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  #61  
Alt 06.04.2018, 09:11
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020

Match 120'/40, 16. Partie, ECO B31: Sizilianisch (Rossolimo-Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: Portorose 32bit gewinnt | Spielstand: 8:8 (+5 -5 =6) | Ein verfrühter Zentrumsvorstoss (6.e5) beantwortete Schwarz falsch (6...Sg4) und hätte aus der Eröffnung heraus in eine spürbar schlechtere Stellung schlittern können. Weiss verpasste jedoch mit 11.Dc4 die richtige Entgegnung, somit Vorteil weg. Einmal schlecht angefangen, setzte der Elite V6 seine Serie von unpässlichen Zügen mit 20...Lh6 und vor allem 22...d5 fort. Das verschaffte dem Portorose 32bit aber Bauerngewinn und zwei verbundene Freibauern auf f7 und e6. Damit war die Partie denn schon gelaufen. Und einmal mehr ist ersichtlich, wie wenig es manchmal braucht, um eine ausgeglichene Stellung im Nu zu verderben.

[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"]
[Date "2018.03.30"]
[Round "16"]
[White "Mephisto Portorose 68020"]
[Black "Fidelity Elite V6"]
[Result "1-0"]
[ECO "B31"]
[WhiteElo "2118"]
[BlackElo "2107"]
[Annotator "K. Utzinger"]
[PlyCount "98"]
[EventDate "2018.03.30"]

