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  #1  
Alt 30.04.2006, 22:39
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Daumen hoch Gratulation dem Finalsieger!

Nun ist es endlich vollbracht - der Sieger unserer Aktivschach-WM steht fest! Der von vielen bereits im Vorfeld favorisierte Resurrection hat mit Ruffian den ersehnten Titelgewinn erreicht. Dieser Sieg war aber schwerer erkämpft worden, als man es im Vorfeld zu ahnen wagte. Im Halbfinale schon hätte Ruffian durchaus gegen Genius 68030 aus dem Turnier fliegen können, nachdem er zunächst mit 0:2 deutlich hinten lag und man kaum mehr an ein Weiterkommen glaubte.

Doch auch sein überraschender Finalgegner, der Mephisto Atlanta (bzw. Magellan) zeigte sich ausgesprochen hartnäckig. Auch diesem gelang im Halbfinale gegen den unzweifelhaft stärkeren Tasc R30 V2.2 ein gewaltiger Coup, als er nach 0:2 Rückstand genau wie Ruffian das Blatt noch zu wenden wusste.

Im Finale selbst war Ruffian der klare Favorit und zeigte hier zum Auftakt eine eindrucksvolle Leistung, indem er mit einem 2:0 deutlich seinen Titelanspruch unterstrich. Doch der Magellan (als Ersatz für Atlanta eingesetzt) schlug unerwartet hart zurück. Schon den Ausgang ersten beiden Partien hätte er bei weitem anders gestalten können. Am Ende sollte die achte und letzte der regulären Finalpartien darüber entscheiden, ob es im Falle eines Sieges des Morsch-Programmes eine Verlängerung gäbe, oder Ruffian zum neuen Titelträger gekürt würde. Hier nun kam Ruffian deutlich besser aus der Eröffnung und überspielte den Magellan mit recht aggressiven Fortsetzungen. Auf jeden Fall hat der Magellan gezeigt, was in ihm steckt und er hat sich den Titel des "Vize-Meisters" redlich verdient.

Am Ende also ein knapper, jedoch verdienter Finalsieg des Newcomers. Ein Blick in die aktuelle Aktivschach-Eloliste aber zeigt uns, das letztere noch einiges an Partienmaterial bedarf, um Ruffian richtig einzuordnen. Der dort anhand seiner Eloleistung zu vermutende Vorsprung hat sich zu keinem Zeitpunkt des WM-Turniers wirklich bestätigen können. Nach wie vor schätze ich Ruffian elomäßig auf 2300 oder nur knapp darüber. Ich bin gepannt, wie sich weitere Partien dieser Engine gegen verschiedene Schachcomputer auf die Eloliste auswirken werden.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass angesichts des knappen Ausgangs und des ohnehin spannenden Turnierverlaufs die Entscheidung, Fruit nicht an dem Turnier teilnehmen zu lassen, die richtige war. Nur so erhielt das Turnier den für den Zuschauer so dringend nötigen "Pfiff", was bei Teilnahme seitens Fruit sicher nicht so sehr der Fall gewesen wäre. Bei dem, was ich zwischenzeitlich so über Fruit zu lesen sah, wird sich daran auch bei der nächsten WM kaum was ändern - die Engine ist einfach zu stark und würde den Spaß an Teilnahme und Zuschauen über Gebühr schmälern. Natürlich gilt auch hier: Erst mal sehen, wie es sich in der Zukunft entwickelt.

MfG,
Wilfried
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  #2  
Alt 01.05.2006, 23:51
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AW: Gratulation dem Finalsieger!

