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  #1  
Alt 27.06.2017, 10:11
borromeus borromeus ist offline
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AW: Tasc R30 - Utzinger,K (01), Rapid 60'

 Zitat von applechess Beitrag anzeigen
Guten Abend Otto
Sehr schwach ... finde ich etwas übertrieben, aber ganz bestimmt hat der Tasc R30 aktiv weit unter 2350 Elo-Niveau gespielt. Bin selbst auf weitere Partien gespannt.
Gruss
Kurt
Ich würde soweit gehen, bei den Computer-Elos pauschal mal 200 abzuziehen um eine Relation zu einem menschlichen Gegner zu finden.
Interessant wäre doch mal ein OnlineTurnier Computer gegen Menschen- Fairness vorausgesetzt bekäme man da nach einigen zig- Partien einen brauchbaren Maßstab.

Gruß
Karl

PS: hast Du gut gespielt die Partie!
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Mapi (27.06.2017), RetroComp (27.06.2017), Wolfgang2 (27.06.2017)
  #2  
Alt 27.06.2017, 18:30
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MaximinusThrax MaximinusThrax ist offline
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AW: Tasc R30 - Utzinger,K (01), Rapid 60'

 Zitat von borromeus Beitrag anzeigen
Ich würde soweit gehen, bei den Computer-Elos pauschal mal 200 abzuziehen um eine Relation zu einem menschlichen Gegner zu finden.
Na ja, die Schweden hatten ja schon kräftig Elopunkte abgezogen - bei den Brettcomputern zumindest.
Es müssen natürlich mehr Partien gespielt werden, eine Einzige ist da kein Maßstab und ich denke das es dann noch (sorry) Haue für den Kurt geben wird!


Zitieren:
PS: hast Du gut gespielt die Partie!
hat er...!


Grüße
Otto
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. (Albert Einstein)
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  #3  
Alt 28.06.2017, 14:06
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applechess applechess ist offline
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AW: Tasc R30 - Utzinger,K (02), Rapid 60'

Liebe Schachfreunde

In der zweiten Partie bin ich untergegangen. Trotzdem habe ich versucht, objektive Kommentare zu bringen und die Gründe für diese Niederlage für alle nachvollziehbar zu machen.

Viele Grüsse
Kurt

[Event "Tasc R30 v2.5 rapid 60'"]
[Site "SUI"]
[Date "2017.06.27"]
[Round "2"]
[White "Utzinger, Kurt"]
[Black "Tasc R30 v2.5"]
[Result "0-1"]
[ECO "A13"]
[WhiteElo "1930"]
[BlackElo "2350"]
[Annotator "Utzinger, Kurt"]
[PlyCount "60"]
[EventDate "2017.06.27"]
[EventType "rapid 60 min"]