1. e4 c5 {Match 120'/40, 16. Partie, ECO B31: Sizilianisch (Rossolimo-Variante)
| Bediener: Rolf Bühler | Resultat: Portorose 32bit gewinnt | Spielstand: 8:8
(+5 -5 =6) | Ein verfrühter Zentrumsvorstoss (6.e5)
beantwortete Schwarz falsch (6...Sg4) und hätte aus der Eröffnung heraus in
eine spürbar schlechtere Stellung schlittern können. Weiss verpasste jedoch
mit 11.Dc4 die richtige Entgegnung, somit Vorteil weg. Einmal schlecht
angefangen, setzte der Elite V6 seine Serie von unpässlichen Zügen mit 20...
Lh6 und vor allem 22...d5 fort. Das verschaffte dem Portorose 32bit aber
Bauerngewinn und zwei verbundene Freibauern auf f7 und e6. Damit war die
Partie denn schon gelaufen. Und einmal mehr ist ersichtlich, wie wenig es
manchmal braucht, um eine ausgeglichene Stellung im Nu zu verderben.} 2. Nf3 {
Der gebräuchlichste Zug gegen die Sizilianische Verteidigung. Alternativen
sind:} ({a)} 2. c3 {die Alapin-Variante, die zu nicht sizilianischen
Strukturen führt nach 2...d5 oder 2...Sf6}) ({b)} 2. Nc3 {die Mieses-Variante,
wonach die wichtigste Form der geschlossenen sizilianischen Verteidigung
entsteht; ein Anhänger dieser Spielweise war Ex-Weltmeister Boris Spassky} Nc6
3. g3 g6) ({c)} 2. d4 cxd4 3. c3 dxc3 4. Nxc3 {das Morra-Gambit, eine
gefährliche Angriffswaffe gegen Spieler, die mit den Ideen der schwarzen
Verteidigung nicht vertraut sind}) ({d)} 2. f4 {Der so genannte
Grand-Prix-Angriff, manchmal auch erst nach 2.Sc3 Sc6 3.f4}) 2... Nc6 {Auch
hier gibt es wieder einige Alternativen wie:} ({a)} 2... d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4
Nf6 5. Nc3 a6 {das komplizierte Najdorf-System}) ({b)} 2... e6 {ein Aufbau mit
verschiedenen Abspielen wie die Scheveninger-Variante, die Kan-Variante, die
Taimanov-Variante}) 3. Bb5 {Die Rossolimo-Variante, benannt nach dem
ukrainischen Grossmeister Nicolas Rossolimo (1910-1975), manchmal auch
Nimzowitsch-Rossolimo-Variante genannt, weil anfänglich vor allem der
lettische Schachmeister Aaron Nimzowitsch (1886-1935) diesen
spanisch-sizilianischen Läuferzug in die Turnierpraxis eingeführt hat. Mit 3.
Lb5 vermeidet Weiss 3.d4 und die daraus entstehenden komplexen theoretischen
Verwicklungen. Weiss ist bereit, mit Lxc6 sein Läuferpaar gegen die
Verschlechterung der schwarzen Bauernstruktur durch einen Doppelbauern
herzugeben. Es entstehen ganz andere als die üblichen Stellungsbilder, die
Partie verläuft vielfach in einem ruhigeren Fahrwasser, wo genaues
Positionsspiel angesagt ist. Kein Wunder, dass Top-Spieler wie Vladimir
Kramnik und Magnus Carlsen sowie weitere Top-Spieler gerne zu diesem System
greifen. Aber selbst Gary Kasparov war kein Verächter des Textzuges. Im
Vergleich zum normalen Sizilianer 3.d4 mit 257'843 Partien in der ChessBase
Online Datenbank gibt es zu 3.Lb5 nur 68'096 Partien.} (3. d4 cxd4 4. Nxd4 {
mit Übergang zur normalen Sizilianischen Verteidigung}) 3... g6 {Die
prinzipielle Fortsetzung, um die Diagonale h8-a1 in Beschlag zu nehmen. Die
gängisten Alternativen sind:} ({a)} 3... d6 {wird auch oft gespielt, weil der
nach} 4. Bxc6+ bxc6 {entstehende Doppelbauer für einmal keine echte Schwäche
darstellt, wird doch immerhin das wichtige Zentralfeld d5 unter Kontrolle
genommen.}) ({b)} 3... e6 {ist mit dem Plan verbunden, Sg8-e7 und a7-a6 folgen
zu lassen, so dass nach eventuell Lxc6 eben Sxc6 möglich ist unter Vermeidung
des Doppelbauern. Und falls doch} 4. Bxc6 bxc6 {hat Schwarz mit seiner
Zentrumsformation und dem Läuferpaar genügend Gegenspiel.}) ({c)} 3... e5 {
diesen ungewöhnlichen Aufbau mit} 4. O-O Bd6 {hat der schöpferische GM
Baduur Jobava aus Georgien in jüngster Zeit aus der Taufe gehoben.}) 4. c3 {
Üblicher sind 4.0-0 | 4.Lxc6 | 4.Lc4 während auch 4.Sc3 noch des öfteren
gespielt wird.} Nf6 {Ende Buch} 5. Qe2 {Ende Buch} Bg7 6. e5 {Keine optimale
Fortsetzung, die dem schwarzen Springer das schöne Zentralfeld d5 einräumt.}
(6. O-O O-O 7. d4 cxd4 8. cxd4 d6 9. h3 a6 10. Bxc6 bxc6 11. Nc3 a5 12. Re1 Nd7
13. Bg5 h6 14. Be3 Kh7 15. Rac1 Ba6 16. Qd2 c5 17. dxc5 Nxc5 18. Red1 Nd3 19.
Rb1 Rc8 20. Bd4 e5 21. Be3 f5 22. exf5 gxf5 23. Nd5 a4 24. Ne1 Nxe1 25. Qxe1
Bb7 26. Qb4 Bc6 27. f4 Rb8 28. Qc4 Rc8 29. Qb4 Rb8 30. Qc4 Bb5 31. Qc7 Qxc7 32.
Nxc7 Bc4 33. b3 axb3 34. axb3 Rxb3 35. Rxb3 Bxb3 36. Rxd6 Rc8 37. Rd7 Kg8 38.
Nd5 Bxd5 39. Rxd5 exf4 40. Bxf4 Rf8 41. Kf2 Kh7 42. Kf3 Kg6 43. Rd6+ Rf6 44.
Rxf6+ Bxf6 45. g4 fxg4+ 46. hxg4 h5 47. gxh5+ Kxh5 {1/2-1/2 (47) Kantans,T
(2478)-Mamedov,R (2709) chess.com INT 2018}) 6... Ng4 $6 {Hier hat der
Springer keine Zukunft. Der Angriff auf den Bauer e5 ist wirkungslos, da
dieser sich leicht verteidigen lässt.} 7. d4 cxd4 8. cxd4 O-O 9. h3 Nh6 {
Und schon muss der Springer an den Rand.} 10. d5 {Und jetzt wird auch noch das
zweite Ross in die Verbannung geschickt.} Nb4 11. Qc4 $6 {Vergibt den
grössten Teil des Vorteils, den sich Weiss praktisch gratis "erarbeitet" hat.}
(11. Nc3 d6 12. a3 Na6 13. Bf4 (13. Bxa6 bxa6) 13... Nc5 14. O-O Nf5 15. Rfe1
$16 {und Weiss steht besser}) 11... Na6 12. O-O d6 13. Bxa6 bxa6 14. Bf4 Rb8
15. b3 a5 {Das zu wenig zielgerichtete weisse Vorgehen hat dem Schwarz den
Ausgleich erlaubt.} 16. Re1 Nf5 ({Mit} 16... Rb4 $15 17. Qc1 {der Lf4 braucht
Deckung} Nf5 {hätte Schwarz gar die Initiative an sich reissen können}) 17.
Qd3 Qb6 $6 {Auch hier war 17...Tb4 =+ richtig. Nun geht der Vorteil an Weiss
über.} 18. Nbd2 Ba6 $2 {Dieser natürlich aussehende Läuferzug mit Angriff
auf die weisse Dame ist erstaunlicherweise falsch und dreht das Blatt
endgültig zugunsten von Weiss.} (18... Qb5 {war notwendig mit leichtem
weissen Vorteil nach} 19. Nc4 $14) 19. Nc4 {Das geschieht mit Tempogewinn, da
die Fesslung La6 gegen Dd3 nicht spielt. Weiss am Zug würde mit g4 Sh6, Sxb6
Lxd3, Lxh6 Lxh6, Sd7 und gleichzeitigem Angriff auf die beiden Türme einiges
Material gewinnen.} Qc5 20. g4 $1 {Das richtige Vorgehen, um den Vorteil zu
festigen. Schwarz hat es bereits schwer, seine Stellung zusammenzuhalten.} Bh6
$2 {Das nimmt kein gutes Ende.} (20... dxe5 21. Bxe5 Nd6 22. Bxg7 Kxg7 23. Qc3+
Kg8 24. Qxa5 {mit Bauernplus für Weiss}) (20... e6 21. dxe6 fxe6 22. gxf5 Rxf5
23. Qd2 $18 {und Weiss steht deutlich besser}) 21. Bh2 $6 ({Noch stärker ist}
21. Bxh6 Bxc4 22. Qd2 $1 {ein überraschender Gewinnzug: Es hängen zwei
schwarze Figuren (Lc4, Sf5) und 22...Sxh6 23.Dxh6 Lxd5 verbietet sich wegen 24.
Sg5 mit baldigem Matt.} Nxh6 23. Qxh6 Bxd5 24. Ng5) 21... e6 22. dxe6 d5 $2 {
Ein unglücklicher Fehler, vermutlich auf mangelnde Rechentiefe
zurückzuführen. Nach dem korrekten 22...fxe6 wäre noch nichts passiert und
ein langer Kampf stünde bevor. Was hat da der Elite V6 daneben gerechnet?} (
22... fxe6 23. gxf5 d5 24. Qd4 Qxd4 25. Nxd4 dxc4 26. Nxe6 Rfc8 $14) 23. exf7+
Kh8 (23... Kxf7 24. e6+ Kg8 25. gxf5 dxc4 26. Qc3 Bg7 27. Be5 Qe7 28. Rad1 $18)
(23... Rxf7 24. e6 Rff8 25. gxf5 dxc4 26. Qc3 Bg7 27. Be5 Qe7 28. Rad1 $18) 24.
gxf5 dxc4 25. Qd4 {Die Partie ist vorbei, hat Weiss doch bereits 2 Mehrbauern
bei noch immer klar besserer Stellung.} Qxd4 26. Nxd4 cxb3 27. e6 b2 28. Rab1
Rbc8 29. fxg6 hxg6 30. e7 Rxf7 31. e8=Q+ Rxe8 32. Rxe8+ Kh7 33. Be5 {droht Th8
matt} Bg7 34. Rxb2 Rd7 35. Bxg7 Kxg7 {Man könnte mit 1-0 abbrechen, aber
Bediener Rolf Bühler war offenbar in Spiellaune. Ich hätte mir das nicht
mehr angetan, denn Weiss hat einen ganzen Turm mehr.} 36. Nc6 Bb7 37. Nxa5 Kf7
38. Re1 Ba8 39. Nb3 Bf3 40. Nc5 Re7 41. Rxe7+ Kxe7 42. Rb3 Bd5 43. Ra3 Kd6 44.
Nb3 Bf7 45. Rxa7 Bc4 46. f4 Be6 47. Ra6+ Ke7 48. Nd4 Bxh3 49. Rxg6 Kf7 {
Schwarz gibt auf} 1-0

