Thema: Tipp: 6502 wieder da :)
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Alt 26.01.2012, 16:25
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AW: 6502 wieder da :)

 Zitat von mb1 Beitrag anzeigen
Ja, richtig. Oft reicht es auch, wenn man den Prozessor nur einsteckt.
 Zitat von Mythbuster Beitrag anzeigen
Ja ok, dann sind wir zu blöd ... vielleicht schicke ich Dir mal die Module, bei denen ich es nicht geschafft habe ...
Ruhig Blut, Jungs!
Die im zweiten Anhang gezeigte 8 MHz CPU ist zwar ein 6502 Derivat des gleichen Herstellers aber dennoch ein völlig anderes und zum ursprünglichen Prozessor wesentlich (100%?) kompatibleres Modell. Ich bin mir sicher, in meinem 10 MHz MM IV/V steckt genau so ein Teil.

Die von Heise fälschlicherweise als "neu" deklarierte CPU ist leider nicht zu 100% kompatibel - anders als von Heise und vom Hersteller behauptet. Letzterer widerspricht sich mit dieser Behauptung sogar selbst, wenn man die "Features" der CPU betrachtet. Es werden nämlich durchaus Änderungen genannt und dann kann es eben schon nicht mehr 100% kompatibel sein.

Das Ausbiegen und Brücken von Pins kann bei einigen Schachcomputern helfen. Wenn das Programm aber eine Anweisung oder einen Befehl aussendet, für dessen Abarbeitung genau einer der ausgebogenen Pins erforderlich ist, dann kann das natürlich nicht mehr funktionieren.

Zwar habe ich noch keines der gängigen Programme ausgelesen doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass viele Programmierer sich sogenannter "illegaler Opcodes" bediente. Das sind -sehr einfach ausgedrückt- Assemblerbefehle, die nicht orginär vom damaligen CPU-Hersteller stammen und daher auch nicht mit jeder 6502 Serie funktionieren. Um Computer damit ganz sicher zum Laufen zu bringen, mussten die CPUs quasi "handverlesen" sein, ebenso wie jene CPUs, die zum Übertakten (in den 5 MHz Kisten stecken 4 MHz CPUs) in die Compis kamen.

Dieser Aufwand hatte sowohl für Programmier als auch für Hersteller/Vertreiber Vorteile. Zum einen konnten durch die Verwendung illegaler Opcodes kürzere und/oder schnellere Programmteile geschrieben werden, zum anderen konnte man im Falle eines Defekts nicht "mal so eben" die CPU selbst tauschen sondern man musste sich an den Händler wenden.

Vorgenanntes wurde in vielen Bereichen der damaligen Computertechnik so gehandhabt und mit Sicherheit auch bei den Schachcompis. Anders lässt sich kaum erklären, warum manche Compis schon funzen, wenn man lediglich die "neue" WDC einsteckt, andere Compis nach modifizierten WDCs schreien und wieder andere schlichtweg den Dienst damit versagen. Ich kann mir irgendwo auch nicht vorstellen, dass die bekannten illegalen Opcodes zu 100% in dieses Modell übernommen wurden - wie soll WDC dann die auf der HP genannten zusätzlichen Features untergebracht haben? Schließlich ist so ein Befehlsatz in seinen Möglichkeiten sehr begrenzt, wenn es um einen 8-bitter geht. Wo soll der Platz für Neues herkommen, wenn man Altes nicht streicht? Die illegalen Opcodes bieten sich geradezu an, auf eine Streichliste zu kommen. Nur dann werden wohl insbesondere die Schachcompis reihenweise den Dienst versagen.

Ich glaube zudem kaum, dass irgendein Programmierer aus grauer Vorzeit je zugeben wird, sich dieser "ills" bedient zu haben. Schließlich war das damals eine verpönte Vorgehensweise wegen der wahrscheinlichen Kompatibilitätsprobleme. Von daher braucht man heute wohl auch nicht nachzufragen...

Gruß, Wilfried
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