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Alt 14.10.2022, 08:56
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AW: CXG Sphinx Legend vs Fidelity Excellence 6 MHz

Liebe Schachfreunde
Das Match ist zu Ende. Zuerst hier noch die letzte Partie, dann eine
Zusammenfassung des Wettkampfes und als Beilage alle 50 kommentierten
Partien im PGN-Format zum Download.
Freundliche Grüsse
Kurt

[Event "Match Nr. 71"]
[Site "Zurich"]
[Date "2022.??.??"]
[Round "50"]
[White "Fidelity Excellence 6 MHz"]
[Black "CXG Sphinx Legend"]
[Result "1-0"]
[ECO "B43"]
[WhiteElo "1838"]
[BlackElo "1816"]
[Annotator "KUT"]
[PlyCount "110"]
[EventDate "2022.??.??"]

1. e4 c5 {Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 50. Partie: Weiss (Excellence) gewinnt | Endstand: 29,5-20,5 (59%) für den Fidelity Excellence | Auch in der letzten Partie ihres Matches ergibt sich ein abwechslungsreicher Kampf. Nach Ende der Eröffnungsbibliotheken demonstrieren beide Programme, dass sie von der Kan-Variante im Sizilianisch wenig bis gar keine Ahnung haben. Zweit- und drittklassige Züge (6.Sf3?! | 6...Lb4?! | 7...Lxc3? | 8.bxc3?! | 11.Tg1? wechseln sich in bunter Reihenfolge ab. Und 16.c4? vermag die weisse Stellung im Mittelspiel schon nicht mehr vertragen, denn von jetzt an denkt man nur noch daran, wie lange es geht, bis Schwarz den Punkt holt. Aber einmal mehr verliert die CXG Sphinx Legend nach und nach seinen Vorteil, gerät im Endspiel ins Hintertreffen und begeht schliesslich den entscheidenden Fehler doch noch, wonach der glückliche Fidelity Excellence zu einem unverhofften Sieg kommt.} 2. Nf3 e6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 a6 5. Nc3 {***ENDE BUCH***} Qc7 {***ENDE BUCH***} 6. Nf3 $6 {Über solche Züge darf man sich schon wundern: Rückentwicklung, Tempoverlust. Die üblichsten Fortsetzungen sind 6.Ld3 und 6.Le2 oder 6.g3.} Bb4 $6 {Schwarz zahlt mit gleicher Münze heim, d.h. mit einem zweitklassigen Zug. Besser sind 6...d6 oder 6...Sf6.} 7. Qd4 {Durch den Doppelangriff auf g7 und den Lb4 wird Schwarz nun gezwungen, entweder mit dem Läufer nach f8 zurückzukehren, ein Tempoverlust sondergleichen, oder auf c3 den Springer zu schlagen und so dem Gegner das Läuferpaar und ebenfalls Entwicklungsvorsprung einzuräumen, bzw. eine Alternative (welche) zu wählen.} Bxc3+ $2 {Schwarz trifft den ungünstigsten Entscheid.} (7... Be7 $1 {ist am besten, denn Weiss darf auf g7 nicht schlagen} 8. Qxg7 $2 (8. Bd2 $142 $14) 8... Bf6 {und nun würde ein Wegzug der Dame wegen ...Lxc3+ verlieren, so dass} 9. Bh6 Bxg7 10. Bxg7 {erzwungen wäre, aber Schwarz hätte nach} Nc6 11. Bxh8 f6 {wohl entscheidenden Vorteil.}) 8. bxc3 $6 {Für Stockfish 081022 und andere Engines, wie auch für starke Schachspieler, ist klar, dass 8.Dxc3 bei weitem dem Vorzug verdient. Nach dem Damentausch hätte Weiss dann das riesenstarke Läuferpaar und wäre klar im Vorteil.