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breizatao (16.04.2018), Egbert (06.04.2018), Hartmut (06.04.2018), marste (07.04.2018), paulwise3 (06.04.2018), Rashid (12.04.2018), RetroComp (06.04.2018)
  #62  
Alt 09.04.2018, 15:59
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020

Match 120'/40, 17. Partie, ECO B04: Aljechin-Verteidigung (Moderne Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: remis | Spielstand: 8,5:8,5 (+5 -5 =7) unentschieden | Leider sind nach nur 9 Zügen schon die Damen vom Brett verschwunden. Forciert hatte das der Elite V6 gegen eine Schwächung der eigenen Bauernstruktur bei dafür aktiveren Figuren. Mit 19.Lxb6 hängt Weiss dem Gegner ebenfalls einen Doppelbauer an, gibt dafür aber das Läuferpaar und seinen Vorteil auf. Bald einmal stellt sich das Problem, was mit dem auf d7 eingedrungenen weissen Turm, abgeklemmt durch einen auf d6 stehenden schwarzen Läufer, geschehen soll. Der Elite V6 verzichtet auf ein mögliches Qualitätsopfer auf d6 mit interessantem Endspiel und erzielt mit gütiger Mithilfe des Gegners eine dreifache Zugwiederholung.

[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"]
[Date "2018.04.01"]
[Round "17"]
[White "Fidelity Elite V6"]
[Black "Mephisto Portorose 68020"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B04"]
[WhiteElo "2107"]
[BlackElo "2118"]
[Annotator "K. Utzinger"]
[PlyCount "52"]
[EventDate "2018.04.01"]