1. Nf3 {Als vornehmlich Schwarzspieler wurstle ich mich mit Weiss einfach
irgendwie durch und habe längere Zeit zurückhaltende und harmlose Varianten
angewandt. Hier herrscht für mich also Handlungsbedarf, vor allem, wenn man
mit Weiss etwas erreichen will. In dieser Verlustpartie für mich passiert
alles, was man gegen Computerprogramme vermeiden sollte: a) Komplexe
Stellungen mit vielen Zugmöglichkeiten und taktischem Gehalt sowie b) Eigene
Zeitnot.} Nf6 {TASC R30 v2.5, Stil defensiv, book=normal, tournament. Nach
Experimenten hatte ich vergessen, wieder auf Stil aktiv umzustellen, was ich
allerdings erst nach der Partie bemerkte.} 2. c4 e6 {Ende Buch} 3. b3 d5 4. Bb2
Bd6 {Auf Einstellung 'aktiv' hatte Tasc das weniger gute 4...Sc6 gewählt.} 5.
e3 O-O 6. d4 {Weshalb ich in dieser Partie von meinem üblichen Aufbau mit 6.
Le2 abweiche, kann ich mir nicht mehr erklären.} Bd7 {Ein "komischer" Zug,
der mich in der Folge dazu verführte, auf Gewinn zu spielen.} 7. Bd3 Na6 {
Erneut ein zumindest "überraschender" Zug, der mich in der Meinung bestärkte,
dass Tasc R30 in der Einstellung 'defensiv' leicht zu besiegen sei. Die
übliche Strategie für Schwarz bestünde hier hin a) 7...c5 oder b) 7...dxc4
gefolgt von c7-c5.} 8. a3 {Nach knapp 5 Min und entsprechend meinem Stil,
obwohl mich 8.c5 Le7, 9.a3 gereizt hat. Für einen derart normalen Zug so viel
Zeit zu investieren, ist natürlich nicht gesund.} dxc4 9. bxc4 $6 {
Fragwürdig aus zwei Gründen: Zu grosser Zeitverbrauch für diesen Entscheid.
Und üblicherweise würde ich à tempo 9.Lxc4 antworten. Aber irgendwie war
ich nach dem komischen Aufbau meines Gegners in Kampf- und Gewinnstimmung. Nun
können jedoch hängende Zentrumsbauern entstehen, die zu einem sehr
schwierigen und gegen Computer unangenehmen Kampf führen.} c5 10. O-O Qb6 {
Eine lästige Entgegnung, dachte ich während der Partie, dabei ist es gar nicht
schlimm.} 11. Qc2 {Und erneut gingen über 2 Min an Bedenkzeit verloren, um
abzuwägen, ob die Dame nicht doch besser nach e2 ginge. Objektiv betrachtet
sind beide Fortsetzungen gut.} Ba4 {? Dieser von Tasc R30 defensiv rasch
ausgeführte Zug ist nicht gut, hat mich seltsamerweise aber irgendwie
erschreckt. Und prompt reagiere ich falsch.} 12. Qe2 $6 {Damit verliert Weiss
ein Tempo, da ich ja im vorhergehenden Zug direkt hätte nach e2 gehen können.
Logischer war deshalb auf jeden Fall 12.Dxa4. Die Idee hinter dem Textzug war,
bald einmal durch Sc3 mit Angriff auf den La4 ein Tempo zu gewinnen. Trotz
allem darf nicht vergessen werden, dass Weiss so oder leicht besser steht,
zumal die schwarzen Figuren einen wenig koordinierten Eindruck hinterlassen.} (
12. Qxa4 Qxb2 13. Nbd2 {droht gewaltig Tfb1 +-} Qb6 14. Rab1 {+/- und Weiss
steht besser}) 12... Rad8 {?! Fragwürdig, doch unterliess ich es, ihn dafür
zu bestrafen. Den Vorzug verdiente vorerst 12...cxd4.} 13. Nc3 {Für diese
logische und von mir früher schon geplante Fortsetzung gingen wieder sage und
schreibe rund 8 Min übers Land. Das kam daher, dass ich erst im letzten
Moment das starke 13.d5 +/- als zu wenig klar verworfen habe. An diesem Tag
fiel es mir irgendwie ungewöhnlich schwer, komplizierte Varianten zu
berechnen ... ist das der Sommerhitze oder einfach einem schlechten Tag
zuzuschreiben?} (13. d5 exd5 (13... Bd7 14. Bxf6 gxf6 15. Nc3 {mindestens +/-})
14. Bxf6 Bxh2+ (14... gxf6 15. Nc3 {+-}) 15. Nxh2 Qxf6 16. Nd2 {+-}) 13... Bc6
14. Nb5 {Gespielt nach dem Motto "lieber kompliziert als einfach". Was war los
mit mir an diesem Tag. Normalerweise hätte ich ohne grosses Nachdenken 14.
Tab1 gewählt.} cxd4 {Der für mich überraschende Bauerntausch an dieser
Stelle bringt Schwarz in Vorteil, weil ich partout nicht 15.Lxd4 spielen
wollte, um einen isolierten Bauer auf c4 zu vermeiden. Ferner verbrauchte ich
für die wenig seriöse Berechnung der verschiedenen Abspiele wie 15.exd4, 15.
Sfxd4, 15.Lxd4 und 15.Sxd6 erneut viel Bedenkzeit. Die Partie ist eindeutig
komplizierter geworden, was gar nicht meinem Geschmack entspricht.} 15. Nxd6 (
15. Bxd4 Nc5 16. Nxd6 Rxd6 17. Ne5 Be4 18. Bxe4 Nfxe4 {und etwa =}) (15. Nfxd4
Be4 16. Bxe4 Nxe4 {und leicht +=}) 15... Bxf3 {Einfacher und besser 15...Txd6.}
16. gxf3 {Dieses Mal eine schnelle Antwort. Aufgrund eines Rechenfehlers
verwarf ich die Bestantwort 16.Dxf3.} ({Nach} 16. Qxf3 Qxb2 17. Nxb7 Rd7 {
glaubte ich fälschlicherweise, dass} 18. Rab1 $1 {nicht gut wäre wegen} Qxa3
(18... Qc3 {ist besser}) 19. exd4 Rxd4 $4 {und übersah} 20. Bxh7+ Kxh7 21.
Qxa3 {+- mit Damengewinn. Ein lästiger Konzentrationsfehler.}) 16... Qxd6 17.
exd4 Nb8 {Da ich mit solchen Stellungen keine Erfahrung besitze, fühlte ich
mich recht unwohl bzw. brauchte für jeden der folgenden Züge erneut (zu)
viel Zeit. Objektiv hat Weiss indessen nichts zu klagen, doch an meiner
zersplitterten Bauernstruktur am Königsflügel und den leicht angreifbaren
hängenden Bauern, fand ich keinen Gefallen. Die offenen Linien und das weisse
Läuferpaar kompensieren die Nachteile meiner Stellung vollauf.} 18. Rad1 Nc6
19. Rfe1 Rfe8 {Entschärft den Vorstoss d4-d5.} ({Natürlich nicht} 19... Nxd4
20. Bxd4 {und +- denn} Qxd4 21. Bxh7+ Nxh7 22. Rxd4 Rxd4 {wäre für Schwarz
alles andere als erstrebenswert.}) 20. Bc2 Qc7 21. Qe3 $2 {Ein Blick auf meine
Schachuhr versprach nichts Gutes. Und im Bestreben, den d4-Bauer zu schützen,
ohne -- was nach 21.Dd3 der Fall gewesen wäre -- meine Dame in die Linie des
gegnerischen Td8 zu stellen, entschied ich mich für den schwachen Textzug,
wobei ich die folgende logische Antwort kaum würdigte.} Na5 {Wenn der Gegner
rasch einen guten Zug ausführt, den man nicht berücksichtigt hat, dann kommt
innerlich Ärger auf, ein jedoch schlechter Ratgeber, um die Partie objektiv
fortzuführen. Was soll Weiss nun tun: a) 22.c5 oder b) 22.La4 oder c) 22.c5
oder die von mir gewählte Fortsetzung d) 22.De5. Kurzum, viel Rechenarbeit
und erneut hoher Zeitverbrauch.} 22. Qe5 (22. c5 Nc4 23. Qb3 Nxb2 24. Qxb2 {
und die so entstehende schwache Bauernstruktur war mir ein Greuel, obwohl ich
nirgends direkten Bauernverlust sehen konnte.}) 22... Qb6 23. Qb5 {Bis hierher
glaubte ich noch, Bauernverlust vermeiden zu können, weil ich die folgende
Antwort in meiner Zeitbedrängnis nicht gewürdigt hatte.} Nxc4 24. Qxb6 Nxb6 25.
Bb3 Nbd5 26. Rc1 Rd6 {Trotz Minusbauer hatte ich die Partie noch nicht
abgeschrieben, besitze ich doch das Läuferpaar. Leider beendet ungenaues
Spiel und ein schrecklicher Fehler die Partie in wenigen Zügen.} 27. Ba4 Red8
{Weiss befindet sich nun in doppelter Hinsicht in schwieriger Lage: meine
schlechte und wahrscheinlich schon den Keim des Verlusts in sich tragende
Stellung und fast noch schlimmer, meine gravierende Zeitnot.} 28. Re2 $6 (28.
Kf1 {ist sicher besser, wenn auch schliesslich ebenfalls ungenügend}) 28...
Nf4 29. Re3 $2 {Bricht endgültig zusammen.} N6d5 30. Rb3 $2 {Dieser Bock
beendet die verlorne Partie sofort.} (30. Re4 Nd3 31. Rc2 Rb6 32. Ree2 Nxb2 33.
Rxb2 Nc3 {und -+}) (30. Rd1 Ra6 31. Bc2 Nxe3 32. fxe3 Rb6 33. Ba1 Rc8 34. Rd2
Nd5 {-+}) 30... Ne2+ 0-1


