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AW: Wie spielt der Mephisto Monte Carlo auf unterster Stufe?
Mit dem MM1 Modular..., das würde ich eher nicht empfehlen. Da muss man schon "diszipliniert" spielen, damit die magnetischen Figuren auf dem kleinen Brett sich auch so hinstellen, wie man das will. Ob das für ein (temperamentvolles) Kind das richtige ist. Dann schon eher das Exclusive-Brett.
Weiterer Nachteil: Die Rechenzeiten des Computers sind "menschlich", d.h. sehr unterschiedlich. Da wird in der 20-Sekunden-Stufe gerne auch mal über drei Minuten gerechnet. Da muss man schon Geduld aufbringen. Ich kenne einen ähnlichen Fall aus der Verwandschaft. Da zeigte sich dann schnell, dass der CC MK III die geeignete Spielstärke hatte. Um einen Mephisto Monte Carlo auf einer regulären Stufe (und sei es die av. 3sec./Zug) schlagen zu können, muss man schon weit besser spielen als ein Anfänger. Die Endspielleistung ist dann allerdings klassenüblich schwächer, wobei es da schon ein paar Partien braucht, um das genauer herauszufinden. Ich nenne mal beispielhaft die Königsführung: Zentralisierung, schön und gut. Aber der "Mut", voran in das gegnerische Lager zu gehen, um beispielsweise eigen Freibauern zu unterstützen fehlt dann. Da der Computer das Bergersche Quadrat nicht kennt, hat man auch gute Gewinnschancen mit entfernten Freibauern. Letzteres macht Mephisto III zwar etwas besser, aber das nützt wenig, da er bei vollerem Brett (a) den Wert von Freibauern (zu) lange unterschätzt. Aber das schlimmste an den IIIer Mephistos ist meines Erachtens die schlechte Behandlung von Turmendspielen. Weitere Einschätzungen: MM IV: Ein Gerät, das besonders "schön" spielt, aber das sich auch aufgrund seines gemütlichen passiven, geschlossenen Spielstils relativ leicht mit einem halbwegs solide vorbereiteten Königsangriff überrumpeln lässt. MM II: Die bekannte kombinatorische Schlagkraft nutzt dem Rechner selten etwas, wenn man die Position nicht unnötig verkompliziert. Da das Gerät nur wenig von Positionsspiel, beispielsweise starke/schwache Felder versteht, nicht selten auch die Dame zu früh ins Spiel bringt, hat man es hier mit einem Gegner zu tun, den man eigentlich relativ leicht schlagen kann. Vor allem, wenn man "freie" Eröffnungen spielt. Mephisto Excalibur Grandmaster: Schönes, gut zu bespielendes 50cm x 50cm Brett. Spielstil und Spielstärke zwischen MMII und MM IV (näher an MM IV). Nachteil: Programm stürzt gelegentlich ab. Puristische Ausstattung. Besonders schön (für mich eigentlich der Reiz an dem Computer): Die Spielstufe, bei der der Computer genauso lang nachdenkt, wie man selbst. (es wird der Mittelwert aus den letzten 6 Zügen gebildet). Von den Optionen der künstlichen Spielstärke-Drosselung halte ich gar nichts. Ich will nicht gewinnen, im Wissen, das der Rechenknect im "Gurkenmodus" aktiv war. Geändert von Wolfgang2 (20.06.2012 um 16:17 Uhr) |
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AW: Wie spielt der Mephisto Monte Carlo auf unterster Stufe?
Mein Eindruck ist, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, welchem der vielen guten Vorschläge man folgt.
Selbst begann ich mit einem Tastengerät mit sehr geringer Spielstärke und trotzdem verlor ich jede Partie. Allerdings lernte ich so die Notation - anders hätte ich ja nicht spielen können. Auch das 2. Gerät, ein MM2, war anfangs viel zu stark. Man konnte aber die neckischen Taktikmotive, die für Kinder oft die Faszination ausmachen, sehr gut üben. Auch insofern würde ich sowohl für den Super-Mondial / Monte Carlo als auch für den MM2 grünes Licht geben. Das wichtigste scheint mir aber die richtige "Mischung" aus geeigneten Trainingsmaterialien zu sein: Altersgerechte Bücher - im Umfang nicht zu stark, Spielen mit Freunden/Eltern, üben mit dem Schachcomputer. Ein gewisser Reiz sollte von dem Schachcomputer schon ausgehen - wer solche Gegner nicht mag, verliert schnell die Lust und dann waren die Bemühungen bei der Auswahl vergebens. Mir gefiel begleitend das Buch "Schach mit dem Computer" sehr gut. Da konnte man etwas über die Entwicklung, die Schwächen und Stärken lesen, Aufgaben selbst lösen und testen, man wurde animiert, bestimmte Stellungen gegen den Computer auszuprobieren und hatte somit etwas "Drumherum". Nur mit einem Schachcomputer zu üben könnte demgegenüber schnell dazu führen, dass man die Lust verliert.