{Match 120'/40, 17. Partie, ECO B04: Aljechin-Verteidigung (Moderne Variante)
| Bediener: Rolf Bühler | Resultat: remis | Spielstand: 8,5:8,5 (+5 -5 =7)
unentschieden | Leider sind nach nur 9 Zügen schon die Damen vom Brett
verschwunden. Forciert hatte das der Elite V6 gegen eine Schwächung der
eigenen Bauernstruktur bei dafür aktiveren Figuren. Mit 19.Lxb6 hängt Weiss
dem Gegner ebenfalls einen Doppelbauer an, gibt dafür aber das Läuferpaar
und seinen Vorteil auf. Bald einmal stellt sich das Problem, was mit dem auf
d7 eingedrungenen weissen Turm, abgeklemmt durch einen auf d6 stehenden
schwarzen Läufer, geschehen soll. Der Elite V6 verzichtet auf ein mögliches
Qualitätsopfer auf d6 mit interessantem Endspiel und erzielt mit gütiger
Mithilfe des Gegners eine dreifache Zugwiederholung.} 1. e4 Nf6 {Die
Aljechin-Verteidigung ist eine faszinierende Eröffnung. Die Idee, den weissen
e-Bauern nach e5 zu locken und anschliessend das weisse Zentrum mit Bauern und
Figuren zu attackieren, führt zu spannungsgeladenen Stellungen, die sowohl zu
scharfen wie auch zu äusserst ruhigen und positionell feinen Partien mit
vielfach langwierigen Endspielen führen kann. Da Weiss eine Vielzahl von
Bekämpfungsmethoden zur Verfügung hat, ist grosses theoretischen Wissen
angesagt für Liebhaber dieser Verteidigung. Es war Ex-Weltmeister und
Schachgenie Alexander Aljechin, der diese Eröffnung im August 1921 in Zürich
in einer Beratungspartie erprobt hatte und sie im September des gleichen
Jahres in Budapest gegen den ungarischen Schachspieler Endre Steiner
(1901-1944) in die Meisterpraxis eingeführt hat.} 2. e5 (2. Nc3 d5 {das
Skandinavische System mit den möglichen Fortsetzungen 3.e5 oder 3.exd5} (2...
e5 {Wiener Partie})) ({b)} 2. d3 {Eine harmlos aussehende Fortsetzung, die u.a.
zu einem Aufbau mit Königsindisch im Anzug oder zu einer
Philidor-Verteidigung mit einem Tempo mehr für Weiss führen kann.}) 2... Nd5
3. d4 ({a)} 3. c4 Nb6 4. c5 {die Jagd-Variante} Nd5 5. Nc3 e6) ({b)} 3. Nc3 {
das Wiener-System}) 3... d6 4. Nf3 {Die "Moderne Variante", die heute
allgemein als am aussichtsreichsten angesehen wird, um Weiss eine lang
anhaltende Initiative zu sichern.} ({a)} 4. c4 Nb6 5. f4 {das scharfe
Vierbauernsystem} dxe5 6. fxe5 Nc6 7. Be3) ({b)} 4. c4 Nb6 5. exd6 {die
Abtausch-Variante}) ({c)} 4. Bg5 {die Steiner-Variante} dxe5 5. dxe5 Nc6 6. Bb5
Bf5 7. Nf3 Ndb4 8. Na3 Qxd1+ 9. Rxd1 Nxc2+ 10. Nxc2 Bxc2 11. Rc1 Be4 12. Nd4
Bxg2 13. Rg1 O-O-O 14. Nxc6 Bxc6 15. Bxc6 bxc6 16. Rxc6 Rd5 17. Bf4 e6 18. Ke2
Bc5 19. b4 Bxb4 20. Rxg7 Rd7 21. Be3 a5 22. Rc4 h5 23. Rh4 Bc3 24. Rg5 Rd5 25.
f4 f6 26. Rgxh5 Rxh5 27. Rxh5 fxe5 28. fxe5 Bxe5 29. Rh7 Rb5 30. Kf3 Rb2 31.
Rh5 Bxh2 32. Rxa5 Bd6 33. Ke4 Kd7 34. Bd4 Rd2 35. Be3 Re2 36. Kd3 Re1 37. Bd4
Rc1 38. Be3 Rd1+ 39. Ke4 Re1 40. Kd3 e5 41. Bf2 Rf1 42. Be3 Ke6 43. Ke4 Rh1 44.
Bf2 Rh2 45. Be3 Rh4+ 46. Kd3 Bb4 47. Ra7 c5 48. a3 c4+ 49. Ke2 Bd6 50. Ra8 Rh2+
51. Kd1 Rh3 52. Kd2 Kd5 53. Rd8 c3+ 54. Ke2 Ke4 55. Rxd6 Rxe3+ 56. Kf2 Rd3 57.
Rc6 Rd2+ 58. Ke1 Kd3 59. Rd6+ Kc2 60. Re6 Rd5 61. Ke2 Kb2 62. Rc6 c2 {0-1 (62)
Steiner,E-Alekhine,A Budapest 1921}) 4... g6 {Dieses System mit dem frühen
Fianchetto des schwarzen Königsläufers, um den Druck auf das gegnerische
Zentrum zu verstärken und so rasch als möglich die kurze Rochade
auszuführen, gehört zu den späten Errungenschaften der
Aljechin-Verteidigung. Starke Spieler wie die GMs Hikaru Nikamura, Lev Albert,
Rafael Vaganian, usw. wenden den Textzug an. Selbst ex-Weltmeister Bobby
Fischer hat schon zu diesem Abspiel gegriffen. Je nach Spiellaune von Weiss
können unglaublich komplizierte Stellungen mit taktischem Gehalt aufs Brett
kommen, wo jeder Zug sitzen muss.} ({a)} 4... Bg4 {ist das hauptsächlichste
Abspiel in der Modernen Variante.}) ({b)} 4... dxe5 {die Larsen-Variante,
eingeführt durch den dänischen GM Bent Larsen.}) 5. Bc4 {Diesen Zug hat das
estnische Schachgenie Paul Keres (1916-1975) erfolgreich in die Praxis
eingeführt.} c6 {Das gilt als sichere Verteidigung, obwohl 5...Sb6 häufiger
gespielt wird.} (5... Nb6 6. Bb3 Bg7 7. Nbd2 O-O 8. h3 a5 9. a4 dxe5 10. dxe5
Na6 11. O-O Nc5 12. Qe2 Qe8 13. Ne4 Nbxa4 14. Bxa4 Nxa4 15. Re1 Nb6 16. Bd2 a4
17. Bg5 h6 18. Bh4 Bf5 19. g4 Be6 20. Nd4 Bc4 21. Qd2 Qd7 22. Rad1 Rfe8 23. f4
Bd5 24. Nc5 Qc8 25. Qc3 e6 26. Kh2 Nd7 27. Nd3 c5 28. Nb5 Qc6 29. Nd6 Qxd6 30.
exd6 Bxc3 31. bxc3 f6 32. g5 hxg5 33. fxg5 f5 34. Bg3 Kf7 35. Ne5+ Nxe5 36.
Bxe5 b5 37. Rf1 Rh8 38. Bf6 a3 39. Rf4 a2 40. c4 Bxc4 41. d7 Bd5 42. Kg3 Ra3+
43. c3 Rha8 44. Rh4 e5 45. Rh7+ Ke6 46. Re7+ Kd6 47. Rxe5 Rxc3+ 48. Kf2 Rc2+
49. Ke1 Kxd7 50. Rexd5+ Kc6 51. Rd6+ Kb7 52. Rd7+ Ka6 53. R7d2 Rxd2 54. Kxd2 b4
55. h4 Kb5 56. h5 c4 57. Ra1 gxh5 58. g6 h4 59. g7 h3 60. Be7 Rg8 61. Bf8 h2
62. Kc2 Kc6 63. Rd1 b3+ 64. Kc3 h1=Q 65. Rxh1 Kd5 66. Kb2 f4 67. Rd1+ Ke4 68.
Rc1 Kd3 69. Rd1+ (69. Rc3+ $1 {= wäre ein gerechter Ausgang dieser
hochklassigen Partie gewesen.}) 69... Ke2 70. Rc1 f3 71. Bc5 Rxg7 72. Rxc4 Rd7
73. Re4+ Kf1 74. Bd4 f2 {0-1 (74) Spassky,B (2660)-Fischer,R (2785) Reykjavik
1972}) 6. h3 {Ende Buch | Damit soll das schwarze Manöver Lc8-g4 verhindert
und so der Druck gegen das weisse Zentrum minimiert werden.} dxe5 7. dxe5 Bg7 {
Ende Buch} 8. Nc3 $6 {Gelinde ausgedrückt, ein seltsamer Zug: Weiss lässt
sich die Bauernstellung am Damenflügel zerhacken, nur um die gegnerische
Rochade zu verhindern. Das könnte langfristig ein etwas zu hoher Preis sein.
Dank seiner besseren Aufstellung der weissen Figuren, hat Weiss jedoch für
lange Zeit genügend Kompensation für seine Bauernschwäche.} (8. O-O O-O 9.
Qe2 Qc7 10. Re1 e6 11. Bb3 b5 12. Nbd2 Nd7 13. c3 a5 14. Bc2 Bb7 15. h4 h5 16.
Nf1 c5 17. Bg5 c4 18. Ng3 b4 19. Bd2 Rfb8 20. Rac1 bxc3 21. bxc3 Ba6 22. Qe4
Rb2 23. Bb1 Nxe5 24. Nxe5 Qxe5 25. Qxe5 Bxe5 26. Rxe5 Rxd2 27. Re2 Rxe2 28.
Nxe2 Rb8 29. Kf1 Rb2 30. Ke1 f5 31. g3 e5 32. a4 Bb7 33. Bc2 Bc6 34. Bd1 Kf7
35. Ng1 Kf6 36. Nf3 Nb6 37. Be2 Bd5 {0-1 (37) Masserey,Y (2300)-Vaganian,R
(2645) Biel 1994}) 8... Nxc3 9. Qxd8+ Kxd8 10. bxc3 Nd7 {Schwarz ist nicht zu
einer passiven Verteidigung des Bauern f6 gezwungen, sondern kann mit diesem
Entwicklungszug den weissen Bauern e5 angreifen. Dieser darf ja nicht
vorrücken wegen Lg7xc3 und Schwarz gewinnt.} 11. Bf4 Ke8 12. O-O-O Nb6 {
Eine bessere Idee war 12...Sc5, um diesen Springer, oder allenfalls auch den
Lc8, nach e6 zu führen.} 13. Bb3 h6 14. Rd2 Bf5 15. Rhd1 c5 (15... g5 16. Bg3
Be4 $11) 16. Be3 Be4 17. Bxc5 Bxf3 18. gxf3 Bxe5 19. Bxb6 $2 {Statt den
weissen Vorteil mit 19.c4 auszubauen, geht mit diesem unbedachten Tausch der
Vorteil gar an Schwarz über.} (19. c4 e6 20. Be3 Rc8 21. c5 Na8 22. Ba4+ Kf8
23. Rd8+ Kg7 24. Rxh8 Kxh8 25. Bd7 $16 {Weiss steht spürbar besser.}) 19...
axb6 20. Rd7 Rb8 21. Kb2 g5 22. Bc4 Bd6 {Klemmt den Td7 ein, so dass Weiss nur
zwei Antworten hat.} 23. Bb5 {Die Alternative 23.T1xd6 ist spannender.} (23.
R1xd6 exd6 24. Rxf7 b5 25. Bd5 Rf8 26. Rh7 Kd8 27. Rxh6 Kc7 28. Rh7+ Kb6 $11)
23... Kf8 24. Bc4 {Der Elite V6 will nichts vom Qualitätsopfer auf d6 wissen.}
Ke8 {Der Portorose 32bit avisiert offenbar das Remis durch Zugwiederholung ...
und der Gegner steigt darauf ein.} ({Mit} 24... Kg7 {hätte Schwarz nun selbst
um den Vorteil kämpfen können.}) 25. Bb5 Kf8 26. Bc4 Ke8 1/2-1/2