Geändert von applechess (28.06.2017 um 15:36 Uhr) Grund: Typo
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breizatao (03.07.2017), Chessguru (28.06.2017), Egbert (28.06.2017), Hartmut (28.06.2017), Mapi (28.06.2017), Michael (29.06.2017), RetroComp (28.06.2017), Thomas J (28.06.2017)
  #4  
Alt 28.06.2017, 14:40
Hartmut Hartmut ist offline
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AW: Tasc R30 - Utzinger,K (01), Rapid 60'

 Zitat von Chessguru Beitrag anzeigen
Lustig an der Sache, irgendwie scheint kaum mal jemand gegen ein Gerät zu verlieren. Womit wir wieder bei dem Thema "stilles Kämmerlein" wären.
Naja... ich kann nur von mir sprechen. Wenn ich in meinen Computerturnieren mitspiele dann versuche ich schon weitestgehend "normal" zu spielen. Also keine Anti-Computer-Varianten mit denen man gegen einen Menschen zwangsläufig auf die Nase fallen würde. Allerdings sind schon Varianten dabei die einen Compi rasch aus dem Buch bringen. Das sind aber dann auch Eröffnungen die ich aktiv gegen Menschen auch spielen würde und liegt dann daran dass ich gerne der gängigen Theorie auch mal einen A....tritt verpasse, lach. Es stimmt aber. Verlustpartien sind wenige dabei (wenngleich ich sogar einmal eine posten musste in der ich vom Roma wegen eines dummen Fehlers eins auf die Mütze bekommen habe, war aber nicht im laufenden Emu-Turnier). Woran liegts? Meist daran dass wir unsere Schätzchen einfach kennen und unsere Partien schon so aufbauen, dass wir gewisse Schwächen ausnutzen. Das geschieht oft nicht mal bewusst sondern eher unbewusst. Genauso wie man im Schachverein eben seine Vereinskollegen kennt und sich darauf einstellt. Deswegen erzielt man z.B. oft gegen einen ELO 2100 aus dem eigenen Verein andere Ergebnisse als z.B. in einem Mannschaftsturnier wo man einen gleichstarken aber eben unbekannten Gegner vor sich hat. Spielt man gegen seine eigenen Schachcomputer ist das natürlich nicht viel anders. Wenn ich auf ein unbekanntes Gerät treffe kriege ich mit Sicherheit eher eins auf die Mütze als wenn ich gegen die Geräte antrete, die ich schon zigmal bespielt habe.