Hallo Wili,

na wenn das kein schönes Schlusswort ist.
 Zitat von EberlW
Am Ende also ein knapper, jedoch verdienter Finalsieg des Newcomers. Ein Blick in die aktuelle Aktivschach-Eloliste aber zeigt uns, das letztere noch einiges an Partienmaterial bedarf, um Ruffian richtig einzuordnen. Der dort anhand seiner Eloleistung zu vermutende Vorsprung hat sich zu keinem Zeitpunkt des WM-Turniers wirklich bestätigen können. Nach wie vor schätze ich Ruffian elomäßig auf 2300 oder nur knapp darüber. Ich bin gepannt, wie sich weitere Partien dieser Engine gegen verschiedene Schachcomputer auf die Eloliste auswirken werden.
Na ja, ich glaube nicht, dass sich so viel an dem Vorsprung ändern wird. Ruffian wird wohl immer etwas umstritten sein, was wohl an seinem Stil liegen mag. Aber die Kiste verliert halt sehr selten einen Vergleich und punktet gegen die sogenannten Kleinen recht gut. Aber mal sehen. Die neuen Listen werden es zeigen.

Zitieren:
Abschließend möchte ich noch sagen, dass angesichts des knappen Ausgangs und des ohnehin spannenden Turnierverlaufs die Entscheidung, Fruit nicht an dem Turnier teilnehmen zu lassen, die richtige war.
Ganz genau. Das Fruit ´05 über Allen steht, haben nicht zuletzt die Vergleich von Bernhard gezeigt. Bisher konnte kein Gerät dem Spiel von Fruit ´05 standhalten, sei es nun Aktiv- oder Turnierstufe. Daher würde es für unser Online Turnier wenig Sinn machen Fruit ´05 einzusetzen, denn der Sieger würde definitiv schon vorher feststehen. Und das wäre wohl kaum in unserem Interesse, eine spannende WM auszutragen.

Obwohl ich doch lieber ein Endspiel R30 V2.2 gegen Ruffian gesehen hätte. Das wäre wohl noch spannender gewesen. Aber der R30 konnte seine Chance bekanntermaßen ja nicht nutzen. Vielleicht bei der nächsten WM.

Noch kurz ein Wort zu den neuen Listen. Stefan hat momentan nicht so viel Zeit, da er privat einiges zu tun hat. Aber wenn alles klappt, sollte in 1-2 Wochen alles aktualisiert sein.

Gruß,
Micha

Geändert von Chessguru (03.05.2006 um 00:16 Uhr)
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  #3  
Alt 02.05.2006, 21:15
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AW: Gratulation dem Finalsieger!

Hallo zusammen,

auch von mir einen Glückwunsch an den Sieger unserer WM, aber ebenso an den Atlanta (hast du gut gemacht, Guido ), der sich meiner Meinung nach fantastisch geschlagen hat.

 Zitat von Chessguru
Ganz genau. Das Fruit ´05 über Allen steht, haben nicht zuletzt die Vergleich von Bernhard gezeigt. Bisher konnte kein Gerät dem Spiel von Fruit ´05 standhalten, sei es nun Aktiv- oder Turnierstufe. Daher würde es für unser Online Turnier wenig Sinn machen Fruit ´05 einzusetzen, denn der Sieger würde definitiv schon vorher feststehen. Und das wäre wohl kaum in unserem Interesse, eine spannende WM auszutragen.
Da hab ich so'n kleines bisschen Bauchweh....

Auf der einen Seite gebe ich Euch absolut Recht, dass es dem Turnier und dem damit verbundenen Spielspass nebst Spannung abträglich ist, wenn ein "übermächtiger" Gegner dabei ist, aber wann ist ein Teilnehmer zu stark ??
Wenn er alle anderen Gegner schon im Vorfeld vernichtend geschlagen hat ?

...hhhmmm, wir sollten da eine nachvollziehbare, klare Regelung/Lösung finden, einfach auch, um irgendwelche Irritationen zu vermeiden. Man stelle sich einfach mal vor, es kommt eine neue Ruffian-Version, die alles andere in den Schatten stellt, wollen wir dann den Titelverteidiger bei der nächsten WM wegen zu hoher Spielstärke ausschliessen ??

Eine Möglichkeit wäre meiner Meinung nach, die kommende WM in eine A und B Meisterschaft aufzuteilen und bei den vielen unerwarteten Ergebnissen, die wir bisher hatten, sollte die Spannung durchaus erhalten bleiben.