} ({Stockfish 081022:} 8. Qxc3 Qxc3+ 9. bxc3 d5 10. Bb2 Nf6 11. exd5 exd5 12. c4 dxc4 13. Bxc4 O-O 14. O-O-O Nc6 15. Bb3 Bf5 16. Bxf6 gxf6 17. Rd6 Kg7 18. Nh4 Bg6 19. f4 Rad8 20. Rxd8 Rxd8 21. f5 Bh5 22. g4 Bxg4 23. Rg1 h5 24. h3 Nd4 25. Bc4 Kh6 26. hxg4 Kg5 27. gxh5+ Kxh4 28. Rh1+ Kg5 29. h6 Rh8 30. h7 Nxf5 31. Bxf7 Ng3 32. Rh3 Ne4 33. Rh5+ Kf4 34. Rh4+ Ke5 35. Rh6 Ng5 36. Bg8 f5 37. Kd1 f4 38. Ke2 b5 39. Rh4 {1.47/48}) 8... Nf6 {Nun befindet sich die Stellung wieder im Gleichgewicht.} 9. e5 Nc6 {Gewinnt ein Tempo mit Entwicklung. Es stellt sich die Frage, wohin mit der angegriffenen Dame.} 10. Qc4 {Genauer waren Df4 oder Dd6, weil Schwarz nun mit 10...b5 wieder ein Tempo für die Entwicklung seines Läufers nach b7 gewinnen könnte.} Nd5 {Auch das ist eine gute Fortsetzung.} (10... b5 11. Qc5 Nd5 $15) 11. Rg1 $2 {Ein seltsam anmutendes Turmmanöver.} d6 {Kein Fehler, aber Probleme stellt eigentlich nur 11...0-0. Gut spielbare Alternativen sind auch 11...f6 oder 11...b5. Mit dem Textzug wird Weiss etwas vom Druck befreit.} (11... O-O 12. Bd3 b5 13. Qh4 g6 14. Qg3 Bb7 $17 {Schwarz steht klar besser}) 12. exd6 Qxd6 13. a4 {Gegen ...b5 gerichtet und auch die Möglichkeit bietend, den einen Läufer mit Lc1-a3 schön zu aktivieren.} Qc7 14. Bd3 O-O 15. Qh4 {Droht auf h7 Matt mit der Dame. Optisch sieht es gefährlich aus für Schwarz, denn ...g6 schwächt die dunklen Felder um die schwarze Königsstellung. Und lädt nicht ...h6 zum Opfer Lxh6 ein? Die übermächtigen Engines sehen indessen keine Gefahren und bevorzugen die Verteidigung h6.} h6 {[#]} 16. c4 $2 {Das Läuferopfer auf h6 funktioniert nicht. Der Textzug 16.c4 erlaubt Schwarz, seinen Vorteil zu einer Gewinnstellung auszubauen. Am besten sieht noch 16.Dg3 mit Angriff auf die schwarze Dame und der Drohung Lxh6 aus, so dass nach 16...Dxg3, 17.hxg3 Sxc3 nur der unwichtige c3-Bauer verlorengeht.} (16. Bxh6 $2 gxh6 17. Qxh6 f6 $1 $19 {und aus der Traum von Angriff, sind doch die Felder e5 und g5 den weissen Figuren genommen und steht die schwarze Dame auf der 7. Reihe ideal zur Verteidigung.}) (16. Qg3 Qxg3 17. hxg3 Nxc3 18. Bb2 Nd5 $17 {und Schwarz steht zwar besser, aber die weisse Kompensation in Form des Läuferpaars darf nicht unterschätzt werden.}) 16... Ndb4 17. Be3 Rd8 {Stärkere Alternativen sind:} ({a)} 17... e5 18. g4 Nxd3+ 19. cxd3 Nb4 20. Rd1 f6 21. Bxh6 e4 $1 22. Nd2 (22. dxe4 Qxc4 $19) 22... Nxd3+ 23. Kf1 gxh6 24. Qxh6 Qg7 $19) ({b)} 17... Nxd3+ 18. cxd3 e5 $19 {und weiter wie Variante a)}) 18. Ke2 b6 $2 {Auch hier gewinnt 18...e5 langsam aber sicher, während nach dem fragwürdigen Bauernzug die Sache schon nicht mehr klar ist.