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Alt 04.10.2016, 20:51
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Egbert Egbert ist offline
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AW: ChessGenius Pro in der Turnierschacharena

Guten Abend Allerseits

die 6.Partie ist gespielt und ich hoffe dass diese vom Hause Millenium gesehen und selbstkritisch analysiert wird. Die gezeigte Leistung des CGP ist in dieser Partie wirklich erbärmlich und zeigt auf der anderen Seite auf, wie sehr das schachliche Potential der "kastrierten Android-Version" von Richard Lang begrenzt ist, da hilft auch keine überlegene Hardwarepower.

Lieber Ossi, was der CGP hier zeigt, ist einfach nur ein Schmarrn Wie weit ist das Programm von einem London, oder Vancouver-Programm entfernt! Will man für einen Nachfolger weiterhin eine Engine von Richard Lang verwenden, besteht dringender Handlungsbedarf. Ich mache dies nicht nur an dieser Partie fest, auch eine größere Anzahl von Partien gegen den Turbo Dallas waren keine Werbung für einen modernen Schachcomputer aus dem Jahre 2016.

Auf der anderen Seite soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Turbo Polgar eine starke Leistung aufs Brett bringen konnte. Nun liegt der CGP mit 2,5:3,5 zurück. Ich bin gespannt, wie der Wettkampf weiter gehen wird.

[Event "ChessGenius Pro Turnierschach"]
[Site "?"]
[Date "2016.10.04"]
[Round "26"]
[White "Rev. II Mephisto Polgar, ~36 MHz"]
[Black "ChessGenius Pro"]
[Result "1-0"]
[ECO "C62"]
[Annotator "Rapp,Egbert"]
[PlyCount "56"]

1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 d6 4. d4 {Ende Buch} exd4 5. Nxd4 Nge7 {Ende Buch}
6. Bg5 Bd7 7. Nxc6 bxc6 8. Bc4 Qb8 9. Bb3 c5 {? hier will 9. ...Se7-g6 besser
gefallen.} 10. O-O c4 {? Der Entwicklungsvorsprung vom Turbo Polgar nimmt zu.}
11. Bxc4 Qxb2 12. Nd2 Bc6 {? wiederum nicht gut, allerdings ist bereits hier
guter Rat teuer. Ich lasse auch die Aussage nicht gelten "mit dem Hiarcs-Buch
wäre das nicht passiert". Dies ist die erste Partie, in welcher der CGP
tatsächlich mit der Eröffnung nichts anzufangen weiß. Doch wir bekommen nun
auf eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, welch kraftvolles Schach der Turbo
Polgar zu spielen vermag und auf der anderen Seite wie erbärmlich die
Leistung des CGP in dieser Partie zu bewerten sind.} 13. Rb1 Qe5 14. Qg4 {
? hier ist die Fortsetzung 14. Sd2-f3 zwingender.} Ng6 {?? Katastrophal, mit
14. ...h7-h5 hätte der Schaden begrenzt werden können.} 15. Rfe1 {nach wie
vor wäre Sd2-f3 besser.} f6 16. Bd5 Bd7 17. Qh5 c6 18. Nf3 Qc3 19. Bd2 Qxc2 {
?? jetzt brechen alle Dämme, die Partie war jedoch ohnehin für den CGP
verloren.} 20. e5 {? 20. Te1-c1! wäre natürlich klar stärker, aber
vielleicht wollte der Turbo Polgar nur zeigen, was er sich alles erlauben kann.
..} fxe5 21. Be4 Qxa2 22. Bxg6+ hxg6 23. Qxh8 Bf5 24. Rbd1 Qa4 {? Der CGP
meidet regelrecht die lange Rochade.} 25. Qg8 O-O-O {aha...} 26. Ra1 Qb5 27.
Rxa7 Be7 28. Qa2 c5 {und der CGP gibt auf. Eine durch und durch blamable
Vorstellung des Newcomers. Bereits im Wettkampf zwischen dem Turbo-Dallas und
dem Mephisto Nigel Short 5 MHz zeigte der kleine 8-Bit-Rechner dass "er" der
bessere Schachspieler ist, auch wenn dieser den Wettkampf mit 9,5:10,5
denkbar knapp gegen den Turbo Dallas verloren hatte. Letzterer hatte
natürlich einen extrem großen Hardwarevorteil. Der CGP hat ein sehr
ähnliches Programm wie der Dallas und eine Hardware, die dem Revelation II ca.
um den Faktor 7 (68000-Emu) überlegen ist. Nicht zum ersten Mal wird die
eigene Entwicklung und Königssicherheit vernachlässigt und gänzlich auf die
Rochade verzichtet.} 1-0



Gruß
Egbert
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Fluppio (04.10.2016), Mapi (04.10.2016), RetroComp (04.10.2016), Wolf 21 (05.10.2016), Wolfgang2 (04.10.2016)