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Alt 16.09.2022, 07:13
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Mephisto Phoenix mit Mephisto Glasgow-Emulation

Guten Morgen Schachcomputerfreunde,

ich habe mich dazu entschlossen, mein absolutes Lieblings-Schachprogramm, namentlich „Mephisto Glasgow“, einem weiteren umfangreichen Test zu unterziehen. Dieses Mal jedoch unter Mephisto Phoenix.

Meinen letzten großen Test führte ich mit Mephisto Glasgow unter dem Revelation II durch. Dort lief die Emulation ungefähr auf der Wellenlänge eines Motorola 68000 ~ 109 MHz.

Gerne rufe ich die unter dem Revelation II (Fullspeed) Ergebnisse der Mephisto Glasgow noch einmal in Erinnerung. Alle Duelle liefen in Turnierbedenkzeit ab (40 Züge in 120 Minuten, 20 Züge in 60 Minuten, etc.). Nun alle Ergebnisse aus Sicht des Revelation II Mephisto Glasgow (~ 68000, 109 MHz) versus:

- Chafitz Steinitz Encore, 20 MHz: 14,0:6,0
- Fidelity Kishon Chesster: 13:7,0
- Mephisto Super Mondial II: 10,5:9,5
- Mephisto Schachakademie: 13,0:7,0
- Novag Super Forte B, 6 MHz: 11,5:8,5
- Mephisto Nigel Short, 5 MHz: 8,0:12,0
- Novag Super Forte C, 6 MHz: 9,5:10,5
- Mephisto Explorer Pro: 5,0:15,0
- Novag Zircon II: 5,5:14,5

- SciSys Stratos B, 6 MHz: 12,5: 7,5


Auffällig wie schwer sich der selektive Positionskünstler gegen die taktisch versierten Mephisto Explorer Pro und Novag Zircon II getan hatte.

Meine grundsätzlichen Einschätzungen zur Mephisto Glasgow-Emulation auf dem Revelation II könnt Ihr hier bedarfsweise einsehen:

Die grundsätzlichen Programmeigenschaften der Mephisto Glasgow-Emulation werden sich auch nicht unter dem Mephisto Phoenix ändern, trotz ca. 4-facher Beschleunigung zum Revelation II. In der taktischen Stabilität könnte dies jedoch weitere moderate Verbesserungen zur Folge haben.

Geschwindigkeits-Vergleich Mephisto Glasgow- Emulation auf Mephisto Phoenix versus Mephisto Glasgow von Thomas Nitsche & Elmar Henne 68000, 12 MHz (also ohne Waitstates!):



Ich erhebe bei diesem Vergleich keinen Anspruch auf 100 prozentige Genauigkeit.

Im Original wurde Mephisto Glasgow bekanntlich mit einer tatsächlichen Performance von lediglich ~ 7,2 MHz ausgeliefert, da der Prozessor durch Waitstates ausgebremst wurde. Vergleicht man beispielsweise die Glasgow-Emulation auf dem Mephisto Phoenix mit dem Original Mephisto Glasgow, ist der neue Stern am Schachcomputer-Himmel über 60 x so schnell! Vergleicht man dies mit dem Mephisto III, 6,1 MHz ergeben sich Geschwindigkeitsvorteile von einem Faktor von gut 300, wobei man hier noch berücksichtigen muss, dass der Weltmeister von 1984 noch ein ganzes Stück mehr Wissen mitbringt!

In meinem geplanten Vergleichstest mit dem Mephisto Phoenix (68000 ~ 480 MHz) werde ich nicht zu 100% die identischen Gegner heranziehen (das geht schon gar nicht mehr, beispielsweise wegen einer defekten Schachakademie), aber auch weil ich ja nun unter dem Revelation II AE weitere interessante Gegner finde wie beispielsweise (Lyon 68000, 12 MHz, Almeria 68000, 12 MHz, Mephisto Portorose 68000, Mephisto Rebell 5.0, Mephisto MMIV, 18 MHz, Mephisto MM V 10 MHz, Mephisto Polgar, 10 MHz, Mephisto Roma 68020, Mephisto Dallas 68020, Novag Diablo 68000, Saitek D+ 10 MHz, Sphinx 40 Fullspeed, Fidelity 68000 V2, 16 MHz. Zusätzlich finden sich Gegner wie Mephisto Milano Pro, Novag Star Diamond, etc.

Zusätzlich werde ich anstatt 20 Partien gegen jeden Gegner 30 Partien absolvieren. Es wird also sicher ein Jahresprojekt, es sei denn es stellt sich schnell heraus, dass die besseren Hardware-Voraussetzungen gänzlich verpuffen. Welche Gegner ich dann letztendlich auswähle und in welcher Reihenfolge werde ich mir noch in Ruhe überlegen.

Ich mache kein Hehl daraus, dass ich der Mephisto Glasgow-Emulation, unter Mephisto Phoenix im Turnierschach, nur eine sehr bescheidene Steigerung zutraue. In unserer aktuellen Turnierschachliste befindet sich Revelation II mit der Mephisto Glasgow-Emulation auf Rang 90 mit 1973 Elo. Mehr als 2025 Elo erwarte ich für die Emulation unter Mephisto Phoenix nicht. Dennoch freue ich mich sehr auf diesen Wettkampf, denn kein Schachcomputer-Programm löst bei mir mehr Emotionen aus als das einzigartige Werk von Thomas Nitsche und Elmar Henne. Da wir in unserem Forum doch so einige Fans des Mephisto III/Mephisto Glasgows gibt, vermute ich dass der Wettkampf und die Erkenntnisse daraus sicher auf reges Interesse stoßen wird. Jetzt heißt es also erst einmal warten auf Mephisto Phoenix.

Gruß
Egbert

Geändert von Egbert (24.01.2023 um 09:21 Uhr) Grund: Ergänzung & Korrektur & Korrektur Werte für Reflection
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