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Gruß *bretti* |
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AW: Wie spielt der Mephisto Monte Carlo auf unterster Stufe?
Bei mir waren die Anfänge ähnlich. Schach interessierte mich erst wirklich als die Computer wie Chess Challenger 10 und Konsorten erschienen waren. Und selbst mit dem von Anfang an unterlegenen Mephisto II (etwas besseres bekam ich nicht ) konnte ich nach eigenem Empfinden so viel lernen, dass ich dann auch vom Start weg gegen CC Sensory "12" (meinem zweiten eigenen Computer) mithielt. Ich glaube im Spiel gegen die späteren stärkeren Geräte (Novag Super Forte, Meph. Magellan oder am PC Fritz2/3) machte ich mir eher einen guten, gesunden Spielstil kaputt. Weil ich zu sehr versuchte, mit speziellen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Sprich, ruhige Positionen anzustreben und dann im Endspiel irgendwie zu gewinnen. Gegen aktiv spielende menschliche Gegner hatte ich dagegen ungewöhnliche Schwierigkeiten, auch gegen solche, die sich wiederum gegen die Spitzenschachcomputer schwer taten.
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AW: Wie spielt der Mephisto Monte Carlo auf unterster Stufe?
Hallo Blaubirne,
Das wichtigste scheint mir aber die richtige "Mischung" aus geeigneten Trainingsmaterialien zu sein: Altersgerechte Bücher - im Umfang nicht zu stark, Spielen mit Freunden/Eltern, üben mit dem Schachcomputer.
[...] Nur mit einem Schachcomputer zu üben könnte demgegenüber schnell dazu führen, dass man die Lust verliert. Ich schließe mich einigen meiner Vorredner an: Auch ich halte nichts davon, einen Anfänger allein gegen einen Schachcomputer auf Fun-Stufe spielen zu lassen. Wie soll man denn sein Spiel verbessern, wenn der Gegner ständig leichte Fehler macht und man auch mit relativ schwachem Spiel zu einfachen Siegen kommt? Das mag für die Motivation anfangs vielleicht recht gut sein, aber auf Dauer?... Ich würde einen Schachcomputer nehmen, der auf unterster Stufe zwar schon vernünftiges Schach spielt, aber für dich (als den lehrenden Elternteil) noch einigermaßen beherrschbar ist. Dann kann man sich nämlich gut zu zweit gegen den Computer "verbünden" und sowas ist nach meiner Erfahrung oft die beste Motivation. Mit wachsender Spielstärke des Lernenden kann man dann die elterliche Unterstützung mehr und mehr zurückfahren und/oder die nächsthöhere Spielstufe nehmen. Insofern wäre mMn der MM1 vielleicht schon etwas schwach (zumindest auf Dauer). Allerdings könntest du bei Bedarf ja noch ein MM II nachkaufen; das sollte auch für die nächsten Jahre noch genug Herausforderung sein. Wenn es noch unterstützende Literatur sein darf, kann ich "Bobby Fischer lehrt Schach" empfehlen. Da werden viele einfache taktische Motive mit steigendem Schwierigkeitsgrad vorgestellt, die das taktische Empfinden schulen. Hat mir in meiner Anfängerzeit sehr viel gebracht! Und somit hat noch jemand zu deiner Verwirrung beigetragen... Gruß, Robert |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Robert für den nützlichen Beitrag: | ||
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AW: Wie spielt der Mephisto Monte Carlo auf unterster Stufe?
Das mit dem zusammen gegen den Computer antreten ist eine gute Idee. Das werden wir mal versuchen.
Siege sind das Salz in der Suppe, daher sollte Töchterchen ruhig gegen einen "patzenden" Computer immer wieder mal gewinnen. Sie soll ja erstmal Gefühl und Blick für das Spiel entwickeln; ein längerer Prozess, der sich meines Erachtens ohne Erfolgserlebnisse zwischendrin kaum durchhalten lässt. Danach kann man dann immer noch "ernst machen" Blaubirne |
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