Geändert von applechess (09.04.2018 um 16:12 Uhr)
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breizatao (16.04.2018), Egbert (09.04.2018), marste (10.04.2018), paulwise3 (09.04.2018), RetroComp (09.04.2018), Wolfgang2 (10.04.2018)
  #63  
Alt 12.04.2018, 12:30
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020

Match 120'/40, 18. Partie, ECO C24: Läuferspiel | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: Portorose 32bit gewinnt | Spielstand: 9,5:8,5 (+6 -5 =7) für den Mephisto Portorose 68020 | Nach Eröffnungsende war ein ausgeglichener Kampf zu erwarten. Die beiden Programme strengen sich jedoch an, sich durch gegenseitige nicht stellungsgemässe Manöver zu übertreffen. Die schlechte Strategie der beiden Kontrahenten wird im Endspiel fortgesetzt. Aber erst der Sargnagel 35...Sc1 wendet das Blatt endgültig zugunsten von Weiss, kommt doch der schwarze Springer bis Partieende nicht mehr aus seinem Gefängnis.

[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"]
[Date "2018.04.03"]
[Round "18"]
[White "Mephisto Portorose 68020"]
[Black "Fidelity Elite V6"]
[Result "1-0"]
[ECO "C24"]
[WhiteElo "2118"]
[BlackElo "2107"]
[Annotator "K. Utzinger"]
[PlyCount "128"]
[EventDate "2018.04.03"]