} 19. Qg3 $2 {Das gibt bzw. könnte dem Gegner wieder Auftrieb geben. Richtig war 19.Le4 und Weiss hat keine echten Sorgen mehr. Eine mögliche, aber viel zu tiefe Variante.} (19. Be4 e5 20. Rab1 Rb8 21. Rgd1 Rxd1 22. Rxd1 f5 23. Bxc6 Nxc6 24. Bxh6 gxh6 25. Qxh6 Nd4+ 26. Nxd4 exd4 27. Rxd4 Qe5+ 28. Kd3 Be6 29. f4 Qe1 30. Qg6+ Kf8 31. Qf6+ Bf7 32. Qh8+ Bg8 33. Qf6+ $11) 19... Qxg3 $2 {Falsch, denn mit 19...e5 wäre Schwarz wieder auf den Siegespfad gelangt.} 20. hxg3 Rb8 {Es steht wieder ausgeglichen.} 21. Be4 f5 $2 {Ein taktischer Lapsus, der einen Bauern verliert.} 22. Bxc6 Nxc6 23. Rgb1 {Nun ist der b6-Bauer nicht zu halten.} e5 24. Bxb6 Re8 25. Bc7 Rxb1 26. Rxb1 e4 {Die weissen Gewinnchancen sind in diesem Endspiel minim. Schwarz hat eine Bauernmehrheit am rechten Flügel, Weiss eine solche am Damenflügel, und der Mehrbauer ist ein Doppelbauer, während schliesslich auch die ungleichfarbigen Läufer nivellierend wirken.} 27. Nd2 Nd4+ ({Besser zu gefallen vermag} 27... Re7 28. Bb6 g5 29. Ke3 $14) 28. Kd1 Bd7 29. a5 Ba4 30. Rb2 ({Stärker ist} 30. Nb3 Ne6 31. Be5 $16) {[#]} 30... Rc8 $2 {So geht die Partie für Schwarz gar noch verloren. Zu versuchen war 30...g5.} 31. Be5 {Selbst der listenreiche Stockfish 081022 sieht keine Verteidigung mehr für Schwarz und bewertet den weissen Vorteil mit über 5 Bauerneinheiten. Auch der CXG Sphinx Legend ist es nicht mehr wohl und spielt den besten Zug aus, nachdem der Gewinn aber nur noch zur Formsache von Weiss wird.} Nxc2 ({Stockfish 081022: 1)} 31... Nxc2 32. Rxc2 Re8 33. Bf4 g5 34. Be3 Kf7 35. Kc1 Bxc2 36. Kxc2 Kf6 37. Kc3 Ke5 38. Bd4+ Kd6 39. Bb6 Ke5 40. Nb3 Rc8 41. Bd4+ Kd6 42. Be3 Ke5 43. Nc5 f4 44. Bd4+ Kf5 45. g4+ Kxg4 46. Nxe4 Rb8 47. c5 Kf5 48. Kd3 Ke6 49. Kc4 g4 50. Nf6 Rb5 51. Nd5 Rxa5 52. Nxf4+ Kd7 53. Kd5 Ra2 54. c6+ Kc8 55. Kc5 Rc2+ 56. Kb6 a5 57. Kb5 {5.21/40}) ({Stockfish 081022: 2)} 31... Ne6 32. Rb6 Nc5 33. Bd6 Nd3 34. Ke2 Bxc2 35. Ke3 g5 36. Rxa6 Re8 37. c5 Kf7 38. Rb6 Nxf2 39. Kxf2 e3+ 40. Ke1 exd2+ 41. Kxd2 Be4 42. c6 Ke6 43. c7 Kd7 44. Rb8 Rc8 45. Ke3 Bxg2 46. a6 Ba8 47. Kd4 Bc6 48. Ke5 f4 49. gxf4 gxf4 50. Kxf4 h5 51. a7 h4 52. Ke3 h3 53. Be5 Bg2 54. Bh2 Bd5 55. Bf4 Ba8 56. Kd4 Bg2 57. Bh2 Ba8 {5.94/39}) 32. Rxc2 Bxc2+ 33. Kxc2 Rc5 34. Bc3 h5 35. Bb4 Re5 36. Nf1 Kf7 37. Ne3 g6 38. c5 {Die zwei weissen Leichtfiguren arbeiten nun viel besser zusammen als der lahme schwarze Turm, welcher im vorliegenden Fall keine Perspektiven hat.} Re7 39. Kb3 $1 {Der König greift ins Kampfgeschehen ein und demonstriert die gewaltige Kraft eines aktiven Königs im Endspiel.} Ke6 40. Kc4 Rd7 41. c6 Rc7 42. Kc5 Rc8 43. Nd5 Rd8 44. Nc7+ Kf7 45. Nxa6 Rc8 46. c7 Re8 47. Kc6 g5 48. Kd7 {Der weisse König hat sich beispielhaft in Szene gesetzt und hat eine gewaltige Macht erlangt.} Rg8 49. c8=Q Rxc8 50. Kxc8 h4 51. gxh4 Kg6 52. Nc5 f4 53. Nxe4 gxh4 54. a6 f3 55. gxf3 h3 {***AUFGEGEBEN***} 1-0