Ich weiss, bin etwas früh dran mit Anregungen für die nächste WM , aber mein Gerechtigkeitssinn hat mir da keine Ruhe gelassen.

@Micha danke für Deine Mühe und Zeit, die Du investiert hast und damit solche "Erlebnisse" möglich machst, mir hat's wieder Spass gemacht und ich freu mich schon auf kommende Events

Viele Grüße
Uwe

Geändert von Chessguru (03.05.2006 um 00:16 Uhr)
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  #4  
Alt 02.05.2006, 22:00
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 Zitat von Paisano
...hhhmmm, wir sollten da eine nachvollziehbare, klare Regelung/Lösung finden, einfach auch, um irgendwelche Irritationen zu vermeiden. Man stelle sich einfach mal vor, es kommt eine neue Ruffian-Version, die alles andere in den Schatten stellt, wollen wir dann den Titelverteidiger bei der nächsten WM wegen zu hoher Spielstärke ausschliessen ??
Nein Uwe, wieso denn auch? Titelverteidiger wäre in diesem Fall jene Ruffian-Version, die diesjährig gewonnen hat - und nicht ein etwaiger Nachfolger. Vielmehr würde wohl nur passieren, dass auch dieser imaginäre Nachfolger aufgrund seiner zu hohen Spielstärke ausgeschlossen würde.

Zitieren:
Eine Möglichkeit wäre meiner Meinung nach, die kommende WM in eine A und B Meisterschaft aufzuteilen und bei den vielen unerwarteten Ergebnissen, die wir bisher hatten, sollte die Spannung durchaus erhalten bleiben.
Ich weiss nicht recht, ob soetwas wirklich praktikabel wäre. Eine "WM" aufzusplitten mutet ohnehin schon etwas befremdlich an. Viel tragischer finde ich allerdings, das nach augenblicklicher Lage auch bei einem Splitting das Problem des "übermächtigen" Fruit bliebe - und der Sieger praktisch schon von vorneherein feststünde (zumindest in der "starken" Gruppe). Was anderes wäre, wenn man konsequent K.O.-Runden spielen würde - da könnte auch ein Fruit mal straucheln. Mir persönlich wäre das aber zu sehr "Glücksspiel".

Zitieren:
Ich weiss, bin etwas früh dran mit Anregungen für die nächste WM , aber mein Gerechtigkeitssinn hat mir da keine Ruhe gelassen.
Zumindest in Bezug auf die WM ist es schwierig, allen Aspekten gleichermaßen gerecht zu werden. Sicher scheint es unfair, ein Programm nur wegen seiner überragenden Stärke auszuschließen (glücklicherweise hat eine Maschine ja keine Gefühle), jedoch wäre es auch unfair allen anderen Teilnehmern (jetzt meine ich die Bediener) gegenüber, hätten ihre Geräte doch von vorneherein nicht den Hauch einer Chance - selbst Ruffian nicht. Eine gangbare Lösung (wenngleich nicht perfekt) wäre es, wenn wir mal so langsam mit dem ehemals geplanten Turnier im Ligensystem durchstarten würden und Fruit dann eben hier teilnehmen ließen. Der dürfte zwar nahezu immer den Titel holen, aber das sollte halbwegs zu ertragen sein - die Bayern holen ja auch immer den Titel und werden trotzdem nicht vom DFB gesperrt...

MfG,
Wilfried
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  #5  
Alt 03.05.2006, 00:14
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Hallo.

Nun das Thema Geräte bei einem Online Turnier wird uns wohl immer beschäftigen. Alle Meinungen unter einen Hut zu bekommen, scheint mir fast unmöglich.
Auf der einen Seite sollten bei so einem Turnier natürlich die stärksten Geräte antreten, wie z.B der Resurrection Fruit´05. Ungarn wurde bei der Fußball WM 1954 ja auch nicht vor dem Turnier disqualifiziert, nur weil die Mannschaft zuvor 4,5 Jahre kein Spiel mehr verloren hatte und als unschlagbar galt. Oder was ist mit getunten Geräten? Gehören solche Geräte in ein WM Turnier? Was sind eigentlich getunte Geräte? Sollten nur ehemals offiziell im Handel erhältlich Geräte teilnehmen? Sprich, offiziell durch die einschlägigen Firmen lizenzierte Geräte? Für alle genannten Varianten gibt es Fürsprecher und Gegner.