1. e4 e5 {Match 120'/40, 18. Partie, ECO C24: Läuferspiel | Bediener: Rolf
Bühler | Resultat: Portorose 32bit gewinnt | Spielstand: 9,5:8,5 (+6 -5 =7) für den Mephisto Portorose 68020 | Nach Eröffnungsende war ein ausgeglichener Kampf zu erwarten. Die beiden
Programme strengen sich jedoch an, sich durch gegenseitige nicht
stellungsgemässe Manöver zu übertreffen. Die schlechte Strategie der beiden
Kontrahenten wird im Endspiel fortgesetzt. Aber erst der Sargnagel 35...Sc1
wendet das Blatt endgültig zugunsten von Weiss, kommt doch der schwarze
Springer bis Partieende nicht mehr aus seinem Gefängnis.} 2. Bc4 {Das
Läuferspiel, eine altmodische Eröffnung, die aber gerade heute wieder eine
steigende Tendenz aufweist. Der dänische Grossmeister Bent Larsen (1935-2010)
hatte seinerzeit eine gewisse Vorliebe für diese Zugfolge. Er wollte damit in
die Wiener Partie einlenken, ohne das sonst übliche Scheinopfer Sf6xe4 zu
gestatten, also 1.e4 e5 2.Lc4 Sf6 3.d3 Sc6 4.Sc3 anstelle von 1.e4 e5 2.Sc6
Sf6 3.Lc4 Sxe4. Der Läuferzug kann natürlich auf Umwegen noch zu
verschiedenen anderen Eröffnungen führen. Vielfach streben die Anziehenden
damit auch ein nicht ungefährliches Gambit an.} Nf6 {Normale Entwicklung mit
Angriff auf e4, so dass Weiss wenig Wahl hat.} 3. d3 ({a)} 3. d4 exd4 4. Nf3 {
die mit einem Bauernopfer verbundene Gambitvariante} Nxe4 (4... Nc6 {das
Zweispringerspiel}) 5. Qxd4 Nf6 6. Bg5 Be7 7. Nc3 Nc6 8. Qh4 d6 9. O-O-O) ({b)
} 3. Nc3 {die Wiener Partie} Nxe4 $11) 3... c6 {Schwarz will den
Zentrumsvorstoss d7-d5 durchsetzen und so die Wirkung des Lc4 einschränken.} (
{Gegen} 3... Nc6 {spricht natürlich nichts}) 4. Nf3 d5 5. Bb3 Bd6 {deckt den
Bauern e5} 6. Nc3 d4 {Die normale und gute Reaktion.} 7. Ne2 {Ende Buch} c5 {
Ende Buch} 8. Ba4+ {Der damit verbundenen Tausch der weissfeldrigen Läufer
hat Vor- und Nachteile. Der weisse Läufer, schon dreimal gezogen, tauscht
sich gegen den gegnerischen Läufer, der nur einmal gezogen hat. So führt der
Tausch zu einem Tempogewinn für Schwarz, umso mehr, als Schwarz das
Rückschlagen mit einem Entwicklungszug verbinden kann. Andererseits verbleibt
Schwarz nach dem Tausch der weissfeldrigen Läufer mit einem schlechten
Läufer, dessen Wirkung durch die Bauern auf dunkler Farbe eingeschränkt
bleibt. Ferner wird ein die Königsstellung schwächender Zug wie g7-g6 kaum
zu vermeiden sein, um Weiss daran zu hindern, mit seinem Springer den schönen
Vorposten f5 zu besetzen. Die Bauernstruktur verlangt für Weiss die Öffnung
der f-Linie mit f2-f4, für Schwarz die Öffnung der c-Linie mit c5-c4. Nicht
vergessen werden darf aber auch der Umstand, dass Schwarz mit seinem Bauern d4
über etwas Raumvorteil verfügt. Es steht jedenfalls ein schwieriger Kampf
bevor und die beidseitigen Chancen richtig abzuschätzen, vermag wohl nur ein
Grossmeister. Die Computer sind in solchen Stellungen mit ihrer Bewertung =
bis =+ wenig hilfreich.} (8. Ng3 Nc6 9. O-O O-O 10. Nh4 Bg4 11. Qe1 Be6 12.
Nhf5 Ne8 13. Nxd6 Nxd6 14. f4 Bxb3 15. axb3 f6 16. Nh5 Qc7 17. Qg3 Kh8 18. fxe5
fxe5 19. Bg5 Rf7 20. Qh4 Raf8 21. Nf6 gxf6 22. Bxf6+ Rxf6 23. Rxf6 Rxf6 24.
Qxf6+ Kg8 25. Qe6+ Nf7 26. Qg4+ Kh8 27. Rf1 Qe7 28. Rf3 b6 29. Qc8+ Nfd8 30.
Qf5 Ne6 31. h4 Kg7 32. Rg3+ Kh8 33. h5 Nf4 34. Rg4 b5 35. g3 {1-0 (35)
Sudnitsyn,A (2422)-Bobykin,K (2392) ICCF email 2014}) 8... Bd7 9. Bxd7+ {
Wie nun zurückschlagen, stellt eine wichtige wie auch schwierige Wahl dar. a)
So lässt 9...Dxd7 dem Springer das Feld c6 und die hypothetische Möglichkeit,
gar lang zu rochieren. b) Das sofort ins Auge fallende 9...Sbxd7 entwickelt
sofort eine Figur, ansonsten hat der Springer keine wirklich guten
Perspektiven für die Zukunft. c) Und 9...Sfxd7 zieht den Springer ein zweites
Mal, verliert so ein Tempo, lässt aber dem zweiten Springer das Feld c6,
verhindert aber auch ein weisses Manöver wie Sf3-h4-f5, zieht jedoch eine
Figur zur Bewachung der Königstellung ab, hält sich indessen die Option
offen, einmal f2-f4 mit f7-f6 zu beantworten. Wahrscheinlich sind alle drei
Fortsetzungen spielbar und welche den Vorzug verdient, vermag ich ohne
vertiefte Analysen nicht zu beurteilen.} Nbxd7 10. O-O O-O 11. c4 {Das
verlagert den schwarzen Durchbruch auf b7-b5 und vergibt sich die Möglichkeit,
das schwarze Zentrum mit c2-c3 anzuknabbern. Zu tadeln ist der Textzug nicht,
auch wenn 11.Sg3 die eher zu erwartende Folge gewesen wäre.} dxc3 {Dieser
Tausch macht den weissen d3-Bauer rückständig, obwohl die schwarze
Figurenanordnung noch lange nicht gerüstet ist, um diese Schwäche unter
Beschuss zu nehmen.} 12. Nxc3 (12. bxc3 $2 {trifft auf die lästige Antwort} c4
{mit Vorteil für Schwarz wegen des schwachen weissen Bauern auf der c-Linie})
12... Qb6 {Ein Manöver wider den Geist der Stellung gespielt, eben ein
typischer Computerzug, der nichts leistet und sich weder gegen die weissen
Pläne stemmt, noch die eigene Strategie unterstützt.} (12... Nb8 {mit der
Idee ...Sc6, um das starke Zentralfeld d4 unter Kontrolle zu bringen, ist eine
interessante Idee}) (12... h6 {zwecks Verhinderung von Lg5 und Sd5 ist ein
Vorschlag der Engines, obwohl mir die Schwächung der schwarzen
Königsstellung nicht gefällt wegen Opfermöglichkeiten auf h6} 13. Nh4 Re8
