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Alt 28.05.2018, 08:50
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AW: Revelation II Vancouver Spezial

 Zitat von MaximinusThrax Beitrag anzeigen
und falls nicht dann ist das "London-Buch" auch nicht so doll, gelle?...
Ich habe mich sowohl mit dem London-Buch, als auch mit den Büchern des CGE auseinandergesetzt. Die Gambit-Bücher, etc dienen beim CGE nur dem Spaß und sollten nicht allzu ernst genommen werden. Sowohl das London-Buch, als auch die Standard-Bücher im CGE haben in so gut wie jeder Eröffnung "schlechte" Varianten. Wie bekannt ist, habe ich ein Video beispielhaft eine Variante des London-Buches im Panov-Angriff gezeigt.

Das Hauptproblem ist, dass die einzelnen Varianten viel zu lang sind. Der CGE und auch der Vancounver sind durchaus in der Lage, Eröffnungen auch ohne Buch relativ gut zu spielen. In den klassischen Eröffnungen würde es vollkommen ausreichen, die Buchzüge auf 8-12 Züge zu beschränken. Deutlich zeigt sich das zum Beispiel in der Russischen Verteidigung auf der Seite von Schwarz. Hier gab es gerade ab 2006 viele Fortschritte und Schwarz und Weiß haben sich neue Ideen wie Bälle hin- und hergeworfen. Hier ist es fatal, wenn der CGE eine längere Variante spielt, die sich mittlerweile als forciert schlecht herausgestellt hat.

Der CGE und auch die anderen Lang-Programme würden mit Sicherheit wesentlich besser abschneiden, wenn man sie nicht in "katastrophale" Mittelspiele entlassen würde.

Leider kann man beim CGE die Eröffnungsbücher nicht selbst editieren. Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht und bei meinem Lieblingsschachcomputer Fidelity V11 das Eröffnungsbuch komplett auf den neusten Stand zu bringen. Das war schon ein paar Monate Arbeit, aber im Ergebnis überspielt das Gerät nun aus der Eröffnung so gut wie jeden der älteren Schachcomputer. Auch mein zweitliebstes Gerät, der Tasc 30, hat gegen diesen V11 nun keine echten Chancen.

Ich muss dazu sagen, dass es nicht reicht, einfach alle Eröffnungen auf den neusten Stand zu bringen, sondern der V11 muss forciert in die Mittelspiele kommen, die dem Programm liegen.

Ich bin mir sicher, dass man das auch beim Vancouver sehr gut machen könnte. Hier lässt sich das Eröffnungsbuch ja auch gut bearbeiten.

Es ist halt immer die Frage, wie viel Zeit investiert man in so eine Anpassung. Es ist am Ende wohl eher reiner Idealismus.

Wenn es um die Ranglisten geht, bin ich dann aber auch dafür, dass man so testet, wie die Geräte im Auslieferungszustand sind. Jedoch finde ich es immer wieder schade, wenn der CGE, Vancouver, etc. wegen einer schlechten Eröffnung überhaupt nicht sein Potenzial zeigen kann.

Nach Durchsicht einiger Partien die hier gepostet werden (Danke hierfür!), bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Mehrheit der Partien den Makel der "falschen" Eröffnung in sich tragen und dies großen Einfluss auf das Ergebnis hat.

Ein CGE mit einem komplett auf das Programm angepassten Eröffnungsbuch würde mit Sicherheit 100 bis 150 ELO mehr bringen.

Es ist zwar schön, dass Richard Lang sein Programm weiter verbessert, aber statt Verbesserungen in bestimmten Stellungstypen zu programmieren ist es meiner Meinung nach sinnvoller, überhaupt nicht erst in diese reparaturbedürftigen Stellungstypen zu kommen. Es muss für einen Programmierer grausam sein zu sehen, wenn sein wunderschönes Programm Lettisch spielt, aus dem Buch draußen ist und versuchen muss die Stellung zu retten.

Gruß

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