Fazit des Matches Nr. 71_120'/40
Fidelity Excellence 6 MHz (Elo 1838) vs CXG Sphinx Legend (Elo 1816)
Resultat: 29,5 : 20,5 (+21 =17 -12) oder 59% für den Fidelity Exellence


Einleitung
Auch dieses Match versprach interessant zu werden. Hier das amerikanische Programm Fidelity Excellence (8 bit CPU 6502) mit 6 MHz von Dan & Kathe Spracklen, berühmt für sein "Dschungelschach" und auf der anderen Seite die CXG Sphinx Legend (8 bit Singlechip Prozessoer H8) des ungarischen Autors Gyula Horvath mit einer positionell geprägten, zurückhaltenden Spielweise. Beide Programme sind taktisch keine Riesen. Positionelles Verständnis darf man ebenso wenig erwarten. Und im Endspiel fehlt schachliches Basiswissen an allen Ecken und Enden. Aufgrund der stark unterschiedlichen Spielstile war mit vielen unausgewogenen Partien zu rechnen, so dass anzunehmen war, dass die Elo-Differenz von 22 Punkten zugunsten des Fidelity Excellence keinen relevanten Einfluss haben sollte, zumal sich die Datenbasis mit dem Horvath-Programm auf nur wenige Partien gründet. Rein rechnerisch müsste der Fideltiy Excellence eine Gewinnquote von 53% erreichen, was bei 50 Partien einem Sieg von 26,5 - 23,5 entsprechen würde.

Prognosen
31,0 : 19,0 für Excellence (Roberto)
30,0 : 20,0 für Excellence (Christian)
29,5 : 20,5 für Excellence (CC7 = Hans-Jürgen)
28,0 : 22,0 für Excellence (paulwise3 = Paul)
27,0 : 23,0 für Excellence (Oberstratege = Georg)
26,0 : 24,0 für Excellence (Egbert)
26,0 : 24,0 für Legend (applechess = Kurt)

Mit Ausnahme meiner Wenigkeit haben alle auf einen Sieg des Fidelity Excellence gesetzt. Uns (Bediener und Kommentator) hat schliesslich der Sieg des Fidelity Excellence mit 29,5 : 20,5 (+21 =17 -12) oder einer Gewinnquote von 59% doch erstaunt. Auf jeden Fall darf man bezüglich Prognosen dem Hans-Jürgen zu seiner 100% richtigen Voraussage gratulieren. Aber auch andere Forumsteilnehmer dürfen auf ihre Prognose stolz sein. Dieses Lob trifft indessen auf den Verfasser dieses Berichtes nicht zu, dem der Spielstil von CXG Sphinx Legend besser zusagt als die Hauruck-Methoden des amerikanischen Programms.