14. Nf5 Bf8 (14... Nf8 {ist u.U. besser}) 15. g4 Nh7 16. Kg2 $14) (12... Re8 {
hält sich diverse Optionen offen wie ...Lf8 (Verteidigung der Königsstellung)
oder ...Sf8 nebst ...Se6} 13. Bg5 h6 14. Bh4 a6 15. a4 Qb6 16. Qe2 Qc6 $11) 13.
Qa4 $6 {Weiss revanchiert sich mit einem gleichartigen "sinnlosen" Manöver.
Systemgemässe Alternativen bestanden in 13.Sh4 oder 13.Sd2 nebst Sc4.} Qb4 $6
{Unverständlich, was die Dame hier soll.} 14. Qb5 $6 {Fortsetzung der
planlosen Schieberei} (14. Qc2 $14 {hätte die Abseitsstellung der schwarzen
Dame betont}) 14... a6 15. Qc4 b5 {Mit Tempogewinn dehnt Schwarz seinen Raum
aus.} 16. Qxb4 cxb4 17. Ne2 Rfc8 {Schwarz steht nun ganz bestimmt nicht
schlechter.} 18. Ng3 Rc7 (18... g6 {um dem gegnerischen Springer das Feld f5
zu nehmen, war nach dem Damentausch gut und keine Schwächung der
Königsstellung mehr}) 19. Nf5 Bf8 20. Bg5 {Nun muss Schwarz immer mit Lxf6
gxf6 rechnen, weil ja der Bauer e5 den Schutz des Sd7 bedarf. Das ist eben der
Fluch der bösen Tat, bzw. des Versäumnisses 18...g6. Allerdings stellt Lxf6
noch keine beunruhigende Drohung dar, falls Schwarz nun richtig reagiert.} Rc2
(20... Nc5 {ist eine interessante Option} 21. Nxe5 Nfd7 22. Nxd7 Rxd7 23. Rfd1
Rxd3 24. f3 $14) (20... g6 {kam durchaus ebenfalls in Frage} 21. Ne3 Bd6 22.
Rac1 Rac8 $11) 21. Bxf6 gxf6 $2 {Eine unnötige Ungenauigkeit, die dem Weissen
zum Vorteil gereicht. Richtig war das Schlagen mit dem Springer.} (21... Nxf6 {
denn falls} 22. Nxe5 {so} Rxb2) 22. Rab1 Nc5 {Kein Fehler, aber ein
unerschrockener Computerzug, denn menschliche Spieler würden sich eher
scheuen, sich den Turm nach der folgenden Antwort auf e2 einschliessen zu
lassen. Aber interessanterweise lässt sich der bald einmal auf e2
auftauchende Te2 nicht so einfach erobern.} 23. Ne3 Re2 24. Rfe1 {Dieser
Turmtausch vereinfacht die Sache für Schwarz doch massgeblich.} (24. Rfd1 Na4
25. Nd2 Nc3 26. bxc3 bxc3 27. Kf1 Rxd2 28. Rxd2 cxd2 29. Ke2 Rc8 30. Kxd2 Bh6
31. g3 Bxe3+ 32. fxe3 {und das Turmendspiel ist schwierig, aber sollte für
Schwarz zu halten sein}) 24... Rxe1+ 25. Nxe1 b3 26. axb3 Nxb3 $15 {Schwarz
steht leicht besser durch Beherrschung des Zentralfeldes d4 und seine
Bauernmehrheit am Damenflügel.} 27. Nd5 Kg7 28. g4 Bd6 $6 {Den Vorteil
deutlich festgehalten hätten a) 28...a5 der sofortige Vormarsch der
Bauernmehrheit oder b) 28...Tc8 die logische Besitznahme einer offenen Linie
durch den Turm.} 29. Kg2 Rc8 30. Kg3 Rc6 $6 {Ein wiederum schwächlicher Zug
im Vergleich zum stellungsgemässen 30...a5} 31. h4 $6 {Auch Weiss zeigt keine
Anzeichen von Stellungsverständnis.} (31. Ng2 {hätte die weisse Stellung
massgeblich verbessert} a5 32. Nge3) 31... Nd4 $2 {verpasst wiederum 31...a5 -/
+ mit noch immer schwarzem Vorteil} 32. b4 {Damit hat Weiss endlich wieder den
Ausgleich geschafft.} h6 33. h5 (33. Ra1 $14 {ist stärker}) 33... Kh8 $2 {
Erneut nach dem Motto gespielt: "Denn sie wissen nicht, was zu tun ist". Was
um Himmels Willen soll denn dieser dümmliche Königszug abseits vom Geschehen.
} (33... a5 {war eine gute Chance, um im Spiel zu bleiben} 34. bxa5 Ra6 35. Nf3
Nxf3 36. Kxf3 Rxa5) 34. Ra1 $16 {Plötzlich stehen die weissen Figuren aktiver
und Schwarz muss bereits um den Ausgleich kämpfen: rückständiger Bauer a6,
leicht angreifbarer Bauer h6, passiver schwarzer König, das sind die
Handicaps der schwarzen Stellung.} Nb3 {Das Endspiel ist alles andere als
einfach. Deshalb kann ohne tiefe Analyse nicht gesagt werden, was als die
genaueste Verteidigung (...Sb3 / ...Kg7 / ...Se2+ / ...Lb8) zu betrachten ist.}
35. Ra3 Nc1 $2 {Damit gelangt Schwarz endgültig auf die Verliererstrasse. Nur
selten verdienen Springerzüge an den Brettrand gegenüber der Zentralisierung,
wie hier mit 35...Sd4 möglich, den Vorzug. Auf dem Feld c1 findet der
Springer bald keine Felder mehr und wird zum Statisten degradiert, der den
schwarzen Turm auf der c-Linie dauernd an die Deckung des Springers bindet.}
36. Kf3 {Der Springer wird das Feld e2 verwehrt und auch andere
Rückzugsfelder gibt es keine mehr.} Bf8 37. Ke3 Kg7 38. Ng2 (38. Nf3 {war
deutlich stärker, aber beide Programme begnügen sich in dieser Partie mit
zweitklassigen bis schlechten Zügen.}) 38... Kh7 39. Nh4 Kg8 40. Nf5 Kh8 41.
Ra1 Kh7 42. Ra5 {bringt gar nichts ein} Nb3 43. Ra3 Nc1 44. Kd2 {Jetzt hat es
Weiss bemerkt und weicht richtig ab.} Kh8 45. Nfe7 {! Endlich wieder ein guter
Zug.} Bxe7 ({Nichts hilft} 45... Re6 46. Nc8 Rc6 47. Na7 Rc7 48. Nxc7 Bxb4+ 49.
Kxc1 Bxa3+ 50. Kc2 $19 {schwarze Mehrfigur}) 46. Nxe7 Rc7 {Der Turm muss wegen
dem Schutz des Sc1 auf der c-Linie bleiben.} 47. Nf5 {Infolge des
Doppelangriffes auf a6 und h6 gewinnt Weiss nun einen Bauern.} Rc6 48. Nxh6 Kg7
49. Nf5+ Kh7 50. d4 {Es führen bereits mehrere Wege nach Rom.} exd4 51. Nxd4
Rd6 52. Ke3 Kh8 53. f4 Kh7 54. g5 (54. Ra1 {gewinnt ebenso einfach, denn der
schwarze Springer geht verloren.}) 54... fxg5 55. fxg5 Kh8 56. e5 Rd5 57. Ke4
Rd8 58. Rxa6 {Schon sind 2 schwarze Bauern verschwunden und der schwarze
Springer c1 hat noch immer keine Felder.} Kg8 59. Ra7 Rc8 60. g6 fxg6 61. hxg6
Rc4 62. e6 {Die beiden Freibauern sind des Hasen's Tod.} Ne2 63. e7 Ng3+ 64.
Ke5 Rc8 {Schwarz gibt auf} 1-0