Aber es stimmt schon. Die eigene Eitelkeit verhindert oft dass man auch nur eine Remispartie postet (von Verlustpartien ganz zu schweigen). Genau deswegen mach ich dann lieber ein Turnier mit mehreren Geräten. Auch da könnte ich zwar rein theoretisch Partien "unterschlagen", jedoch wäre das da dann weit zeitaufwändiger als wenn man sich über einzelne Partien profillieren wollte.
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  #5  
Alt 29.06.2017, 20:27
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MaximinusThrax MaximinusThrax ist offline
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AW: Tasc R30 - Utzinger,K (01), Rapid 60'

 Zitat von Hartmut Beitrag anzeigen
Naja... ich kann nur von mir sprechen. Wenn ich in meinen Computerturnieren mitspiele dann versuche ich schon weitestgehend "normal" zu spielen. Also keine Anti-Computer-Varianten mit denen man gegen einen Menschen zwangsläufig auf die Nase fallen würde. Allerdings sind schon Varianten dabei die einen Compi rasch aus dem Buch bringen. Das sind aber dann auch Eröffnungen die ich aktiv gegen Menschen auch spielen würde und liegt dann daran dass ich gerne der gängigen Theorie auch mal einen A....tritt verpasse, lach.
Genau so sehe bzw. mache ich das auch! Wenn ich gegen einen (Brett)Computer Turnierpartien spiele und zwar nach strengsten Turnierbedingungen (wie gegen Menschen auch) dann will ich in erster Linie TRAINIEREN, ansonsten würde ich mich ja wohl selber Bescheißen, denn dem Computer ist es ja naturgemäß egal ob ich schummle oder nicht...

Ach ja: meine letzten Partien auf Turnierstufe gegen Computer sind inzwischen auch schon 15 Jahre her.
Immerhin habe ich einen Score von 64 : 10 Punkten erzielt ( + 60 = 8 - 6 ) gegen fast alle Spitzengeräte...


der Jahre 1980 - 1982 höchste Zeit neue und stärkere Computer-Gegner auszuerkoren...

Grüße
Otto
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. (Albert Einstein)

Geändert von MaximinusThrax (29.06.2017 um 22:02 Uhr)
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Egbert (29.06.2017), Hartmut (29.06.2017)
  #6  
Alt 30.06.2017, 14:40
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AW: Tasc R30 - Utzinger,K (01), Rapid 60'

 Zitat von MaximinusThrax Beitrag anzeigen
Ach ja: meine letzten Partien auf Turnierstufe gegen Computer sind inzwischen auch schon 15 Jahre her.
Immerhin habe ich einen Score von 64 : 10 Punkten erzielt ( + 60 = 8 - 6 ) gegen fast alle Spitzengeräte...

der Jahre 1980 - 1982 höchste Zeit neue und stärkere Computer-Gegner auszuerkoren...

Grüße
Otto
Hallo Otto
Trotzdem eine sehr beachtliche Leistung.
Gruss
Kurt
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  #7  
Alt 30.06.2017, 19:55
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 Zitat von applechess Beitrag anzeigen
Hallo Otto
Trotzdem eine sehr beachtliche Leistung.
Gruss
Kurt

Hallo Kurt,

danke für die Blumen, aber so toll auch nicht. Dafür waren ja die Gegner einfach zu schwach. Nebenbei habe ich oft noch gelesen während der Partie.
Ach ja, die Gegner waren:

Novag Super Sensor IV

Sargon 2.5 MGS

Sandy/Morphy MGS

Grünfeld/Sandy/ Capablanca

Steinitz-4 MGS

Mephisto ESB II 3.5 MHz

SciSys CC Mark V

Mephisto III 6.1 MHz

und

Conchess '82


also Geräte die wie gesagt damals zur Spitze gehörten aber natürlich nicht sehr stark sind (außer für Gelegenheitsspieler und ganz schwache Vereinsspieler natürlich...).


Mein nächstes Match soll dann gegen das bei weitem stärkste Gerät des Jahres 1982 gehen: dem Fidelity Prestige I

und dem 1983 erschienenen Novag Constellation 2.0

der Novag spielt wie bekannt gegen Menschen weit stärker als gegen seinesgleichen.

R30, Genius 68030, Revelation II & Co werde ich mir noch eine Zeitlang vom Leib halten weil ich doch nicht so Masochistisch veranlagt bin...


Viele Grüße
Otto
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Egbert (30.06.2017)
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Alt 30.06.2017, 20:33
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AW: Tasc R30 - Utzinger, Rapid 60'

Hallo Otto,

in 2014 hatte ich auch einmal 10 Runden Turnierschach gegen MGS Sargon 2.5 absolviert. Es war wohl das erste Gerät überhaupt, welches einigermaßen Schach spielen konnte. Das Endergebnis lautete zwar 9:1 für mich, aber dennoch war ich damals ob der einen Niederlage enttäuscht. In einem Gefühl der Hochnäsigkeit glaubte ich mir gegen diesen Gegner alles erlauben zu können und wurde zu Recht bestraft.

