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Alt 27.06.2016, 00:01
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MaximinusThrax MaximinusThrax ist offline
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AW: "Spannungsreihe" Exclusive-Brett

 Zitat von RolandLangfeld Beitrag anzeigen
Hallo Wolfgang,

aus der Ferne kann man nur spekulieren, aber ein paar Tipps für weitere Messungen kann ich dir geben:

Stecke ein wertvolles Modul wie den Vancouver **nie** in ein Brett, dessen Spannungsversorgung (bzgl Ausgangsspannung) du nicht kennst.

Die Langmodule brauchen 5,0 V, 5,1 V geht noch, 5,2 V würde ich schon nicht mehr machen - egal, wie der Displaykontrast ist (daran kann man, außer Austausch, eh nichts machen)

Wenn ich ein unbekanntes Brett (kein S-Brett) vor mir habe, gehe ich folgendermaßen vor:

Ich schraube es auf und schau rein, anhand der Elektronik kann man schon eine Menge erkennen. Ich vermute, Dein Brett hat noch keinen Festspannungsregler, sondern einen diskret aufgebauten Spannungsregler, ein Bild wäre hilfreich, da kann man dir schon viel sagen.

Dann messe ich die Leerlaufspannung des Moduls (also ohne Module), dabei fange ich bei 7V Eingangsspannung an und gehe probeweise bis 12 V. Ab ca 8V sollte die Spannung am Bus konstant sein. Je nach dem, wie hoch sie ist:

5,0 - 5,1 V ist ok für alles, was mir lieb und teuer ist,
höhere Werte bis 6 V nehme ich nur für frühe Module, die mit 5 V nicht laufen wollen, MM I, MM II etc,
noch höhere Werte: da stimmt was nicht (doch ein S-Modul ?)

Jetzt kommt noch das Thema "Strom":
Da die stromhungrigen Module (60000er bis ca 160 mA, 60020 bis 400 mA, 60030 ca 550 mA) alle 5,0 V haben sollen, kommen alle Bretter mit höheren Spannungen als ca 5,0 nicht in Frage. Aber nicht alles, was 5,0 Volt abgibt, kann die 400 mA für einen 68020 liefern. Das kann man nicht durch Messungen rausbekommen, sondern nur durch Nachsehen.

In deinem Fall vermute ich, dass du ein 6V Brett hast. Damit es wirklich 6 Volt liefert, braucht es 2 - 3 V mehr am Eingang. Da bist du mit 7,5 V (gemessen ?) noch nicht ganz dran. Dazu kommt, daß durch die hohe Stromaufnahme des Moduls die Brettversorgung an ihre Grenzen kommt und deshalb auch ein paar Zehntel Volt fehlen, wie gesagt, Ferndiagnose ohne Gewähr.

Nachtrag:
Warum Nachsehen so wichtig ist: ich habe da schon alles mögliche erlebt: Bretter, wo der Kunststoff um den Spannungsregler schon Blasen geworfen hat vor Überlastung durch den Vorbesitzer, wo der winzige Regeltransistor nur noch Kohle war und Bretter, wo schon jemand rumgebastelt hatte, um ein ehemals solides 5V Brett dann doch auf 6V zu bringen...

Gruß
Roland
 Zitat von Walter Beitrag anzeigen
Hallo Wolfgang,

die Schaltung auf deinem Bild ist die spätere Mephisto-Spannungsregelung, die 6 V liefert, und zwar nach meiner Erfahrung ziemlich genau 6 V. Ich habe noch nie erlebt, dass dieser Regler eine bemerkenswerte Abweichung von 6,0 V hatte. Bei dem älteren Regler, der sich schon optisch deutlich unterscheidet und auf die Frühzeit von Mephistos Modularsystem zurückgehen dürfte, habe ich Ausreißer mit ca. 6,5 V erlebt.

Andererseits ist damit klar, dass der Regler mit 7,5 V oder weniger Speisespannung nicht klarkommen dürfte. Es müssen wohl mindestens 9 V sein, was die klassischen Mephisto-Netzteile auch lieferten. Die Experimente mit niedrigerer Speisespannung als 9 V sind ohne Erkenntniswert, außer dass es so nicht geht.

Walter
 Zitat von Walter Beitrag anzeigen
Hallo Wolfgang,

du bist ja sehr fleißig. Was wir nun sehen, das ist die oben erwähnte ältere Reglerschaltung, die ebenfalls 6 V liefert, aber eben weniger zuverlässig ist als die vom ersten Bild.

