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Alt 31.01.2011, 18:48
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Re: AW: Wie ist das bei Euch so, gegen Schachcomputer zu spielen ?

 Zitat von EberlW Beitrag anzeigen

1)Ich kann durchaus verstehen, wenn Du von einem Brettgerät träumst, welches strategisch wie ein Mensch agiert. Wie Du schon richtig bemerkst, muss dafür eine sehr leistungsfähige Hardware verbaut sein. Doch der Preis für so ein (an sich tolles) Gerät ist der, dass es für einen Menschen praktisch nicht mehr zu schlagen ist und daher uninteressant wird. So ein Gerät zu drosseln, geht immer nur über den taktischen Bereich, denn der Computer kennt nichts anderes. Drosselt man aber seine Suchtiefe, geht das automatisch auch gegen seine "strategisch" erscheinende Spielweise. Dieser Weg kann also nicht zum Ziel führen, einen strategisch wirkenden und dennoch einigermaßen schlagbaren Computer zu erhalten.
2)Man könnte auch versuchen, die Selektivität des Programms stark zu erhöhen, damit er diverse Wendungen übersieht. Doch bin ich fest davon überzeugt, dass er dann wieder an "menschlicher" Spielweise verliert.
3)Die Schachprogrammierung ist leider noch lange nicht so weit, diese Gratwanderung erfolgreich zu bewältigen. Computer müssten echte Intelligenz besitzen um das gewünschte Ziel zu erreichen - dieser Preis wäre mir ehrlich gesagt etwas zu hoch...

4)Sehr interessant ist noch deine persönliche Feststellung, dass auch der stärkste aktuelle Brettcomputer beim Mittelspiel nicht besser als etwa 2100 Elo ist. (...)Das aber kann doch eigentlich nicht sein, denn wenn ich sehe wie GMs regelmäßig von PDAs abgeledert werden, dann können diese Programme nicht nur 2100 Elo aufweisen
Hallo Willi,

Zur 1) Meine Idee da ist, die Programme so zu programmieren das sich sich selbst drosseln ab eine Stellungsbewertung von z.B. -0.90. Scheint Merkwurdig vielleicht, aber ich behaupte das ein Shredder 2Ghz eher schwierig bis -0.90 herunter zu spielen ist, und wenn man doch so weit gelangt, hat man es als menslicher Benutzer auch verdient, die partie bis eine logischer Schluss zu führen. Kann nur motivierend wirken.

2) Ist mich auch klar. Hoch-selektive Programme sind nicht der richtigen Weg.

3) Heute haben wir schön Endspieldateien womit die Programme sich behelfen. Der nächsten Schritt ist nur Mittelspieldatenbanken einzubringen, womit die Programme die Figurentabellen ständig anpassen an die actuelle Stellung, in diesem Sinne das Sie ständig suchen in die Datenbanken nach ähnliche Stellungen und dort gucken können wie starke menslicher Spieler agieren, so das sie dort Inspiration finden umsozusagen... Weiss nicht, ob das möglich ist, heute... Ich meine, ausser Sicht benötigte Speicher und Rechenpower. Ein actuelles Datenbankprogramm wie Chessbase z.B. bietet schön heute ausgebreite Suchfunktionen die Zugriff auf bestimmte Themen, oder Positionswissen, erlauben.

4)Jein. Dazu muss ich mich weiter erklären:
4a) Was betrifft strategischer Einsicht scheinen die Revelation Engines in Sachen wie:
* Bauern durchstossen (Raumgewinn) oder tauschen (Linien offnen)?
* Bauernzentrumaufbau/Benutzung nach der Eröffnung, im Mittelspiel
* Figurentausch: Welche Figuren, wo und wann, vor allem mit die Leichtfiguren.
* Timing und implementierung von strategische manöver (der Gegner im ungewisse lassen, drück setzen).
nur zu agieren wie menschlicher Vereinspieler vom Elowert 2100 etwa: Sie wissen es nicht so gut, zweifeln, und irren ab und zu.

4b) Aber klar, wenns geht über fehlerfreie Berechnung von varianten: In diesem Bereich sind sie mit sicherheit +3000 Elo Wert. Das glicht das mangel an Positionverständnis aus wenn sie in Stellung gebracht worden gegen menschlicher gegner vom Elowert 2200 und höher. Um konkret zu sein: Ich glaube das der Revelation in der Tat mithalten kann mit Meister, und eben gelengtlich mit Grossmeister. Es ist nur, wenn solche Spieler sich gewöhnen an das Gerät, könnte es vielleicht kurzlich drehen zum Vorteil des Menschtums. Gleichfalls kann ein Revelation-geübte Vereinspieler mit nur 2100 Elo wie meiner Wenigkeit auch teilweise mit Erfolg agieren.

Schliesslich geht es mir nur darum, das ich ein Schachcomputer haben möchte welcher menschlicher Gegner vom Elowert 2200 etwa emulieren kann umsozusagen. Ein Trainingspartner muss sich ausser Sicht Stil und Spielweise nicht so weit entfernen vom der menschlichen Gegner wie es heute der Fall ist... Deshalb finde ich geräte mit ein Elowert von "nur" 2100, persönlich nicht so förderend.

Grusse

Xavier

Geändert von xchessg (31.01.2011 um 22:44 Uhr)
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