Mit dem Fidelity Prestige I und dem Novag Constellation 2.0 hast Du Dir aber schon wirklich ordentliche Gegner vorgenommen. Da haben sich seiner Zeit schon einige Vereinsspieler die Zähne ausgebissen

Gruß
Egbert
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  #9  
Alt 30.06.2017, 20:50
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MaximinusThrax MaximinusThrax ist offline
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Hallo Egbert,

 Zitat von Egbert Beitrag anzeigen

in 2014 hatte ich auch einmal 10 Runden Turnierschach gegen MGS Sargon 2.5 absolviert. Es war wohl das erste Gerät überhaupt, welches einigermaßen Schach spielen konnte. Das Endergebnis lautete zwar 9:1 für mich, aber dennoch war ich damals ob der einen Niederlage enttäuscht. In einem Gefühl der Hochnäsigkeit glaubte ich mir gegen diesen Gegner alles erlauben zu können und wurde zu Recht bestraft.
Das kann ich verstehen, ging mir genau so, allerdings nicht gegen den Sargon 2.5 (der wurde zu Null geputzt) aber gegen den Super Sensor IV...


Zitieren:
Mit dem Fidelity Prestige I und dem Novag Constellation 2.0 hast Du Dir aber schon wirklich ordentliche Gegner vorgenommen. Da haben sich seiner Zeit schon einige Vereinsspieler die Zähne ausgebissen

Gruß
Egbert
O ja! Zwar habe ich bei Informellen Partien gegen den Prestige keine Probleme aber bei Turnierpartien und/oder Zeitgleichen Spiel ist er natürlich noch 'ne Klasse stärker. Das wird nicht leicht...wäre aber auch langweilig

Gruß
Otto
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Egbert (30.06.2017)
  #10  
Alt 01.07.2017, 19:05
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3. Partie, C12 Holländische Verteidigung (Staunton-Gambit): Der Tasc R30 v2.5 begeht einen schlimmen Fehler und gerät böse unter die Räder. Zwischenstand somit 1:2 für den menschlichen Spieler.


[Event "Task R30 v2.5 Rapid 60'"]
[Site "SUI"]
[Date "2017.06.28"]
[Round "3"]
[White "Tasc R30 v2.5"]
[Black "Kurt Utzinger"]
[Result "0-1"]
[WhiteElo "2350"]
[BlackElo "1930"]
[ECO "C12"]
[EventDate "2017.06.28"]
[Annotator "2017-06-28"]
[PlyCount "80"]
[EventType "rapid"]

