In der Partie Berlin 68000 24 Mhz versus Atlanta unterliefen dem Lang-Programm diesmal unbegreiflich schwere Schnitzer. Hatte der Atlanta nicht erst neulich zweimal gegen diesen Computer verloren? Nun konnte er sich mit einem überzeugenden Sieg revanchieren.

Die Fesselung des Turms mit 39. ... La6 war schon mal eine schwere Last und dann noch 42. Te8+ in Verbindung mit 43. Dxh7+, wonach der Turm e8 verloren geht! Aber ich seh's schon: Nach 41. ... exd3 war Weiß verloren. Es gab einfach keine Felder mehr. Der Bauer konnte quasi unter Schachabzug durchmarschieren, und die schwarze Dame mit Turm standen zum Eingreifen bereit.

Gruß Tom

Hallo Tom,

richtig. 2 Partien konnte der kleine aufgemotzte Berlin schon gegen den Atlanta gewinnen. Nur waren es eben auch nur 2 Partien, welche man nicht überbewerten darf. Die Erhöhung der Taktfrequenz des Berlins 68000 war einfach ein Versuch, begründet in der Hoffnung, dass somit der sich teilweise aufzeigende aktivere Stil weiter an Stabilität gewinnt. Und meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Die Verdoppelung der Taktfrequenz zeigte einen deutlichen Anstieg der Spielstärke.

Anbei die 2 Gewinnpartien des Berlin 68000 24 MHz gegen den Atlanta.

Partie 1

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Partie 2




Vor der gestrigen Partie gegen den Atlanta fragte Willi mit einem Zwinkern, ob der Berlin überhaupt einmal eine Partie verlieren wird. Ich antwortete ihm, wenn er es gegen den Atlanta ins Endspiel schaffen sollte, wäre ein weiterer Erfolg denkbar. Der Atlanta ist ein "taktischer Schläger", keine Frage, seine Probleme liegen im Bereich des Endspiels. Und genau da lag das Problem des Berlins in der gestrigen Partie. Bis zum 33.Zug spielte der Berlin gut mit, was sich in einer durchaus vorteilhaften Stellung ausdrückte. Doch dann der taktische Einbruch in Zug 35.b6(? - das Öffnen der Diagonale a6-f1), gefolgt von einem Aussetzer 36.exd5 (??). Weiß verliert umgehend Material und somit auch die Partie. Diesen taktischen Einschlag lies sich der Atlanta natürlich nicht entgehen, ein typischer Altanta Sieg.

34.Tg3, gefolgt von Dg7, Dd2 und Df8 wäre wohl der sinnvollere Weg gewesen.



Weiß hätte so alle Möglichkeiten seine Stellungen weiter zu verstärken. Möglich durch Lc4 Txg3 hxg3 Lxe4 Dxd6 Txd6 f5



Nun gut, Partie 1 ging an den Atlanta, aber das Rückspiel wartet noch. Oder wie es ein bekannter Uni-Professor einmal formulierte:

I'll Be Back

Gruß,
Micha

Ich war aber auch derjenige, der gleich im Vorfeld einräumte, wenn der Berlin es versaut, dann weil ich ihn bediene...

Gruß, Willi

Das ist nett von Dir, Willi, den Grund für das hiesige Versagen auf Dich zu lenken.

Aber meiner Meinung kam es in dieser Partie doch zu einigen positionellen Fehlern des Lang-Programms, wie etwa nach dem Vorstoß 26. ... b5 des Atlanta.

Nach dem simplen Springertausch hatte der Berlin einen Doppelbauern auf der b-Linie, was allerdings in diesem Fall nicht unbedingt schlecht zu sein brauchte, weil aus der Bauernmajorität am Damenflügel ein schöner Freibauer hätte herausspringen können.

Allerdings war jetzt die c-Linie offen, die der Atlanta zügig besetzte und damit positionell richtig reagierte.

34. f3 scheint auch nicht gerade das Gelbe vom Ei gewesen zu sein, legt dieser Zug doch den König frei. Und warum verschenkte er einfach den Bauern mit 35. b6? Und mit 37. Kf1 zog der Berlin den König gerade in die falsche Richtung, sodass die fatale Fesselung erst möglich wurde. Das sind schwere positionelle Fehler.

Fesselungen sind zwar taktische Figuren, die jedoch positionell begründet sind, und der Berlin rannte hier förmlich hinein.

Verzeiht mir meine Bosheit und dass ich meine Finger so schonungslos auf die Wunden lege. Der Berlin ist ganz sicher ein tolles Programm, aber es hat eben auch seine Fehler. Beim Atlanta wurden Fehler auch schonungslos genannt und sogar in der Wiki verewigt.

Im Grunde genommen glaube auch ich, dass die Lang-Programme die besseren sind (dafür sind sie aber auch viel teurer), aber sie sind eben nicht unfehlbar. Das ist die Lektion für mich aus dieser hübschen Partie.

Gruß Tom

Hallihallo, ich komm im Moment kaum noch dazu, irgendwo, irgendwas zu schreiben. Weihnachtsstress

Mit Sicherheit haben die Lang Programme auch ihre Schwächen, obwohl sie ingsgesamt in allen Bereichen einen hohes Spielstärkeniveau haben.

Falls es so ist, das der Atlanta ein kleiner Fritz ist, dann müsste der Atlanta eigentlich sogar der Angstgegner von den Langprogrammen sein. Bei meinen früheren Computerpartien Fritz gegen Genius konnte der genius auch mit deutlich schnellerer Hardware kaum einen gewinn für sich verbuchen.

Hoffe, das ich nach Weihnachten mal eine Partie hier posten kann

Gruß, Udo

Hallo Udo,

das mit dem Weihnachtsstress kann ich gut verstehen. Habe mich aber jetzt die Tage vor dem Fest (der Geburt Christi, was es für mich immer noch ist, und nicht das Fest der "Liebe" oder des "Schenkens" etc.) komplett überall energisch abgemeldet und möchte einfach für ein paar Tage (konnte 3 Tage Urlaub ergattern) die Nase in ein paar schöne Bücher stecken ..., ein paar E-Mails um die Welt schicken und meinen Vater besuchen.

Ich wünsche Dir frohe Weihnachten, falls man sich nicht mehr hört, liest ...! Den anderen selbstverständlich auch!

Gruß Tom