Aber stellen wir uns doch einmal die Frage, warum wir diese Turniere spielen? Geht es uns um den Titel? Nein, denn der ist eh nichts wert. Kommerzielle Erwägungen interessieren uns auch nicht. Es ist der gemeinsame Spaß an der Sache. Die Lust, unsere Geräte zusammen gegeneinander antreten zu lassen, das Schach der Kisten zu analysieren, einfach sich am Spiel der Geräte zu erfreuen. Wenn es nur darum gehen würde, das stärkste Gerät zu küren, wozu spielen dann so viele Geräte mit? Ein Kurzturnier mit 4 Geräten wäre völlig ausreichend.

Mein Vorschlag ist folgender. Allen Meinungen gerecht zu werden ist einfach nicht möglich. Daher plädiere ich wie immer für eine Abstimmung. Wir sind eine Community und diese sollte mehrheitlich entscheiden. Entsprechende Geräte bw. Probleme werden vor einem Turnier zur Abstimmung gestellt und die Mehrheit entscheidet. Dann kann sich niemand über entsprechende Geräte beschweren.

Alternativ sind weitere Turniere möglich. Es muss ja nicht immer eine WM sein. Wie wäre es mit einem 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit oder einem Retro Turnier? Denkbar sind auch andere WM Modelle. Wie wäre es mit dem FIDE K.O. System, welches erstmals 1997 in Gronnigen Anwendung fand? Aber Willi hat es ja schon angemerkt, es könnte so mehr in Richtung Glücksspiel gehen. Auf der anderen Seite wäre so für absolute Spannung gesorgt. Wie wäre es mit dem ganzen alten FIDE System? Es muss sich ein Gerät qualifizieren, um den Weltmeister herauszufordern. Oder eine WM in Schweizer System + K.O. Modus. Es gibt so viele Möglichkeiten, es liegt nur an uns.

Viele Grüße,
Micha

P.S.: Ach so, hat der haushohe Favorit Ungarn 1954 eigentlich das WM Turnier gewonnen?
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  #6  
Alt 03.05.2006, 07:57
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Hallo Micha,

natürlich nicht - "das Wunder von Bern" war da an erster Stelle! 3:2 für unsere Jungs nach einer Aufholjagd, da wir schon 2:0 zurücklagen...
Nächste Frage bitte

Okay, zurück zum eigentlichen Thema. Sicherlich hast du vollkommen Recht! Hier geht es nicht um Preise, Titel oder sonstige Ehrungen - hier geht es einzig und allein um Spaß an Schachcomputern.

Ich würde mich zumindest immer wieder freuen, wenn Turniere stattfinden. So Varianten mit 8Bit, 16Bit ist bestimmt eine sehr schöne, oder Non-Display, Wood-Board, Full-Plastic, U25, bathtubs oder Non-Module Tuniere! Man kann doch soviel Spaß an verschiedensten Ideen haben.

Nicht am Vergangenen lange aufhalten - lieber in die Zunkunft auf Neues blicken. Und das geht doch hier in diesem Forum wunderbar - gerade mit so einem engagierten Admin wie Micha!

Gruß José
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  #7  
Alt 03.05.2006, 09:25
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Hallo!

Die Geräte-Auswahl bzw. -Zulassung ist natürlich immer ein heikles Thema. Und je weiter man sich zurücklehnt und versucht, alles aus einer gewissen Distanz zu betrachten, desto nachdenklicher kann man dabei werden:

Die meisten Spitzen-Neuentwicklungen liegen nun schon gut 10 Jahre zurück. Projiziert man das in die "Goldene Zeit" der Schachcomputer, kommt dabei ein Fortschritt von Mephisto III bis R30 raus. (Kommt doch ungefähr hin: 1983-1993?)

