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  #31  
Alt 18.01.2007, 01:31
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EberlW EberlW ist offline
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AW: Giganten-Turnier

Ich hatte bisher nicht die Gelegenheit, die Partien vollständig anzusehen - doch ich vermute, der eine oder andere von Euch hat dies bereits getan und ggf. einige Analysen betrieben?

Betrachte ich das Turnier nur anhand seiner Einzelergebnisse (also ohne den schachlichen Gehalt der Partien), so halte ich das schlechte Abschneiden des Berlin Pro -trotz der Kürze des Turniers- doch für erstaunlich. Zwar ist er hardwaremäßig zweifelsohne DER Kandidat für die rote Laterne, aber ein derart deutliches "abwatschen" halte ich keinesfalls für normal. Ist das nur ein Zufallsergebnis, wie es bei kurzen Turnieren immer wieder mal geschehen kann, oder wäre das schlechte Abschneiden auch bei längeren Turnieren regelmäßig gegeben?

Soweit ich sehe, handelt es sich weder beim Berlin Pro noch beim Genius um eine London-Version und die Programme müssten eigentlich gleich sein, oder? Wenn dem so ist, hat dem Genius der Hardwarevorteil gegenüber dem Berlin Pro im direkten Vergleich praktisch nichts gebracht. Hätte dann nicht auch der Berlin Pro gegen die restliche Gegnerschaft besser scoren müssen? Kann es etwa am Buch liegen, bzw an den gewählten Eröffnungen? Was meinen die "Lang-Experten"?

Der Gesamtsieg von Fruit hingegen war zwar zu erwarten, aber ganz so deutlich -wie ursprünglich vermutet- ist sein Vorteil scheinbar doch nicht. Gegen den R30 V2.2 hat es mit je einem Sieg und einer Niederlage nur zu 50% gereicht und gegen den Rest (außer Berlin Pro) musste er in jeweils einer Partie der Punkteteilung zustimmen. Von daher ist sein Abschneiden doch nicht ganz so überwältigend. Kann dies auch nur ein Zufallsprodukt sein, oder ist Fruit für die "Upperclass" der Oldies tatsächlich noch "greifbar"? Wie schlägt sich Fruit in anderen (ggf. längeren) Aktivturnieren gegen diese Gerätegruppe?

Mit neugierigen Grüßen, Wilfried
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  #32  
Alt 18.01.2007, 21:24
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AW: Giganten-Turnier

Hallo Wilfried,

Der Berlin Pro zählt zu meinen beiden stärksten Geräten, daher habe ich mir dessen Partien dieser Tage auch angeschaut. Mit der zusätzlichen Erfahrung aus meinen eigenen Partien gegen den Berlin Pro bin ich zu folgendem Schluß gekommen. Der Berlin Pro hat zwei grundsätzliche "Schwächen". Erstens spielt er die Eröffnung sehr zurückhaltend, d.h. er entwickelt seine Türme nicht, zumindest selten den Damenturm. Die anderen Spitzengeräte entwickeln mit ihren Schwerfiguren oftmals mehr Druck auf den Mittellinien. Zweitens spielt der BP gelegentlich im Mittelspiel nicht aktiv genug. Das habe ich mal erlebt, als er im Königsgambit nach geopfertem Bauern mit einem Bauern weniger gemütlich positionell weiterspielen wollte. Aus diesen beiden Gründen sind die anderen Spitzengeräte oftmals eher am Drücker, während der BP noch nicht vollständig entwickelt ist.
Wenn er aber nicht aktiv überspielt wird, wie in den Partien gegen seinen grossen Bruder oder wie in der einen Partie gegen den Task, dann kann er eisenhart sein. Richard Lang hat sich vor Jahren mal in der damaligen Computer Schach & Spiele mal dahingehend geäußert, daß die Konkurrenz im aktiven Spiel teilweise stärker ist (war) und er sein Programm in dieser Hinsicht verbessern musste. In dieser Hinsicht war er also nicht führend sondern vielleicht "nur" genausogut, wie die Konkurrenz.
Speziell zu diesem Wettkampf muss man aber auch sagen, dass die Gegnerschaft gewaltige Rechenvorteile besaß und wenn es dann mal nicht so gut läuft, dann ist eine Partie gegen einen starken Gegner auch sehr schnell vermurkst.
Der BP wird sich für diese Analyse bestimmt demnächst rächen, daher will ich die Gedankem mal als "gefühlte Beobachtung" bezeichnen. In diesem Sinne,

Viele Grüße,
Frank
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  #33  
Alt 19.01.2007, 21:17
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AW: Giganten-Turnier

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass vor ca. 20 Jahren Richard Langs Programme nach der ELO-Liste regelmäßig stärker waren als die Geräte der Konkurenten bei gleicher Prozessor-Rechenleistung. Die Top-Geräte hier aus dem Wettkampf haben eine wesentlich höhere Rechenleitung. Den aktiv spielenden Rechenboliden musste sich der BP dann geschlagen geben.

Grüsse,
Frank
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