1.d4 {Tasc R30 v2.5, Stil aktiv, Turnierbuch normal, Spielstufe 60 Min/Game. Und da ich in den bisherigen zwei Partien den Eindruck hatte, dass Johan de Koning's Programm viel zu schnell spielt, bzw. die zur Verfügung stehende Bedenkzeit schlecht ausnützt, habe ich dieses Mal die Zugzeiten notiert. Nach 2 Partien steht das Match 1:1. Mal sehen, was wir beide heute drauf haben.} 1...f5 {Wenn ich gewinnen will oder kämpferisch aufgelegt bin, dann wähle ich die Holländische Verteidigung.} 2.e4 {Früher habe ich das so genannte Staunton-Gambit gefürchtet und es vermieden, indem ich auf 1.d4 e6 antwortete. Das konnte ich mir als Liebhaber der Französichen Verteidigung leisten. Der (grosse) Nachteil dabei war, dass ich -- falls der Gegner nicht 2.e4 spielt -- gezwungen war, mich entweder für den klassischen Aufbau oder den Stonewall zu entscheiden und mir die Möglichkeit verbaute, auf das Leningrader-System umzuschwenken. Mit dem klassischen und etwas (zu) passiven Aufbau machte ich keine guten Erfahrungen, so dass ich dann in solchen Fällen den schwerblütigen Stonewall anwandte, mit dem ich besser zurecht kam. In der Zwischenzeit habe ich die Angst vor dem Staunton-Gambit vollständig verloren. Nach heutigem Theoriestand gilt dieses Gambit einigermassen harmlos.} ( 2.c4 Nf6 3.g3 e6 4.Bg2 d5 ( 4...Be7 5.Nf3 O-O 6.O-O d6 {klassischer Aufbau} ) 5.Nf3 c6 6.O-O Bd6 {Stonewall-Aufbau} ) 2...fxe4 3.Nc3 Nf6 4.Bg5 {Wird als die stärkste Fortsetzung betrachtet.} 4...Nc6 5.d5 Ne5 6.Qd4 Nf7 7.Bxf6 exf6 8.Nxe4 f5 {An dieser interessanten Idee habe ich den Gefallen gefunden.} ( 8...Be7 9.O-O-O O-O 10.g4 d6 11.h3 f5 12.gxf5 Bxf5 13.Nf3 Bxe4 14.Qxe4 Ng5 15.Nxg5 Bxg5+ 16.Kb1 Qe8 17.Qg2 Qe5 18.Bd3 Rae8 19.f3 Rf4 20.Be4 Bh4 21.c3 b5 22.Qc2 g6 23.Rhg1 Bf6 24.Rg4 Rxg4 25.hxg4 Rb8 26.Qd2 a5 27.a3 Bg5 28.Qd4 Qxd4 29.Rxd4 Bf6 30.Rd3 Be5 31.b4 Kg7 32.Kc2 Kf6 33.Rd1 Kg5 34.Rh1 h5 35.gxh5 gxh5 36.Rg1+ Kf4 37.bxa5 Ra8 38.Kb3 Rxa5 39.Rh1 Kg5 40.Rg1+ Kf4 41.Rh1 {1/2-1/2 (41) Zanetti,A (2199)-Marin,M (2562) Milan 2010} ) 9.Ng3 g6 10.O-O-O Bh6+ 11.f4 O-O 12.Nf3 Bg7 {Genauer als 12...d6} 13.Qd2 b5 {Dieses Bauernopfer darf Weiss nicht annehmen.} 14.Nd4 {Ende Buch Tasc R30 v2.5} 14...Nd6 {0:05 Mein Gegner war erstaunlich lange im Eröffnungsbuch. Mit dem Textzug endete auch mein Variantenkoffer.} 15.Be2 {2:34 Ein vernünftiger Entwicklungszug. Dass ich besser stand, war mir klar. Angesichts der verschiedenen viel versprechenden Möglichkeiten wie ...Df6, ...Te8, ...a6 und ...Tb8 hätte ich hier in einer Turnierpartie für wenigstens 15 Min "einschlafen" können. So musste möglichst rasch ein Entscheid im Ausschlussverfahren getroffen werden. Sehr schnell verwarf ich 15...a6, weil das mir zu passiv und unnötig schien, lässt sich doch unter Umständen der Bauernvorstoss a7-a5 in einem Zug durchführen. Gut sieht 15...Te8 aus, doch mehr Zeit widmete ich 15...Df6, um den Druck auf der schönen Diagonale gegen den weissen König zu erhöhen. Auf der Suche nach möglichem Gegenspiel von Weiss kam mir h2-h4-h5 in den Sinn. Und dies brachte mich auf den Gedanken, die Dame nach h4 zu spielen, was Druck auf den f4-Bauern ausübt und Weiss zwingt achtzugeben auf ...Lh6 mit Doppelangriff.} ( 15.Nxb5 {? macht noch immer keine Freude} 15...Nxb5 16.Bxb5 Rb8 17.Qd3 Qf6 18.b3 Qb2+ 19.Kd2 Rxb5 20.Qxb5 Qd4+ 21.Ke1 Re8+ 22.Ne2 Qxf4 {-+} ) 15...Qh4 {5:12 Die Idee dieses interessanen Zuges habe ich oben erläutert.} 16.Kb1 {1:49 Das kam für mich unerwartet, lag meine Präferenz doch eher bei 16.c3, was den Zentrumsspringer stützt und die gefährliche Diagonale h8-a1 verkürzt hätte.} 16...Rb8 {4:09 Nebst 16...Lb7 und 16...Te8 stand dieser Zug auf meiner Kandidatenliste. Der Turm schützt den b5-Bauer und erlaubt dessen Vormarsch. Überzeugen musste ich mich einzig davon, dass mein Gefühl richtig ist, dass die mögliche Antwort 17.Da5 für Weiss nicht von Gutem sein kann. Den Läufer wollte ich nicht auf b7 stellen wegen der Verstellung der b-Linie und dem völlig unklaren 17.Sxb5. Und was ist mit 16...Te8. Ich wusste schlicht nicht, welchen der beiden Züge ...Tb8 oder ...Te8 der Vorzug zu geben ist, entschied mich also rein intuitiv für den Turmzug nach b8. Das erwies sich in der Folge als die richtige Wahl.