Chip 74LS164. Der generiert Wait-States in 83 ns Inkrementen. Wenn man sich die Platine von unten (unter dem 74LS164) anschaut (ich habe einen Ausschnitt hier angehängt), dann sieht man, daß die Schaltungsentwickler die Einstellung der Waitstates per Lötbrücke vorgesehen haben !!

Und jetzt wird’s interessant: mein Glasgow ist auf 2 Waitstates eingestellt. Probeweises Umlöten auf 3 Waitstates und er benötigt für eine bestimmte Teststellung 16% länger. Umlöten auf 1 Wait - und nichts geht mehr. War ja bei den EPROMS auch so zu erwarten !

Und jetzt wird’s noch besser.
Ich habe aus der Bastelkiste einen 4er EPROM-Satz Amsterdam in 100 ns EPROMS geholt. Nacheinander 3, 2, 1 und 0 waits per Lötbrücke eingestellt und siehe da, der Amsterdam läuft in allen Zuständen stabil und benötigt für eine Teststellung 24, 20,5, 17 bzw 14 sec !!!

Setzt man die schnellste Zeit (kein wait) gleich der 12 MHz, ergeben sich folgende effektiven Taktfrequenzen

o wait 12 MHz
1 wait 10 MHz
2 wait 8.2 MHz
3 wait 7,1 MHz

Der ganze Aufwand wurde seinerzeit also nur wegen der langsamen damals zur Verfügung stehenden EPROMS gemacht, der RAM-Baustein ist nicht das Bottleneck.

Fazit:
sobald ich schnellere 128er EPROMS habe, brenne ich mir das Glasgow-Programm rein und wandle meinen 8,2 MHz Glasgow in einen 12 MHz Glasgow

Gruß
Roland
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