Der Wettkampf nach 10-er Staffeln

Partien 01 - 10: 5,0 : 5,0 unentschieden
Partien 11 - 20 6,0 : 4,0 für den Fidelity Excellence
Partien 21 - 30 7,5 : 2,5 für den Fidelity Excellence
Partien 31 - 40 6,0 : 4,0 für den Fidelity Excellence
Partien 41 - 50 5,0 : 5,0 unentschieden
Wie man sieht, hat die CXG Sphinx Legend keine einzige Staffel für sich entscheiden können.

Schlussbemerkungen
Der ganze Wettkampf lief etwas zynisch ausgedrückt unter dem im CSS 2/98 veröffentlichten Beitrag "Der BS-Test auf dem Prüfstand" von Chrilly Donninger und Thomas Mally und dem Untertitel "Computer spielen nicht Schach" und weiter: "Computer-Computer-Partien laufen sehr oft nach dem folgenden Schema ab: Planloses Hin- und Herschieben der Figuren mit resultierender chaotischer Stellung. Anschliessend wildes Gemetzel. Der kräftigere Metzger geht als Sieger vom Platz." Und schliesslich "Die meisten Partien werden aber aufgrund des chaotischen Aufbaus anders (Anmerkung: statt aufgrund fester Motive) entschieden. Alles hängt, und irgendwie kann eine Seite eine Figur mehr schlagen als die andere." Und exakt auf diese unausgewogene Art und Weise verlief dieses Match. Unter den 50 Partien finden sich nur gerade 4 Partien mit weniger als 30 Zügen, dafür aber 5 Partien mit über 100 Zügen, dabei der Rekord mit 138 Zügen in Runde 25. Aber wie indirekt schon gesagt: Nur selten entsprach das Endresultat einer Partie dem tatsächlichen Verlauf der Partie. Und so zeigt eine diesbezügliche Auswertung, dass man die CXG Sphinx Legend als die Rekordmeisterin der verpassten Chancen bezeichnen muss. Denn statt mit 20,5 : 29,5 = 41% (+12 =17 -21) zu verlieren, hätte ein Gewinn in der Höhe von 28,5 : 21,5 = 57% (+27 =3 -20) resultieren müssen. Es ist denn wirklich haarsträubend, mit was für unerwarteten Fehlern das ungarische Programm von Gyula Horvath viele gewonnene Partie sogar noch zum Verlust verbockt hat. Vor allem hat sich in diesem Match bestätigt, dass der im Wildwest-Modus agierende Fidelity Excellence mit chaotischen Stellungen besser zurechtkommt. Aber einmal mehr muss betont werden, dass viele der beidseitigen Fehler schlicht auf die ungenügenden Rechentiefen der Kontrahenten zurückzuführen sind. Man darf also unseren Lieblingen nicht böse sein oder deren Leistungen ins Lächerliche ziehen. Unter dem Mikroskop der modernen Engines werden eben taktische Fehler brutal aufgedeckt, die man beim lässigen Nachspieler einer Computerpartie als Mensch nie und nimmer entdecken würde. Zum Schluss noch ein Hinweis zu den beiden Eröffnungsbibliotheken. Deren beschränkter Umfang hat den Start einer neuen Partie mit fortlaufendem Gang des Matches zu einer Tortur für den Bediener werden lassen. Manchmal musste eine halbe Stunde probiert werden, bis man eine noch nicht gespielte Variante auf dem Brett hatte. Denn in unseren Matches sind Dubletten ein absolutes No-Go, macht es doch wirklich überhaupt keinen Sinn, gespielte Gewinn- und Verlustpartien zu wiederholen. Unseres Erachtens kommt das einer "Resultat-Verfälschung" eines Matches gleich, abgesehen davon, dass solche Partien einem die Lust am Computerschach vergällen können. Die Turnierperformance der beiden Kämpfer: Fidelity Excellence 6 MHz = 1879 Elo (+29) und CXG Sphinx Legend = 1775 Elo (-29).
Angehängte Dateien
Dateityp: pgn Match Excellence vs Sphinx Legend, 50 commented games.pgn (339,0 KB, 22x aufgerufen)

Geändert von applechess (14.10.2022 um 10:51 Uhr) Grund: Ergänzung
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