} 17.Nf3 {0:00 Offenbar ist der Tasc R30 aktiv der selben Meinung und antwortet à tempo.} ( 17.Qa5 Qxf4 18.Qxc7 ( 18.Qxa7 Rb6 {und Weiss steht miserabel} ) 18...Bxd4 19.Qxb8 Bb6 {und die Dame ist völlig ausser Spiel; noch viel stärker jedoch 19...Lxb2!, was ich jedoch nicht gesehen habe.} ) 17...Qf6 {0:31 Die logische Antwort mit Mattdrohung auf b2.} 18.Qb4 {1:05 Das haute mich fast vom Hocker, kann nun Schwarz doch den Vorstoss a7-a5 an seinem Angriffsflügel ausführen. Die fragwürdige Überraschung -- ich hatte mir nicht vorstellen können, dass es etwas anderes gab als 18.Dd4 oder allenfalls noch 18.Se5 -- bewog mich, besonders sorgfältig nach einem begrabenen Hund zu suchen, fand aber keinen. Jedenfalls ist der Damenzug grundsätzlich falsch, kann sich Schwarz doch mit Tempogewinn am Damenflügel ausdehnen.} ( {a) } 18.Ne5 {ergibt deutlichen schwarzen Vorteil nach} 18...Nf7 19.Qd4 ( 19.Nd3 b4 ) 19...Nxe5 20.fxe5 Qxe5 21.Qxe5 Bxe5 {-/+ mit Tendenz zu -+ denn ein Mehrbauer hätte mir gut gefallen.} ) ( {b) } 18.Qd4 {scheint die beste Wahl für Weiss} 18...Nc4 19.Qxf6 Bxf6 20.Bxc4 bxc4 21.b3 ( 21.Nd4 Bb7 22.Nf3 d6 23.Kc1 Ba8 24.c3 Rb5 {-/+} ) 21...a5 22.Rhe1 cxb3 23.cxb3 a4 {-/+} ) 18...a5 {1:59 Da die weisse Dame das Matt auf b2 decken muss, ist dieser Bauer tabu.} 19.Qb3 {0:00 ? Das kam für mich erneut völlig unerwartet und mein erster Gedanke war, das kann doch nicht gut sein. Gleichzeitig war ich erleichtert, weil ich mir noch nicht klar war, wie ich auf 19.Dd4 hätte reagieren wollen.} 19...Re8 {7:51 Der weisse Damenzug hat die weissen Stellung deutlich verschlechtert, so mein Gefühl, aber den Durchblick hatte ich selbst nach 7 Min 51 Sek nicht. Entsprechend der Regel, dass man seine Stellung verstärken kann, indem man seine Figuren auf Felder mit der grössten Wirkung stellt, entschied ich mich schliesslich für den Turmzug nach e8. Auch die heutigen Spitzenengines gehen hier mit mir einig.} 20.Rhe1 {0:00 Schon wieder zieht mein Gegner sofort, was eine frustierende Wirkung haben kann.} ( {Die Alternative} 20.Ne5 {wollte ich mit 20...Dh4 oder 20...Lh6 beantworten. Die definitive Wahl hätte wiederum unter grösserem Zeitaufwand oder intuitiv gefällt werden müssen. Die Engines betrachten jedoch} 20...Bh6 {schon fast als die Partie entscheidend an.} ) 20...b4 {6:02 Vor die Wahl gestellt zwischen verschiedenen attraktiv aussehenden Fortsetzungen wie 20...Te3 oder 20...a4 und 20...b4, gefiel mir 20...b4 am besten, weil die Punkte a3/c3 unter Bewachung stehen, eine Linienöffnung gegen den weissen König mit a5-a4 möglich ist und die Diagonale a6-f1 geöffnet wird. Die Wahl des Textzuges geschah also nicht auf der Basis einer berechneten besseren Variante gegenüber einer anderen Variante, sondern eher durch Zufall, weil ich aufgrund meiner Einschätzung nichts Besseres gesehen habe. So droht Schwarz sofort entscheidend ...a4 mit Gewinn der auf b3 dumm stehenden Dame, die das Matt auf b2 bewachen muss. Trotz allem hatte ich irgendwie die Befürchtung, mit meinem Latein bald einmal am Ende zu sein. Mein Lc8 ist noch nicht entwickelt, alle übrigen Figuren stehen gut. Aber wie dann weiter die Stellung verstärken? Vorderhand muss Weiss aber die tödliche Drohung ...a4 beheben und dazu stehen ihm nur wenige Alternativen zur Verfügung. Kaum hatte ich mit den Berechnungen der verschiedenen Möglichkeiten begonnen, folgte aber schon die schlecht möglichste Antwort.} 21.c4 $4 {1:46 Diesen schrecklichen Fehler wirft der Tasc R30 v2.5 viel zu schnell aus. Ganz offensichtlich ist sich das Programm keiner echten Gefahr bewusst. Ein schöneres Geschenk hätte mir mein Gegner nicht machen können. Die nachfolgenden Variante a) - d) habe ich nicht berechnet, sondern jetzt eingefügt zwecks Aufzeigen der Möglichkeiten.