Beide sind definitiv nicht für 5V geeignet.

Es gibt bei Mephisto drei Varianten für 5 V:

1. Die S-Bretter. Das sind de facto Bretter ohne einen Spannungsregler. Die Eingangsspannung wird einfach so durchgeleitet zum Modul. Man muss also geregelte 5 V einspeisen. Das ist extrem gefährlich fürs Modul, wenn man einen schlechten Tag erwischt.
Die S-Bretter wurden eingeführt, als man die ersten 5 V-Module auf den Markt brachte. Meines Erachtens sind die S-Bretter eine primitive Notlösung von Mephisto, weil man in Konflikt mit den bisher universellen modularen Brettern kam und dem Kunden irgend eine Lösung präsentieren musste, die gleichzeitig einen fatalen Irrtum mit einem 6 V-Brett ausschloss. Also erfand man die "Besonderheit" S-Brett, um dem Kunden einzubläuen, dass sein empfindliches 5 V-Modul nur darin laufen sollte.
Eigentlich sollte man aus Sicherheitsgründen alle S-Bretter mit einem 5 V-Spannungsregler nachrüsten.
Ich hatte auch mal ein S-Brett auf dem Tisch, wo ein ungeschickter Bastler einen 6 V-Regler aus einem anderen Brett eingebaut hatte. Gefährlicher gehts nimmer.

2. Man setzt einen der bekannten und teuren Adapter in einen Modulschacht ein. Der liefert stabile 5 V, auch wenn man 12 V reinschickt. Den muss man aber zuvor erst haben, und den hat nicht jeder.

3. Die allerletzten (deutschen) Exclusive-Bretter (eher selten, so eins habe ich und es liefert stabile und stromstärkenstarke 5 V) und die darauf folgenden China-Bretter haben sozusagen einen eingebauten Adapter, der technisch dem steckbaren Adaptermodul entspricht. Wer so ein Brett hat, ist fein raus, er braucht weder den Adapter noch sonst etwas, er hat saubere 5 V.
Dieser Adapter/Regler liefert stabile 5 V. Überhaupt sind die China-Bretter technisch sehr ordentlich gemacht und ich kann die gelegentliche Schelte nicht nachvollziehen (allerdings haben sie einen Schwachpunkt im Flachkabel). Der eingebaute Adapter befindet sich nicht im Modul, er befindet sich nicht im altbekannten Reglerfach (siehe Fotos von Wolfgang), sondern er befindet sich auf der internen Platine im Brett, in das die Modulzargen eingesteckt werden - eigentlich die perfekte Lösung. Und offenbar sind sie so gut gekühlt, dass selbst die stärksten Stromfresser ausreichend bedient werden.


Ich habe für mich die Konsequenz gezogen und bis auf einen kleinen Rest alle alten Mephisto-Stromregler (siehe Bilder von Wolfgang) umgebaut (man muss halt löten) und sie liefern jetzt stabile 5 V. Damit laufen auch die meisten älteren Module, auch der eine oder andere MM I und MM II. Für die wenigen anderen, die 6 V benötigen, habe ich einige Bretter nicht umgebaut oder 5 V/ 6 V umschaltbar eingerichtet. Das funktioniert prima. 5 V ist bei mir Standard.

Probleme gibt es nur mit einem einzigen Programmmodul, das so viel Strom frisst und Wärme produziert, dass die Kühlung in der engen Reglerkammer eines Modular ohne Lüftungsmöglichkeit nicht ausreicht (auch nicht mit Heatsink, denn wo will die Wärme hin...). Das gilt aber nur im engen und abgedichteten Modular, nicht im etwas "luftigeren" Exclusiv. Damit habe ich sozusagen überall eine zuverlässige 5 V-Einrichtung. Selbst der Mephisto III-S Glasgow läuft auf diese Weise nicht im S-Brett, sondern im umgebauten normalen Exclusive. Dort ist er besser gegen Fehlbedienung geschützt als im S-Brett.

Grüße
Walter

Hallo,

ich habe ein Exclusive-Brett, bei dem ein internes Netzteil mit 5,6 Volt (Leerspannung) eingebaut wurde. Betreibt man ein Modul, dann gehen zusätzlich einige Zehntel Volt ab.
Somit sollte ein möglichst Modulschonender Betrieb Gewährleistet sein, was meint Ihr?

Gruß
Otto
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. (Albert Einstein)
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