Wäre die Entwicklung immer so weitergegangen, gäbe es sowieso längst zig Geräte, die den R30 zu Null schlagen, salopp gesagt.

Ich glaube, niemand würde auf die Idee kommen, einen R30 von einem Turnier ausschließen zu wollen. Das Problem mit Fruit ist wohl eher, daß es in dieser Liga noch nicht soviel Konkurrenz gibt. Aber wie soll es in der Zukunft weitergehen? Wenn Ruud heute den Resurrection entwickeln würde (vielleicht macht er ja auch mal eine Weiterentwicklung?), dann hätte er schon 624MHz. Damit würde auch Ruffian schon den alten Brett-Compis entwachsen...

Und wo wir gerade bei Resurrection sind: Was ist mit den PocketPCs/Palms, die ja immerhin die gleiche Hardware wie der Resurrection haben? (Mit dem Hardware-Argument lassen wir ja beispielsweise auch die Chessmachine im Rating mitspielen, obwohl sie ja rein äußerlich eher ein PC ist.)

Von den Pocket-PCs ist man ganz schnell beim Sharp Zaurus, ein Linux-PDA, der sehr einem Subnotebook ähnelt, aber Pocket-PC-Hardware hat. Der ähnelt aber schon wieder sehr einem richtigen Subnotebook mit x86-Prozessor, zumindest äußerlich...

Und jetzt haben wir noch gar nicht von den Handys gesprochen. Genius soll auf einem Handy schon manchen Schachcomputer geschlagen haben...

Was ich mit diesem Posting sagen will, ist folgendes: Es ist ein natürlicher Vorgang, daß die Entwicklung weitergeht und unsere alten Kisten auch schachlich überholt werden. Nur leider hat sich die Entwicklungslinie "ausgefranst", und die Grenzen zwischen den Kategorien sind fließend geworden.

Vielleicht wäre es gut, in Zukunft ein wenig toleranter zu werden im Hinblick darauf, was ein Schachcomputer ist? Aber irgendwelche Grenzen sollte man setzen, vielleicht der Einsatz eines x86-Prozessors?

Diskussion erwünscht!

Viele Grüße,
Dirk
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  #8  
Alt 03.05.2006, 10:44
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Hallo Dirk,

 Zitat von Supergrobi
Ich glaube, niemand würde auf die Idee kommen, einen R30 von einem Turnier ausschließen zu wollen. Das Problem mit Fruit ist wohl eher, daß es in dieser Liga noch nicht soviel Konkurrenz gibt.
Genau das ist der Punkt: Ruffian ist seinen Konkurrenten bei weitem nicht so überlegen, wie es Fruit '05 ist. Gegen Genius, R30, Atlanta usw. hat er kein leichtes Leben (wie man auch im Finale ja gesehen hat)
Zitieren:
Aber wie soll es in der Zukunft weitergehen? Wenn Ruud heute den Resurrection entwickeln würde (vielleicht macht er ja auch mal eine Weiterentwicklung?), dann hätte er schon 624MHz. Damit würde auch Ruffian schon den alten Brett-Compis entwachsen...
Nun ja, es gab auch damals schon lange 400 MHz-CPUs (vielleicht eine Frage des Preises?)

Ok, ich weiß nicht, wie lange Ruud schon entwickelt hat, bevor er greifbare Resultate hatte...
Zitieren:
Und wo wir gerade bei Resurrection sind: Was ist mit den PocketPCs/Palms, die ja immerhin die gleiche Hardware wie der Resurrection haben?
Wobei es aber bei den einzelnen PDAs durchaus Unterschiede gibt (Geschwindigkeit bei den Speicherzugriffen und vor allem der Unterschied zwischen PPC2002 und WM2003 (Faktor 3-5!))
Zitieren:
Was ich mit diesem Posting sagen will, ist folgendes: Es ist ein natürlicher Vorgang, daß die Entwicklung weitergeht und unsere alten Kisten auch schachlich überholt werden. Nur leider hat sich die Entwicklungslinie "ausgefranst", und die Grenzen zwischen den Kategorien sind fließend geworden.
Fließend waren die Grenzen ja schon immer; etliche Schachcomputer existieren ja auch als PC-Programme (z. B.: Frans Morschs WM-Programm "Nona" soll im Mondial stecken, Psion im Amsterdam und die Genius 2/3 sind Genius68030/London 68030)
Zitieren:
Vielleicht wäre es gut, in Zukunft ein wenig toleranter zu werden im Hinblick darauf, was ein Schachcomputer ist? Aber irgendwelche Grenzen sollte man setzen, vielleicht der Einsatz eines x86-Prozessors?
Ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Gedanken nicht so recht anfreunden kann.