Geändert von applechess (12.04.2018 um 18:16 Uhr)
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breizatao (16.04.2018), Egbert (12.04.2018), Hartmut (12.04.2018), marste (13.04.2018), RetroComp (12.04.2018)
  #64  
Alt 12.04.2018, 12:43
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020

Hallo Kurt,

auch wenn das Niveau der Partie überschaubar war, bleibt jedoch festzuhalten, dass der Portorose 68020 zum ersten mal die Führung übernimmt (sofern ich es noch richtig in Erinnerung habe).

Gruß
Egbert
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  #65  
Alt 12.04.2018, 13:08
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Der Zug Dc4 - ganz sicher schwach, weil er nichts für die Entwicklung tut und die Koordination der weißen Figuren ohne Gegenwert verschlechtert - wirkt auf den Laien wie mich folgendermaßen: Der Computer "weiß", dass ungedeckte, dezentral stehende Figuren potentielle Angriffsziele sind und greift folglich an. Dabei sind die kleinen Unterschiede entscheidend. Nicht jedes taktische Ziel dieser Art sollte nämlich angegriffen werden, insbesondere nicht, wenn daraus mittelfristig kein Vorteil resultiert. Es geht einfach nicht vernünftig weiter! Die Herausforderung besteht darin, dass der Raumvorteil nur genutzt werden kann, wenn sukzessive auch die Entwicklung verbessert wird. Solch abstrakte Erkenntnis braucht der Computer, denn bis zur Realisierung des Vorteils kann er ja nicht rechnen. Schwierig zu programmieren, denke ich mir als Laie; aber vielleicht stimmt das gar nicht. - Und dann gibt es ja noch das Rätsel, dass in anderen, aber verwandten Stellungen korrekt agiert wird.
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applechess (12.04.2018)
  #66  
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Hallo Kurt,

auch wenn das Niveau der Partie überschaubar war, bleibt jedoch festzuhalten, dass der Portorose 68020 zum ersten mal die Führung übernimmt (sofern ich es noch richtig in Erinnerung habe).

Gruß
Egbert
Hallo Egbert
Deine Erinnerung täuscht dich nicht.
Gruss
Kurt
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Egbert (12.04.2018)
  #67  
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Der Zug Dc4 - ganz sicher schwach, weil er nichts für die Entwicklung tut und die Koordination der weißen Figuren ohne Gegenwert verschlechtert - wirkt auf den Laien wie mich folgendermaßen: Der Computer "weiß", dass ungedeckte, dezentral stehende Figuren potentielle Angriffsziele sind und greift folglich an. Dabei sind die kleinen Unterschiede entscheidend. Nicht jedes taktische Ziel dieser Art sollte nämlich angegriffen werden, insbesondere nicht, wenn daraus mittelfristig kein Vorteil resultiert. Es geht einfach nicht vernünftig weiter! Die Herausforderung besteht darin, dass der Raumvorteil nur genutzt werden kann, wenn sukzessive auch die Entwicklung verbessert wird. Solch abstrakte Erkenntnis braucht der Computer, denn bis zur Realisierung des Vorteils kann er ja nicht rechnen. Schwierig zu programmieren, denke ich mir als Laie; aber vielleicht stimmt das gar nicht. - Und dann gibt es ja noch das Rätsel, dass in anderen, aber verwandten Stellungen korrekt agiert wird.
Natürlich war auch 15.Dc4 schwach. Aber ein Fragezeichen mehr oder weniger in dieser Partie, kann am allgemeinen Niveau nichts ändern.
Gruss
Kurt
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  #68  
Alt 12.04.2018, 14:14
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Lieber Kurt,
ich meinte den Zug Dc4 in der Rossolimo-Partie. Schade, dass dadurch offensichtlich mein ganzer Gedankengang irrelevant wirkt.
Gruß Michael
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  #69  
Alt 12.04.2018, 15:10
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 Zitat von Rashid Beitrag anzeigen
Lieber Kurt,
ich meinte den Zug Dc4 in der Rossolimo-Partie. Schade, dass dadurch offensichtlich mein ganzer Gedankengang irrelevant wirkt.
Gruß Michael
Hallo Michael
Ach so, das habe ich deinem Posting nicht angesehen
Gruss
Kurt
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  #70  
Alt 12.04.2018, 15:56
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Du hast natürlich recht: Mein Beitrag steht an der falschen Stelle. Mich würde nun, da das geklärt ist, sehr Deine und die Expertise der anderen Mitglieder der Community interessieren - bezüglich des Zuges Dc4 von Weiß in der ... Rossolimo-Partie (By the way: Das wird von sehr starken Spielern auch gerne im Fernschach angewendet.)
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