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Alt 11.08.2020, 11:52
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Schachhucky Schachhucky ist offline
MACH IV
 
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AW: Schachcomputer von Millennium oder von Ruud? Warum nicht in einem Gerät?

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Hallo zusammen,
meine Überlegungen, die ausschließlich meinen Wünschen entsprechen und die keinen Bezug zu geplanten Entwicklungen von Millennium haben, aber Millennium darf sich gerne an meinen Ideen bedienen:


a. Gutes adaptives Spiel. Und damit meine ich nicht so eine Lösung wie beim Centaur, sondern eine wirklich gut gemachte Umsetzung, die sich Anfängern ebenso anpassen kann, wie an einen 2.300er Spieler, der trainieren will. Das fängt damit an, dass ein Anfänger maximal zwei bis drei Buchzüge kennt, ein 2.000er schon gerne mal zehn Züge ... so sollte auch der Computer agieren.

Abgestuft in mehrere Stufen: Der Computer macht es mir leicht zu gewinnen, der Computer passt sich an, der Computer fordert mich und ich muss den perfekten Tag haben, um zu gewinnen. Dazu gerne eine anschließende Auswertung, in der er mir sagt, wie gut ich seiner Meinung nach war ... das gibt Motivation.

b. Der Computer sollte, wie auch ein Mensch, aktiv aufgeben und auch aktiv ein Remis anbieten können, wenn er "sieht", dass es eine tote Stellung ist und nur in einer langweiligen Seeschlange enden kann ... und ebenso sollte der Mensch Remis anbieten können. Ist programmiertechnisch schwer gut umzusetzen, aber das wäre ein großer Schritt in die Richtung "menschliches Spiel" ...

c. Ein echter Turniermodus (in Elo- oder adaptiven Stufen): Lediglich Anzeige der Zeiten, Umsetzung der "Berührt = Geführt Regel" ... und bitte auch hier mit Auswertung, wie gut man war ... die ChessTiger App auf dem iPhone / iPad finde ich hier perfekt gelungen! Die könnte als Vorbild dienen.

Damit das sinnvoll ist, sollte einer oder mehrere Benutzerslots vorhanden sein, damit verschiedene Spieler ihre Fortschritte etc. getrennt speichern können ... ebenso sollte sich das adaptive Spiel an diese Nutzer im Laufe der Partien anpassen und lernen ... zum Beispiel, wie sicher der Spieler in der Theorie ist ...

Mit solchen Dingen wird der Schachcomputer zum echten Schachpartner ... mehr als mit SF 32 und 3.300 Elo ...


10. Direkte Anbindung ohne PC an online Server wie Lichess ...




Gruß,
Sascha

Adaptive Spielweise ausgezeichnet differenziert dargestellt, Sascha, vielen Dank!

Diesen Wünschen kann ich mich nur voll und ganz anschließen!!!

Und zugleich der Behauptung widersprechen, bei adaptivem Spiel würde man rein gar nichts lernen! Wenn man von einem in etwa gleich starken Gegner ausgeht, so liegt die Erfolgsquote entsprechend bei ca. 50%. Bei den eigenen Verlustpartien wird mir sehr häufig klar, wo ich bzgl. Eröffnung, Mittel- oder Endspieltheorie gepatzt habe, ich lerne sehr wohl daraus und habe in den folgenden Spielen bei einem Partner auf gleichhohem Niveau eine reelle Chance, solch Lernerkenntnisse erfolgreich in ein gewonnenes Spiel umzusetzen - das gelegentliche/regelmäßige Erfolgserlebnis ist für mich als Motivationsfaktor sehr notwendig und wichtig!

Aus eben diesem Grund spiele ich sehr gerne auch in Lichess: ich lasse mir die Gegner auf der jeweiligen Zeitstufe per Zufall zulosen, sie sind immer im Bereich +- 100 und der Lerneffekt von Partie zu Partie ist bei mir garantiert, bis hin zu psychologischen Erkenntnissen, wie selbst "windige" eigene Angriffe Stress und Fehlreaktionen beim Gegner auslösen können, es umgekehrt wichtig ist, selbst unter Druck nicht vorschnell zu reagieren, sondern kühl überlegend zu bleiben.
Und nach dem Spiel stehen sofort vorzügliche elektronische Analysemöglichkeiten zur Verfügung, sich die eigenen Ungenauigkeiten, Fehler und Patzer anzuschauen und bessere Alternativen aufzeigen zu lassen.

Gruß
Gerhard

Geändert von Schachhucky (11.08.2020 um 12:20 Uhr)
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