} ( {a) } 21.Rd4 {?} 21...Ba6 {und -+} ) ( {b) } 21.Nd4 Bb7 22.Ka1 Ba8 23.a4 bxa3 24.Qxa3 Qf7 25.Qc5 Bxd5 {und -+} ) ( {c) } 21.Ne5 Qh4 22.Qf3 a4 23.Bf1 a3 {und mindestens -/+} ) ( {d) } 21.Kc1 $4 a4 22.Qd3 Qxb2+ 23.Kd2 Bc3+ 24.Qxc3 bxc3+ 25.Kd3 Ba6+ 26.Kd4 Qb4+ 27.Bc4 Qxc4# ) 21...a4 {2:45 Selbstverständlich, aber weshalb ich dafür unnötigerweise fast 3 Min opferte, ist mir ein Rätsel.} 22.Qc2 {0:00 Was sonst - das Matt auf b2 muss gedeckt bleiben.} 22...b3 {0:00} 23.axb3 {0:32 Das ist wiederum erzwungen.} ( 23.Qc1 bxa2+ 24.Ka1 a3 {und -+} ) ( 23.Qc3 bxa2+ 24.Ka1 Qxc3 25.bxc3 Bxc3+ 26.Kxa2 Rb2+ {und -+} ) ( 23.Qd2 bxa2+ 24.Ka1 Rxb2 25.Qd4 Qxd4 26.Nxd4 Rc2 {und -+} ) 23...axb3 {0:00} 24.Qc1 {0:49 Jetzt hatte ich zu Recht das Gefühl, eine Gewinnstellung zu haben.} ( 24.Qc3 Qxc3 25.bxc3 Bxc3 26.Rc1 {sonst ...Ta8 nebst Ta1 Matt} 26...Bxe1 {und -+} ) 24...Ne4 {3:10 Mit der fürchterlichen Drohung ...Da6 gefolgt von ...Da2 Matt. Es gibt keine Rettung mehr für Weiss. Den Zug hätte ich auch sofort ausführen können, überlegte mir jedoch, was auf 25.d6 statt 25.c5 passieren wird.} 25.c5 ( 25.d6 Nc5 {Danach hängt Weiss weiterhin hilflos in den Seilen. Um das zu erkennen, verbrauchte ich eben etwas mehr als 3 Min.} ) 25...Nxg3 {4:10 Unnötige Verschwendung an Zeit auf der Suche nach etwas noch Besserem. Die Pointe dieses simplen Gewinnzuges zeigt sich bald.} 26.hxg3 {0:00 Es gab eigentlich nur eine einzige ebenso ungenügende Alternative.} ( 26.Bc4 Rxe1 27.Rxe1 Ne4 {und -+ da Schwarz eine Figur mehr hat.} ) 26...Ba6 {0:00 Hier ist die Pointe mit Doppelangriff auf den Le2. Ein Abtausch mit Lxa6 kommt wegen ...Dxa6 -+ nicht in Frage.} 27.Rd2 {1:29} ( 27.Qd2 Bxe2 28.Rxe2 Qa6 {-+ wieder bringt dieser Damenschwenk die Entscheidung.} ) ( 27.d6 Bxe2 28.Rd2 Bxf3 29.gxf3 Rxe1 30.Qxe1 {und -+ mit schwarzer Mehrfigur.} ) ( 27.Ne5 Bxe2 ) 27...Bxe2 {1:12 Nochmaliges Berechnen der weiteren Folgen.} 28.d6 {0:00 Schon wieder ein Zug à tempo.} ( 28.c6 Bxf3 29.gxf3 dxc6 {-+ schwarze Mehrfigur} ) 28...Bxf3 {4:25 Die stärkste Gewinnfortsetzung.} 29.gxf3 {0:00 Das war von Weiss erwartet worden.} 29...Rxe1 {0:00 Meinem Stil entsprechend wäre eher 29...c6 angesagt gewesen.} 30.Qxe1 {0:36} 30...cxd6 {0:00} 31.Qe2 {0:00} ( 31.cxd6 Qd8 {hätte die tödliche Überführung der schwarzen Dame auf die a- oder c-Linie ermöglicht.} ) 31...dxc5 {2:10 Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass die folgende Antwort nicht gefährlich werden kann.} 32.Rxd7 {0:35} 32...Kf8 {4:02 Ursprünglich hatte ich 32...Kh8 geplant, änderte dann jedoch meine Meinung.} 33.Qf2 {1:27} 33...Qc6 {3:12 Deckt meinen angegriffenen c5-Bauer und greift den weissen Turm an. Von Mattangriff, wie dies moderne Engines hier schon anzeigen, habe ich null Ahnung gehabt.} 34.Qd2 {0:59} 34...Bd4 {2:19 (Restzeit 11:06) Schliesst die d-Linie und platziert den Läufer auf einem starken Vorposten.} 35.Rd8+ {2:44 So viel Zeit für einen Zug hat der Tasc R30 v2.5 in der ganzen Partie nie verbraucht. Da all seine folgenden Züge à tempo geschehen, muss ich vermuten, dass das Programm das Matt schon gesehen hat. Der Rest ist Schweigen.} 35...Rxd8 {0:02} 36.Qa5 {0:00} 36...Re8 {0:51} 37.Kc1 {0:02} 37...Qxf3 {0:36} 38.Qd2 {0:00} 38...Qf1+ {0:30} 39.Qd1 {0:00} 39...Be3+ {0:00} 40.Kb1 {0:00} 40...Qxd1# {Schachuhr: Weiss 43:16, Schwarz 8:26 Dieser Endstand beider Schachuhren zeigt meine geäusserte Vermutung auf. Der Tasc R30 v2.5 teilt auf Spielstufe 60m/game seine Zeit unglaublich schlecht ein und spielt eine 20min-Blitzpartie. Meine nächste Partie wird deshalb auf Turnierstufe gespielt, in der Hoffnung, da sehe es bezüglich Zeiteinteilung besser aus.} 0-1
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borromeus (03.07.2017), breizatao (03.07.2017), Egbert (01.07.2017), Mapi (02.07.2017), MaximinusThrax (02.07.2017), Rasmus (02.07.2017), RetroComp (01.07.2017), Wolfgang2 (01.07.2017)
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