Unser Hauptaugenmerk liegt hier auf dedizierten Schachcomputern. Das das Ganze mehr oder weniger eine "Retro-Geschichte" ist, liegt nun mal in der Natur der Sache! Dass es so gut wie keine Weiterentwicklung mehr gibt, daran können wir nichts ändern. Resurrection ist für mich schon hart an der Grenze, aber es hat immerhin eine fest definierte Hardware und kann "nur" schachspielen. Damit erfüllt es zumindest meine persönliche Definition eines "Schachcomputers".

Vielleicht könnte man eine Art "offenes Turnier" veranstalten, bei dem man innerhalb gewisser Hardwaregrenzen mit allem antreten darf (Handy mit Genius, PDAs, ältere PCs usw.)

Aber irgendwie geht mir das am Sinn dieser Webseite vorbei.

Nur meine persönliche Meinung...


viele Grüße,
Robert
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  #9  
Alt 03.05.2006, 16:41
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Hallo!
Ich schließe mich Robert an, auch für mich ist der Resurrection ein Grenzfall. Für mich geht es hier um Brettschachcomputer die zwangsläufig in die Jahre gekommen sind. Ein Gerät das über 10 Jahre nach der letzten Neuerscheinung auf den Markt kommt und mit 203 MHz getaktet ist paßt nicht mehr so recht ins Bild. Damit will ich nichts gegen Ruuds Erfindung sagen, nur fehlt mir hier die Vergleichbarkeit. Vielleicht könnte man den Res außer Konkurrenz mitspielen lassen. Für mich ist der Atlanta in jedem Fall der heimliche Sieger des Turniers.

Gruß Eckehard
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  #10  
Alt 03.05.2006, 21:54
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Hallo Freund

Die Frage was ist ein Brettschachcomputer, muß sich natürlich jeder selber beantworten. Für mich ist es ein "echter" wenn Hardware,Display,Brett mit Lämpchen,Programm,Knöpfe, etc. alles in einem Ding steckt!( Den Tasc zähl ich natürlich auch dazu!) Das so manche "Hardware" natürlich auch wo anders Verwendung findet ist und war auch schon immer so (Amiga, Commodore etc.)!Mit der Software ist es ähnlich!!
Man darf sich auch nichts vormachen, die Zeit kann man nicht aufhalten, es geht immer besser!!!! Von dieser Seite her gesehen, finde ich Ruuds Mutiges Projekt echt stark, man kann vielleicht der Meinung sein nicht "perfekt" OK aber immerhin sehr Beispielgebend!!
Da würde ich eher noch sagen was ist los mit den "großen" Herstellern, wird da nur mehr alles gemacht was leicht zum verschleudern geht, ohne irgend welche Anstrengung vielleicht halt mal mit weniger Gewinn, eine echte Innovation bzw. Motivation wieder zu präsentieren!
Ich glaube das der PC Schock, auch schon wieder vorbei bzw. normal ist, sodas ein echter Schachcomputer schon wieder sehr attraktiv ist!
Die Idee für Kleinserien mit verschiedenen Wahlmöglichkeiten wie Hardware, Programm etc. finde ich zumindest interessant!

Aber wie gesagt die Hoffnung stirbt als letztes!

Jedenfalls gratulation an Ruud und an allen Teilnehmern!
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